Ausgerechnet stressenden Jugendlichen konsequente emanzipatorische Angebote zu machen, das ist bis heute äußerst umstritten. Obwohl sich das in der Jugendarbeit immer wieder als besonders erfolgreicher Weg erwiesen hat. Selbst im Umgang mit extrem schwierigen jungen Menschen, etwa mit rechtsextremistisch orientierten Jugendlichen. Denn auch das sind junge Menschen, die nach Wegen suchen, trotz allen Widernissen möglichst viel aus ihrem eigenen Leben zu machen. Und die genau deshalb auch kaum etwas mehr schätzen als dabei ausgerechnet von solchen Fachkräften begleitet und unterstützt zu werden, die selbst von ganz anderen Orientierungen geleitet sind.
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Der Beitrag setzt sich mit Fragen auseinander, wie die aktive Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in Kriegshandlungen erschwert werden kann und welche spezifischen Bedürfnisse ehemalige Kindersoldaten und Mitglieder von Jugendmilizen bei der (Re)Integration in eine neue, zivile Gesellschaftsordnung haben. Die weiteren Ausführungen gliedern sich in zwei Teile. In einem ersten Teil werden anhand von Fallstudien und Analysen aus Afrika die Umstände untersucht, unter denen Kinder zu Soldaten und Jugendliche zu Milizangehörigen werden, um daraus mögliche Ansatzpunkte für Gegenstrategien abzuleiten. Der zweite Teil schildert die psychosozialen Folgen von Rekrutierungsart und Kriegserfahrung, die den Erfolg von Reintegrationsprogrammen beeinflussen. (ICB2).
Der Beitrag analysiert die Ergebnisse einer Umfrage unter Schülern der Oberschule und Studenten, bei der es um die Ansichten junger Krakauer zur Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten, zu den Aussichten Polens auf Eingliederung in die EU, zu Erwartungen und Befürchtungen im Zusammenhang mit diesem Prozeß ging. Weitere Fragen betrafen die Ansichten der Jugendlichen zur gegenwärtigen Situation in Polen und zur Religion, zu aktuellen inneren wie auch äußeren Bedrohungen und zu brennenden gesellschaftlichen Problemen. Sie betrafen nicht zuletzt die Beurteilung des ökonomischen Wandels und staatlichen Aufbaus durch die Jugendlichen. (DIPF/St.)
Es wird eine Studie von Ulrike Siegel von 1967 referiert, die die Vorstellungen von Jugendlichen der DDR über Deutsche in der DDR und der BRD auf dem Hintergrund ihrer Stereotypen von der UdSSR, Polen, China, Kuba, der USA und Afrika untersucht. Als Untersuchungsverfahren wurde ein Katalog von 19 Eigenschaften benutzt. Als Idealtyp werden die UdSSR und Kuba angesehen, während die USA und China das Negativbild abgeben. Für die BRD halten sich beide Einschätzungen die Waage. Ein 2. Abschnitt befaßt sich mit geschlechtsspezifischen Stereotypen bei Jugendlichen in der DDR, BRD, USA und UdSSR. Eine Studie von Seward und Larson (1968) weist auf, daß die Eigenschaftszuweisungen in den Nationen sich ungefähr gleichen und die traditionelle Zuweisung von weiblich und männlich aufrecht erhalten bleibt. Eine Studie von Vorweg (1966) über Norm- und Istbilder zeigt, daß Normbilder stärker stereotypisiert sind. (HM)
Die vorliegende Arbeit soll die Hypothese plausibel machen, daß der Prozeß der Vergesellschaftung der Gesellschaft nicht nur die Bedingungen des Lebens verändert hat, sondern auch das Innere des Menschen selbst umgestaltet hat. In diesem Zusammenhang ist die gegenwärtige Motivationskrise Jugendlicher auf eine Veränderung psychischer Strukturen zurückzuführen, der wiederum bestimmte gesellschaftliche Entwicklungstendenzen entgegenkommen, andere entgegenstehen. Wesentlich ist zunächst die grundlegende Veränderung des Eltern-Kind-Verhältnisses, die sich in der Veränderung der psychischen Grundstruktur der Jugendlichen, die durch starke narzistische Tendenzen gekennzeichnet ist, niederschlägt. Im Hinblick auf gesellschaftliche Bedingungen dieser Entwicklung ist festzustellen, daß da, wo die Entwicklung zu einem höheren gesellschaftlichen Anspruchsniveau der Individuen mit dem hohen psychischen Anspruchsniveau korrespondiert, ein hoher Motivationsgrad zu sehen ist. Wo jedoch eine gesellschaftliche Strukturkrise deutlich wird, d.h. eine solche Entwicklung mit dem psychischen Anspruchsniveau der Jugendlichen in Konflikt gerät, besteht eine Tendenz zu Vermeidungsverhalten, zu einer Motivationskrise. (SD)
