Der Beitrag erörtert aus der Sicht der Friedens- und Konfliktforschung die Gestaltung des zukünftigen Verfassungsvertrages der Europäischen Union (EU). Dabei wird der Frage nachgegangen, wie man sich eine Rolle der anderen, also ein Mitwirken der Welt in Europa vorstellen kann, um so dem Anspruch des Friedensgedankens auch wirklich nachzukommen. Dazu vertritt die Autorin folgende These: Europa muss aufhören, Friedenspolitik in der Dichotomie zwischen Friedensbringern und Friedensempfängern (peace-maker und peace-taker) zu denken, und der Welt muss die Möglichkeit gegeben werden, eine aktive Rolle in Europa zu übernehmen. Dem entsprechend werden die folgenden Aspekte diskutiert: (1) eine stimmberechtigte Vertretung der UNO in der EU, (2) eine Kommentierung des europäischen Verfassungsvertrages durch den Generalsekretär der Vereinten Nationen, (3) der Umgang mit der Neutralität der EU-Mitglieder Österreich, Schweden und Finnland sowie (4) eine Betrachtung des EU-Europa aus der Perspektive der Anderen und ihre Auswirkungen. Europa muss nach Ansicht der Autorin lernen, die Welt nicht nur im Rahmen eigener Interessen, sondern auch im Rahmen der Bedürfnisse der Welt und der Erkenntnisse über die Bedingungen von Frieden in einer zerklüfteten und heterogenen Welt wahrzunehmen. Die Europäische Union braucht eine aktive Einmischung der Welt. Gelingt es, die Mitarbeit der Welt in den Institutionen Europas zu organisieren, kann Europa nicht nur nach innen, sondern auch nach außen Friedenspolitik betreiben. (ICG2)
'Trotz aller Zweifel am konkordanzdemokratischen Charakters Südafrikas nach der Apartheid stellen nur wenige Autoren in Frage, dass die Übergangsverfassung Elemente des power-sharing umfasste. Die permanente Verfassung und das Ausscheiden der National Party (NP) aus der Regierung der nationalen Einheit im Jahre 1996 haben die Aussichten eines politischen Ausgleichs in dieser pluralen Gesellschaft geschwächt. Nachdem der African National Congress (ANC) zur dominanten Partei wurde, setzten manche Beobachter ihre Hoffnungen darauf, dass der ANC zu einer inklusiveren und partizipatorischeren Partei werde. Diese Entwicklung lässt sich als Übergang von einer Standardform der Konkordanzdemokratie zwischen (segmentierten) Parteien zur Konkordanz innerhalb einer (Konkordanz) Partei beschreiben. Der Aufsatz untersucht die Chancen bzw. Aussichten bezüglich einer solchen Entwicklung für den ANC und richtet sein Augenmerk vor allem auf die Organisation der Partei, die innerparteiliche Repräsentation, und den internen Ausgleich sozialer Konflikte. Die Analyse bezieht vergleichende Erkenntnisse über andere Konkordanzparteien wie die Congress Party in Indien, Alliance Party/National Front in Malaysia und die Kenya African National Union (KANU) mit ein. Es wird gezeigt, dass der ANC eine noch negativere Auffassung partei-interner Konkordanz besitzt als von klassischer Konkordanzdemokratie. Diese Tatsache weist auf die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften politischen Marginalisierung der Minderheiteninteressen in Südafrika hin.' (Autorenreferat)
"Die ungleiche Reorganisation von Kapital und Arbeit in Europa hat in Deutschland zu einer Konsolidierung nationaler Branchengewerkschaften geführt, zuletzt zum noch umstrittenen Ver.di- Fusionsprojekt. Zentrale arbeitspolitische Konfliktachsen, die sich aus der national und international verstärkt über Löhne und Arbeitsbedingungen ausgetragenen Unternehmenskonkurrenz ergeben und sich in der Zunahme der Konkurrenz entlang von Wertschöpfungsketten neu ausprägen, werden mit den bisherigen Ansätzen der Gewerkschaftsreform nicht hinreichend erfasst. Diese These wird anhand der Transformation des Logistiksektors näher ausgeführt. Die Herausbildung von transnational organisierten Logistikkonzernen und die resultierende Veränderung der Arbeit in Logistiknetzwerken werden als umfassender Ansatz zur Rationalisierung der Zirkulationssphäre gefasst. Der Aufwertung einiger Bereiche der Logistikarbeit (Insourcing) steht dabei ein starker Trend zur Abwertung und mehrfachen Segmentierung der größten Beschäftigungsgruppen im Logistiksektor gegenüber. Insbesondere die starke Zunahme von 'just-in-case' und 'as-long-as-it-takes' Beschäftigten und (Schein-)Selbständigen können als sektorale europäische Empirie zur für die Vereinigten Staaten allgemein entwickelten Flexibilisierungsthese von Sennett ('Drift') verstanden werden. Neue Ansätze der Interessenvertretung in Logistiknetzwerken und gewerkschaftliche Reformpolitik kann die zunehmende Konkurrenz und Diversität im europäischen Logistiksektor nur unter bestimmten Umständen eindämmen." (Autorenreferat)
