The Baltic economies were severely hit by the global financial crisis. Gross Domestic Product has contracted considerably. Naturally, it asked what went wrong with the "Baltic economic model". This paper surveys the programme of comprehensive economic reforms in the Baltic countries (the case of Estonia serves as the "lead story") post independence. It gives particular weight to reforms of the macro economy and trade policy, and to the privatisation programme. It concludes, firstly, that the Baltic countries opted for the right set of institutional economic structures at the time of independence. It was also a good economic strategy to speed up reforms. In contrast to many other transition countries in Europe, the Baltic countries had been part of the Soviet Union and had to go through a much tougher reform period. They had to quickly leave the rouble zone and the structure of economic planning inside the Soviet Union. Other transition countries, like Poland, had in this respect a much easier task. Secondly, as the Baltic economies matured and entered the European Union, the passion for continued economic reforms slowed down markedly. Too many people believed they could keep climbing in wealth without the pain of economic and behavioural change. Accession to the European Union was the crowning of the past reform period. Some thought it to be the end of the reform period. Thirdly, as the economies matured, there should ideally have been a shift in some macroeconomic policies to help cool economies that were overheating and building up asset bubbles. Lastly, the proper economic policy strategy for the Baltic countries now is to entrench its economic policy integration with Europe.
Estonian municipalities should perform a broad range of functions, while their fiscal resources are often limited and large disparities in fiscal capacity prevail among them. Moreover, the power to regulate fiscal affairs is mostly in the hands of the central government. We discuss how a strict application of the connexity principle can protect municipalities from the fiscal bottleneck. We also recommend the introduction of the principle of parallelism and investigate its effects on the unconditional, down-flow grant system in Estonia. In particular the procedure of determining the total sum of block grants appears to be changed.
This article focuses on the most recent draft law on the status of national minorities in Romania, specifically on the attempt by the drafters to adopt a form of cultural autonomy based on the Estonian model. The article discusses the recent history of national minorities in Romania and in particular the rise of the Democratic Union of Hungarians in romania and the nationalist response by successive governments or at least their acquiescence to nationlist undercurrents. It also examines the cultural autonomy section of the draft law and its similarities to the Estonian model. The article concludes that the draft law could contribute to Romania meeting the Copenhagen Criteria and prevent potential conflict in the country. (Ethnopolitics)
Auf dem Hintergrund der EU-Erweiterung thematisiert der Beitrag die besondere Lage der baltischen Staaten als postsowjetische und posttransitorische Gesellschaften und ihre Beziehungen sowohl zu EU als auch zu Russland. Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund: Wird die EU den Prozess der Auflösung umkehren, da sie mit der Schaffung eines einigen und freien Europas nun die Stunde ihres Triumphs erreicht hat? Wird der Westen auseinanderfallen, da die USA und Europa jeweils eigene Wege gehen? Welche Politik soll gegenüber Russland eingeschlagen werden? Diskutiert werden vornehmlich die Entwicklungen in Lettland im Vorfeld des EU-Beitritts, die Hoffnungen und Befürchtungen der Letten und die Unterschiede der alten und neuen EU-Länder mit Blick auf Russland. Während der Beitritt der baltischen Staaten zur EU und NATO einen enormen Vorteil für die europäische und baltische Sicherheit bedeutet, werden die Balten doch angesichts des Irak-Krieges und der Lage seit dem 11. September 2001 in unangenehmster Weise an eine Vergangenheit erinnert, in der sie zu Opfern großer Ereignisse geworden sind. (ICH)
This article examines the process of European Union (EU) enlargement and its impact upon ethnopolitics in contemporary Estonia. After discussing the construction of the post-communist state order within the context of emerging CSCE and CoE norms on minority rights, the author looks at how Estonia was able to reconcile its so-called 'ethnic democracy' with the EU Copenhagen criteria requiring the 'respect for and protection of minorities'. The author draws attention to the subsequent shift away from 'nationalizing statehood' in Estonia towards a new strategy of 'multicultural integration' (where 'multicultural democracy' is portrayed as the ideal end-point of the integrative processes currently underway). In conclusion, the author discusses some of the ambiguities surrounding the concept of 'multicultural integration'. Whiilst deemed consistent with EU norms, it is argued that the meaning of this term remains vague and contested within an Estonian context. As a consequence, its relationship to existing Western models - and its applicability to post-Soviet Estonia - is still not entirely clear. (ECMI)
