Neokonservative Wirtschaftspolitik in Großbritannien: Vorgeschichte, Problemdiagnose, Ziele und Ergebnisse des "Thatcherismus"
In: Beiträge zur Politikwissenschaft 41
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Der sogenannte affective turn, der in Medien- und Kulturwissenschaften bereits seit längerem zu verzeichnen ist und mittlerweile auch die Sozialwissenschaften erreicht hat, besitzt ganz offensichtlich politische Implikationen – insbesondere, aber nicht nur, für eine Kritik des Neoliberalismus. Diese sind auch von zahlreichen Forschern aufgegriffen und ausformuliert worden, etwa durch Michael Hardt und Antonio Negri, Lauren Berlant, Sara Ahmed oder Nigel Thrift. Der vorliegende Band, eine Sammlung von Interviews mit dem Philosophen und Affekttheoretiker Brian Massumi, verspricht zumindest in seinem Titel, diese Verbindung von Politik und Affekt auf eine systematische Grundlage zu stellen. Massumi gilt als Vorreiter eines vor allem von Deleuze und Spinoza inspirierten Strangs jüngerer Affekttheorie, der vornehmlich ontologisch argumentiert. In dieser Position ist er breit rezipiert und auch vielfach kritisiert worden. Die Interview-Sammlung dient dazu, seinen Ansatz ausführlich und gleichzeitig verhältnismäßig leicht zugänglich darzustellen. Die Form des Interviews begünstigt gewisse Vereinfachungen und tendiert zu einer Plakativität von Beispielen und Argumenten; gleichzeitig bürgt sie aber für eine Lebhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit jenseits der Mühen der Ebene. Insofern kommt diese Form dem persuasiven, seinerseits deutlich auf Affizierung angelegten Stil Massumis entgegen. Wie konzeptualisiert Massumi nun das Verhältnis zwischen Affektivität und Politik? Diese Frage erweist sich schon zu Beginn als falsch gestellt, insofern Massumi zufolge dem Affekt die politische Dimension von vornherein inhärent ist: In beiden Fällen gehe es um Wandel und Veränderung – es gelte lediglich, diese Dimension zum Vorschein zu bringen (vgl. S. ix). Grundsätzlich ist das Programm sehr ambitioniert: Affekt wird einerseits als ontologisches Begründungskonzept eingeführt, das in letzter Konsequenz an die Stelle sowohl einer Medientheorie als auch einer Theorie des Politischen zu treten vermag – und zielt andererseits klar auf menschliche Erfahrung, die sich in Gefühlen wie Furcht und Stolz manifestiert. Was dabei als politisch verstanden wird, bleibt zunächst vage: es gehe um "the arena of social order and reorderings, of settlement and resistance, of clampdowns and uprisings" (S. viii–ix). Bestimmungen der jüngeren politischen Philosophie, etwa die Unterscheidung zwischen Politik und dem Politischen, spielen demzufolge kaum eine Rolle. Vielmehr leitet sich aus dieser Aufzählung eine Tendenz ab, Politik als Feld von Intensitäten und Energien und politisches Handeln als Aktivismus zu begreifen – eine Tendenz, die schon in der Verwendung des Affektbegriffs angelegt ist: "[…] I use the concept of 'affect' as a way of talking about that margin of manoeuvrability, the 'where we might be able to go and what we might be able to do' in every present situation." (S. 3) Die relationale Verschränkung von Körpern in Situationen, nicht das fühlende und denkende Individuum wird daher als primär gesetzt – Emotion sei dabei jener begrenzte Anteil affektiver Erfahrung, der aus persönlicher Perspektive Sinn ergibt. Damit legt Massumi eine einerseits elegante und andererseits etwas glatt erscheinende Begründung des Politischen vor: Die verkörperte Weise menschlichen Existierens "is never entirely personal […] it's not just about us, in isolation. In affect, we are never alone." (S. 6) Mit Körpern sind dabei im wesentlichen menschliche Körper gemeint – eine Fokussierung, die so weder bei Spinoza noch bei Deleuze zu finden ist, und die aus medientheoretischer Sicht nicht unmittelbar eingängig erscheint. Tatsächlich bringt Massumi seinen Ansatz explizit gegen Theorien medialer Vermittlung in Stellung (denen er vorwirft, den cartesianischen Dualismus zwischen Geist und Körper nur zu überbrücken, nicht aber aufzuheben; vgl. auch den Begriff der Immediation, S. 146–176). Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage nach der 'Natürlichkeit' des Affekts und nach dem Verhältnis zu Sprache und Diskurs. Hier weicht Massumi aus: "[Affect] includes very elaborated functions like language. There's an affect associated with every functioning of the body, from moving your foot to take a step to moving your lips to make words. Affect is simply a body movement looked at from the point of view of its potential […]." (S. 7) Man mag diese These als Versuch lesen, Medien- durch Affekttheorie zu ersetzen oder neu zu schreiben – und natürlich könnte man den Spieß umdrehen und kurzerhand Affekt als Medium konzipieren. Es erscheint jedoch nicht ausreichend, Sprache auf die Produktion von Wörtern, bzw. die Wortproduktion auf die Bewegung der Lippen zu reduzieren. Man ignoriert dabei zumindest eine historische Dimension der Bedeutungskonstitution, die nicht einfach aus der Akkumulation von Körperbewegungen besteht, sondern eine Dynamik eigenen Rechts entfaltet. Diese Blindheit auf dem Auge der Geschichte wird in der Auseinandersetzung mit medialen Phänomenen besonders deutlich. So eröffnet sich an einigen Stellen die überaus interessante Perspektive, das Konzept einer Politik des Affekts mit Jacques Rancières Konzept einer Politik des Ästhetischen zu verknüpfen (z.B. S. 36). Allerdings scheinen sowohl der Politikbegriff als auch jener des Ästhetischen zu eng – und diese enge Konzeption verbaut den Blick auf die historische Tiefendimension, etwa, wenn Massumi das Auftauchen der affektiven Kraft der Medien, bzw. ihres politischen Einflusses, an die Reifephase des Fernsehens bindet (vgl. S. 33) – als hätten Zeitungen, Kino und Theater stets nur sachliche Aufklärung betrieben, bzw. sich nicht in die Politik eingemischt. Der Sprung von der Ontologie in konkrete Beispiele wird an solchen Stellen nicht genügend durch Analyse vermittelt – so kann der grundlegende Zusammenhang zwischen Ästhetik und Politik nicht erkannt werden, sondern wird als Anomalie, bzw. als besondere aktivistische Haltung behandelt. Zudem wird die betonte Kontrastierung von Affekttheorie und kritischer Theorie (vgl. S. 14f.) durch die Kritik an der Rolle der Medien im gegenwärtigen Kapitalismus konterkariert. Andererseits finden sich erhellende Stellen und produktive Denkanstöße; so eröffnet z.B. Massumis Vorschlag, Sprache weniger als Korrespondenzverhältnis zwischen Signifikant und Signifikat zu verstehen, sondern eher als Weg, den Bedeutungsexzess affektiver Erfahrung ins Bewusstsein zu heben (vgl. S. 13), zahlreiche Anschlussmöglichkeiten an ästhetische Theorien, die diese historische Dimension betonen. Sprache hätte demnach die Doppelfunktion, Erfahrung sowohl zu erfassen als auch freizusetzen. Die Fokussierung des menschlichen Körpers gegenüber Körpern anderer Art wirft noch weitere Fragen auf: so erweckt die Rede vom Affekt als "Potential" an vielen Stellen den Anschein, als stehe es den Menschen frei, wie sehr sie dieses Potential zu nutzen gedenken: "Our degree of freedom at any one time corresponds to how much of our experiential depth we can access towards a next step – how intensely we are living and moving." (S. 6) Im Umkehrschluss heißt das: einige leben freier als andere. Und mehr noch: der politische Begriff der Freiheit läuft in dieser Bestimmung Gefahr, zum Merkmal eines privilegierten, weil irgendwie "intensiveren" Lebensgefühls zu verkümmern. Das auf das politische Gemeinwesen gerichtete Vermögen des Affekts zur Veränderung bliebe so zugunsten einer affirmativen Selbstfeier auf der Strecke – egal, wie sehr dieses Selbst sich mit anderen überschneidet ("Freedom always comes out of active embeddedness in a complex relational field […]", S. 161). Sobald Massumi die ontologische Ebene verlässt um konkret zu werden, gerät die Verbindung zwischen Affektivität und dem Politischen ins Wanken. So vermag z.B. seine Analyse des zeitgenössischen Kapitalismus (Anfang der 2000er formuliert) heute nicht mehr recht überzeugen – zu sehr bleibt sie den "buzzwords" (S. 22) der damaligen Zeit verpflichtet. Die von ihm diagnostizierte Tendenz des Warenverkehrs zum Immateriellen, einhergehend mit einem Verlust direkten zwischenmenschlichen Kontakts (vgl. S. 113) passt zwar sehr gut zu seiner theoretischen Agenda, ist jedoch mittlerweile ihrerseits als teleologisches Modell kritisiert worden. Immerhin ist diese diskursive Bewegung symptomatisch dafür, wie sehr ein Denken des Politischen unter dem Vorzeichen des Affekts zur ökonomischen Analyse wird (und vielleicht werden muss). In diesem Zusammenhang opfert Massumi gelegentlich theoretische Präzision zugunsten einer zu reibungslos anmutenden Beschreibung affektiver Ökonomien, etwa bezüglich des Ineinandergreifens von Patriotismus und Kapitalismus rund um 9/11 – hier wird nicht klar, wie die "affektive Umformung" ("affective conversion", S. 32) von Furcht vor Terror in Stolz auf das eigene Land vor sich gehen soll. Möglicherweise wird Massumis Projekt eher produktiv, wenn man es als Utopie begreift – Affekt als überschüssiges Potential selbst rigide kontrollierter Situationen (S. 58). Entsprechend müsste man Begriffe wie Mikropolitik (S. 47–82) als Grenzbegriffe verstehen, die sich zwar zeitphilosophisch herleiten, sich aber eben nicht ohne weiteres auf jene Phänomene übertragen lassen, die im Alltagsverständnis 'politisch' sind – etwa auf den Alarmismus der Bush-Regierung nach 9/11. Die Logik der Übertragung operiert hier kumulativ, im Sinne der Formung von Gewohnheiten und Tendenzen. Ein Ereignis ist jedoch mehr als die Summe einzelner Affizierungsakte; es unterbricht den linearen Verlauf der Zeit und öffnet die Sicht auf historische Zusammenhänge. Damit setzt es kritisches Potential frei, wobei 'kritisch' nicht zufällig auf den Konnex zwischen Krise und Kritik hinweist. Die pauschale Abgrenzung gegen die kritische Theorie, der Massumi vorwirft, sie objektiviere und fixiere ihren Gegenstand auf unzulässige Weise, erscheint so als fatale Beschneidung des affekttheoretischen Ansatzes. Massumi verkennt, dass wahre Kritik, wie etwa Jean-Luc Nancy betont, stets aus der Notlage, aus der Krise heraus operiert und sich daher den Standpunkt immer erst erarbeiten muss, von dem aus geurteilt werden kann. Ein solcher fester Standpunkt trägt für Massumi den Namen der Moral und vor allem den der Emotion, die als Gegenbegriff zum Affekt aufgebaut wird. Sie lenke die Energie des Affekts in konventionelle Bahnen, lasse das mit ihm verbundene Potential verkümmern. Hierin liegt schließlich die affekttheoretische Crux von Massumis Politikbegriff: ohne eine Instanz, die aus dem Affektgeschehen Sinn extrahiert, sich positioniert und zustimmt oder ablehnt, ist nicht ersichtlich, wie eine Intervention in die reibungslosen Kreisläufe der Affektökonomien – und damit politisches Handeln – möglich sein soll. Eine solche Instanz muss dazu mit dem Diskurs in Beziehung treten, ohne dass sie zwangsläufig rationalisierend wirken müsste (vgl. S. 115). Das transformative Potential des Affekts braucht Akte der Aneignung, braucht den Widerstand eines Urteils, soll es politisch wirksam werden. Keineswegs wäre es dazu erforderlich, das psychologische Individuum primär zu setzen. Erforderlich wäre aber eine Analyse der Handlungsweisen unter dem Gesichtspunkt der Hervorbringung des Neuen und der Konstitution historischer Erfahrungsräume. Massumis detaillierte Beschreibungen affektiver Vollzüge sind dazu ein erster Schritt. Der Wert des Buches bestünde, so gesehen, nicht darin, dass Massumi fertige Rezepte für die Formulierung einer Theorie des Politischen lieferte – darin liegt auch gewiss nicht seine Absicht. Ihre Produktivität entfalten könnten seine Überlegungen als radikaler Grenzanspruch, der beispielsweise keine simple Abgrenzung einer 'Sphäre' des Politischen oder der Öffentlichkeit mehr erlauben würde. Obwohl also der "turn to affect" keineswegs eine neue Erscheinung ist, und obwohl das vorliegende Buch Massumis durchaus kontroversen Ansatz erschöpfend zu behandeln scheint, wäre damit eher ein Anfang gemacht als das letzte Wort in Sachen "Politik des Affekts" gesprochen.
