Suchergebnisse

Das föderative System Jugoslawiens weist gegenüber anderen Bundesstaaten Besonderheiten auf. Diese Besonderheiten schlagen sich auch im Schulsystem nieder. Der Autor stellt die nationale, wirtschaftliche, gesellschaftliche und verfassungsrechtliche Struktur Jugoslawiens vor. Im zweiten Schritt werden die Struktur, die Hauptcharakteristika und die Entwicklung des Bildungssystems in der SFR Jugoslawien dargestellt. Ausgehend von diesen Voraussetzungen benennt der Autor Schwierigkeiten, denen Kinder jugoslawischer Gastarbeiter in der Bundesrepublik ausgesetzt sind. Neben Sprachproblemen führt er vor allem die Selektionsmechanismen im deutschen Schulsystem an. Um die Schwierigkeiten zu vermindern, fordert er die Organisation des sogenannten Übergangsunterrichtes und die Bildung von Ausländerklassen, die einerseits die Integration der Kinder in deutsche Schulen erleichtern und gleichzeitig eine Reintegration im Falle einer Rückkehr nach Jugoslawien ermöglichen sollen. Eine zentrale Forderung an den Unterricht von jugoslawischen Kindern ist für den Autor der Erhalt der nationalen Identität, was sich in besonderen Lehrinhalten und in der Praktizierung der Muttersprache ausdrücken soll. (BG)

Debatten über Sprache und Sprachpolitik haben die Geschichte von Titos Jugoslawien maßgeblich geprägt. Oftmals wurden sie wie Stellvertreterkriege geführt. In einem Staat, der die nationale Frage durch die Einführung des Sozialismus unter der Losung von "Brüderlichkeit und Einheit" gelöst haben wollte, entwickelte sich Sprache zu einem zentralen Austragungsort von Nationalitätenkonflikten. In ihrer breit angelegten, detailreichen Studie weist Ksenija Cvetkovic-Sander nach, dass der Streit um die Sprache von Kroaten, bosnischen Muslimen, Montenegrinern und Serben nicht erst im Gefolge der Jugos