This article presents Jean-Baptiste Bayle-Mouillard's 1836 work on body coercion, which, through the rigorous construction and use of judicial and prison statistics, represents a step in the statistical methodology applied. ; International audience This article presents J.B. Bayle-Mouillard's 1836 book on debtors' prison and shows how it represents an interesting step in applied statistical methodology. ; This article presents Jean-Baptiste Bayle-Mouillard's 1836 work on body coercion, which, through the rigorous construction and use of judicial and prison statistics, represents a step in the statistical methodology applied. ; Cet article présente l'ouvrage de Jean-Baptiste Bayle-Mouillard de 1836 sur la contrainte par corps qui, par une construction et un usage rigoureux des statistiques judiciaires et carcérales représente une étape dans la méthodologie statistique appliquée
'Es ist Ziel dieses Aufsatzes, den von den USA angeführten Antiterrorkrieg in Somalia zu diskutieren und seine Auswirkungen auf die Stellung und Rolle von Frauen in Somalia zu untersuchen. Mit den Anschlägen der al-Qaeda auf die Botschaften der USA in Nairobi (Kenia) und Dar es Salam (Tanzania) im August 1998 entwickelte sich islamischer Fundamentalismus und Terrorismus zu einer bedeutenden Bedrohung für die Region. Als Antwort darauf initiierten die USA in Ostafrika, insbesondere in Somalia, einen Antiterrorkrieg. Sowohl in diesem als auch im somalischen Bürgerkrieg ist die Beteiligung von Frauen bedeutsam. Bislang existiert keine umfassende Studie über die Rolle von Frauen in bewaffneten Konflikten und deren Auswirkungen auf Frauen in Somalia, einem Land, das bereits von Hungersnot, politischer Instabilität, ethnischem Krieg und geschlechterspezifischer Gewalt geprägt war. Bewaffnete Konflikte bringen neue Möglichkeiten und Zuständigkeiten im privaten wie auch im öffentlichen Bereich, durch die die sozialen Beziehungen zwischen Männern und Frauen neu definiert werden. Nach Ende des Konfliktes bestehen diese Veränderungen jedoch nicht immer fort und patriarchal dominierte Geschlechterrollen treten in vielen Gesellschaften wieder in den Vordergrund. Am Fallbeispiel Somalia geht dieser Artikel der Frage nach, warum Geschlechterrollen, die bereits vor dem Krieg existierten, nach Konflikten wieder auftauchen.' (Autorenreferat)
'Stress und Stressbewältigung werden innerhalb von Partnerschaften zunehmend als dyadische Phänomene begriffen. Um dieser Sichtweise diagnostisch Rechnung zu tragen, wird das Dyadische Coping Inventar (DCI) zur Erfassung des partnerschaftlichen Umgangs mit Stress vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des Fragebogens zum dyadischen Coping (FDCT-N, Bodenmann 2000). Die faktorielle und psychometrische Überprüfung erfolgte an insgesamt N=2399 Personen. Die Ergebnisse sprechen für die Testgüte des Instruments. Die theoretisch postulierte Faktorenstruktur konnte durch Faktorenanalysen empirische Evidenz finden. Die internen Konsistenzen fielen insgesamt gut aus, die Test-Retest-Korrelationen lagen erwartungsgemäß im mittleren Bereich. Die Konstruktvalidität war ebenfalls gut, die kriterienbezogene Validität befriedigend. Weiterhin werden Cut-Off-Werte präsentiert, die erlauben, Paare nach der Güte des dyadischen Copings einzuteilen. Das DC1 eignet sich gleichermaßen für klinische Fragestellungen (z.B. Interventionsforschung), Partnerschaftsdiagnostik und Therapieevaluation sowie für entwicklungs- oder gesundheitspsychologische Fragestellungen.' (Autorenreferat)
