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Die klassischen soziologischen Theorien zur Entwicklungsproblematik reichen zur Erklärung politischer und soziokultureller Vorgänge in der Dritten Welt nicht mehr aus, was sich beispielhaft am arabisch-islamischen Raum zeigen läßt. Auf Initiative der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Universität Kairo diskutierten Sozialwissenschaftler aus dem Nahen Osten und den EG-Ländern den Einfluß der Soziologie auf den Entwicklungsprozeß. Die Tagung problematisierte das unterschiedliche Wissenschaftsverständnis, das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft, Rolle, Funktion und Auswirkung der Wissenschaft auf den Entwicklungsprozeß, den Eurozentrismus der Sozialwissenschaft und seine mögliche Auswirkung auf die Stagnation in der 3. Welt, den einseitig politökonomischen Ansatz in der Entwicklungssoziologie ohne ausreichende Einbeziehung des soziokulturellen Hintergrunds, den Konflikt auf Kultur- und Wertebene beim Modernisierungsprozeß i.b. im arabischen Raum, die Revitalisierung eigener Traditionen und ihre Vermengung mit wissenschaftlichen Konzeptionen. Ein abschließendes Kapitel geht auf Erfolg und Verbesserungsvorschläge des arabisch-europäischen Dialogs in den Sozialwissenschaften ein. (HM)

von Jürgen Kocka ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Z 73.841-25