"Zielvereinbarungen sind ein relativ neues Instrument bei der Entgeltdifferenzierung. Anders als die traditionellen Formen der Leistungsbewertung ist der Bezugspunkt hier nicht ein einheitlicher, dem Anspruch nach objektiv, in Abstraktion von der Subjektivität der Arbeitskräfte bestimmter Leistungsmaßstab. Seine Legitimität bezieht das Verfahren vielmehr daraus, dass es, dem Anspruch nach, als kommunikativer Verständigungsprozess funktioniert, an dem die Beurteilten beteiligt sind. Es zielt darauf, die Beschäftigten als Problemlöser in ihrem Zuständigkeitsbereich zu mobilisieren. An die Stelle von bloßen Anordnungen treten Zielvereinbarungsgespräche, in deren Verlauf sie angehalten werden, ihre Tätigkeit im Lichte von Vorgaben zu reflektieren und zu optimieren, die von höheren hierarchischen Ebenen gesetzt werden. Die repräsentativen und tendenziell zentralistischen Formen der Interessenvertretung, die das deutsche System der industriellen Beziehungen kennzeichnen, sind kaum geeignet, auf solche dezentralen und entstandardisierten Formen der Entgeltbestimmung zu reagieren. Insbesondere sehen sich die Betriebsräte mit dem Problem konfrontiert, dass ihre bisherigen leistungspolitischen Instrumente unter solchen Bedingungen nicht mehr greifen." (Autorenreferat)
O objetivo central desta pesquisa foi compreender o papel desempenhado pela Igreja Católica na determinação de uma política imigratória para o Brasil e na elaboração do modelo de imigrante ideal que poderia ser instrumentalizado para ampliar e consolidar a religião, tentando entender porque o eleito para tais quesitos foi o imigrante católico italiano. Buscou-se dessa forma aprofundar o estudo sobre o período de transição da mão-de-obra escrava pela livre e como se deu o processo de formação de uma cultura do trabalho específica, associada aos imigrantes italianos e seus descendentes. Os procedimentos metodológicos utilizados foram: pesquisa bibliográfica e pesquisa descritiva. Bibliográfica, pois se buscou explicar o objetivo central da pesquisa por meio de referências teóricas diversas, procurando conhecer e analisar as contribuições culturais e científicas sobre a temática imigração italiana e sua relação com a religião católica. E descritiva, pois se pretendeu descrever as características e relações existentes entre a temática de estudo e uma realidade específica, no caso a dos imigrantes italianos católicos no Estado do espírito Santo, visando identificar as representações sociais e o perfil do grupo. Compreendeu-se que os propósitos políticos de povoamento e de formação do mercado de trabalho, estavam cimentados por outra questão: a intenção da manutenção da ascendência da Igreja católica sobre a maioria populacional do País, e assim também, da manutenção de sua influência junto à oligarquia. Também constatou-se que a imigração estrangeira para o Brasil e especificamente para o Espírito Santo, estava apoiada simbolicamente na possibilidade de ascensão do trabalhador à condição de proprietário da terra. Pois, o sistema de escravismo causou um descompasso entre a reprodução da força de trabalho e a expansão do sistema econômico que conduziu ao estrangulamento da economia colonial exigindo a criação de um mercado de trabalho que atendesse aos interesses capitalistas em desenvolvimento. O imigrante foi assim, o agente humano da realização da ideologia da transformação do trabalhador em proprietário e "moldado" nesse processo, pela atuação da Igreja católica com fundamentos ultramontanos. ; The main purpose of this research is to comprehend the role played by Catholic Church in the determination of an immigration policy to Brazil and the role in the development of an ideal immigrant model that could be manipulated to expand and consolidate the religion, trying to understand the reason why the Catholic Italian immigrant was chosen in this context. Therefore, this work sought to deepen the study on the transition period from slave to free labor as