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Die Verflechtung einer Vielzahl von AkteurInnen abseits von geplanten Prozessen bringt mitunter neuartige überraschende Strukturen hevor. Dadurch bilden sich ''wirkmächtige Arrangements von Dingen, Zeichen und Subjekten'' (S. 10), die durch Wiederholungen automatisiert werden und sich teilweise der Wahrnehmung entziehen. Diese Annahmen über Automatismen legen eine Auseinandersetzung mit der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) nahe, die im Mai 2010 in dem Workshop 'Strukturentstehung durch Verflechtung' des Paderborner Graduiertenkollegs 'Automatismen' unternommen wurde. Der daraus entstandene gleichnamige Sammelband setzt einen größeren Rahmen. In ihm werden Kompatibilitäten und gemeinsame Traditionslinien sozial- und kulturwissenschaftlicher Fragestellungen und der Akteur-Netzwerk-Theorie untersucht. In den Beiträgen zu so verschiedenen Themen wie der Atemwegserkrankung SARS, der Hamburger Schilleroper, New Orleans nach Kathrina, Quantenphysik oder der Fernsehserie 'Kunst und Krempel' (Bayrischer Rundfunk, 1985–2012) wird auf das Motiv der 'Strukturentstehung durch Verflechtung' Bezug genommen. Dies geschieht im ersten Teil des Bandes durch die Rekonstruktion von Verflechtungen unerwarteter Handlungsquellen in sich neu etablierenden Netzwerken. Die Beiträge im zweiten Teil des Bandes stellen Fragen nach Machtrelationen innerhalb nicht intendierter Strukturen und reflektieren Macht als temporär stabilisierenden Effekt. Im dritten Teil finden sich Abhandlungen zu Kritik, Korrekturen und Akzentverschiebungen der ANT. Die einzelnen Beiträge bieten dabei einen guten Einblick, wie mit Modellen und Elementen der ANT in der Medien- und Kulturwissenschaft umgangen wird, welche Thesen, Vorgehensweisen, Begriffe und Motive aufgegriffen werden, wie sich diese an Gegenständen testen und weiterentwickeln lassen und wo Lücken und Schwachstellen liegen. Dem Band vorangestellt ist ein Artikel von John Law, der die Entstehungsgeschichte(n) der ANT von den wissenschafts- und organisationstheoretischen Studien über eine erste Formierung der ANT in den 1990er-Jahren bis zur Kritik und Diaspora nach 2000 nachzeichnet (S. 21). Besonders hilfreich ist ein Überblick über die Schwerpunkte, Begriffe und Werkzeuge der ANT in den jeweiligen Phasen. Eine der Geschichten von John Law beginnt mit den mittlerweile berühmten Studien von Michel Callon und Bruno Latour. Diese und Latours Äußerungen zu Kunst nimmt Renate Wieser als Ausgangspunkt. Die moderne sozial- und kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit Naturwissenschaft, die nach Latour entweder eine sozialkonstruktivistische Haltung einnimmt oder ihr unreflektiert affirmativ begegnet, trifft auch auf Bereiche der Kunst zu. In den beiden von Wieser besprochenen Beispielen, Installationen und Skizzen von Duyckaert und Dittmer, in denen Laborsituationen adaptiert werden, vermischen sich Fakt und Fiktion und werden die Grenzziehungen zwischen naturwissenschaftlicher und kultureller Handlungsmacht in Frage gestellt. Den (post-)modernen Laboren der Quantenphysik stellt Julian Rohrhuber Aspekte der klassischen wissenschaftssoziologischen Studien der ANT gegenüber. In Bruno Latours Studien werden konkrete Übersetzungsschritte verfolgt: Operationsketten, die von einem unübersichtlichen materiellen Ausgangspunkt zu anschaulichen formalen Rückschlüssen verlaufen. In der theoretischen Physik hingegen wird mit Variablen gearbeitet, die Verkettungen von Ungeklärtem erlaubt. Der übersichtlichste Punkt des Forschungsprozesses ist hier der epistemische Pol, unanschaulich sind die vorläufigen formale Enden des Prozesses. Rohrhubers Versuch den formalen AkteurInnen zu folgen zeigt, dass das Abstrakte im Forschungsprozess der modernen Physik mit zirkuliert. Dass die Prämisse, 'den AkteurInnen zu folgen' die Gefahr einer Blindheit gegenüber AkteurInnen mit eingeschränktem Handlungsspielraum birgt, betont Katharina Holas in ihrem Beitrag zu feministischen Akzentverschiebungen und Kritik an der ANT. Indem häufig große Technikprojekte und Fragen zu Konzeption und Design im Zentrum stehen, bleiben Exklusionsmechanismen intransparent und Dichotomien, etwa die zwischen Planung und Nutzung, bestehen. Mit Verweis auf das Konzept der Multiplizität von Annemarie Mol und Arbeiten von Donna Haraway und Susan Leigh Star lenkt Holas die Aufmerksamkeit auf Unsichtbarkeiten, unintendierte Handlungsabfolgen und bestehende Hierarchien. Zwei Filme über die urbane Sportart 'Parkour' und die Frage wie Atmosphären inszeniert werden, sind der Ausgangspunkt für die Studie von Christoph Michels. Der Beitrag zeigt auf, dass durch die Alltagspraxis 'Parkour' Körper und Orte inszeniert und zugleich in räumliche, soziale und narrative Ordnungslogiken, eingebunden werden. Dies geschieht beispielsweise durch den Gebrauch von SuperheldInnen- oder Tiermetaphern, die als Anleitung für neue Bewegungsabläufe und für ein neues Verhältnis zu den Orten und Gegenständen dienen. Michels beschreibt dies als gegenseitige Übersetzungsprozesse. Ein Element der ANT, das in mehreren Beiträgen aufgegriffen wird, ist der von Bruno Latour geprägte Begriff der 'immutable mobiles'. Er umfasst Techniken wie die Kartografie und Verfahren wie Statistik und bezeichnet die Eigenschaft der Formkonstanz bei gleichzeitiger Mobilität. Nach Bruno Latour machen die 'immutable mobiles' die Überlegenheit westlicher Institutionen aus und haben Anteil an der modernen Reinigungs- und Ausdifferenzierungsarbeit, die Latour in seinem Buch Wir sind nie modern gewesen ausgiebig untersucht und kritisiert hat. Im Prozess des Wiederaufbaus nach dem Hurrikan 'Kathrina', den Anne Dölemeyer in ihrem Beitrag untersucht, zeigt die Autorin wie Daten, Texte und Karten als Verbündete mobilisiert werden. Durch diese Verbündeten wird Wissen sichtbar gemacht, abgeglichen und kombiniert. So agieren die Grafiken und Karten als Machtinstrument, Knotenpunkt und Repräsentation und versammeln NutzerInnen, Vergangenheit und Zukunft in politischen Aushandlungsprozessen. Erhard Schüttpelz zeigt, dass ausgehend vom Postulat einer allgemeinen Symmetrie teleologische, sozial- und technikdeterministische Mediengeschichten und ''Medien-Ursachen-Setzungen'' (S. 244) fragwürdig werden. Dies lässt sich an Bruno Latours Kodak-Studie nachvollziehen: Gegliedert in interdeterministische Schritte können für jeden historischen Zeitpunkt Verflechtungen aus technischen, natürlichen, sozialen und diskursiven Ursachen festgestellt werden. Die medienhistorische Überprüfung der 'immutable mobiles', die Schüttpelz darauf folgend vornimmt, macht die Beteiligung der modernen Medien an den drei Wissensformationen von Natur, Gesellschaft und Diskurs deutlich. Der Hamburger Schilleroper, 1889 als Zirkusgebäude in Auftrag gegeben, über 100 Jahre vielfältig genutzt und seit 2007 leer stehend, widmet sich Anke Rees in ihrem Artikel. Sie versucht, die Widerspenstigkeit des Gebäudes mit Begriffen der ANT zu erklären. Rees beschreibt ein verflochtenes Netz an Baumaterialien, EigentümerInnen, Nutzungsvorstellungen, Nachbarschaften und Behörden mit teils widersprüchlichen Interessen, aber auch die Atmosphären als Verbündete des Gebäudes, die bis jetzt zu dessen Erhalt beigetragen haben. Auffällig häufig ist der Bezug zu Michel Foucault, der in vielen Artikeln im Sammelband hergestellt wird. Verwiesen wird in diesen Beiträgen sowohl auf die Kombinierbarkeit, aber auch auf die Differenzen zu Begriffen und Konzepten Foucaults. Auch der eingangs erwähnte Beitrag von John Law weist auf die Nähe zwischen der Akteur-Netzwerk-Theorie und Foucaults Denkmodellen hin. Er bezeichnet in einer seiner Geschichtsschreibungen die ANT als ''empirische Übersetzung des Poststrukturalismus'' (S. 29). Thomas Foth gelingt es, Foucaults Analyse von Dispositiven mit der ANT in seiner Untersuchung von PatientInnenakten im Nationalsozialismus zu verbinden. Er fasst die Akte als AkteurIn innerhalb der Souveränitäts- und Disziplinarmacht Psychiatrie auf. Kombiniert mit anderen 'inscription devices' wie Checklisten, Thermometern, Waagen und Tabellen sind Akten beteiligt am Erstellen von dokumentarischen Biografien, in denen die PatientInnen sich selbst als psychisch Kranke anerkennen sollen. Umgekehrt kann das Ausbleiben von Aktenaufzeichnungen den Subjektstatus bedrohen, wie Foth am Beispiel einer Akte zeigt. In seinem Artikel ''Strategien ohne Strategen'' (S. 173), setzt Theo Röhle Michel Foucaults Modell der Dispositive in Kontrast zur ANT, in dem er dem Problem der Intentionalität in einer relationalen Perspektive nachgeht. Während Foucault zwischen den Ebenen Strategie und Taktik unterscheidet, bemüht sich die ANT alle Verbindungen und Übersetzungen auf einer Ebene darzustellen. Um Relationen zu beschreiben, ohne auf vorgängige Intentionen zurückzugreifen, habe in der ANT die Sprache eine große Last zu tragen, so Röhle. So werden in sprachlichen Kippfiguren die AkteurInnen sowohl als Ausgangspunkt als auch als Resultat von Übersetzungsprozessen beschrieben. Metasprachliche Begriffe wie Handlungsprogramm oder AkteurIn sollen eine symmetrische Darstellung der Beteiligten ermöglichen. Auch Andrea Seier macht das Verhältnis zwischen Dispositiven und den Agenturen der ANT zum Thema ihres Beitrags und fragt dabei nach ihrer jeweils spezifischen Produktivität für die Medienwissenschaft. Einer der Unterschiede zwischen beiden Modellen liegt demnach in der Konzeption von Handlungsmacht. So lassen sich mit der Dispositivanalyse Rahmungen und Bedingungen untersuchen, die Handlungen anreizen, wahrscheinlich machen oder verunmöglichen. Mit der ANT geraten hingegen hybride Konstellationen aus Dingen, Apparaten und Menschen in den Blick, die in Handlungsketten aufgeschlüsselt werden können. Dass sich beide Modelle produktiv miteinander kombinieren lassen, zeigt Seier an dem Reality TV Format 'Kunst und Krempel' (Bayrischer Rundfunk, 1985–2012). Zwei der Herausgeber des Sammelbands, Tobias Conradi und Florian Muhle, gehen in ihrem Beitrag auf die Möglichkeit der Kritik in den konkreten Fallstudien der ANT und auf das gespannte Verhältnis von Bruno Latour zu anderen kritischen Theorien ein. Im Umgang mit diesen Theorien schreibt Latour fort, was er selbst anderen Theorien zum Vorwurf macht: die Aufrechterhaltung der modernen Unterscheidung zwischen Natur und Kultur, Reduktionismus und den Gestus der Entlarvung. Den teils polemischen Abgrenzungen Latours, die als Teil einer Wissenschaftsstrategie gelesen werden können, stellen Conradi und Muhle den reflexiveren Ansatz von John Law gegenüber. In vielen Beiträgen wird das Postulat einer allgemeinen Symmetrie aufgegriffen, eine Weiterentwicklung der wissenschaftstheoretischen Überlegungen von David Bloor bzw. Thomas Kuhn. Richtiges und falsches Wissen muss mit den gleichen Kategorien erklärt werden, damit nicht richtige Einsichten naturalisiert und Irrtümer auf soziale Größen zurückgeführt werden. Diese Vorgaben wurden in Michel Callons und Bruno Latours Konzeption von Aktanten und menschlichen und nicht-menschlichen AkteurInnen übernommen und radikalisiert. Dominique Rudin kritisiert an Bruno Latours politischen Entwürfen in Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft (2007) eine begriffliche Unschärfe zwischen dem Politischen und dem Sozialen und die Konzentration auf konsensorientierte, integrative Verfahren. Er sieht mögliche Verbindungen zwischen Jacques Rancières Prinzip der Gleichheit und der allgemeinen Symmetrie als Forschungsperspektive der ANT. Wenn AkteurInnen Gleichheit einfordern und dadurch bestehende Ordnungen in Frage stellen, wird die Symmetrie nicht nur von WissenschaftlerInnen, sondern auch von den AkteurInnen als Perspektive eingenommen. Durch diese Verschiebung lässt sich der Begriff des Politischen zur Analyse von existentiellen Konflikten, in denen neue Entitäten auftauchen und ihren Anteil einfordern, schärfen, so Rudin. Jahn-Hendrik Passoth versucht in seinem Beitrag die Denktraditionen der Praxistheorie und der ANT, die häufig als unvereinbar einander gegenübergestellt werden, zu verbinden. Er legt dar, dass der Fokus auf Multiplizität, Komplexität, Symmetrie, und Fragmentierung, den die ''postplurale ANT'' (S. 268) setzt, eine Stütze der praxäologischen Heuristik werden kann. Durch die Übernahme des Symmetrieprinzips in den Praxisbegriff kann Praxis als Zusammenspiel von Körpern und Artefakten analysiert werden, das weitere Praxis ermöglicht oder einschränkt. Die Verflechtungen von Viren, Zellen, Menschen, Tieren, Technologien und Verfahren und die Transformation etablierter Strukturen verfolgen Wiebke Pohler und Michel Schillmeier in ihrer ''Topologie von (Un)sicherheitsstrukturen'' (S. 51). Sie beschreiben die Atemwegserkrankung SARS, die 2003 die Gefahr einer Pandemie darstellte, als kosmo-politisches Ereignis, durch das Praktiken in Krankenhäusern, in der Wissenschaft und an Flughäfen verunsichert und neu konstituiert werden. SARS erscheint als hoch virulentes, komplexes Netzwerk, das tradierte Beobachtungs-, Erklärungs- und Interpretationsmuster und Routinen menschlichen Zusammenlebens radikal in Frage stellt. Der Einblick in laufende Debatten, Anwendungsbereiche und Weiterführungen der ANT ist eine Stärke des Sammelbandes. Es wird deutlich, dass die Akteur-Netzwerk-Theorie sich nicht nur der Herausforderung stellt, materiell und diskursiv heterogene Beziehungen in den Blick zu nehmen, sondern auch sehr unterschiedliche Forschungsbereiche zu Dialog und Widerspruch provoziert. Das Konzept der Automatismen kommt leider etwas zu kurz. Ein stärkerer Fokus darauf hätte dem Sammelband eine deutlichere Richtung geben können.
