"Der Beitrag zeigt die unterschiedlichen ideengeschichtlichen Traditionen Europas und der USA und wie sie sich in der Begrifflichkeit von Freiheit und Sicherheit niederschlagen. Das Verständnis dieser Unterschiede ist unerlässlich, wenn sich die Kluft zwischen beiden Kontinenten nicht weiter vertiefen soll." (Autorenreferat)
"In den vergangenen Jahren zeigte sich erneut, daß in der amerikanischen Wirtschaft nach einer Rezession sehr rasch zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen. Seit Anfang 1992 hat die Zahl der Beschäftigten in den USA um 8,2 Millionen zugenommen; das sind gut 7 vH im Vergleich zum Tiefpunkt der Rezession 1991. Die Beschäftigung hat damit einen neuen Höchststand erreicht. Die Arbeitslosenquote ging während dieses Zeitraums um 2 Prozentpunkte auf 5,5 vH zurück. Sie liegt damit auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie vor der letzten Rezession. Die Größenordnung der Beschäftigungsausweitung ist zwar beeindruckend, es stellt sich aber wie bereits in den achtziger Jahren die Frage, ob auf den neu geschaffenen Arbeitsplätzen nur relativ geringe Einkommen erzielt werden können. Eine Analyse der sektoralen Beschäftigungsentwicklung zeigt jedoch, daß dies nicht generell der Fall ist." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4255-4265
"Die Beschäftigung der Cultural Studies mit der Populärkultur ist durch ein emanzipatorisches Interesse motiviert. Deshalb muss sie sich auch mit jenen politischen Bewegungen seit den 1960er Jahren befassen, die in der Auseinandersetzung mit dem power bloc erfolgreich waren. Dabei erscheint es dem Verfasser wesentlich, eine eurozentristische Sichtweise zu vermeiden, um die von ihnen erreichten Formen massenmedialer Präsenz untersuchen zu können. Während die politische Kultur der europäischen neuen Linken einer Kritik der Kulturindustrie und der Massenmedien verhaftet ist, wie sie etwa von der Kritischen Theorie formuliert wurde und ein gewisses Nachleben noch im euphorischen Aufgreifen von Naomi Kleins Anti-Logo-Haltung hat, haben erfolgreiche US-amerikanische Bewegungen die Arbeitsweisen von Kulturindustrie und Werbung für sich nutzbar gemacht. Anders als die europäischen gingen diese - in den kulturellen Metropolen entstandenen - Bewegungen pragmatisch vor, blieben nicht in kritischer Attitüde stecken und machten sich daran, die Instrumente des Machtblocks ihren Zwecke nutzbar zu machen. Sie betrachteten ihren Kampf um Öffentlichkeitswirksamkeit als - wie es einer der Aktivisten der frühen 1990er Jahren nüchtern ausdrückte - ebenso hart war wie den von Coca-Cola, und sie eigneten sich deshalb die Methoden von Werbung und Kulturindustrie an ('appropriation'). Die Untersuchung der politischen Kultur dieser Bewegungen kann einerseits den Ansatz Fiskes stützen, der an emanzipatorischen Tendenzen in der Populärkultur interessiert ist und diese in den Vordergrund rückt. Andererseits kann sie auch dazu beitragen, die in der deutschen Geschichte wurzelnden Berührungsängste von Intellektuellen gegenüber Kulturindustrie und Werbung kritisch zu durchleuchten - und dadurch auch die Durchsetzungsfähigkeit emanzipatorischer Bewegungen zu verbessern. Darüber hinaus möchte der Verfasser auch den Anteil von Künstlerinnen und Künstlern an der Entwicklung öffentlichkeitswirksamer Verfahren des politischen Aktivismus gegenüber oberflächlichen Beurteilungen wieder ins rechte Licht rücken: denn die verbreitete - und auch in den Cultural Studies vertretene - Auffassung, radikale Kunstformen, die in Opposition zu Herrschaftsstrukturen stehen, könnten niemals populär sein, erweist sich bei genauer Betrachtung als nicht zutreffend." (Autorenreferat)
Der Beitrag beschreibt die Entwicklung der religiösen Kultur in den USA seit dem 19. Jahrhundert. Dabei gliedern sich die Ausführungen in drei Schritte: Im ersten Schritt wird darauf hingewiesen, dass die USA tatsächlich eine nicht-säkularisierte Gesellschaft sind. Unter Säkularisierung wird hier der Vorgang verstanden, als dessen Ergebnis Religion die Fähigkeit einbüßt, soziale Kontrolle auszuüben. Im zweiten Schritt wird sodann dargestellt, wie die USA nach und nach eine immer bestimmendere religiöse Kultur entwickelt haben. Der dritte Schritt erläutert abschließend folgende These: Amerikas unterscheidende Verwandtschaft mit Europa ist vor allem das Ergebnis einer ungeplanten Institutionalisierung des religiös-kulturellen Wettbewerbs und diesem verstetigten Wettbewerb ist es zu verdanken, dass die Religion nicht unter die Räder des Zeitgeistes geriet, sondern dass sie umgekehrt sowohl die Rolle des Protagonisten jeweiliger kultureller Umbrüche, wie auch diejenige des Kritikers solchen Wandels, übernehmen konnte. (ICG2)
"Wirtschaftskrise, Migration und Drogenökonomie dominieren die politische Agenda in den Beziehungen zwischen Mexiko und den USA. Von der angestrebten 'geteilten Verantwortung' sind beide Länder jedoch noch weit entfernt." (Autorenreferat)
Die Journalistin Susanne Satzer (zuletzt ID-A 23/16) lebt seit 2006 in Kanada, hat seitdem viele Regionen der USA bereist und legt mit dem quadratischen Lesebuch eine informative und differenzierte Landeskunde jenseits von Klischeevorstellungen vor. Mit der Perspektive einer Reisenden blickt sie auf die Lebensart der Menschen, die vielfältige Natur, regionale Unterschiede und erläutert anhand von Beispielen Hintergründe und Zusammenhänge. Behandelt werden u.a. die Nationalparks, die Geschichte der Ureinwohner und der Einwanderer, die Bürgerrechtsbewegung, die aktuelle Immigration, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sowie unterschiedliche Facetten der Kultur und Lebensart. Ein abschliessendes Kapitel enthält 7 Routenvorschläge auf "Scenic Highways" durch die Staaten und Nationalparks zwischen Atlantik und Pazifik. Attraktiv bebildert mit historischen Abbildungen und zeitgenössichen Fotos, Infoboxen und Literaturangaben. Das flott geschriebene Landesporträt bietet potenziellen Reisenden und Schülern viele Hintergrundinformationen sowie einen differenzierten Blick auf den "american way of life". (1 S)
Von der Theorie des politischen Realismus, die in den vierziger Jahren in den USA entstanden ist, gehen gegenwärtig neue Impulse für das außenpolitische Denken aus. Ihre Vertreter setzen sich insbesondere mit der neokonservativen Ideologie der Reagan-Regierung auseinander. Im Zentrum der Theorie steht die Ansicht, daß der Systemantagonismus mit diplomatischen, nicht-militärischen Mitteln überwunden werden muß. (AuD-Fsk)