well as the way how the process of a specific work culture formation took part, associated to the Italian immigrants and their descendants. The methodological procedures used were: bibliographic and descriptive research. Bibliographic, once sought to explain the main objective of the research through several theoretical frameworks, trying to understand and analyze the scientific and cultural contributions concerning the Italian immigration and its relation with Catholic religion. Descriptive, once it was intended to describe the characteristics and connections between the topic of this study and a specific reality, such as the case of the Italian Catholic immigrants in Espírito Santo, in order to identify the social representations and the group profile. It was understood that the political purposes of settlement and formation of labor market were built by another issue: the intention of maintaining the ascendancy of the Catholic Church on the majority of the country population, as well as the maintaining of its influence on the oligarchy. The research also found that the foreign immigration to Brazil and specific to Espírito Santo, was symbolically supported on the possibility of rising the worker to the condition of land owner, since the slavery system caused a mismatch between the reproduction of labor work and the expansion of the economic system that led to the strangulation of the colonial economy, requiring the creation of a labor market that served to the developed capitalists interests. The immigrant was so, the human agent performing the transformation of the worker ideology into the owner framed in this process by the Catholic Church and its ultraframed fundaments.
El objetivo general del presente trabajo es Caracterizar la situación de diversidad Funcional en el Municipio de Nobsa según Diagnóstico realizado durante el año 2013 por el Hospital Regional de Sogamoso E.S.E , mediante la evaluación de la integralidad y Calidad de la información contenida en la base de datos realizada por el Hospital Regional de Sogamoso E.S.E., en la cohorte 2013, seleccionando los determinantes Estructurales e intermedios según modelo de determinantes de la OMS, que se encuentren incluidos en la información contenida en la base de datos, para luego establecer posibles relaciones de Asociación entre los determinantes descritos en la base de datos. Se diseñó un estudio Descriptivo, teniendo en cuenta la base de datos realizada por el Hospital Regional de Sogamoso E.S.E en el año 2013, en donde se identificaron 177 personas con algún grado de Diversidad Funcional Diagnosticada. Se realizó un análisis estadístico descriptivo, aplicando análisis univariado por medio de medidas de frecuencias absolutas mediante el paquete estadístico Epiinfo 3.5.4 De las 177 personas con Diagnostico de Diversidad funcional en el Municipio de Nobsa, se encontró que el 52.5% de la población es Masculina, la población más afectada se ubica entre los 45 y 100 años, se observa que solo el 27.3 % de la población tiene algún grado de escolaridad, el 63.3% de la población se ubica en la zona urbana, pertenece al estrato socioeconómico 1 y tienen total acceso a los servicios de salud y rehabilitación, debido a que se encuentran afiliados al Sistema General de Seguridad Social en Salud, encontrándose el Régimen Subsidiado como el que en un 70.6% tiene mayor representatividad, además se evidencia que la Diversidad de tipo motor es la más prevalente con un 42.9% , y como origen de la diversidad se encuentra la adquirida con un 57.6 %. La Diversidad Funcional, como problema de Salud Publica en el Municipio de Nobsa en Boyacá; afecta las actividades diarias, ya que se encontró relación entre el tipo de discapacidad en este caso Motora y la realización de actividades cotidianas; además impacta en la participación de los individuos en los ámbitos sociales y económico, lo cual limita el desarrollo individual y oportunidades de integración social. ; Abstract. The overall objective of this study is to characterize the situation Functional diversity in the municipality of Nobsa according Diagnosis made in 2013 by the Regional Hospital of Sogamoso ESE, by assessing the completeness and quality of information contained in the database conducted by the Regional Hospital of Sogamoso ESE, in