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CRITICAL DISCOURSE ANALYSIS OF RACISM IN DJANGO UNCHAINED MOVIE Tiara Magda Amelia English Literature Study Program, Faculty of Languages and Arts, Surabaya State University Tyara_46@hotmail.com Widyastuti, S.S., M.Pd. English Literature Study Program, Faculty of Languages and Arts, Surabaya State University Wid_unesa@yahoo.com Abstrak Rasisme masih muncul seperti halnya membandingakan antara ras orang jawa dan ras cina. Rasisme muncul karena dalam masyrakat, ada yang memiliki kekuasaan banyak ataupun sedikit. Jadi, dalam jurnal yang berjudul "Analisa Wacana Kritis Rasisme pada film Django Unchained" akan berfokus pada (1) tipe rasisme apa yang muncul pada pengucapan orang kulit putih sebagai grup yang dominan dan (2) bagaimana kekuasaan bisa mengontrol masyarakat yang di lakukan oleh orang kulit putih sebagai grup dominan. Analisa Wacana Kritis mempunyai hubungan istilah dengan kekuasaan, kesinambungan dan dominasi. Jadi, Analisa Wacana Kritis merupakan teori yang tepat untuk menganalisa tutur kata. Jurnal ini menggunakan metode qualitative untuk memberi penjelasan yang lebih jelas melalui teory Van Djik. Jurnal ini berfokus pada rasisme di film Django Unchained. "Django Unchained" berisi tentang rasisme yang dilakuakan orang kulit putih sebagi dominan grup. Jurnal ini berfokus pada tutur kata rasis yang dilakukan oleh orang kulit putih. Hasil dari jurnal ini yaitu ditemukan tutur kata yang mengandung representative, expressive, commisive and directives. Orang kulit putih menggunakan dasar kekuasaan mereka dan juga menggunakan kekuasaan akses dan discourse, dan pengontrol pikiran untuk mengontrol masyarakat. Selain menggunakan kekuasaan, orang kulit putih juga sosial dan kesadaran manipulasi untuk memanipulasi masyarakat. Keywords: rasisme, analisa wacana kritis, kontrol, kekuasaan dan manipulasi Abstract Racism still appears such as comparing race between javanesse and chinesse people. Racism appears because of having less or more power in society. So, this journal which title "Critical Discourse Analysis of Racism in Django Unchained Movie" will be focused on (1) in what way white people as dominant group show their racism and (2) how power can control society which is done by white people as dominant group. Critical Discourse Analysis has a great deal with the names of power, inequality and dominant. So, Critical Discourse Analysis is a good scholar to analyse the utterances. This study uses qualitative method in order to get clearer explanation through Van Djik's theory. This study focuses on racism in society in "Django Unchained" movie. "Django Unchained" movie contains of racism which is done by white people as dominant group. Thus, this data focuses on the utterances of dominant group as exerciser of racism. Here, the result of this study is white people as the dominant group utter racism in representative, expressive, commisive and directives. They also use the base of power rosurces, access and discourse and mind control to control over society. Besides using power, they also use social and cognition manipulation to manipulate society. Kata Kunci: racism, critical discourse analysis, control, power and manipulation INTRODUCTION Racism is not abstract systems of social inequality and dominance. Power abuse can be defined as dominance, for example in terms of the violation of norms and human social rights. Racist can be defined as ideology of racial thinking of people who have more power to do their belief in society. Fiske (1994) says racist discourse is in the media consists of a list of words, images and texts that threaded together, produce an understanding of the world and position and status of people of color in that world. Changing nature is the most complex aspect in racist. The racist behaviour can see by insulting, harrasing each other in the school, workplace or in public, doing racial graffiti, and similar aggressive anti-social acts. However, the beliefs and behaviours of social deviants are not limited in individual racism. Racism can be seen by how people act each other by their behaviour and talk. For example mocking, saying bad thing to other people, threatening or the other else by using their utterances. Yule (1996) says speech act is action which is done via utterances. According to Searle (1979) there are five kinds of classification speech act, they are : Declaration Declaration is the word which can change the world by using utterance. In declaration usually use expression of "I bet", " I declare", "I resign". For example : " I baptise this boy Michel Meyer". Representative Representative is type of speech act which is contain of believe. The statement consist of assertions (someone who say something clearly without any hestitation), conclusions (someone who has say everything all of the conversation, he or she conclude his conversation by saying "so" or "it means that" or "it can be said"), and description (someone who wants to describe something for example describe person, personality, events, news etc). Expressive Expressive is type of speech act which is about speaker's feel. The statement is like pleasure (someone who feels happy or exciting, joy ), pain ( someone who feels hurt by somebody else, the words which are usually used "hurt" and "sick" "pain"), like (someone who love or pond of something) , dislike (someone who does not like something and the words are usually used "dislike", "hate", "can not stand", "can not bear"), or sorrow (someone who is in bad condition or uncomfort zone ). The word of expressive such as: happy, sad, upset, love, like, hate, fear, and so on. For example "being rich is wonderful". Directives Directive is type of speech act which want to someone do something. Usually the word of directives contains of requesting, (using question words such as who, what, why, which, whose, and how), commanding is about how to people give a command to someone to do something, usually in imperative sentence like "open the door!"), inviting (a person who wants to invite someone to join or attend his or her event), forbiding (usually to ask someone not to do the harm thing), suggesting (the word, usually use in suggesting is should or ought to). Commisive Commisive is type of speech act which speaker wants to commit himself to some future actions. Like promising (the word which is used in promising is "promise", "will"), threatening (threatening is like someone who wants to say something rude and harm to person, it has impact to the future), refusing (the word which is usually appeared in refusing sentence is "no", it is like person who does not want to do something of accept a thing). For example : "I will pick up you tomorrow". Critical Discourse Analysis Critical Discourse Analysis (CDA) deals with social power abuse, dominance, inequality and the way these are reproduced by the social group member through text and talk (Van Djik, 1998a). Wodak and Meyer (2001) say that Critical Discourse Analysis is the term of language as social practice. CDA focuses on between discourse and society, the social problem is about rising inequality in the society. Moreover Fairclough (1941) explains more about CDA that CDA not only shows how to investigate language which has relationship with power , but also shows the discursive nature of much contemporary social and cultural change.In CDA, language is not the most powerful part but language can reach power which is done by powerful people who use power to maintain society for their interest. That is why CDA often chooses the perspective of those who suffer (powerless group), and critically analyses the language use of those in power, who are responsible for the existence of inequalities. Power Critical Discourse Analysis deals with power abuse. The meaning of power is, according to Max Webber in Empowerment and Community Planning, power as probability that someone follow somebody's will, eventhough his will resistance to it in social relationship. In addition, Robert Dahl (1961) argues that power is exercised which done by individuals who are prevented from doing what they want prefer to do in community. Access and Discourse The dominance can control society because they have the base resources. These are the base resources of power such as wealth, income, good job, status, knowledge and education. Social power has relation with access and discourse. In this case the language users or communicator or speaker can have more or less in the use special discourse or may be in specific communicative events and contexts. It means that the speaker have more or less to control and access the discourse. Mind Control Influencing mind, somehow influence readers and hearers in news report, political propaganda, advertising, religious sermons, corporate directives or scholarly articles. They influence by knowledge, affecting opinion or changing attitudes. In specific context, the hearers or reader who given knowledge and belief reject, disbelieve, or otherwise mentally act in opposition to the intentions of powerful speaker or writer. The powerful speakers or writers have relative freedom to use discourse in their own interest. There are points of discursive mind control is a form of power and dominance if such control is in the interest of the powerful and if the recipients have 'no alternatives', i.e., no other sources (speakers, writers), no other discourses, no other option but to listen or read, and no relevant other beliefs to evaluate such discourses. Eventhough, the speaker or writer has many freedom, in other hand in the recepients are many coercion. The status of powerful writer and speaker is the function of properties of text and talk. The powerful speaker may be lied to, manipulated, persuaded to influence in their interest. The "victims" who have lack of knowledge or lack of power resources, they can not detect lies and manipulation from powerful people. For example journalist or writers have enough experience to influence society by message in their mind idea. They know how to change opinion and knowledge of readers. It is notion of changing people's mind. They change opinion and knowledge by emphasizing specific topic (headline and summaries in newspaper). They may influence mental model structure include discourse comprehension. Manipulation Influencing people's mind by controlling their action and attitudes needs persuasion and manipulation way to do it. But in Critical Discourse Analysis, manipulation needed to require as further theoritical analysis (Van Djik, 2006). Besides using power to control society, some speakers do manipulation to affect people's opinion and belief. Manipulation is a form of talk in conversation or interaction among people, manipulation deals with power abuse. Manipulation is illegitimate notion because, manipulation not only consist of power but also power abuse which is done by dominance. Thus, manipulation has negative sense rather than persuasion. Pictures, photo, movie or other media are exercised of manipulation by influencing the "victim". Manipulation in Society Power dimension in society takes apart to involve control people who exercise over other. In exercising control over other, manipulation needs social actor to satisfy personal and social criteria which can influence other. The group membership can define their power by their position, profession, and material. For example, parent can manipulate their children because of their power and authority in the family and professors can manipulate their student because of position and their knowledge. Everyday, in society, people may practice the kind of social manipulation in their group rather than personal Cognition