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In: Reihe Geschichtswissenschaft Band 60
Isaac Lewin (1887-1945), Wirtschaftswissenschaftler in St. Petersburg, schreibt kritisch über Lenins ökonomisches Denken und muss ins Exil. Im Russischen Berlin ist er bald ein erfolgreicher Bankier, wird aber 1929, am Beginn der Bankenkrise, als Wechselfälscher entlarvt. Er flüchtet nach Brasilien, ändert dort Namen und Alter, und beginnt seine zweite Hochschulkarriere in Harvard. Bis die Berliner Justiz ihn entdeckt - im Januar 1933. Der Leser folgt Isaac Lewin - später J. F. Normano - in seinem Lebenslauf, er liest, was der Mensch tut und was mit ihm geschieht. Dies ist spannend und unterhaltsam; streckenweise ist die Erzählung ein Krimi, in anderen Abschnitten eine Fluchtstory. Aber das Buch bietet mehr: es führt den Leser durch die Jahrhunderthälfte, vom revolutionären Russland zur Roosevelt-Ära, von der deutschen Inflation zur Bankenkrise, von der professionellen Falschmünzerei in Grauzonen der Wirtschaft zum Verfälschen politischer Dokumente in Geheimdienstmilieus. So erscheinen die biographischen Bilder vor ihrem historischen Hintergrund - und fügen sich in die Zeitgeschichte ein. Das Buch ist für all diejenigen geschrieben, die gerne auf Wanderung durch die Geschichte gehen, mit Sprüngen zwischen den Kontinenten und zu den Brennpunkten des Weltgeschehens. Wer zudem Wirtschaftshistorie mag, ob als Geschichte von Ländern, Unternehmen oder auch Lehrmeinungen, der wird an der Lektüre ein besonderes Interesse finden
Dr. Oetker war und ist eines der erfolgreichsten Familienunternehmen Deutschlands. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte es die Nische der Back- und Puddingpulverindustrie, expandierte aber schon in den 1920er Jahren nach Europa und in andere Branchen. Erstmals hat das Unternehmen nun einer Forschergruppe Zugang zu seinem Archiv gewährt, um seine Geschichte während des Dritten Reiches aufzuarbeiten. Dr. Oetker pflegte enge Beziehungen zur NS-Bewegung, zur Wehrmacht und zur SS. Das Unternehmen wurde zu einem der ersten "nationalsozialistischen Musterbetriebe". An der Spitze stand Richard Kaselowsky, der Mitglied des "Freundeskreises Reichsführer-SS" war. Rudolf-August Oetker wurde zum Wirtschafts- und Verwaltungsführer der Waffen-SS ausgebildet, ehe er die Nachfolge an der Firmenspitze antrat. Schon vor dem Krieg profitierte das Lebensmittelunternehmen vom "Rüstungsboom", und Oetker- Produkte fanden den Weg in die Feld- und Großküchen. Im Krieg galten sie an der "Heimatfront" als wichtiger Beitrag zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Angesichts des allgegenwärtigen Mangels boten Pudding und Kuchen nach sparsamen Kriegsrezepten eine willkommene Abwechslung. Oetker erhielt deshalb Zugriff auf knapper werdende Rohstoffe und konnte so die eigene Marke durch den Krieg retten. Das Unternehmen profitierte zudem von der "Arisierung" jüdischen Besitzes, Zwangsarbeit gab es in der Lebensmittelfabrikation dagegen kaum
Klappentext: Viele Menschen wissen heute von den jüdischen und politischen Opfern des Nationalsozialismus, eventuell auch von der NS-Verfolgung der Homosexuellen sowie der Sinti und Roma. Weithin unbekannt ist aber die sozialrassistische Verfolgung derer, die die Nationalsozialisten für genetisch verdorbene und deshalb "auszumerzende" Menschen, für "Asoziale" und "Berufsverbrecher" hielten und sie deshalb als Häftlinge mit dem grünen oder schwarzen Winkel, einem Stoffdreieck auf der linken Brustseite der gestreiften Häftlingskleidung, in die Konzentrationslager sperrten. Dieses Buch beschreibt nicht nur eindringlich die historischen und politischen Hintergründe sowie die Verfolgung dieser Menschen im Nationalsozialismus, sondern stellt auch dar, warum sie in der Bundesrepublik Deutschland jahrzehntelang von jeder moralischen und rechtlichen Anerkennung ausgeschlossen wurden - bis der Deutsche Bundestag sie 2020 mit 70jähriger Verspätung als Verfolgte des Nationalsozialismus anerkannte. In bewegenden Darstellungen von mehr als zwanzig Nachkommen, die die Geschichte ihres jeweiligen Vorfahren erzählen, werden erstmals in der erinnerungskulturellen Publikationsgeschichte die Biografien einzelner Verfolgter vorgestellt - es zeigt sich, wie das Trauma der verleugneten Opfer bis heute in den Familien wirkt.