cohort 2013, selecting structural and intermediate determinants model as determinants of WHO, that are included in the information contained in the database, in order to establish possible relationships between the Association determinants described in the database. A Descriptive study, taking into account the database by the Regional Hospital of Sogamoso ESE in 2013, where 177 people were identified with some degree of Functional Diversity Diagnosed designed. Descriptive statistical analysis was performed by applying univariate measures of absolute frequencies using the statistical analysis package Epiinfo 3.5.4. Of the 177 people with Diagnostics Functional diversity in the Municipality of Nobsa found that 52.5% of the population is Male, the most affected population is between 45 and 100 years shows that only 27.3% of the population has some degree of schooling, 63.3% of the population lives in urban areas, socioeconomic belongs to 1 and have full access to health services and rehabilitation because affiliated to the General System of Social Security in Health , being the subsidized system as it has a 70.6% greater representation, further evidence that the diversity of motor type is the most prevalent with 42.9%, and as the origin of the diversity gained is 57.6%. Functional Diversity as Public Health Problem in the municipality in Boyacá Nobsa; affects daily activities, since the relationship between type of disability in this case Motor and performing daily activities was found; also impacts the participation of individuals in social and economic fields, which limits the opportunities for individual development and social integration. ; Maestría
In: Managing for Peak Performance, 29th Australian and New Zealand Academy of Management Conference (ANZAM 2015); Queenstown, New Zealand; 2nd-4th December 2015 p. 1-16
There is a large body of literature which acknowledges that women play vital roles in protecting and managing forest resources around the world (Agarwal, 2010b; Colfer, 2013; FAO, 2006, 2007; Mai, Mwangi, & Wan, 2011; Sewell Jr, 1992). Despite their contributions to forest management, women are still largely excluded from decision making roles in forestry organizations, especially in developing countries (FAO, 2007). As a result, most of the forestry related decisions are made by males, resulting in the marginalisation of women's interests in forest management and minimizing the potential contributions of women (ABS, 2013; Christie & Giri, 2011; Lidestav, 2010). The history of forest management in Nepal typifies this gender bias in forestry governance (Christie & Giri, 2011; Giri & Faculty, 2008). While men are actively involved in decision making processes within formal environmental organizations and institutions, women are more likely to be involved at informal and grass root levels, including as an unpaid labour force (Agarwal, 2010b). Before the introduction of community based forestry programs, the Nepalese Ministry of Forests and its subsidiaries (referred to here as the forest bureaucracy) was the major organization responsible for governing the forestry sector. After the introduction and advancement of community based forest management programs, and the entry of civil society, donor and other private sector organizations, the scope and nature of forestry governance has been extended in Nepal. Although, this shift in paradigm opened space for the entry of women into different forestry institutions, the under representation of women in forest bureaucracy (still a major part of forestry governance) still continues. Nepalese rural women have low literacy rates and little involvement in public spheres. As a result there is limited access, for women working at the grassroots level, to national level policy making, planning and implementation. It is usually assumed that professional women bring women's issues and interests into forestry policy and programmes on behalf of grassroots level women. This representation is not always effective (Giri and Faculty, 2008, Agarwal, 2010b). Government forestry institutions represent the country in participating in different national and international forestry agendas including climate change. If 'grassroots' women's agendas are excluded from decision making processes in regard to