Dietrich Seydel (Herausgeber): Informationshandbuch Internationale Beziehungen und Länderkunde. Bearbeitet von Burkhardt J. Huck. Internationale Politik und Sicherheit, herausgegeben von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen, Band 26. Nomos Verlag, Baden-Baden 1989. 752 Seiten, 48,- DM
Themen: Einstellung zu ausgewählten Ländern (USA, Sowjetunion, Großbritannien, West-Deutschland, Frankreich und Italien); Gründe für die Einstellung zur UdSSR und zu den USA; Einstellung zu ausgewählten Spitzenpolitikern (Macmillan, Eisenhower, Khrushchov, Zhukov); Atomenergie als Segen oder Fluch für die Menschheit; präferierte politische Orientierung des eigenen Landes an den USA oder an Russland generell sowie im Falle eines Krieges zwischen beiden Ländern; Einschätzung der Kriegsgefahr für das eigene Land in den nächsten drei Jahren (Skalometer); Beurteilung der Friedensbemühungen der USA und der UdSSR; erwartetes mächtigstes Land (USA oder UdSSR) und Gründe für diese Einstellung; Überlegenheit der USA oder der UdSSR im wissenschaftlichen und im militärischen Bereich; Überlegenheit der UdSSR gegenüber dem Westen im wissenschaftlichen und militärischen Bereich; Ausmaß der Überlegenheit; Überlegenheit der Westmächte oder der UdSSR bei Atomwaffen; präferierter Weg zur Gewährleistung der Sicherheit des eigenen Landes; Kenntnis der NATO; Vertrauen in die NATO (als Verteidigungsorganisation für Westeuropa); Gründe für fehlendes Vertrauen; Vertrauen in Großbritannien, die USA, West-Deutschland und Italien als Alliierte im Falle eines Krieges; Einstellung zur Aufrüstung des eigenen Landes als Bedingung für die gemeinsame Nutzung moderner US-Waffensysteme (nur Deutschland und Italien); in Frankreich wurde gefragt: Akzeptanz eines perzipierten Vorschlags der USA zur gemeinsamen Nutzung moderner US-Waffensysteme; Einstellung zu diesem Vorschlag unter der Bedingung einer französischen Aufrüstung; wieder alle: Einstellung zu einem Truppenabzug der USA aus dem eigenen Land; Einstellung zum britischen Vorschlag der Aufrüstung mit Atomwaffen (Langstreckenraketen) anstelle einer Verstärkung der Bodentruppen; Meinung zu militärischer Unterstützung für Deutschland im Falle eines russischen Angriffs (nicht in Deutschland gefragt); empfundene vertragliche Verpflichtung des eigenen Landes zur Verteidigung Deutschlands; Einstellung zur Aufrüstung des eigenen Landes mit Atomraketen ungeachtet der russischen Warnung; Einstellung zu einem angenommenen Abzug der Besatzungsmächte USA und Großbritannien vom europäischen Kontinent bei gleichzeitigem Rückzug der UdSSR hinter die russische Grenze; Einstellung zu einem Abzug der US-Truppen aus Europa bei gleichzeitigem Rückzug der russischen Truppen in die UdSSR; Kenntnis der geplanten NATO-Konferenz und des Tagungsortes Paris; erwartete Stärkung der westlichen Allianz durch die NATO-Konferenz; Kenntnis des erfolgreichen Starts eines Satelliten; Kenntnis des Namens des ersten Weltraumsatelliten Sputnik und des Landes (UdSSR), das den Satelliten in Umlauf gebracht hat; Einfluss dieses Wissens auf die persönliche Einstellung zur UdSSR; generelle oder vorübergehende Überlegenheit der UdSSR vor den USA im wissenschaftlichen Bereich; Start des Weltraumsatelliten als Beweis für die Überlegenheit des Sowjetsystems; beeindruckt durch die wissenschaftlichen Entwicklungen der UdSSR; empfundene wachsende Kriegsgefahr für den Westen durch diese wissenschaftlichen Entwicklungen; Einschätzung der Kriegsgefahr; Wunsch nach Erhöhung des Verteidigungsetats angesichts der perzipierten Kriegsgefahr; Meinung zu einer Verstärkung der politischen und militärischen Macht der NATO; grundsätzliche Übereinstimmung der Interessen des eigenen Landes mit denen der USA; Einstellung zu engerer Zusammenarbeit des eigenen Landes mit den USA im politischen und militärischen Bereich; perzipierte Gleichwertigkeit in der Partnerschaft des eigenen Landes mit den USA; Beurteilung des Umgangs der USA mit ´Negern´; Vergleich der Diskriminierung in den USA mit anderen Ländern; Nennung von Ländern mit ähnlicher Diskriminierung; Beurteilung der Gleichberechtigungsentwicklung in den USA in den letzten zehn Jahren und Gründe für diese Einstellung; Kenntnis der kürzlichen Entsendung von britischen und US-Truppen nach Tunesien; allgemeine Beurteilung der Lage in Nordafrika; erwartete Unterstützung Tunesiens durch Ägypten oder die UdSSR im Falle der Nicht-Entsendung von Truppen der USA und Großbritanniens; Entsendung der britischen und amerikanischen Truppen nach Tunesien im Sinne der NATO; Einfluss der Truppenentsendung auf die Bewaffnungssituation der algerischen Rebellen.