'In diesem Beitrag werden die Herangehensweisen und Ergebnisse der Ostdeutschlandforschung und Nachhaltigkeitsforschung einander gegenübergestellt. Ziel ist es, mögliche Ansatzpunkte für eine Verknüpfung der Forschungsansätze sowie gemeinsame Forschungsfragen zu identifizieren. Sowohl Ostdeutschlandforschung als auch Nachhaltigkeitsforschung befassen sich mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen. Beide Forschungsstränge suchen nach langfristig tragfähigen Entwicklungsperspektiven und Lösungsansätzen für akute gesellschaftliche Problemlagen. Dennoch hat es bislang aufgrund der sehr unterschiedlichen methodischen und theoretischen Herangehensweisen sowie der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen wenige Überschneidungen zwischen beiden Forschungsfeldern gegeben. Erste Verknüpfungsmöglichkeiten deuten sich in einigen Forschungsvorhaben an, die sich in der letzten Zeit mit nachhaltiger Entwicklung in Ostdeutschland befasst haben. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Forschungsansätze werden an Hand von vier zentralen Spannungsfeldern diskutiert: a) die unterschiedlichen ökonomischen Entwicklungskonzepte und -strategien; b) die Ebenen, an denen gesellschaftspolitische Strategien ansetzen; c) die Frage nach den Akteuren sowie d) geeignete Leitbilder für zukunftsfähige Entwicklungsstrategien.' (Autorenreferat)
Der Beitrag liefert einen Überblick über Funktion und Verfahren von Forschungsevaluationen sowie ihrer Institutionen in Deutschland. Die Darstellung der Forschungsevaluation beschränkt sich weitgehend auf Verfahren und Institutionen des Informed Peer Review, ergänzt durch Indikatoren zur Erstellung von Forschungsindikatoren. So werden im ersten Schritt zunächst die gängigen Indikatoren der Forschungsqualität kurz dargestellt. Im zweiten Schritt werden anschließend die wichtigsten Institutionen (Wissenschaftsrat, Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen, Zentrum für Evaluation und Methoden -ZEM- an der Universität Bonn), die Forschungsevaluationen in Deutschland durchführen, benannt und kategorisiert. Sodann wird das grundlegende Verfahren der auf Peer Review basierenden Forschungsevaluationen beschrieben und unterschiedliche Ausprägungen dargestellt. Im vierten Schritt werden schließlich Aspekte der Akzeptanz von Forschungsevaluationen identifiziert. Abschließend wird ein Ausblick auf die Entwicklung von Forschungsevaluation gegeben, der ein informations- und kontrollorientiertes Verständnis von Forschungsevaluation einem entwicklungsorientierten Verständnis gegenüberstellt. (ICG2)
"Die in der Soziologie weit verbreitete Definition von Katastrophen als der plötzliche Zusammenbruch der Möglichkeiten der Bewältigung der Folgen eines Naturereignisses bietet zunächst eine operationale Definition von Katastrophen, die Forschern erlaubt 'entsetzliche soziale Prozesse' zu differenzieren. Gleichzeitig wird damit das Auftreten von Katastrophen mit der technischen Leistungsfähigkeit der untersuchten Gesellschaften verknüpft. Die Industriegesellschaften verfügen über das Wissen und die technologischen Mittel wirksam auf Naturereignisse zu reagieren. Die internationale Katastrophenprävention versucht dieses Potenzial auch für Entwicklungsländer zugänglich zu machen (z.B. Frühwarnsysteme, technische Katastrophenvorsorge). Es geht dabei aber um mehr als einen Techniktransfer. Erfolgreiche Nutzung entsprechender Technologie ist auch mit der Durchsetzung einer technologisch-wissenschaftlichen Vorstellung von Prävention und Bewältigung von Naturereignissen verknüpft. Genau dieser