Zwischen Beharrung und Wandel: zur politischen Entwicklung in Kenia, Uganda und Tansania
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 44/45, S. 24-37
ISSN: 0479-611X
"In Kenia, Uganda und Tansania hat seit Beginn der neunziger Jahre, gefordert von internationalen Entwicklungshilfegebern und gefördert von einheimischen Oppositionskräften, ein Prozeß des allmählichen politischen Wandels in Richtung Demokratisierung eingesetzt. In allen drei Ländern steht die Demokratieentwicklung aber noch vor erheblichen Schwierigkeiten. Der Widerstand der traditionellen Machteliten gegen eine politische Öffnung ist groß, wobei im Falle Kenias in den letzten Monaten sogar ein Rückfall in bereits überwunden geglaubte autoritäre Verhaltensmuster zu beobachten ist. Andererseits sind die Kräfte der Zivilgesellschaft (politische Oppositionsparteien, gesellschaftliche Gruppen) noch zu schwach und zu wenig autonom, um Demokratieprozesse erzwingen bzw. anführen zu können. Trotz dieser Beharrungstendenzen ist die Fortsetzung der politischen Öffnung eine Voraussetzung für eine breitere soziale Modernisierung und die Überwindung der für Armut und Not verantwortlichen Strukturen. Aufgabe der westlichen Entwicklungshilfe bleibt es daher, die politischen Transformationsprozesse aktiv zu unterstützen." (Autorenreferat)