Demographie: Geschlecht; Alter; Schulbildung; Beruf des Befragten und des Haushaltsvorstands; Parteipräferenz; Schicht; Urbanisierungsgrad; Region; Art der Beschäftigung;
Mit dem vorliegenden Beitrag wird eine Einschätzung der aktuellen internationalen Situation aus sowjetischer Sicht veröffentlicht. Zunächst wird die Dialektik der internationalen Entwicklung, die durch zwei Tendenzen gekennzeichnet ist, herausgearbeitet: (1) die Tendenz der Entspannung, die sich z. B. in der UNO-Vollversammlung zu Fragen des Wettrüstens widerspiegelt; (2) die Tendenz zur Anti-Entspannung, z. B. die NATO-Ratstagung in Washington. Die Bedeutung eines weltweiten Kampfes für die Erhaltung und Festigung des Friedens wird betont. Es wird gefragt, ob es überhaupt eine Lösung für das Problem der Abrüstung im Rahmen des derzeitigen globalen Kräfteverhältnisses gibt. Möglichkeiten für die Neugestaltung des Rüstungsstopps werden diskutiert. Vor diesem Hintergrund wird der NATO-Versuch, eine neue Spirale des Wettrüstens in Bewegung zu setzen, analysiert. Abschließend wird die Bedeutung von Verhandlungen für den Abrüstungserfolg diskutiert, wobei vor allem auf praktische Maßnahmen eingegangen wird. (KW)
Folgenreiche politische Entscheidungen werden in der Medienöffentlichkeit allzu oft isoliert betrachtet und mithin auch extrem klischeehaft repräsentiert. Die Politikwissenschaft bzw. die Wissenschaft der Internationalen Beziehungen wäre in diesem Zusammenhang aufgerufen, sachliche und grundlagentheoretisch aufbereitete Analysen der (internationalen) Politik in den öffentlichen Diskurs einzuspeisen. Stattdessen verlegt sich der amerikanisierte Mainstream auf die Legitimierung der politischen Praxis, die Konstruktion weltanschaulich verkürzter Narrative und/oder scholastische Diskussionen über randständige Details. Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch, das Profil einer unabhängigen wissenschaftlichen Perspektive gegenüber der (internationalen) Politik zu schärfen, aus der es interessierten Beobachter/innen möglich wird, angemessene Vorstellungen von den aktuellen realweltlichen Geschehnissen zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden im ersten Teil des Buches Grundprinzipien kritischen Denkens rekonstruiert, die im zweiten Teil des Buches mit Blick auf genuin kritische Deutungsmöglichkeiten realpolitischer Geschehnisse veranschaulicht werden
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Mediationsverfahren in den internationalen Beziehungen haben eine lange Tradition und stellen einen Mechanismus bereit, um festgefahrene Fronten aufzubrechen und Konflikte einer friedlichen Einigung zuzuführen. Anders als im nationalstaatlichen Kontext sind die Verfahren auf der internationalen Ebene bislang jedoch kaum institutionalisiert worden. Auch die politikwissenschaftliche Forschung bietet nur wenig zufriedenstellende Erklärungsansätze und Modelle. Aber wie und warum funktioniert Mediation in den internationale Beziehungen? Kevin Urbanski entwickelt mit Hilfe der modernen Kooperationstheorie einen Ansatz Konflikte so zu erfassen, dass sich ihnen spezifische Mediationsstrategien zuordnen lassen. Als Beispiel dienen die 1978 mit den USA als Vermittler geführten Friedensverhandlungen von Camp David zwischen Israel und Ägypten.
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Die Türkei befindet sich genau dort, wo sich vier Großräume berühren: Europa, Vorderasien, die eurasische Steppe und der Mittelmeerraum. Die geopolitische Lage der Türkei macht sie zu einem der wichtigsten Länder in der Region.Mustafa Yıldız und Mustafa Özalp stellen in diesem Sammelband die Türkei in den Fokus der Betrachtungen und fragen nach ihren Beziehungen zu den Nachbarstaaten. In einzelnen Beiträgen untersuchen die Autoren dieses Bandes die Verflechtungen bspw. zu Russland, Armenien, Iran, Syrien, Griechenland und Zypern. Um einen dauerhaften Frieden in der Region zu schaffen, bedarf es einer politischen Stabilität. Das Buch leistet einen Beitrag, die Komplexität des Beziehungsgeflechts zu durchleuchten und somit verständlicher zu machen.
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In die Untersuchung der Darstellung der außen- und sicherheitspolitischen Verflechtungen der BRD in Sozialkundebüchern werden schwerpunktmäßig die Entwicklung in der Dritten Welt und die Entwicklungsländerpolitik, die westeuropäische Integration und der Gesamtkomplex Krieg und Frieden einbezogen. Neben der Darstellung der Entwicklungsländer werden im ersten Teil die Ursachen von Entwicklungsunterschieden sowie die Ziele und Formen der Entwicklungshilfe untersucht. Unter dem Stichwort der "europäischen Integration" werden Entstehung und historische Entwicklung der Integrationsbewegung, die heutige Struktur der Gemeinschaften und deren Probleme nachgezeichnet. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Komplex Krieg und Frieden und seine Einbettung in allgemeine Darlegungen zum internationalen System und zur internationalen Politik. Im einzelnen wird analysiert: die Rolle des Völkerrechts, internationale Interaktion und internationale Organisationen; der Komplex Konflikte-Gewalt-Konfliktursachen einschließlich des Zusammenhangs von Konflikten und Rüstung, der Bedingungen und Strategien von Konfliktlösungen und des Problemkreises Gleichgewicht/ Abschreckung, Abrüstung/ Rüstungskontrolle; die Außenpolitik der BRD, ihre Grundlegung durch den Ost-West-Konflikt, ihre politische und militärische Einbindung in das westliche Bündnis, Problemdarstellungen von Wehrpflicht und Wehrdienstverweigerung mit einem Exkurs auf Alternativen (Friedensbewegung, Soziale Verteidigung). Die Inhalte der verschiedenen Themenbereiche der internationalen Politik werden abschließend methodisch-didaktisch bewertet. (RW)