Manipulation Manipulating people, it can be called manipulating their mind. People's mind is about people's belief like their knowledge, opinion and ideology which reflect to their actions. The mind is very complex process. So, it needs real time and action to apply it efficiently. The manipulator will decrease understanding their explanation while speaking, by speaking faster, less clearly and speaking with complex sentence, difficult word and confused topic. So, the hearer will get no idea what manipulator say or get a weak understanding from manipulator. In the one hand, the dominant group will facilitate their understanding with their interest in their information while doing manipulation. It is mean that the context model of the speaker has a clear plan to hamper the understanding. This research uses 2 research questions. They are in what type of speech act white people as dominant people show their racist utterances and how white people control society by using their power. the puposes of this study is to describe and show white people do racism and to describe how white people control society by using their power. all of the research questions are about in "Django Unchained" movie. METODE This research uses descriptive qualitative. The differentiate qualitative and quantitative is qualitative concerned with how and why something is, while quantitative focused on how much or how many (Litosseliti, 2010). The use of qualitative method is to analyse in what type utterances which contain of racism utter by white people as dominant group, second to analyse how white people as dominant group control society by using their power. The data is taken from the movie of "Django Unchained", the source of data is taken from utterances in "Django Unchained" movie. The data is movie which contain of racism. The movie is directed by Quentin Taratino. Data collection techniques are done by observation. In this case, the writer using non-participation technique in which the writer observes the data through taking notes of the object and without making interview or questionnaire as what Wray, Trott, Bloomer, Reay, & Butler (1998) had said that observing data is consisting of recordings, transcriptions, and notes relating to your subject's behaviour and language (spoken and or written). In this study, the data are from the utterances which contain of racism and power in "Django Unchained" movie will be observed. By doing observation, the use of transcription is important to support the utterances of data. According to Miles and Huberman, they defined analysis as consisting of three current flows of activity: data reduction, data display, and conclusion drawing or verification (1994). In this data analysis, the writer also uses these three activities. Data Reduction. In this research, the writer reduced the data that she does not focused on and need. There are so many conversations that produced by the characters in this "Django Unchained" movie. In this case the writer reduced the conversation which does not contain of power and racism. Data Display After reducing the data, analysing will be the next step. The analysis will be display as in data display. The data is displayed by using two tables in first and second research question. The tables are used when collecting the data. The first (1) contains of scene, utterances, utterances of racism and types of speech act. The writer identifies the appearing racism in that movie. The racism utterances are like how white people behave to black people with racism behaviour such as mocking insulting, harrasing each other, doing racial act, and similar aggressive anti-social acts. After indentifying the writer will analyze appearing racism by using what types of speech act which related to utterances of the conversation. The table (2) contains of scene, utterances, power and manipulation. The writer tries to analyze how white people as dominant group controls society. The dominance group is white people who have more power than black people. So, the dominance group's conversation will analyze in concept how power can control society. After knowing conversation which contain of power, the writer will analyze how and which power of white people use to control the society. After that analyze the power by using manipulation way is taken from Van Djik. Table 3.1 Speech act of racism utterances by white people. No. Scene Utterances Utterances of Racism Types of Speech act Table 3.2 The use of power and manipulation by white people. No. Scene Utterances Power Manipulation Conclusion Drawing and Verification No. RACISM KIND OF SPEECH ACT R1 Poor devils Representative In data analysis technique, the data are obtained through several steps based on the research questions. Finally, after doing reducing and displaying data, the researcher can be drawn and verified by using theory which used are power and manipulation, racism by Van Djik. RESULTS AND DISCUSSION Table of Racism R2 It's against the law for niggers to ride horses in this territory. Representative R3 They ain't never seen no nigger on a horse before. Expressive R4 Not on my property. Not around my niggers, he can't. Expressive R5 your fancy-pants nigger Expressive R6 Get that nigger outta here Directives R7 your loveliest black creatures Directives Table of Power No. UTTERANCES POWER MANIPULATION P1 Mr. Bennet : You and your Jimmie rode from Texas to Tennessee to buy one of my nigger gals? No appointment, no nothin'? Access and dsicourse - P2 Mr. Bennet : Betina, sugar, could you take Django there and take him around the grounds here and show him all the pretty stuff. Betina : As you please, Big Daddy. Access and dsicourse - P3 Mr. Monsieur Candie : - No, no, no, no, no. no beggin'. No playin' on my soft heart. I done paid $500 for you. When I pay $500, then I expectto get five fights out of a nigger, - 'fore he roll over and play dead. Black people : sir. . Mr. Monsieur Candie : Mr. Stonesipher?, Let Marsha and her bitches, send D'Artagnan to nigger heaven. Access and dsicourse - P4 Mr. Monsieur Candie : One more moment, doctor! Dr. King Schultz : What? Mr. Monsieur Candie : It's a custom here in the South. once a business deal is concluded that the two parties shake hands. It implies good faith. Dr. King Schultz : - I'm not from the South. Mr. Monsieur Candie : - But you are. in my house, doctor. - So I'm afraid I must insist. Dr. King Schultz : -insist. On what? That I shake your hand? Access and dsicourse Social Manipulation and Cognition manipulation P5 Dr. King Schultz : Is there one amongst you who was formerly a resident of the Carrucan plantation? Djanggo : I'm from the Carrucan plantation. Dr. King Schultz : Who said that? What's your name? Django : Django Mind control - Based on the result, the data proved that racism appear in "Django Unchained" movie. Racism is kind of belief that ignoring people who have different color of skin and the status of them. In this case, white people are drawn as the dominant group who has more power than black people. The dominant appear in society because of having differences power. Having differences of power reproduces inequality. Reproducing inequality in society can make racism, as in "Django Unchained" movie. Appearing racism is because of having inequality of power in the movie. Because of inequality, white people in "Django Unchained" do power abuse in order to they want to control black people and society in their interest. White people do power abuse, because they have more power than black people and white people has more than one in the base power resources like money, status, and job. Thus, they have more access to control black people and society. The word inequality and power abuse make a deal with the theory of Critical Discourse Analysis (Van Djik, 1998a). CDA tents to power, inequality and dominant. In this case, the function of CDA is to improve the way of thinking of society through "Django Unchained" movie. "Django Unchained" movie contains of racism. Van Djik (1995) adds that CDA focuses on text and talk especially in discourse and society. Text and talk contain of words and utterances. Utterances have relationship with study of speech act. According to Yule (1996) speech act contains of action which is done by utterances. Deborah (1994) adds that specch act is basicly concerned with what people "do" with language. So, people can do act by using language via utterances. There are many utterances appear in "Django Unchained" movie. So, in this case, speech act takes apart in analysis utterances. The use of speech act is to describe the conversation of the actors in "Django Uncahined" movie. Why describing conversation through speech act, because speech act can explain the action of the speaker through utterances. According to Yule (1996) people do not only produce utterances which contain of grammartical structure and words, but also show their action through utterances. Searle (1979) adds that people express their feeling and attitude, and they do all of them via utternaces. Speakers will emphasize what they want to speak by using the clearer words. According to Searle (1979), he does classification speech act into five, they are declaration, representative, expressive, commisive, and directives. By using classification of speech act, the reseacher can analyse the type utterances of speech act which white people as dominant group do racism. Thus, as the examples of classification of speech act, in R1 shows that the utterances contain of racism in representative speech act. Like, white people mock black people with uncommon utterances, as in R1 the white people called black people with "poor devil". The word "poor devil" in this utterance means that black people as poor people, because job of black people is only as slave. White people are always under or lower than white people, so white people mock black people as a poor. The word "devil" is a part of the satan who never does a good thing in their life. White people describe the life of black people as a devil. The others example of racism in the data is like R8, racism appear in the rules of law, the law forbids the black riding a horse, the reason is the status of black people, and only white people can ride a horse. In the R1 and R2, show racism through the status between white people and white people. The status between them makes an inequality in society. From the data R1 and R2, those are the prove that racism show by doing discrimination which done by white people. According to Essed (1991) racism is done by discrimantion through intimidation minority group and law. Pendakurs (1995) adds that racism can do by insulting, harrasing minority group. Those can happend because dominanted group use their power to do power abuse. According to Van Djik (1998a), inequality in society appear because a group or people who have more power than other group do power abuse. It implies that the dominanted group can control other group in order to follow the interest of dominanted group. Like in P3, white poeple who have the base resources of power show such as money, job, and status acn control society by using their the base of power resources. The conversation shows that Mr. Candie has more money to pay the black people. The status of black people is lower than Mr. Candie because Mr. Candie is the boss of black people. Having all of the power white people do power abuse. Besides having the base of power, white people have power of access and discourse and mind control in order to get good way to control society. Here in P1 conversation shows that Mr. Bennet as the owner of plantation has the base resources of power. He has higher status than others, because he is the boss of the plantation. Absolutely, he has a good job than others. It means his financial is better than others. P1 shows, Mr. Bennet as the owner of plantation, he can do many things in his plantation because he has access in his own plantation to control his plantation and society around the plantation. In P5, Dr. Schultz do mind control by changing his attitude in good attitude in order to Django will do what he wants, usually white poeple do bad thing in black people but in this case white people do a good thing in order to get his interest. Besides controlling by using the base resources of power and, access and discourse and mind control, white people use social manipulation and cognition to manipulate society by using good actor in order to society can not detect the lie from the white people. Doing manipulation, according to Van Djik (2006) that manipulators make others believe do things that are in the interest of the