Die Geschichte der Nietzsche-Rezeption ist nicht von den Verstellungen und politischen Zurichtungen der Nietzsche-Texte durch die Taetigkeit des Weimarer Nietzsche-Archivs zu trennen. Die Arbeit untersucht die historischen und geistesgeschichtlichen Bedingungen im Vorfeld der Archivgruendung. Sie beleuchtet Nietzsches eigene Editionstaetigkeit ebenso wie die Beziehungen zu seinen Verlegern, sein Ringen um die typographische Gestalt der Schriften und die Entstehung der ersten Gesamtausgabe. Die Arbeit zeigt Tendenzen einer problematischen Nietzsche-Rezeption und -Edition bereits vor der Gruendu
Eine sichere und ausreichende Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen gehört zu den grundlegenden Herausforderungen eines jeden Staates. Diese Aufgabe hat der moderne Bundesstaat in der Zeit seines Bestehens mit unterschiedlichen Konzepten zu erfüllen versucht. Erstmals werden die historischen Stationen der schweizerischen Versorgungspolitik von 1848 bis in die heutige Zeit umfassend nachgezeichnet und in den Kontext der allgemeinen Schweizer Geschichte gestellt. Die Versorgungspolitik wird dabei kultur- und ideengeschichtlich im Spiegel der Wirtschaftspolitik reflektiert.
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Naturkatastrophen bedeuten nicht nur momenthafte Zerstörung, die nach erfolgtem Wiederaufbau wieder vergessen ist. Katastrophen haben häufig nachhaltige Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft und damit auf die menschliche Geschichte. Sie führen mitunter zu Verordnungen, Institutionenbildung, Politikwechsel und gesellschaftlichem Umdenken, können aber auch Anlass zu Aufbruchstimmung und Fortschrittsoptimismus geben. Durch die aktuelle Diskussion zum globalen Klimawandel hat sich in der Öffentlichkeit ein stärkeres Bewusstsein für die gesellschaftliche Relevanz von Naturkatastrophen entwickelt. Welche Rolle extreme Ereignisse in der Geschichte gespielt haben und welche Strategien zu ihrer Bewältigung in verschiedenen Zeiten wirksam waren, bilden die zentralen Fragen des Sammelbandes. Die Autoren untersuchen neben klassischen Naturkatastrophen auch Seuchen und Schädlingskalamitäten in historischer Perspektive und widmen sich theoretischen Fragen zu deren Genese und Auswirkungen. Der vorliegende Band ist das Ergebnis eines Workshops, der von den Herausgebern im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs "Interdisziplinäre Umweltgeschichte" unter dem Titel "Katastrophen machen Geschichte – Umweltgeschichtliche Prozesse im Spannungsfeld von Ressourcennutzung und Extremereignis" am 6. und 7. Mai 2009 in Göttingen veranstaltet wurde.