Durchsetzungsprozess soll näher beleuchtet werden. Die technisch-wissenschaftliche Bewältigung von Katastrophen weist zumindest drei Kernelemente auf. Erstens herrscht die Überzeugung, dass Naturereignisse wissenschaftlich verstanden werden können und dass das dadurch erzeugte Wissen in der Prävention und Bewältigung in Form geeigneter technischer Lösungen eingesetzt werden kann. Zweitens wird bei der Umsetzung dieser technischen Lösungen auf ein Geflecht von Institutionen zurückgegriffen, deren Leistungsfähigkeit sowie deren Zusammenspiel wesentlich für den Erfolg von Prävention und Bewältigung von Katastrophen verantwortlich ist. Drittens ist der Umgang mit Risiken, Gefahren und Katastrophen von normativen Vorstellungen geprägt, die in den Verfassungen der modernen Gesellschaftssysteme verankert sind. Staatliche Legitimität und Leistungsfähigkeit wird besonders an der Erhaltung und am Schutz von Menschenleben, Eigentum und individueller Würde gemessen. Das (erfolgreiche) Zusammenwirken dieser drei Kernelemente beeinflusst die Vorstellungen von Sicherheit in Bevölkerung. Wachsende technische Möglichkeiten, leistungsfähige Institutionen und das Schutzversprechen setzen wachsende Erwartungen an Sicherheit. Die gesteigerten Erwartungen sind sowohl eine Folge von verbesserten technologischen Möglichkeiten, wie auch eine Ursache für die Suche nach verbesserten technischen Mitteln. Genau darin liegt, so die These, ein oft übersehener zentraler Aspekt des gesellschaftlichen Charakters von Naturereignissen. Die Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Krisen und Katastrophen in Mosambik hat gezeigt, dass der technologisch-wissenschaftliche Umgang mit Risiken, Gefahren und Katastrophen zwar präsent ist aber sich nicht durchsetzt. Die landläufige Vorstellung der Bedeutung soziokultureller Faktoren greift jedoch zu kurz. Die fehlende Wirksamkeit eines technisch-wissenschaftlichen Umgangs mit Katastrophen ist nicht in kulturell begründetem Widerstand oder verbreiteter 'Unwissenheit' zu finden. Vielmehr setzt der erfolgreiche technisch-wissenschaftliche Umgang mit Katastrophen die Existenz leistungsfähiger Institutionen voraus, die in Mosambik zwar vorhanden sind, auf die jedoch die Bevölkerung keinen verlässlichen Zugriff hat. Trotz ihres Versagens ist die Existenz dieser Institutionen aber in anderer Weise folgenreich. Allein das Wissen über die potenziellen technischen und institutionellen Möglichkeiten der Katastrophenbewältigung und -vorsorge trägt dazu bei, neue Dimensionen der Sicherheitsproduktion in Aussicht zu stellen und erhöht die lokale Erwartung an Sicherheit. Die neuen Erwartungen prägen die lokalen Kulturen des Umgangs mit Katastrophen ohne die Versprechungen tatsächlich einlösen zu können. Dies wiederum nährt Zweifel an der Legitimität und Wirksamkeit des technisch-wissenschaftlichen Umgangs mit Katastrophen. Sie wollen diese Erkenntnisse anhand eines Vergleichs zwischen der lokalen Wahrnehmung eines bedrohlichen Naturereignisses - Überschwemmung - am Limpopo-Tal im Süden Mosambiks und am Oderbruch in Deutschland zu überprüfen. Dabei richten sie ihren Blick auf die Rolle, die Erwartung an Sicherheit bei der subjektiven Wahrnehmung von Katastrophen spielt. Die These der Verfasser ist, dass der Durchsetzungsprozess einer Kultur des Umgangs mit Katastrophen wesentlich mit dem Zusammenspiel von gesteigerten Erwartungen und deren mangelnder Einlösung zusammenhängt." (Autorenreferat)