manipulatorinterests of the manipulated. It can againts the interest of the victim of manipulation. Lacking of knowledge can make manipulator do his manipulation well. Because the "victim" has no choice to belief or accept the knowledge itself. Like in P4 Mr. Candie do social and cognition manipulation, he does manipulation to his interlocutor follow his will. Mr. Candie is good social to do manipulation, because he succes does manipulation, he also use their knowledge to manipulate his interlocutor, it supports by his interlocutor does not about custom knowledge in South, so his interlocutor has no choice to reject what Mr. Candie wants. The term of racism can not be separated from power. People who use racism will deal with power. They use power in order to control society, controling society has purpose is to get their will through society. CDA is the key to know how power, inequality and dominant take apart in this movie. After discussing how power works in "Django Unchained" movie, people know how to use power in order to avoid power abuse around society. CONCLUSION AND SUGGESTIONS Conclusion This study reveals the relationship between racism and power. Those can not be separated because racism appear because of having more or less power between each group society. White people abuse their power to do bad thing in black people. Thus, CDA is a term to take deeper analysis in order to get improvement among society through text and talk. Text and talk which contain of words and utterances can define what people act. It is term of speech act which scholar analises act through utterances. So, people can know how people act through their utterances. Based on the results of the study, there are some proves that the movie contains of racism utterances. The racism shows through utterances. The white people do racism by mocking them, the way they mock black people are using kind of speech act such as directives, expressive, commisive and representative. White people do racism because they ignore the kind of thing which is different with them like color of skin, status, job and wealth. Inequality in society reproduces racism. Racism contains of power and manipulation. The inequality in society appears because each group has more or less power, for example the base resources of power are job, status, and wealth and also access and discourse power, and mind control. Inequality itself reproduce dominant among society. In addition white people do manipulation instead of using power to get easier to control and manipulate society. Suggestions As sugesstion for the future researcher, needs to take a deep analysis racism in others mass media. In this study the researcher takes a movie as her data. Movie is one of the member of mass media. So, the next researcher ca take others mass media like news, magazine, newspaper, radio, news televison etc. Another suggestion is from the area in Critical Discourse Analysis. Critical Discourse Analysis has many areas such as politic and society. In this data the researcher takes society. It means that next researcher can take other area In CDA. In addition, the way of analysis is so widely in the data. CDA can analyse from the power or even in ideology. In this study researcher takes racism to be analyzed in the scope of power and how the way dominant group utter racism. Thus, the next researcher can analyse the data from the behaviour of dominant group in racism area pschology in racism. REFERENCES Dahl, Robert. (1961). Power In Empowerment and Community Planning. Essed, Philomena. (1991). Understanding Everyday Racism: An Interdisciplinary Theory. Newbury . In Frances Henry and Carol Tator (eds.) Racist Discourse in Canada's English Print Media. The Canadian Race Relations Foundation, 2000. Fairclough, N. L., (1941). Language and Power. New York : Longman. Fiske, John. (1994). Media Matters: Everyday Culture and Political Change. Minneapolis: University of Minnesota Press. In Frances Henry and Carol Tator (eds.) Racist Discourse in Canada's English Print Media. The Canadian Race Relations Foundation, 2000. Litosseliti, Lia. (2010). Research Methods In Linguistics. New York : Continuum. Miles, M. B., & Huberman, A, M. (1992). Qualitative Data Analysis. New Park: SAGE Publications, Inc. Pendakur, Krishna and Ravi Pendakur. 1995. The Colour of Money: Earning Differentials among Ethnic Groups in Canada. Strategic Research and Analysis. Ottawa: Department of Canadian Heritage. In Frances Henry and Carol Tator (eds.) Racist Discourse in Canada's English Print Media. The Canadian Race Relations Foundation, 2000. Searle, J. (1979). Expression and Meaning. Studies in the Theory of speech Act. New York: Cambrige University Press. Van Dijk, T.A. (1998a). Critical discourse analysis. In Jaffer Sheyholislami In Critical Discourse Analysis. Van Dijk, T. A. (2006). Discourse and Manipulation in Discourse and Society. London : Sage Wodak, R,. & Meyer, M. (2001). Methods Of Critical Discourse Analysis. London : Sage. Wray, A., Trot, K., Bloomer, A., Reay, S., & Butler, C. (1998). Project in Linguistics: A Pratical Guide to Researching Language. 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In: KörperKulturen
Wie haben sich die Vorstellungen von Geschlecht und Reproduktion durch die Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland gewandelt?Malaika Rödel verbindet theoretische Überlegungen zum Verhältnis von Natur, Technologie und Körper mit einer Analyse der medialen Debatte um die neue Reproduktionstechnologie von 2000 bis 2011 und arbeitet signifikante diskursive Verschiebungen heraus, die sich an der Kategorie Geschlecht nachvollziehen lassen.Die Studie liefert einen wichtigen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Analyse und Kritik der PID und verknüpft das methodische Vorgehen einer Diskursanalyse mit aktuellen Perspektiven aus den Gender Studies und den Science and Technology Studies.
In: Schriftenreihe des Deutsch-Französischen Historikerkomitees 10
In: Geschichte
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In: Collection Espaces littéraires
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In: Nomos Universitätsschriften
In: Politik 124
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Orações condicionais em Língua de Sinais Alemã (DGS) e Língua Brasileira de Sinais (Libras) - Um estudo sociolinguístico empírico Orações coordenadas, como as interrogativas e as declarativas, são bem pesquisadas em várias línguas de sinais urbanas ocidentais. No entanto, orações subordinadas complexas, como orações relativas e condicionais nas línguas de sinais, estão no estágio inicial de investigação. Como os pesquisadores procuraram sinais manuais como marcadores de subordinação, eles não reconheceram que as características não manuais - sobrancelhas levantadas, movimentos da cabeça e do corpo, piscar de olhos e muito mais - são a principal fonte da subordinação. Os sinais manuais (lexicais) são meramente opcionais. Alguns desses recursos não manuais têm mais de uma função gramatical. Por exemplo, sobrancelhas levantadas podem marcar tópicos, sentenças interrogativas ou condicionais, ou são usadas como um marcador prosódico para limites de sentenças. Para detectar um tipo específico de sentença, é útil observar qual combinação de características não manuais, ao lado dos sinais manuais, aparece (Herrmann & Steinbach 2013, Tang & Lau 2012, Wilbur 2000, Liddell 1986, Baker & Padden 1978). Quanto a investigação das sentenças condicionais na DGS e na Libras, não há estudos com dados empíricos. Assim, o objetivo principal da minha tese foi eliciar e registrar orações condicionais, por meio de um jogo de cartas e a explicação de suas regras por sinalizantes nativos (Dachkovsky, em preparação) no Brasil e na Alemanha. Além disso, descrevi a estrutura das sentenças das orações condicionais em ambas as línguas de sinais e as comparei. Além disso, no nível sociolinguístico, levei em consideração as características cruciais vinculadas às comunidades surdas, como idade, idade de aquisição da língua de sinais, formação escolar, formação profissional e competências bilíngues (Schembri & Lucas 2015). As características sociolinguísticas também foram comparadas entre as duas comunidades surdas, pois ambos os países têm diferentes avanços diacrônicos, políticos e educacionais de sua própria língua de sinais. Os dados de vídeo das duas línguas de sinais foram anotados com o ELAN e avaliados no Excel com o código binário para 0 = não existe, 1 = existe, para a ocorrência de sinais manuais e não manuais. Na DGS, identifiquei 146 orações condicionais (por 17 sinalizantes, dos quais 8 são mulheres e 9 são homens, ø idade 43,3 anos) e na Libras foram 84 orações condicionais (por 18 sinalizantes, dos quais 8 são mulheres e 10 são homens, ø idade 38,2 anos). Meus resultados para DGS demonstram que a construção de uma condicional factual precisa de uma combinação de (i) pelo menos duas características não manuais para o antecedente, como sobrancelhas levantadas (79%) e um movimento da cabeça (88%), e (ii) dois outros sinais não manuais para o consequente, como um movimento de oposição da cabeça (95%) e (iii) um piscar de olhos (66%) na fronteira entre as duas frases. Os sinais manuais para ambas as frases são opcionais, existem quatro sinais manuais para o antecedente, WENN1, WENN2 ('se'), VORSTELL ('imaginar') e ZUM-BEISPIEL ('por exemplo'). Para o consequente, existem dois sinais DANN ('então') e BEDEUT ('significa'). Os sinais manuais ocorreram em 66% dos antecedentes e 32% dos consequentes. Os resultados para Libras mostram que os condicionais factuais precisam, no mínimo, de uma combinação de duas características não manuais, como sobrancelhas levantadas (92%) e um movimento da cabeça (99%) sobre o antecedente e uma cabeça oposta (99%) sobre o consequente. Os dois sinais manuais para o antecedente, SE e POR-EXEMPLO, e dois outros sinais para o consequente, um gesto de palma para cima e SIGNIFICAR, são opcionais, também. Em Libras, os sinais manuais ocorreram em 73% do antecedente e 12% do consequente. Comparando as duas línguas entre si, uma combinação de sinais manuais e não manuais em condicionais é muito comum. Mas nas construções anteriores em Libras, essa combinação é mais proeminente do que em DGS, especialmente para os marcadores não manuais. Já a DGS possui maior utilização de sinalização manual para o consequente. O uso de BEDEUT e SIGNIFICAR no início de um consequente é semelhante. Libras tem um gesto de palma para cima para o consequente, que está em desenvolvimento e pode ser visto no futuro como um lexema gramaticalizado. DGS tem mais variantes para o marcador manual do antecedente do que Libras. O sinal VORSTELL é um sinal para uma condicional contrafactual em DGS e um equivalente em Libras não pôde ser encontrado, talvez apenas o sinal pode sinalizar uma condicional contrafactual, mas isso ainda não foi verificado. Mas uma possível característica não manual com a boca que representa o fonema /tƒ/ de origem portuguesa. No nível sociolinguístico, apresento algumas descobertas. Na característica sociolinguística 'idade' com três grupos de idade diferentes (18-29, 30-50, 51-90 anos), pode ser visto que os sinalizantes mais jovens de DGS usaram mais variantes manuais do que os sinalizantes mais velhos. Os sinalizantes mais jovens em Libras tendem a usar mais SE do que os grupos de meia-idade e idosos. No recurso 'aquisição de língua' existem dois grupos, 'pré-lingual' (antes dos 6 anos) e 'póslingual' (após 6 anos). Os sinalizantes pré-linguais em Libras tendem a marcar as condicionais com marcadores não manuais e usam menos sinais manuais em comparação com os sinalizantes pós-linguais. Esta ocorrência é semelhante ao mesmo grupo no DGS. Além disso, os sinalizantes de DGS pré-linguais tendem a produzir mais variação. A formação escolar nos dois países tem grande influência na língua dos sinalizantes, que é a mesma na Alemanha e no Brasil: quem frequentou uma escola de surdos, usa uma versão mais ampla de marcadores manuais e não manuais nas condicionais do que os demais grupos, que frequentaram apenas escolas regulares. Alunos de escolas regulares mostram um maior contato com o idioma português do que seu grupo pendente, o que é expresso por sinais manuais. No grupo com formação profissional diferente (acadêmico/não acadêmico), informantes surdos com formação superior e trabalhos como professor ou instrutor, utilizam mais sinais manuais como SE e WENN1e suas variantes e menos recursos não manuais. Informantes surdos em DGS e Libras, que trabalham como não acadêmicos (p.e. com artesanato), preferem usar mais recursos não manuais do que sinais manuais em