Eingeschränkte Erwerbsarbeit von Männern: eine unkonventionelle Statuspassage
In: Kritische Übergänge: Statuspassagen und sozialpolitische Institutionalisierung, S. 169-187
Die Autoren gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, inwieweit die 'unkonventionelle Statuspassage' jener Minderheit von Männern, die ihre Erwerbstätigkeit zugunsten von Kindererziehung und Hausarbeit einschränken, ein zukünftig stärker beachtetes, sozialpolitisches Modell darstellen kann. Sie skizzieren einleitend die mittelfristigen Veränderungen in der Erwerbsarbeit sowie die Einstellungen von Frauen und Männern zum 'Normalarbeitsverhältnis'. Anschließend stellen sie die Situation von teilzeitarbeitenden Männern und 'Hausmännern' und die unterschiedlichen Motivationen, Werthaltungen und Erfahrungen dar. Die Autoren stützen sich hierbei u.a. auf die Befragungsergebnisse ihrer zwischen 1984 und 1987 durchgeführten soziodemographischen Untersuchung. Im letzten Teil ihres Beitrags diskutieren sie die Befunde im Hinblick auf die allgemeine Thematik des Sammelbandes, d.h. in Bezug auf die Begriffe 'Normalbiographie', 'Individualisierung' oder 'Institutionalisierung', und die Frage, inwieweit diese den sozialen Wandel hinreichend umschreiben können. Eine wünschenswerte 'Entnormalisierung' der bestehenden Arbeitsstrukturen setzt nach ihrer Meinung einen Abbau von institutionellen Barrieren und egalitären Rollenverständnissen sowie ein Umdenken in der Personalpolitik voraus. (ICI)