In dieser Studie werden die Wertvorstellungen von deutschen und türkischen Jugendlichen in bezug auf Freundschaft untersucht und verglichen. Untersucht wird, in welchem Maße die ethnische Zugehörigkeit von fiktiven 14jährigen für Berliner Schüler in der Frühadoleszenz ein Kriterium dafür ist, ob und in welcher Weise sie diesen Jugendlichen in ihren möglichen Freundeskreis einbeziehen würden. Die Studie kommt u. a. zu dem Ergebnis, daß die Distanzmaße gegenüber den fiktiven unterschiedlichen Personen sich nicht allzusehr unterscheiden. Zur ethnischen Zugehörigkeit wird festgestellt, daß sich deutsche Schüler viel leichter enge Kontakte mit den fiktiven deutschen Jugendlichen, als mit den türkischen Jungen und Mädchen vorstellen können. Die befragten Jugendlichen strukturieren ihre soziale Umwelt offenbar überwiegend nach dem Prinzip der Ähnlichkeit mit sich selbst. (GF)
Auf der Grundlage der Ergebnisse aus der Shell-Jugendstudie 2000 wird das Deutschlandbild von deutschen und ausländischen Jugendlichen beschrieben. In einer qualitativen Vorstudie wurden die Jugendlichen aufgefordert, von ihrer Seite aus Themen zu benennen, die sich um Deutschland oder die Deutschen drehen, und mitzuteilen, welche Themen ihnen wichtig sind und von welchen sie sich besonders betroffen fühlen. Durch diese methodische Vorgehensweise sollten "Integrationsbilanzstudien" vermieden werden, d.h. die Jugendlichen sollten nicht danach befragt werden, inwieweit sie vorgegebene Erwartungen erfüllen. Im Rahmen einer quantitativen Vorstudie wurden schließlich aus den Aussagen der Jugendlichen folgende Skalen zum Deutschlandbild entwickelt, welche insgesamt eine eher nüchtern-kritische Einstellung und ein ausgewogenes Verhältnis beim Selbst- bzw. Fremdbild zum Ausdruck bringen: Mangelnde Lebensart und Wärme (Skala 1); Deutschland als zivilisiertes Land (Skala 2); Anfälligkeit wegen der Vergangenheit (Skala 3); Verschlossenheit gegenüber Fremden (Skala 4). (ICI)
Zusammenfassung. Zielsetzung: Die Gemeinsame Suchtkommission der kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaft und der Fachverbände (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie sowie Bundesarbeitsgemeinschaft der leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und Berufsverband der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik) legt eine konsentierte Stellungnahme zu den Anforderungen, die an eine Qualifizierte Entzugsbehandlung bei Kindern und Jugendlichen zu stellen sind vor. Therapie und Angebotsstruktur: Ziele der Qualifizierten Entzugsbehandlung sind neben der Bewältigung von Entzugssymptomen das Erreichen von Krankheitseinsicht, die Vermittlung erster Strategien im Umgang mit der Suchterkrankung sowie die Motivierung zur Inanspruchnahme weiterführender Behandlung. Hohe Komorbididtätsraten und polytoxikomane Konsummuster machen neben der suchtmedizinischen Qualifikation die Anwendung multiprofessioneller und multimodaler kinder- und jugendpsychiatrischer und -psychotherapeutischer Interventionen erforderlich. Schlussfolgerungen: Die Durchführung von Entzugsmaßnahmen bei Minderjährigen soll kinder- und jugendpsychiatrische und -psychotherapeutische Standards erfüllen. Die Behandlung suchtkranker Kinder und Jugendlicher sollte nicht gemeinsam mit Patienten erfolgen, die wegen anderer psychiatrischer Störungsbilder stationär aufgenommen werden.
Im Beitrag werden empirische Ergebnisse einer neueren Jugendstudie dargestellt, die zeigen, dass fremdenfeindliche, nationalistische, autoritäre, antisemitische u.a. rechtsextreme Orientierungen bei einem nicht unbeträchtlichen Teil ostdeutscher Jugendlicher verbreitet sind und seit 1990 z.T. zugenommen haben. Die tendenzielle Zunahme rechtsextremer Orientierung betrifft dabei vorrangig die politisch ganz rechts eingestellten Jugendlichen (Tendenz zur Radikalisierung des rechten Spektrums). Zugleich wird die Multidimensionalität und Differenziertheit des Rechtsextremismus-Syndroms belegt, welches auch die Dimension der Gewalt einschließt. Die Gewaltbereitschaft hat insbesondere unter männlichen Jugendlichen ein beachtliches Ausmaß angenommen. Im zweiten Teil des Beitrags werden Ergebnisse zu aktuellen Befindlichkeiten ostdeutscher Jugendlicher vorgestellt und kommentiert (Quelle: vgl. Abstract).
Angaben über die Arbeitsbedingungen Jugendlicher in Hessen.