orações condicionais, o que é percebido como uma língua mais natural. Para competências bilíngues, a perspectiva é diferente em ambas as línguas de sinais: os sinalizantes de DGS com alta competência em alemão produzem orações condicionais com mais marcadores não manuais e manuais do que o outro grupo com competência mais elementar. Sinalizantes de Libras com alto nível de português usam menos marcadores manuais e não manuais do que seu grupo de controle. Em síntese, ambas as línguas de sinais não relacionadas são tipicamente vistas como "línguas de sinais dominantes não manuais" (Zeshan 2006), porque os marcadores não manuais são fortemente predominantes e os sinais manuais são opcionais. A origem dos sinais manuais está ligada ao contato linguístico das línguas faladas e escritas circundantes, alemão e português. O contato linguístico é transmitido pelos diferentes sistemas de educação especial e política linguística para surdos de ambos os países. O uso de características não manuais semelhantes em ambas as línguas de sinais - como sobrancelhas levantadas e movimentos de cabeça - estão ligados à emoção básica humana universal "surpresa" (Ekman 1979), que agora estão gramaticalizadas (Pfau & Steinbach 2011). Meier (2002) afirma, a esse respeito, que as línguas de sinais possuem menos recursos (anatômicos) para marcadores gramaticais do que as línguas faladas. Essa é a razão pela qual as línguas de sinais parecem mais "uniformes" e são, não surpreendentemente, mais semelhantes entre si. ; Coordinated clauses, such as interrogative and declarative clauses, are well researched in various western-urban sign languages. However, complex subordinated clauses, like relative and conditional clauses in sign languages, have just begun to come to the attention of researchers. Researchers have so far mainly identified manual signs as markers for subordination, they did not recognize that the nonmanual features – raised eyebrows, head and body movements, eye blinks and more – are the main indicators for subordination. The manual (lexical) signs are merely optional. Interestingly, most of these nonmanual features fulfil more than one grammatical function. For example, raised brows can mark topic, interrogative or conditional clause, or they are used as prosodic markers for sentence boundaries. In order to detect a specific clause marking function, it is recommended to examine which combination of nonmanual features, next to the manual signs, appear in video data material (Herrmann & Steinbach 2013, Tang & Lau 2012, Wilbur 2000, Liddell 1986, Baker & Padden 1978). For the investigation of conditional clauses in DGS and Libras, there is still a lack of studies with valid empirical data. Hence, the main aim of my thesis is to elicit and record conditional clauses. Elicitation was achieved with the means of a card game and the explanation of its rules by native signers (Dachkovsky, in prep.) in Brazil and Germany. Furthermore, I aim to describe the sentence structure of conditional clauses in both sign languages and compare them. Additionally, on the sociolinguistic level, I take into consideration crucial features linked to Deaf communities, such as age, age of sign language acquisition, school background, professional background and level of bilingualism (Schembri & Lucas 2015). The sociolinguistic features are also compared between both signing communities, because diachronic, political and educational development of the sign languages and the corresponding Deaf communities is different in both countries. Video data of the two sign languages were annotated using ELAN and evaluated in Excel with the binary code for 0 = doesn't exist, 1 = exists, for the occurrence of manual and nonmanual signs. In DGS, I identified 146 conditional clauses (by 17 signers in total, 8 women and 9 men, ø age 43,3 y) and in Libras 84 conditional clauses (by 18 signers in total, 8 women and 10 men, ø age 38,2 y). My results for DGS demonstrate that the construction of a factual conditional requires a combination of (i) at least two nonmanual features for the antecedent, such as raised eyebrows (79%) and a head movement (88%), and (ii) two other nonmanual signs for the consequent, such as an oppositional head movement (95%), and (iii) an eye blink (66%) at the boundary between both phrases. The manual signs marking the antecedent and the consequent are optional. There are four manual signs for the antecedent in DGS: WENN1, WENN2 ('if'), VORSTELL ('imagine') and ZUM-BEISPIEL ('for example'). For the consequent, two signs DANN ('then') and BEDEUT ('mean') were identified. The manual signs occurred in 66% of the antecedents and 32% of the consequents. Results for Libras show that factual conditionals require at minimum a combination of two nonmanual features, such as raised eyebrows (92%) and a head movement (99%) over the antecedent, and an (opposite) head movement (99%) over the consequent. The two manual signs for the antecedent, SE ('if') and POR-EXEMPLO ('for example'), and the two manual signs for the consequent, a palm-up-gesture and SIGNIFICAR ('mean'), are optional, too. In Libras, the manual signs occurred in 73% of the antecedent and 12% of the consequent. Contrasting both languages shows that a combination of different manual and nonmanual signs in the construction of conditionals is very common. In the antecedent constructions in Libras, this combination is more prominent than in DGS, especially for nonmanual markers. DGS, on the other hand, shows a higher use of manual signs for the consequent. The use of BEDEUT and SIGNIFICAR at the beginning of a consequent is similar in both sign languages. Libras utilizes a palm-up-gesture for the consequent, which is currently undergoing grammaticalization. As a result, this gesture might develop into a grammatical conditional marker. DGS offers more variants for the manual marker of the antecedent than Libras. The sign VORSTELL signifies a counterfactual conditional in DGS and an exact equivalent in Libras couldn't be found. The sign POR-EXEMPLO can possibly signal a counterfactual conditional, but this has not yet been checked. However, a possible nonmanual feature with similar meaning was identified - a mouth pattern which correspond to the Portuguese phoneme /tƒ/ from the Portuguese language. On a sociolinguistic level, the result of my study also revealed interesting correlations. In the sociolinguistic feature 'age', the informants were split in three different age groups (18-29, 30-50, 51-90 y). The data show can be shown that younger signers of DGS have used more manual variants than older signers. Younger signers in Libras tended to use more SE compared to the middle aged and senior groups. In the feature 'language acquisition' the informants were split into two groups, 'prelingual' (before 6 y) and 'postlingual' (after 6 y). Prelingual signers in Libras tend to mark the conditionals mainly with nonmanual markers and fewer manual signs compared to postlingual signers. The same difference between prelingual and postlingual signers has been attested for DGS. Additionally, the prelingual DGS-signers tend to produce more variation. The school background of the Deaf in both countries (Germany and Brazil) has a strong influence on their language: people who have attended a Deaf school use a broader variety of manual and nonmanual markers in conditionals in comparison to those who have attended only mainstream schools. Students from mainstream schools show a greater language contact than their pendant group, which is expressed by the higher usage of manual signs. In the feature dealing with professional backgrounds (academic/craftsmen) Deaf informants with higher education and professions like teacher or instructor, were found to use more manual signs like SE and WENN1 and its variants and fewer nonmanual markers. Deaf informants in DGS and Libras who work as craftsmen prefer to use more nonmanual markers over manual signs in conditional clauses, which is perceived as a more natural way of signing. In terms of bilingual capabilites, both sign languages differ: DGS signers with high German language competence produce conditional clauses with more nonmanual and manual markers than the other group with lower competence. Libras signers with higher Portuguese skills use fewer manual and nonmanual markers than their counterparts with lesser Portuguese competence. In summary, the two non-related sign languages investigated in this PhD-thesis are typically seen as "non-manual dominant sign languages" (Zeshan 2006), because the nonmanual markers are strongly predominant and the manual signs are optional. The origin of the manual signs can be linked to language contact with the surrounding spoken and written languages, German and Portuguese. Language contact is furthered by the different special education systems and language policies for the Deaf in both countries. The use of similar nonmanual features in both sign languages – like raised eyebrows and head movements – are linked to the universal human nonmanual gesture expressing the basic emotion 'surprise' (Ekman 1979), which have developed into grammatical markers (Pfau & Steinbach 2011). Meier (2002) claims in this context, that sign languages have lesser (anatomic) resources for grammatical markers than spoken languages. That is the reason why sign languages look more "uniform" and are, unsurprisingly, more similar to each other. ; 2021-08-11
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In: Diplomarbeit
Aus der Einleitung: Die Ausgangsthese der Arbeit lautet, dass Interdependenzen zwischen wirtschaftstheoretischen Vorstellungen und konkreten Veränderungen in den verschiedenen Politikfeldern bestehen. Selbstverständlich wirkt die wissenschaftliche Theorie nicht direkt, durch ihr bloßes Vorhandensein, auf die politische Praxis ein, aber sie gibt den politischen Akteuren Handlungsanleitungen und/oder Legitimationsinstrumente zur Hand, die sie zur Verfolgung ihrer Interessen nutzen und einsetzen können. In der Regierungserklärung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel aus dem Jahr 2000, dem komprimierten Programm der ÖVP-FPÖ Regierungskoalition, wurden die inhaltlichen Vorstellungen zu den verschiedenen Politikfeldern jeweils mit 'Neu regieren heißt' präsentiert. Dieses 'Neu regieren' implizierte, im Bereich des politischen Prozesses, eine Abkehr vom bisherigen konsensorientierten Muster der Entscheidungsfindung und, im Bereich der politischen Inhalte, eine grundsätzliche Veränderung in der inhaltlichen Ausrichtung des österreichischen Sozialstaats. Die wirtschafts- und sozialpolitischen Zielvorstellungen der ÖVP-FPÖ und später der ÖVP-BZÖ Regierung, ablesbar an Regierungsprogrammen, Regierungserklärungen und Reden von zentralen Repräsentanten der Regierung, orientierten sich dabei wesentlich an neoliberalen beziehungsweise angebotspolitischen Theorien und Konzeptionen. Daraus ergibt sich erstens ein generelles Misstrauen gegenüber vielen Leistungen des öffentlichen Bereichs und die daraus abgeleitete Forderung nach staatlicher Aufgabenbeschränkung und einem schlanken Staat. Zweitens werden als zentrale Staatsaufgabe die Förderung von 'aktiven', zukunftsorientierten Investitionsleistungen (Forschung und Entwicklung, Infrastruktur) zuungunsten von 'passiven', gegenwartsbezogen Transferleistungen (Verwaltung, Subventionen, soziale Leistungen) definiert. Mit diesen Festlegungen ist der gut ausgebaute, wenngleich auf manche neuen gesellschaftlichen Entwicklungen nur unzureichend reagierende, österreichische Sozialstaat in die Defensive und unter politischen Druck geraten. Die Unterordnung von sozialpolitischen unter wirtschafts- und standortpolitische Überlegungen muss als gegeben angenommen werden. Diese politischen und ideologischen Entwicklungen sind allerdings nicht allein mit dem Regierungswechsel - von der Großen Koalition zur Rechtskoalition - zu erklären. Die politische Unterstützung des Sozialstaats nimmt – wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß – quer durch die politischen Parteien hindurch ab. So gibt es vielen Ländern der Europäischen Union (EU-15), obwohl sie von unterschiedlichen Parteien bzw. Parteikoalitionen regiert werden, ähnlich gelagerte Ziele und Maßnahmen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, die häufig einer neoliberalen Logik folgen. Im Mainstream der Wirtschaftstheorie wurde dieser neoliberale Trend der Politik vorweggenommen. Die meisten Ökonomen wandten sich bereits in den 1960er Jahren von keynesianischen Ansätzen ab und monetaristischen zu. Da (Teile von) Wirtschaftstheorien häufig von politischen Akteuren aufgenommen werden um entweder als inhaltliche