Internationale Restriktionen bei der Modernisierung des Ruhrgebietes
In: Modernisierungspolitik heute: die Deregulationspolitiken von Regierungen und Parteien, p. 97-116
In dem Beitrag werden die Krisen der Wirtschaftsstruktur und Industriestruktur des Ruhrgebietes untersucht. Nach einer Skizze des Verhältnisses von regionalen Entwicklungen und globalen Vergesellschaftungsprozessen werden mit Schwerpunkt auf dem Stellenwert des Ruhrgebietes als schwerindustrieller Kernregion Erfolge und Krisen seit Ende des Zweiten Weltkrieges analysiert. Der Kontext von lokaler Krise und internationalen ökonomischen Anpassungsprozessen wird unter dem Aspekt der hohen Exportabhängigkeit dieser Region thematisiert. Die Betrachtung der Krisenursachen zeigt, daß die Krise des Ruhrgebietes nur als Krise der fordistischen Gesellschaftsformation angemessen zu analysieren ist. Vor diesem Hintergrund wird ein grundsätzlicher Rahmen abgesteckt, der auf der Grundlage der Krise des Fordismus nicht nur ein verändertes Gesellschaftsmodell anvisiert, sondern auch die Notwendigkeit erheblicher Reformen in demokratischer Absicht im Bereich der aktiven staatlichen Regulation aufzeigt. Am Beispiel der Anpassungskrise des Ruhrgebietes werden somit die gesellschaftlichen und politischen Folgen beleuchtet, die eintreten, wenn sich der innere Zusammenhang einer Gesellschaftsformation auflöst, weil sich die ökonomischen, politischen und ideologischen Bedingungen des "Weltsystems" verändern. (ICA)