Mitteilung der Redaktion zu Monika Baumgartner, Die Entwicklungstendenzen in der westdeutschen Landwirtschaft (Probleme des Klassenkampfs Nr. 3/Mai 1972)
Dem Heft 123 der PROKLA lag ein kleiner Fragebogen bei, mit dem wir etwas genauer herausfinden wollten, welche Themen für unsere LeserInnen interessant sind, welche Themen sie in der PROKLA vermissen und Ähnliches. Die Auswertung dieser Umfrage wollen wir unseren LeserInnen nicht vorenthalten. Beteiligt haben sich insgesamt 92 Personen, darunter leider nur 6 (sechs) Frauen! Von den Antwortenden beziehen 76 die PROKLA direkt im Abonnement. Beim Verkauf der PROKLA machen die Abonnements allerdings nur die Hälfte aus. Angesichts des relativ bescheidenen Rücklaufs und des Überwiegens der Abonennten können die Ergebnisse der Befragung nur bedingt als repräsentativ gelten...
Werte Genossen,Ihr habt in einer gemeinsamen Erklärung zu meiner Kritik an Wolfgang Abenroths Dissidentenartikel im "Argument" Nr. 111 und zu der daraufhin entstandenen Diskussion Stellung genommen. Ich teile Eure grundsätzliche Haltung in allen wesentlichen Punkten; aber die praktischpolitischen Konsequenzen, die Ihr zieht, scheinen mir merkwürdig widersprüchlich zu sein.Ihr fordert zurecht die Auflösung jener selbstgeschaffener Blockierung der Linken: ,,Nämlich entweder in solidarischer Kritik mit den sozialistischen Ländern zu verharren und unfähig zu sein zur Solidarität mit den dort Verfolgten oder gar zu einer stur antikommunistischen Abgrenzung herunterzukommen und folglich unfähig zu sein, sozialistische Strategien im Westen zu entwickeln."Im Gegensatz zu manchen Verteidigern Abendroths, die das, was er in dem fraglichen Artikel geschrieben hat, einfach nicht wahrhaben wollen, bestätigt Ihr meine Interpretation: ,,Die Solidarität mit Bahro ist für uns keine Frage der taktischen Opportunität - wie für Abendroth -, und in der Kritik an diesem Argument in Abendroths Position hat von Oertzen recht. Die inhaftierung Bahros ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Opportunität in bezug auf die wohlverstandenen Interessen der DDR zu kritisieren, sondern prinzipiell ein Unrecht."
Das Editorial arbeitet ein Verständnis von sozialer Reproduktion heraus, anhand der Gemeinsamkeiten und Differenzen, Anknüpfungspunkte aber auch Unvereinbarkeiten unterschiedlicher Perspektiven. Die unterschiedlichen Argumentationen und der zentrale Fokus des jeweiligen Ansatzes sollen entlang von drei Fragen deutlich werden: Der Frage nach dem Verständnis des Begriffs, nach der Verortung von sozialer Reproduktion im gesellschaftlichen Zusammenhang bzw. in der Reproduktion von Kapitalismus, sowie nach der Bedeutung von "Geschlecht" im Zusammenhang von sozialer Reproduktion.