Anstöße oder als nachträgliche Begründung für politische Entscheidungen zu fungieren, sind die Konjunkturen der Wirtschaftstheorien nicht nur in ihrem unmittelbaren, wissenschaftlichem Feld, sondern darüber hinaus politisch von großer Bedeutung. Die ökonomischen Wirkungen sozialstaatlicher Leistungen, zum Beispiel, fällt bei keynesianisch orientierten Wissenschaftern und Politikern sehr viel positiver aus, als dies bei Anhängern von monetaristischen Konzepten der Fall ist. Vor dem Hintergrund dieser wirtschaftswissenschaftlichen Überlegungen wird der österreichische Sozialstaat, mit dem Schwerpunkt gesetzliche Pensionsversicherung, dargestellt. Besonderes Augenmerk wird auf die Analyse der Pensionsreform 2003 und der Pensionsharmonisierung 2004 gelegt. Die mit den Reformen einhergehende Kürzung der durchschnittlichen Pensionsleistung und der erschwerte Zugang zu Pensionen sowie der Abgang von der Lebensstandardsicherung und die intendierte Etablierung eines 3-Säulen Pensionsmodells werden in dieser Arbeit als Ausdruck von veränderten politischen Prioritäten (Stichwörter: Mehr Privat – Weniger Staat; Dominanz der Wirtschaftspolitik über die Sozialpolitik) interpretiert. Gang der Untersuchung: Ausgangspunkt der Arbeit ist die Wirtschaftstheorie. Zuerst wird die klassische politische Ökonomie dargestellt, die den Beginn der Wirtschaftswissenschaft markiert und Staat und Ökonomie erstmals nicht als Einheit, sondern als Gegensatz betrachtete. Ab diesem Zeitpunkt beinhaltet makroökonomische Wirtschaftstheorie immer auch eine Festlegung des Verhältnisses von Staat und Ökonomie und wirkt dadurch potentiell auf die Politik ein. Dann werden Grenznutzenschule und Wohlfahrtsökonomik (d.h. die Neoklassik) präsentiert, welche die Vorläufer beziehungsweise die Basis des Monetarismus - der führenden neoliberalen Wirtschaftstheorie - sind. Es folgt die Präsentation des großen 'Gegenspielers' der neoklassischen und neoliberalen Wirtschaftstheorie, des Keynesianismus. Dieser hat mit zentralen Theoremen der neoklassischen Wirtschaftstheorien gebrochen, dem Staat wichtige wirtschaftliche Funktionen zugestanden und legte den Ausbau des Wohlfahrtsstaats auch aus volkswirtschaftlichen, nicht 'nur' aus sozialpolitischen, Gründen nahe. Das nächste Kapitel behandelt den Neoliberalismus und ist zweigeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich mit neoliberalen Wirtschaftstheorien. Darunter fallen der Ordoliberalismus, die deutsche Spielart des Neoliberalismus, vor allem aber der Monetarismus, die aktuell wichtigste neoliberale Wirtschaftstheorie. Anschließend werden die zentralen Unterschiede von Monetarismus und Keynesianismus gegenübergestellt und die wirtschaftspolitischen Grundkonzeptionen der Angebots- und Nachfragepolitik erläutert. Im zweiten Teil wird auf die unterschiedlichen neoliberalen Vorstellungen über den Menschen (Stichwort: homo oeconomicus), die Gesellschaft und den Staat sowie dessen Aufgaben eingegangen. Weiter wird die Frage beantwortet, wie es dem Neoliberalismus gelungen ist zur hegemonialen Wirtschaftstheorie und -politik aufzusteigen. Schließlich wird die neoliberal und angebotspolitisch motivierte Kritik am Sozialstaat besprochen, analysiert und kritisiert. Im Abschnitt über den österreichischen Sozialstaat wird auf die Charakteristiken und Gestaltungsprinzipien des österreichischen Sozialstaats eingegangen. Weiter werden diverse Fakten zu den Sozialausgaben präsentiert. Auch die Akteure der Sozialpolitik und die historischen Veränderungen der Akteurskonstellationen werden besprochen. Es folgt die Darstellung der Sozialversicherung, dem wichtigsten Bestandteil des österreichischen Sozialsystems. Zuerst werden die Institutionen und deren Organisation vorgestellt. Anschließend werden Daten zu den Versicherten sowie zur Einnahmen- und Ausgabensituation aufbereitet und analysiert. Im Kapitel Pensionsversicherung, dabei handelt es sich um den quantitativ größten Zweig der Sozialversicherung, werden zahlreiche Daten und Fakten über die wesentlichsten Ausprägungen und Merkmale der Pensionsversicherung vorgestellt und untersucht. Behandelt werden überblicksweise die Pensionsarten und die Pensionsvoraussetzungen, die Pensionsstände und das Pensionsantrittsalter, die Pensionsberechnung, die Pensionsfinanzierung sowie die Pensionsbelastungsquote. Danach wird die die Geschichte der Pensionsversicherung in der Zweiten Republik skizziert. Schwerpunkt des Kapitels sind jedoch die Entstehungsgeschichte, die Regelungen und die Auswirkungen der Pensionsreform 2003 und der Pensionsharmonisierung 2004. Danach wird der Zusammenhang von wirtschaftstheoretischen Vorstellungen und (sozial)politischer Praxis an Hand zweier handelnder Personen geprüft. Zu diesem Zweck werden zentrale Dokumente von Bundeskanzler Schüssel und Finanzminister Grasser, hauptsächlich aus der Zeit der ÖVP-FPÖ Regierungsperiode, analysiert. Im Resümee wird der methodische Ansatz kurz reflektiert.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung8 2.Wirtschaftstheorie15 2.1Die klassische politische Ökonomie16 2.1.1Der Ausgangspunkt16 2.1.2Das klassische Modell18 2.1.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie22 2.1.4Die Kritik24 2.2Die Grenznutzenschule26 2.2.1Der Ausgangspunkt26 2.2.2Das Grenznutzenmodell27 2.3Die Wohlfahrtsökonomik29 2.3.1Der Ausgangspunkt29 2.3.2Das wohlfahrtsökonomische Modell30 2.3.3Die Wohlfahrtsfunktion32 2.3.4Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie33 2.3.5Kritik der Wohlfahrtsökonomik und der Grenznutzenschule34 2.4Der Keynesianismus37 2.4.1Der Ausgangspunkt37 2.4.2Das keynesianische Modell39 2.4.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie43 2.4.4Die Kritik45 3.Der Neoliberalismus47 3.1Der Neoliberalismus als Wirtschaftstheorie48 3.2Der Ordoliberalismus48 3.2.1Der Ausgangspunkt48 3.2.2Das ordoliberale Modell49 3.2.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie51 3.3Der Monetarismus53 3.3.1Der Ausgangspunkt53 3.3.2Das MonetaristischeModell54 3.3.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie55 3.3.4Kritik des Monetarismus57 3.3.5Monetarismus versus Keynesianismus58 3.4Die wirtschaftspolitische Umsetzung von Monetarismus und Keynesianismus60 3.4.1Angebotspolitik versus Nachfragepolitik61 3.4.2Die Wirtschaftspolitik der Angebotsökonomie62 3.4.3Das Verhältnis von Angebots- und Nachfragepolitik69 3.4.4Die Kritik an der Angebotspolitik70 3.5Der Neoliberalismus als Gesellschaftstheorie73 3.5.1Der methodologische Individualismus73 3.5.2Der homo oeconomicus75 3.5.3Die Kritik am homo oeconomicus und seiner Gesellschaft83 3.5.4Das Gesellschaftsmodell von Hayek87 3.6Durchsetzungsgeschichte des Neoliberalismus93 3.6.1Die Hegemonie bei Gramsci93 3.6.2Der Aufstieg des Neoliberalismus zur hegemonialen Ordnung: Drei Erklärungsversuche99 3.7Neoliberale Kritik am Sozialstaat106 3.8Kritik an der neoliberalen Sozialstaatskritik113 4.Der österreichische Sozialstaat117 4.1Charakteristika und historische Entwicklung117 4.2Gestaltungsprinzipien der österreichischen Sozialpolitik121 4.3Die Sozialausgaben124 4.3.1Vorbemerkung125 4.3.2Sozialausgaben127 4.3.3Gliederung der Sozialausgaben129 4.3.4Finanzierungsquellen130 4.3.5Internationaler Vergleich131 4.4Akteure der Sozialpolitik132 4.4.1Veränderungen in der Akteurskonstellation135 4.5Zusammenfassende Darstellung137 5.Die Sozialversicherung140 5.1Institutionen140 5.1.1Interne Organisation: Selbstverwaltung142 5.2Versichertenkreis144 5.3Einnahmen145 5.4Ausgaben147 6.Die Pensionsversicherung149 6.1Pensionsversicherte149 6.2Pensionsarten150 6.3Pensionsvoraussetzungen153 6.3.1Alterspension nach dem Allgemeinen Pensionsgesetz (APG; Neurecht)153 6.3.2Alterspension nach dem ASVG (Altrecht)154 6.3.3Vorzeitige Alterspension aufgrund langer Versicherungsdauer155 6.3.4Korridorpension156 6.3.5Schwerarbeitspension156 6.4Pensionsstände157 6.5Pensionsantrittsalter158 6.6Pensionsberechnung160 6.6.1Pensionsberechnung nach dem APG (Neurecht)160 6.6.2Pensionsberechnung nach dem ASVG (Altrecht)161 6.6.3Pensionshöhe164 6.7Pensionsfinanzierung167 6.8Pensionsbelastungsquote170 6.9Die Entwicklung der Pensionsversicherung in der Zweiten Republik172 6.10Die Pensionsreform 2003173 6.10.1Entstehungsgeschichte173 6.10.2Inhalt der Pensionsreform 2003173 6.10.3Analyse der Pensionsreform 2003173 6.11Die Pensionsharmonisierung 2004173 6.11.1Entstehungsgeschichte173 6.11.2Inhalt der Pensionsharmonisierung 2004173 6.11.3Analyse der Pensionsharmonisierung173 7.Bundeskanzler Schüssel und Finanzminister Grasser: Wirtschaftliberale Kritik und umbau des Sozialstaats173 8.Resümee173 9.Literaturverzeichnis173Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.8, Kritik an der neoliberalen Sozialstaatskritik: Auf einer sehr allgemeinen Ebene geht Schui davon aus, dass es das Hauptziel der Vertreter und der Profiteure des Neoliberalismus ist, den Sozialstaat und die damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Implikationen, unter anderem den materiell abgestützten Klassenkompromiss, einen großen öffentlichen Sektor, die teilweise Einführung von Arbeitnehmermitbestimmung in Unternehmen, zu beseitigen. Das kapitalistische Glücksversprechen - die Akkumulation von Kapital führt zum Glück für alle, zum Wohlstand der Nationen -, welches mit der Einführung des Wohlfahrtsstaats in Ansätzen verwirklicht wurde, soll nun wieder zurückgenommen und durch individuelle Marktprozesse ersetzt werden. Konkreter, das heißt auf der Ebene der Empirie, lässt sich ein – von den neoliberalen Sozialstaatskritikern unterstellter - unmittelbarer Zielkonflikt zwischen einer negativ korrelierenden Höhe der sozialen Sicherung und des Wirtschaftswachstum beziehungsweise zwischen einer positiv korrelierenden Höhe der sozialen Sicherung und der Höhe der Arbeitslosigkeit generell nicht nachweisen. Eine differenzierte Sichtweise vertritt auch Schmidt mit seiner 'These der Doppelfunktion'. Diese besagt, dass die Sozialpolitik nicht per se schlecht oder gut für die Wirtschaft und deren Wachstum ist. Vielmehr stehen diese beiden Bereiche in einem zwiespältigen Verhältnis zueinander: 'Die Sozialpolitik ist eine wichtige Funktionsvoraussetzung einer komplexen leistungsfähigen Wirtschaft; zugleich steht sie jedoch in einem Spannungsverhältnis zu den Rationalitätskriterien unternehmerischen Handelns und zur Beschäftigung'. Die meisten Bereiche der Sozialpolitik sind zudem auf die Marktwirtschaft bezogen und federn 'nur' die dabei entstehenden Problemlagen für das Individuum ab. Für den Sozialstaat beziehungsweise genauer, für dessen konkrete Ausgestaltung, ist es von immanenter Wichtigkeit, wie der Zusammenhang von Ökonomie und Sozialstaat von den maßgeblichen gesellschaftlichen Kräften eingeschätzt wird: 'Wenn man zeigen kann, dass der Sozialstaat nicht nur von wirtschaftlicher Leistung abhängig ist, sondern diese zugleich befördert oder ermöglicht, entsteht eine gänzlich andere Einschätzung der politischen Wirkungsmöglichkeiten als wenn man zeigen kann, dass der Sozialstaat die Probleme, die er zu bearbeiten vorgibt, durch Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit vergrößert statt löst'. Das heißt also, wenn die maßgeblichen wirtschaftspolitischen Akteure der ersten Einschätzung anhängen, werden sie unter anderem die natürliche Stabilisierungsfunktion der Sozialleistungen zu schätzen wissen und eventuell im Raum stehende Kürzungen (auch) unter diesem sozialstaatsfreundlichen Gesichtspunkt betrachten. Falls jedoch für die entscheidenden wirtschaftspolitischen Akteure der zweite Fall plausibler erscheint, laufen sozialstaatliche Transfers große Gefahr, als zu teuer sowie leistungs- und innovationshemmend abgelehnt und entweder ganz abgebaut oder in Richtung einer besseren Wirtschaftskompatibilität reformiert zu werden. Es ist relativ leicht nachvollziehbar, dass die unterschiedlichen Einschätzungen beziehungsweise Wahrnehmungsweisen des Zusammenhangs von Sozialstaat und Wirtschaft eng mit der jeweils präferierten Wirtschaftspolitik einhergehen. Etwas vereinfacht und gerafft dargestellt, werden Vertreter eines angebotsorientierten wirtschaftspolitischen Kurses im Normalfall die Überzeugung vertreten, dass der Sozialstaat tendenziell zu weit ausgebaut worden ist und mehr (wirtschaftliche) Probleme erzeugt als er löst. Durch die hohen sozialstaatlich bedingten Ausgaben werden Investitionen erschwert, und das Wirtschaftswachstum entwickelt sich suboptimal. Hingegen werden die Anhänger einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik die (wirtschaftlichen) Wirkungen des Sozialstaats diametral anders und damit ungleich positiver einschätzen. Da die Leistungen des Sozialstaats großteils sogar unmittelbar nachfragewirksam werden, beflügeln sie das Wirtschaftswachstum.