"Neben der Dezentralisierung der Tarifpolitik in den Industriebranchen und der geringen Tarifbindung in den privaten Dienstleistungssektoren hat die Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen als ein dritter, bisher zu wenig berücksichtigter Faktor die Erosion des deutschen Flächentarifvertragssystems befördert. Der Beitrag zeigt, dass es mit der Privatisierung und Schaffung neuer Märkte im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge in zahlreichen Dienstleistungssektoren zur Abkopplung vom Tarifgefüge des öffentlichen Dienstes gekommen ist. Im Bereich von Telekommunikation, Post, Bahn, öffentlichem Personennahverkehr, Entsorgungswirtschaft und Krankenhäusern entstanden keine neuen Branchentarifverträge, sondern fragmentierte Tariflandschaften mit ausgeprägter Tarifkonkurrenz zwischen öffentlichen und neuen privaten Unternehmen sowie einer erheblichen Ausdifferenzierung von Arbeitsbedingungen innerhalb einzelner Unternehmen. Der Beitrag endet mit einer Diskussion, wie es heute gelingen kann, in den liberalisierten Märkten einheitliche Branchen(mindest)standards durchzusetzen, die den Wettbewerb um niedrige Lohn- und Arbeitskosten begrenzen." (Autorenreferat)
'Der Aufsatz basiert auf dem Forschungsprojekt Womeng 'Creating Cultures of Success for Women Engineers' (www.womeng.net), das von der EU-Kommission im 5. Rahmenprogramm (2002-2005) finanziert wurde und an dem Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Österreich und die Slowakei beteiligt waren. Untersucht wurden die Hochschulausbildung und die berufliche Situation von Ingenieurinnen in den beteiligten Ländern.' (Autorenreferat)
"Auch die Hochschulen sind unter Ökonomisierungsdruck geraten - in Deutschland später als in Großbritannien oder den Niederlanden, aber dennoch letzten Endes ohne Chance, sich dem zu entziehen. Ökonomisierung heißt dabei in differenzierungstheoretischer Perspektive, dass Organisationen eines gesellschaftlichen Teilsystems in eine Situation geraten, in der die bisherige Vorherrschaft ihres eigenen binären Codes bzw. 'nomos' (Bourdieu) dadurch gefährdet wird, dass der Code bzw. das Ethos der Wirtschaft Einzug hält - mindestens in dem Sinne, dass wirtschaftliche Verluste vermieden werden, teilweise aber auch weitergehender so verstanden, dass Gewinnerzielung zur neuen Maxime wird (siehe z.B. das Schlagwort des 'academic capitalism'). Um derartige Vorgänge angemessen zu verstehen, ist es wichtig, eine Mehrebenenbetrachtung vorzunehmen, die systematisch die Makroebene gesellschaftlicher Teilsysteme, die Mesoebene von Organisationen und die Mikroebene der Leistungsproduktion von Individuen und Arbeitsgruppen unterscheidet und aufeinander bezieht. In international vergleichenden (Deutschland, Österreich, Niederlande, Großbritannien, Australien) Forschungsprojekten zu Hochschulreformen im Sinne von 'new public management' geht es dem Verfasser darum, gesellschaftliche Dynamiken des Verhältnisses von Wissenschaft und anderen Teilsystemen (u.a. 'massification of higher education', 'mode 2 of knowledge production', 'science in a steady state') mit Veränderungen von inter- und intraorganisatorischen Governance-Regimes der nationalen Hochschulsysteme zu verknüpfen und dies wiederum daraufhin zu befragen, welche Auswirkungen es auf die wissenschaftliche Leistungsproduktion (Qualität, Themen, Forschungstypus, Balance von mainstream und unorthodoxen Perspektiven) hat. Die empirisch für den Hochschulsektor feststellbaren Ergebnisse lassen sich auf andere gesellschaftliche Teilsysteme (Bildungssystem, Kunst, Massenmedien, Gesundheitssystem) übertragen. Bourdieus Konzept der 'Intrusion' lässt sich in eine an Luhmann orientierte, aber akteurtheoretisch fundierte differenzierungstheoretische Perspektive einbauen." (Autorenreferat)