Themen: Charakterisierung des Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisses; Betriebsgröße und Anzahl der Auszubildenden im Betrieb; Betriebsrat und Jugendvertretung; Mitgliedschaft in Gewerkschaft oder Berufsverband; besondere Arbeitsplatzregelungen und Gründe dafür; detaillierte Angaben über die tägliche Arbeitszeit mit Beginn, Ende und Pausenzeiten; öffentlicher Aushang über Arbeitszeitregelung; Überstunden; Überstundenausgleich; Wochenend- und Feiertagsarbeit; Freizeitausgleich für die Feiertagsarbeit; Arbeit im Betrieb während der Blockunterrichtszeiten; erhaltene Ausgleichsfreizeit für Berufsschulunterricht an arbeitsfreien Werktagen; Angaben über die Berufsschulunterrichtszeiten; Ausfall von Berufsschulunterricht wegen Arbeit im Betrieb; theoretischer Unterricht im Ausbildungsbetrieb; Anzahl der Urlaubstage; Verteilung der Urlaubstage auf das Kalenderjahr; Urlaub in Berufsschulferien; akkord- oder tempoabhängiges Arbeiten; erhaltene Unterweisung über Unfall- und Gesundheitsgefahren bei Ausbildungsbeginn und im weiteren Verlauf der Ausbildung; ärztliche Untersuchung vor Ausbildungsbeginn; ärztliches Verbot bestimmter Tätigkeiten und Beachtung durch den Arbeitgeber; ärztliche Nachuntersuchung; Befragung zur persönlichen Arbeitssituation seitens Gewerbeaufsichtsamtbeamter; Kenntnis der Jugendarbeitsschutzgesetze; Aushang über Schutzregeln im Betrieb.
Der vorliegende Sammelband eruiert, welche Erfahrungen Jugendliche im Heranwachsen in gewaltsamen Lebenswelten machen, welche Faktoren zur Fortschreibung von Gewaltverhalten führen und damit einen Teufelskreis jugendlichen Gewaltverhaltens verursachen und welche Auswege es gibt. Die Beiträge nähern sich dieser Frage aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und praktischen Perspektiven und stellen Erfahrungen aus verschiedenen Ländern und Weltregionen vor. Die Verfasser geben einen Überblick über die Einzelbeiträge, die sich zu vier Themenschwerpunkten gruppieren: (1) Ursachen und Formen der Mobilisierung von Jugendlichen für Gewalt; (2) psychologische und soziale Dimensionen gewaltsamer Lebenswelten; (3) individuelle und kollektive Wege aus der Gewalt am Beispiel von Demobilisierungsprogrammen; (4) Praxiserfahrungen mit Maßnahmen zur Gewaltprävention. (ICE2).
Der einleitende Beitrag des gleichnamigen Sammelbandes setzt sich mit dem Partizipationsbegriff auseinander. Hierbei geht es zum einen um den Aspekt der Emanzipation gegenüber einem etablierten politischen System oder einer Institution, zum anderen um Partizipation als Mittel zum Zweck der Integration oder als Erziehungsmittel. Exemplarisch verdeutlicht wird die Partizipationsproblematik an drei Diskussionslinien: um die unterschiedlichen Vorstellungen und Bildern über Kinder und Jugendliche, die in der Gesellschaft existieren; um die Investitionen insbesondere in Kinder zur Sicherung des Sozialstaats; um das bürgerliche Engagement von Kindern und Jugendlichen. Die Beiträge des Sammelbandes, die hier im einzelnen vorgestellt werden, gruppieren sich zu drei Themenblöcken: (1) Kinder und Jugendliche als partizipative Akteurgruppen; (2) institutionelle Kontexte als Gelegenheitsstrukturen für Partizipation; (3) Stärkung von Partizipation durch staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure. (ICE2).
Wertvorstellungen beeinflussen unsere Handlungsstrategien. Pädagoginnen und Pädagogen in berufsvorbereitenden Bildungsgängen betreuen überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund. Für das pädagogische Agieren in diesem Arbeitsfeld ist es deshalb besonders wichtig, die durch interkulturelle Vielfalt geprägten Wert- und Verhaltensunterschiede innerhalb der Teilnehmerschaft zu berücksichtigen. Dieser Beitrag zeigt spezifische Unterschiede im Zeitmanagement und mögliche Zusammenhänge mit dem interkulturellen Wertehintergrund auf. Dazu werden empirische Daten von Teilnehmern und Teilnehmerinnen an berufsvorbereitenden Bildungsgängen herangezogen.
Das Gespräch als Beratungsinstrument reicht nicht mehr aus. Die Zielgruppe benachteiligter Jugendlicher verlangt nach zielgruppengerechten Angeboten, die differenzierter und attraktiv sein müssen. Der Beitrag stellt das Beispiel einer Dortmunder Beratungsstelle vor, die neue Wege in der Beratung geht. Die dobeq GmbH setzt Computer als Medium in der Beratung ein (an die Beratungsstelle wurde ein Internet-Cafe angekoppelt) und bietet neue Dienstleistungen. Neben der Arbeitsvermittlung werden zusätzliche Qualifizierungsmodule, Case-Management als entwicklungsbegleitende Beratung und Dia Train (diagnostisches Verfahren zur Potenzialanalyse) aufgebaut. (BIBB2)