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/1813
The contents of this dissertation represent the synthesis of a three-years academic research activity - from November 2000 to October 2003 - carried out in the frame of the XVI cycle of the doctoral programme 'Man and Environment' ('Uomo e ambiente'), activated at the Department of Geography (Dipartimento di Geografia) of the University of Padova (Università degli Studi di Padova). The research was conducted partly in Italy and partly in Germany, at the University of Freiburg (Universität Freiburg), within the frame of a co-tutoring agreement with the Institute of Forest and Environmental Policy (Institut für Forst- und Umweltpolitik) of the Faculty of Forest and Environmental Sciences (Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften). The research firstly generates from the candidate's confrontation with the recent revision process, occurring in the frame of the UNESCO Man and Biosphere (MAB) Programme, which lead to the publication (2002) of the book entitled 'Biosphere Reserves: special places for Nature and People'. The volume intended to comprehensively summarise the main steps of the Programme's history, as well as the conceptual evolution of its main implementation tools: the Biosphere Reserves (BRs). The first part of this dissertation (chapter I) reports the main trends in the MAB Programme history, by analysing its interrelations with the major international activities since its foundation. In particular, the issues of the biodiversity preservation and the local sustainable development promotion are considered, and the possible role that the BRs can play to foster them. The second part (chapter II) provides an overall picture of the main theoretical backgrounds which have been considered along with the research development: in particular, the key concepts of the ecosystem evolution and how they influenced the management practices are considered first; secondly, the contribution of the political ecology is analysed, as a relevant actor-based approach in dealing with the natural resources policy research; thirdly, the bioregional studies and the implication of the Bioregionalism in the natural resources management are considered; the conceptual evolution of the regional studies in geography and their links with the evolving issue of the development (namely, development, human development and sustainable development) are fourthly included; ultimately, the comprehensive analytical model of the local territorial systems is presented, in order to interpret the elements fostering the local sustainable development. None of the previously mentioned approaches was considered fully satisfactory to deal with the original working hypothesis: can the BR model foster the reconciling of biodiversity preservation and local sustainable development in the context of the South-Eastern-European countries (SEEcs)? The Grounded Theory supported the continuous activities of reformulating working hypothesis in the attempt of generating a new conceptual frame. In fact, the various sources of data used for this research range from the UNESCO historical archives to the outputs of the recent international meetings dedicated to the SEEcs in the frame of the MAB Programme; additional information were collected from the SEEcs MAB case-studies - specifically prepared for the EuroMAB 2002 bi-annual meeting - and from the in field visits to the selected areas in Serbia; namely, the recently nominated (2001) 'Goljia-Studenica' BR and the National Park 'Tara', one of the next sites to be designated in the MAB Programme. The results of the three-scale analysis (regional, national and local) are reported in the chapter IV, where the horizontal and vertical relationship between the various levels are emphasised. The fifth chapter reports the concluding remarks generated by the research; the findings tend to demonstrate that the original flexible concept of the BR is an appropriate conceptual and planning instrument, to foster the reconciling of the biodiversity preservation and the local sustainable development. In particular - at the condition that all the three pertinent scales actors are properly relating each other - the BR model may generate additional 'territorial value', by platforming innovative and flexible management practices able to support the negotiation of 'territorial pacts', better adaptable to the rapidly changing socio-economic scenarios of the SEEcs. ; Die vorliegende Doktorarbeit ist das Ergebnis einer drei Jahre umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung, die im Rahmen der XVI. Auflage des Dissertations-Programms 'Man and Environment' ('Uomo e ambiente') erfolgte, anfangs begonnen an der Abteilung für Geographie (Dipartimento di Geografia) an der Universität Padua (Università degli Studi di Padova). Die Forschungsarbeiten wurden teilweise in Padua, später teilweise am Institut für Forst- und Umweltpolitik der Universität Freiburg durchgeführt, und zwar auf der Grundlage eines bilateralen Abkommens zwischen der Universität Padua und der Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Universität Freiburg, in Anlehnung an das seit langem bestehende Partnerschaftsabkommen zwischen den beiden Universitäten Padua und Freiburg sowie unter der gemeinsamen Anleitung der wissenschaftlichen Betreuer Prof. Dr. Paolo Faggi, Padua (Tutor) und Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Friedrich Essmann, Freiburg (Co-tutor). Die Dissertationsschrift wurde in englischer Sprache abgefasst unter der Maßgabe einer deutsch- und einer italienischsprachigen Zusammenfassung. Die Untersuchung basiert auf der intensiven Beschäftigung des Autors mit der jüngsten Revision des UNESCO 'Man and Biosphere (MAB)' Programms, welche ihren sichtbaren Ausdruck in der Schrift von 2002 'Biosphere Reserves: Special Places for Nature and People', fand. In der Veröffentlichung wird versucht, in zusammenfassender Form die wichtigsten Schritte des Programms im historischen Rückblick sowie die konzeptionellen Veränderungen des wichtigsten Instruments des Programms dar zu stellen: des Biosphären-Reservats. Der erste Teil der Doktorarbeit (Chapter I) ist denn auch den wesentlichen Entwicklungstrends in der Geschichte des MAB-Programms gewidmet, indem, angefangen mit seiner Begründung, die Zusammenhänge mit den hauptsächlichen internationalen Aktivitäten analysiert und dar gestellt werden. Vor allem werden Fragen des Erhalts der Biodiversität und die Förderung der lokalen nachhaltigen Entwicklung betrachtet und insbesondere die Rolle, die Biosphärenreservate spielen könnten, um nachhaltige Entwicklungen zu fördern. Der zweite Teil (Chapter II) liefert einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der theoretischen Hintergründe, welche parallel mit dem Fortgang der Untersuchung reflektiert werden. An erster Stelle wird die Entwicklung des Konzept von Regionalstudien in der Geographie und deren Bezüge zu den aufgeworfenen Fragen von Entwicklung überhaupt, z.B. Entwicklung des Menschen, nachhaltige Entwicklung etc., betrachtet; an zweiter Stelle werden bio-regionale Studien und die Implikationen des 'Bioregionalismus' bei der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen analysiert; ein dritter inhaltlicher Beitrag ergab sich aus Überlegungen, auf welche Weise das Schlüsselkonzept der 'Ökosystementwicklung' die Bewirtschaftungspraktiken beeinflusst hat bzw. haben könnte; viertens wurde der Beitrag der politischen Ökologie näher betrachtet und zwar als ein relevanter, auf die Akteure gerichteter analytischer Ansatz einer Forschung über die Politik der Naturressourcen; zuletzt wird das umfassende Analysemodell der 'Lokalen Territorialen Systeme' vorgestellt, mit dessen Hilfe die entscheidenden Elemente angesprochen werden können, welche die lokale nachhaltige Entwicklung unterstützen. Keine der angesprochenen Ansätze wurde jedoch als voll befriedigend angesehen, um auf die zentrale Arbeitshypothese angewandt zu werden, nämlich die Frage: Ist das Modell der Biosphärenreservate in der Lage, die Aussöhnung der unterschiedlichen Ziele 'Erhaltung von Biodiversität' und 'Lokale Nachhaltige Entwicklung' zu fördern und zwar im Kontext der südosteuropäischen Länder im Übergang (SEECs in transition)? Die 'Grounded Theory' schließlich unterstützte das ständige Umformulieren der Arbeitshypothesen in dem Versuch, ein neues Rahmenkonzept zu entwickeln. Die verschiedenen Datenquellen für die Untersuchung reichten in der Tat von der Geschichtsarchiven der UNESCO bis zu den Ergebnissen erst kürzlich abgehaltener internationaler Konferenzen, die die südosteuropäischen Länder (SEECs) im Rahmen des MAB Programms zum Gegenstand hatten. Zusätzliche Informationen konnten aus SEECs MAB Fallstudien - speziell zusammengestellt für das alle zwei Jahre stattfindende EuroMAB 2002 Treffen - und durch eigene Feldstudien in ausgewählten Gebieten in Serbiens gewonnen werden, vor allem im erst kürzlich nominierten 'Goljia-Studenica' Biosphärenreservat und 'Tara' National Park, welcher als nächster ansteht, ein MAB Programmgebiet zu werden. Die Ergebnisse der dreistufigen Analysen (national, regional und lokal) werden im Kapitel IV (Chapter IV) dargestellt, in dem insbesondere die horizontalen und vertikalen Zusammenhänge unter und zwischen den einzelnen territorialen Ebenen heraus gearbeitet werden. Das fünfte und letzte Kapitel (Chapter V) umfasst die abschließenden Bemerkungen wie sie sich aus der Untersuchung ergeben. Die Erkenntnisse tendieren dahin zu zeigen, dass das ursprüngliche, offene Konzept der Biospärenreservate ein geeignetes inhaltliches und planerisches Instrument ist, die Aussöhnung von Erhalt von Biodiversität auf der einen und örtliche bzw. regionale nachhaltige Entwicklung auf der anderen Seite zu fördern. Insbesondere kann das Modell der Biosphärenreservate zusätzliche territoriale Werte erzeugen, vorausgesetzt, alle drei relevanten scales actors? stehen in richtiger Weise mit einander in Beziehung, indem es nämlich eine Plattform liefert für innovative und flexible Bewirtschaftungspraktiken, geeignet, Verhandlungen über Gebietsvereinbarungen zu unterstützen, die dem schnellen Wandel der sozioökonomischen Bedingungen der SEECs besser gerecht werden. als der offene Wettbewerb der drei räumlichen Ebenen um die nur sehr begrenzt verfügbaren Ressourcen.
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