Es wäre attraktiv zu denken, so der Verfasser, dass wir uns einer Situation nähern, in der die offizielle Hilfe für die Entwicklungsländer nicht mehr gebraucht wird. Das ist aber nicht der Fall. Die Unterstützung von offiziellen Quellen wird weiterhin gebraucht, um ärmeren Ländern zu helfen, die kolossalen Probleme von Armut, Arbeitslosigkeit, Mängeln des Gesundheits- und Bildungswesens sowie der unzulänglichen Infrastruktur, zusammen mit ökologischen Herausforderungen jeder Art, zu lösen. Das Development Assistance Committee (DAC) basiert auf der Hypothese, dass die Sponsoren die Effizienz ihrer Aktivitäten erhöhen können, indem sie zusammen arbeiten und lernen. Eine realistische Betrachtungsweise impliziert die Anerkennung der Tatsache, dass die Sponsoren unabhängige Akteure sind. Es soll keine Gleichförmigkeit ihrer Aktivitäten erwartet werden. Vielfalt, innerhalb und jenseits des DAC, ist wertvoll. Aber wenn eine weniger geteilte Welt zu den Zielvorstellungen der Entwicklung gehört, ist eine solche lernende Zusammenarbeit erforderlich. Der DAC muss sich, möglicherweise ganz radikal, an die sich verändernde Realität in der Welt anpassen. Aber dies bedarf eines gemeinsamen Lernens, einer gemeinsamen Reflexion und einer Kooperation aller Beteiligten. (ICF2)
"Im Dezember 2007 stellte der Kreml Dmitrij Medwedjew als Kandidaten für die kommende Präsidentenwahl vor und designierte ihn damit de facto zum Nachfolger von Amtsinhaber Wladimir Putin, der sich dem Ende seiner zweiten und nach der Verfassung letzten Amtszeit näherte. Damit fanden lange Spekulationen über Putins Nachfolgeregelung ein Ende. Unverzüglich einsetzende Mutmaßungen über die Hintergründe dieser Entscheidung sind erheblich weniger relevant als die Frage, was von Medwedjew zu erwarten ist. Wird er aus dem mächtigen Schatten seines Mentors Putin heraustreten können, ja überhaupt wollen? Ist von einer Umverteilung der Kompetenzen des Präsidenten zugunsten des Premierministers auszugehen? Und wie wahrscheinlich sind Änderungen des außen- und sicherheitspolitischen Kurses unter Medwedjew? Vorliegende Kurzanalyse versucht Antworten auf diese Fragen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1754-1764
"Wenn sich in der Adoleszenz die Geschlechtsreife allmählich vollendet, beginnen Jugendliche sich zu dem Ergebnis dieses Reifungsprozesses zu positionieren. Der Prozess der permanenten Selbstbeobachtung, Selbstpräsentation und Selbstbefragung trägt dazu bei, 'den Körper bewohnen' (Fend 2001) zu lernen. Etwa bis zum 17. Lebensjahr beschäftigen sich Jugendliche mit der physiobiologischen Reifung und den Konsequenzen für ihr Körperselbstkonzept. Mit dem Ergebnis des Reifungsprozesses erklären sich Jugendliche entweder einverstanden oder aber sie versuchen sich damit zu arrangieren. Die Einschätzung und Bewertung des eigenen Körpers ist im 21. Jahrhundert stark kultur- und gesellschaftsabhängig, denn physische Attraktivität wird in sozialen Kontexten vorgegeben und vor allem auch medial vermittelt. Die Auseinandersetzung mit dem körperlichen Selbstbild ist aber zudem auch von Idealen geprägt, die Jugendliche sich selbst aussuchen und auferlegen. Die (potentiellen) Vorstellungen und Überzeugungen der unmittelbaren Anderen bestimmen die eigenen Erwartungshaltungen und den Maßstab an sich selbst. Somit ist die Beziehung zum Körper heute immer eine soziosexuelle (Lautmann 2002). In der Alltagspraxis gleichen nun