environment related agendas, the solutions proposed for environmental problems may be ineffective or only partially effective (WOCAN, 2012). This paper examines the existing legislative measures and institutional practices that facilitate or constrain the role of women in Nepalese forestry institutions. This study also investigates how the gendered institutional norms and values associated with forest-governing institutions, such as forest bureaucracies, shape the nature and extent of women's involvement in decision making processes in the Nepalese forest bureaucracy. We use Feminist Institutionalism (FI) to examine the effect of the gendered nature of forestry institutions, policies and practices that shape the role of women in forest bureaucracy. We extend New Institutionalism (NI) by incorporating feminist perspectives to forestry governance. In exploring why the gender mainstreaming of legislative measures and practices has not been wholly effective, it is important to examine the informal norms and values within an institution. These act to shape both the behaviour of the individual and political outcomes. Since forestry is highly gendered sector based on different social norms and values, NI is considered a good approach to study those institutions. New Institutionalism is a cutting theme which crosses various disciplines, and holds the interest of historians, sociologists, economists, political scientists and social theorists (Goodin, 1996). New Institutionalism was constructed as a progressive version of older, descriptive approaches to institutionalism in order to understand the role of formal and informal rules which affect the political behaviour of individuals (Gherardi, 1996). This paper examines opportunities and challenges involved in: a) promoting women's participation in forest governance; and b) establishing an influential role for women in forestry governance. To date, researchers using the approach of institutionalism have not adequately considered the gender perspective, especially within the context of developing countries (Tripp, 2007). This study will therefore extend NI further through theoretical and practical insights, relating gendered issues to NI and particularly its sub-branch, FI.
Die Teilnehmerländer der europäischen Währungsunion verfügen über höchst unterschiedliche Regime der Lohnfindung. Diese Unterschiedlichkeit leistete einen eigenständigen Beitrag zur Auseinanderentwicklung der mitgliedsstaatlichen Lohn- und Preisniveaus und damit zu den realen Wechselkursverzerrungen, unter denen der Euroraum seit Einführung der gemeinsamen Währung leidet. Um dies zu zeigen, werden die nominalen Lohnauftriebe von zwölf Euroländern während der ersten zehn Eurojahre 1999-2008 analysiert. Weder ein etwaiger Export des deutschen Lohnregimes noch eine europäische Lohnkoordination sind gangbare Wege der Problembearbeitung. Es spricht daher wenig dafür, dass der Euro in der Zukunft besser funktionieren könnte als in der Vergangenheit.
Dieser Beitrag widmet sich der kulturellen Repräsentation im Rahmen der Mehrsprachigkeitsforschung. Es werden Forschungsansätze behandelt, die davon ausgehen, dass Personen sich in unterschiedlichen Sprachen auch unterschiedlich präsentieren. Darüber hinaus wird in diesen Zusammenhang die These vertreten, dass Übersetzer/innen und Forschende im Zuge ihrer Übersetzungsarbeit die lebengeschichtlichen Fälle ihrer Untersuchungen nicht nur beschreiben, sondern auch mit konstruieren. Die Repräsentationsakte seitens der Beforschten wie auch der Forschenden über Sprachgrenzen hinweg haben Konsequenzen für die Forschungsergebnisse. Unsere Grundüberlegungen werden wir anhand eigener Forschung über polnisch sprechende Personen im Großraum Manchester (England) illustrieren. Es werden Aspekte der Interpretation und Translation in der Erzählforschung beleuchtet, um von dort ausgehend zentale methodologische Überlegungen für den Forschungsprozess in den Blick zu nehmen. Wir sprechen uns dabei gegen die Behandlung von Sprache als undifferenziertes Medium aus und ebenso gegen die Sichtweise, dass Personen, die eine bestimmte Sprache sprechen, problemlos alle Sprecher/innen dieser Sprache repräsentieren können. Alle Sprachen sind sprachintern differenziert und wer übersetzt, greift in die Ergebniskonstruktion ein.
