Welches Wissen produziert die Politikdidaktik als Wissenschaft?
In: Politik in Wissenschaft, Didaktik und Unterricht, S. 77-89
Trotz widerstreitender Paradigmen ist es das gemeinsame zentrale Anliegen der Politikdidaktik als Wissenschaft, die Wirklichkeit des Politikunterrichts zu verstehen und zu verbessern. Allerdings fehlt bisher der Versuch, das von der Politikdidaktik hierzu produzierte Wissen strukturierend und nicht historisierend zu beschreiben. Aus den Bezügen zu wissenschaftlichen Aussagen und zur empirischen Forschung ergeben sich die zentralen Fragestellungen des vorliegenden Beitrags: Welches Wissen liegt wozu vor? Wo sind im Vergleich zu anderen Fachdidaktiken die Desiderata? Welches Wissen hält welchen der genannten Anforderungen an eine Wissenschaft stand? Hierfür wird ein Modell herangezogen, welches das Wissen nach Ziel-, Beschreibungs-, Erklärungs- und Veränderungswissen strukturiert. Dieses Strukturmodell ist der theoretische Ausgangspunkt für die nachfolgenden Überlegungen. Darüber hinaus wird das normativ-empirische Paradigma als Ausgangspunkt für die kritischen Bewertungen gewählt. Das Anliegen des Beitrags beschränkt sich darauf, einen allgemeinen Überblick über das bisher produzierte politikdidaktische Wissen zu geben. Hierzu wird versucht, einige Grundlinien des Wissens über die Ziele des Politikunterrichts (Zielwissen), die Voraussetzungen des Lehrens und Lernens (Beschreibungswissen), den zu erwartenden Kompetenzzuwachs (Erklärungswissen) und die Effekte von Maßnahmen bzw. Unterrichtsmethoden (Veränderungswissen) nachzuzeichnen. (ICI2)