Mädchen und Jungen ihr Aussehen mit ihren eigenen und den Vorstellungen der Anderen sowie den allgemein vorgegebenen Schönheitsidealen ab. Fällt das so genannte body image nicht positiv aus, führt das mitunter zu Dissonanzen, zu Gefühlen von Minderwertigkeit und vielleicht zu harter Körperarbeit. Dies hat mitunter Folgen für den Umgang mit Anderen, denn die äußeren Zeichen verweisen nicht nur auf körperliche Reife und Vollkommenheit, sondern auch auf die Geschlechtsidentität und sexuelle Attraktivität. Physische Attraktivität gewährleistet mitunter auch erotische, die gewollt und angestrebt wird, denn das Leben sexualisiert sich zunehmend für die Heranwachsenden. Gefragt wird hier nun, inwieweit Jugendliche von medialen Bildern bei der Ausbildung eines Körperkonzepts und einer Geschlechtsidentität geprägt werden, wie sie diese Bilder nutzen und sich aneignen. Es stehen drei verschiedene Datensorten zur Verfügung, die im Zeitraum von 2004-2006 erhoben worden sind: 1.400 inhaltsanalytisch ausgewertete Emails von Jugendlichen an ein Online-Beratungsportal zur Sexuellen Aufklärung; 2. qualitative, themenfokussierte Einzelinterviews mit 30 Jugendlichen; 3. quantitative Daten von 300 Brandenburger Jugendlichen zu den Themen 'Nudität, Sexualität, Erotik in Film und Fernsehen'." (Autorenreferat)
Dieses Paper stellt die theoretischen und forschungspraktischen Herangehensweisen eines interdisziplinären Projektes dar, das sich der Verschlungenheit der Mensch-Technik-Interaktion auf einer mikrosoziologischen Ebene im Rahmen eines experimentellen Forschungsdesigns gewidmet hat. Dabei steht, neben den allgemeinen Charakteristika, insbesondere das außergewöhnliche Forschungsdesign im Mittelpunkt des Interesses: Inwiefern konnten die unterschiedlichen Untersuchungsbereiche vom experimentellen Design des "inHaus-Projektes" profitieren? Welche Herausforderungen stellen sich bei einer solchen Vorgehensweise? Der qualitative Forschungsansatz - angelehnt an die Grounded Theory - in Verbindung mit den herausragenden technischen Möglichkeiten des inHaus', bot einen empirischen Rahmen, der sich schwerlich in die Sphäre herkömmlicher Sozialforschung einordnen lässt. Vielmehr handelt es sich bei den durchgeführten Forschungsarbeiten um eine neue techniksoziologische Stoßrichtung, die es gestattet, vor allem feinste Interaktionssequenzen aufzudecken und zu fokussieren: Das inHaus-Projekt verkörpert die erfolgreiche Durchführung technografischer Grundlagenforschung.
In line with the continuum "Corporate Governance — Governance in the broad sense", the arguments in this text will be as follows: — Assessment of the development of "intermediary" organisations between the State and the company, — Examination of the possible content of a broad concept of governance, — The status of its relations with civil society, — As a case study, the commentary on the White Paper on Governance of the European Union, — An analysis of the political consequences of a "broad" concept of governance. ; Dans la logique du continuum « Corporate Governance – gouvernance au sens « large », l'argumentation de ce texte sera la suivante : - L'évaluation du développement d'organisations « intermédiaires » entre l'Etat et l'entreprise, - L'examen du contenu possible d'une conception large de la gouvernance, - Le statut des rapports qu'elle établit avec la société civile, - A titre d'étude de cas, le commentaire du Livre Blanc de la gouvernance de l'Union Européenne, - Une analyse des conséquences politiques d'une conception « large » de la gouvernance.