"Der Beitrag diskutiert die aktuelle und zukünftige Bedeutung lokal verankerter Aushandlungs- und Machtpositionen von Arbeitnehmervertretungen in großen Industrieunternehmen, die sich transnational neu ausrichten. Im Kontext der spezifisch deutschen industriellen Beziehungen werden die im Zuge der organisatorischen Restrukturierung und Globalisierung sich verändernden Aushandlungskonstellationen herausgearbeitet und die Verankerungen und Gefährdungen von Primärmachtpositionen der Arbeitnehmervertretungen analysiert. Untersucht werden Restrukturierungsfälle in der Chemie- und Pharma- sowie in der Automobilindustrie. Der Beitrag arbeitet die Spielräume der Ausgestaltung und Gewichtung lokaler Aushandlungspositionen heraus, die diese im Verlauf strategischer Wahlentscheidungen des Managements erlangen aber auch verlieren können. Abschließend wird angesichts eines wachsenden Gewichtes globaler Finanzmarktrationalität für strategische Orientierungen eine Tendenz zur Instabilvisierung von Aushandlungsbeziehungen diskutiert." (Autorenreferat)
"In einer zunehmend informatisierten Arbeitswelt steigt die Bedeutung wissensbasierter Arbeit und ergebnisorientierter Koordinations- und Steuerungsformen. Dabei wird deutlich, dass die Regulierungs- und Interessenvertretungsmechanismen der Industriegesellschaft, die v.a. auf die Funktionslogik industriell-tayloristischer Arbeitsorganisation und die Schutzbedarfe des industriellen Arbeitnehmers abstellten, nicht mehr ausreichen. Auf der Basis empirischer Untersuchungen in der IT-Branche wird dargestellt, welche neuen Formen der Arbeitsregulation sich herausbilden, wie diese systematisch darstellbar sind und welche Problemwahrnehmungen bzw. Strategien die Akteure der industriellen Beziehungen, hier insbesondere die Gewerkschaften ver.di und IG Metall, entwickeln, um neue Zielgruppen und Organisationsdomänen zu erschließen." (Autorenreferat)
"Multinationale Konzerne befinden sich als Teilnehmer auf dem internationalen Arbeitsmarkt in einer begünstigten Position, da sie zu weltweiten grenzüberschreitenden Kapitalinvestitionen in der Lage sind. Aufgrund dieser transnationalen Mobilität verfügen sie über eine breite Palette an möglichen Investitionsalternativen. Eine mögliche Investitionsstrategie wird Regime Shopping genannt: Unternehmen bevorzugen Länder, in denen die Arbeitskosten niedrig und die Gewerkschaften schwach sind, um den Profit und den unternehmerischen Entscheidungsspielraum zu maximieren. Dieser Beitrag analysiert, welche Implikationen die Strategie des Regime Shopping für die institutionalisierte Mitbestimmung auf Betriebsebene hat. Datengrundlage sind qualitative Interviews mit Vertretern des Strategischen Managements, der Personalabteilung sowie der Arbeitnehmervertretung in je zwei deutschen Automobil- und Chemiekonzernen. Verglichen mit früheren Zeiten hat die Vertretungswirksamkeit der Betriebsratsarbeit abgenommen. Insgesamt wird der Einfluss der Arbeit-Nehmervertretung auf globale Standortentscheidungen - soweit sie nicht den eigenen Standort betreffen - als eher gering und von Arbeitnehmervertretern als unzureichend eingestuft, aber bis jetzt ist die institutionelle Basis der nationalen Mitbestimmung nicht erodiert." (Autorenreferat)
"Auch wenn das Konzept ursprünglich nur eine Vision war, sind in der Praxis mittlerweile immer mehr konkrete Erscheinungsformen von virtuellen Unternehmungen zu finden. Die bisherige Literatur beschäftigt sich allerdings primär mit deskriptiven Darstellungen sowie mit Fragen der theoretischen Fundierung dieses Phänomens. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche Probleme und Perspektiven der Mitbestimmung in virtuellen Unternehmungen existieren. Dabei wird aufgezeigt, dass virtuelle Unternehmungen die in Deutschland vorhandenen Trends des Auseinanderfallens von Unternehmens- und Mitbestimmungsstrukturen sowie der Erosion des Systems der kollektiven Interessenvertretung verstärken. Schließlich werden verschiedene Alternativen zur möglichen Absicherung der Mitbestimmung in virtuellen Unternehmungen diskutiert." (Autorenreferat)