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Österreich besitzt eine bemerkenswert reichhaltige Überlieferung an Quellen zur Geschichte der Juden im Mittelalter. Die zahlreichen Quellen geben Aufschluss über die wirtschaftliche, rechtliche und persönliche Situation der Juden sowie über die Interaktionen mit der christlichen Umwelt. Aus diesem Grund wurde am Institut für jüdische Geschichte Österreich eine Publikation dieses umfangreichen Quellenmaterials in Regestenform in Angriff genommen. Im Zuge des FWF-Projekts P 15638 wurde der erste Band dieser Regesten, der von den Anfängen bis 1338 reicht, von Eveline Brugger und Birgit Wiedl publiziert und mit den Vorarbeiten für den zweiten Band begonnen. Im Rahmen des Nachfolgeprojektes "Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich 1339-1365" wurde dieser zweite Band fertiggestellt und nach Abschluss des Projekts zur Druckkostenförderung eingereicht. Nach dem Auswahlkriterium des Juden- und Österreichbezugs wurden urkundliche, historiographische und literarische Quellen gesammelt und nach wissenschaftlichen Kriterien aufbereitet, wobei sich unter dem Material zahlreiche unpublizierte oder bislang nicht unter dem Aspekt des Judenbezuges behandelte Texte befinden. Die Sammlungstätigkeit erstreckte sich auf Archive im In- und Ausland sowie die Erfassung des bereits an anderer Stelle publizierten Materials. Die Bearbeitung erfolgte in Form von 682 chronologisch gereihten Regesten. Der Apparat enthält die Angaben zur Überlieferungslage des Textes (Original, Kopien), frühere Publikationen in Druckwerken (Vollabdrucke, Regesten) oder im Internet sowie die zu dem Stück vorhandene Literatur. Durch wissenschaftliche Kommentare, die dem jeweiligen Stück beigegeben wurden, sowie durch einen umfassenden Index wurden die Quellentexte auch inhaltlich erschlossen, wobei der Schwerpunkt der Kommentierung dem Thema entsprechend auf die in den Texten erwähnten Juden gelegt wurde. Die im Rahmen des zweiten Bandes aufgearbeiteten Quellen decken einen für die Geschichte der Juden in Österreich kritischen Zeitraum ab, für dessen genauere Erforschung die Heranziehung der gesamten, durch diesen Band nun gesammelt vorliegenden Quellenbasis von entscheidender Bedeutung ist. Die Quellen lassen die Folgen der 1338 von Pulkau ausgehenden Verfolgungswelle, die eine Reihe kleinerer jüdischer Ansiedlungen völlig zum Verschwinden brachte, ebenso erkennen wie die Auswirkungen, die die Pestzeit auf die österreichischen Juden hatte. Dazu ergeben diese Quellen ein genaueres Bild der Judenpolitik der Herzöge Albrecht II. und Rudolf IV. und erlauben Rückschlüsse auf die rechtliche, soziale und wirtschaftliche Situation der österreichischen Juden in diesem Zeitraum. ; A remarkably high number of medieval sources on the history of Jews can be found in Austria. This huge amount of sources provides information on the economic, legal and personal situation of the Jews as well as on the interactions between Christians and Jews. Therefore, the Institute for Jewish History in Austria has engaged in preparatory work to publish this source material. In the course of the FWF project P 15638, the first volume of these sources (from the beginnings until 1338) was published by Eveline Brugger and Birgit Wiedl, and research for the second volume was begun. In the course of the follow-up project "Documents on Jewish History in Austria 1339-1365", this research was completed and the volume prepared for publication. Charters as well as historiographic and literary sources containing references to both Jews and Austria were collected and processed according to scientific criteria. This material includes a considerable number of texts which have not been published at all or treated with regard to the Jewish aspect yet. Research was carried out in archives both in Austria and abroad; furthermore, previously published material was also collected. The resulting manuscript consists of a chronological series of 682 document summaries. The apparatus includes information about the form the text was preserved in (original, copies), former publications in printing (full text or summaries) or online as well as the literature that is relevant to the respective document. Additionally, an extensive index as well as a scientific commentary were added to the relevant document to make the source texts accessible to the reader. Given the volume's topic, the Jews mentioned in the source text were the main focus of these commentaries. The sources which were collected and processed in preparation of the second volume cover a critical period of time for the Austrian Jews. It is of crucial importance that any comprehensive study of this period is based on the entirety of the source material, which is now readily available in the finished volume. Both the consequences of the Pulkau persecution of 1338, which wiped out a number of smaller Jewish settlements, and the impact which the plague had on the Austrian Jews are reflected in these sources. Besides, these sources allow a more detailed analysis of the policies which the dukes Albrecht II and Rudolf IV pursued towards the Jews, which in turn provides insights into the legal, social and economic situation of the Austrian Jews during this period.
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In: Wiener Reihe
In: Themen der Philosophie Band 20