"Nach dem Ende des Realsozialismus begannen überall in Osteuropa Reformen des Pensionssystems. Die Reformpfade waren dabei sehr unterschiedlich, doch der Trend ging in Richtung privatwirtschaftlicher Altersvorsorge, wobei die unter Ägide der Weltbank durchgeführten Reformen in Chile und Argentinien als Vorbild dienten. Darüber hinaus scheint Osteuropa ein Experimentierfeld für Reformen der Pensionssysteme zu sein, wie das in Schweden erdachte und in Lettland erstmals umgesetzte 'virtuelle Beitragsprimat' zeigt." (Autorenreferat)
Wenige Monate vor ihrem für November 2002 in Prag geplanten Gipfeltreffen wird erwartet, daß die NATO zum zweiten Mal nach dem Ende des Kalten Krieges eine Erweiterung des Bündnisses nach Osten beschließt. In der Folge der Terrorangriffe auf das World Trade Center am 11. September 2001 hat sich das Bündnis bereits auf eine Erweiterungslösung im Stil eines »big bang« festgelegt, die Aufnahme also von sieben Kandidatenstaaten: Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien. In Kreisen der Mitgliedsländer wurden allerdings Überlegungen angestellt, ob konkret nicht dennoch differenziert vorgegangen werden sollte. Das zur Diskussion gestellte 'Regatta-Modell' sah vor, daß die Prozedur der Ratifizierung der NATO-Beitrittsverträge mit den im November einzuladenden sieben Staaten dazu genutzt werden soll, deren Beitritt zeitlich zu staffeln. Auf dem Treffen des Nordatlantikrates in Reykjavik im Mai 2002 konnten sich die Befürworter des Regatta-Modells nicht durchsetzen. Aber eine Gefahr besteht insofern noch, als einzelne NATO-Mitglieder das bilaterale Ratifizierungsverfahren bei einzelnen Kandidaten hinauszögern könnten. In dieser Studie sollen die möglichen Auswirkungen einer solchen Politik am Beispiel Rumäniens analysiert werden, dem man - wie auch Bulgarien - vor dem Angriff auf das World Trade Center nur sehr geringe Beitrittschancen in Prag eingeräumt hatte. Wenn die Erweiterung des westlichen Bündnisses dazu dienen soll, die Glaubwürdigkeit der Allianz zu betonen, die Sicherheit ihrer Mitglieder zu maximieren und in die beitrittswilligen Staaten und deren regionales Umfeld zu projizieren, wäre eine Politik nach dem Regatta-Modell aus drei Gründen sachlich nicht gerechtfertigt und politisch kontraproduktiv: Vorsprung bei der Erfüllung militärischer Beitrittskriterien: Rumänien als einer der Kandidaten der zweiten Runde der NATO-Osterweiterung ist erheblich besser auf den Beitritt vorbereitet, als es die drei Kandidaten der ersten Runde waren. Seine aktive Teilnahme an zahlreichen friedenserhaltenden Maßnahmen und - als einziger Kandidatenstaat - mit Kampfverbänden am Afghanistan-Einsatz »Enduring Freedom« kann als ein Indiz dafür gewertet werden, daß Bukarest seine »Hausaufgaben« bei der Streitkräftereform tatsächlich gemacht hat. De-facto-Alliierter des Bündnisses: Trotz des Schocks, den die Zurückweisung seines Beitrittsgesuchs auf dem Madrider NATO-Gipfel auslöste, erwies Rumänien sich in der Kosovo-Krise und nach den Anschlägen auf das World Trade Center unabhängig von der politischen Färbung der jeweiligen Bukarester Regierung als loyaler De-facto-Alliierter des westlichen Bündnisses. Vermeidung politischer Risiken für regionale Stabilität: Eine Beitrittsstrategie nach dem Muster der Differenzierung durch Ratifizierung würde zusätzliche Risiken für die interne Sicherheit Rumäniens, aber auch für die Stabilität in der Region schaffen. Daher wird empfohlen, Rumänien und die anderen Anwärterstaaten ohne weitere taktische Verzögerungen in die NATO aufzunehmen. Im Falle Rumäniens könnten die zunehmend wahrgenommene geostrategische Bedeutung, die Leistungen der Streitkräfte-Reform, das kooperative Krisenverhalten, die wachsende Interoperabilität und die hohe Akzeptanz des NATO-Beitritts in der Bevölkerung dazu beitragen, daß der durch die NATO-Mitgliedschaft zu erwartende gesellschafts- und wirtschaftspolitische Stabilisierungseffekt rasch und nachhaltig zur Entfaltung kommt. Ein solcher Effekt würde sich auf die gesamte Region und darüber hinaus positiv auswirken.
This article adopts the historical neo-institutional approach to analyse the dissolution of the Livonian Confederation and the ensuing reshaping of the Baltic region in the 16th-19th centuries. These historical events are employed to describe the post-bifurcation incorporation of a society in a different social system. Several inclusion models are identified. The centralised model suggests that the incorporated society reproduces the institutions of the incorporating society. Modified institutions are transplanted to the incorporated society within the quasi-centralised model, whilst only selected modified institutions are transferred within the autonomist one. The author analyses mechanisms playing a part in state mergers and emphasises their dependence on the institutional environment of the incorporating society. For instance, a part of Livonia was incorporated in the Polish–Lithuanian Commonwealth (PLC) through transplanting PLC institutions, primarily political ones, to the newly acquired territories. To this end, a mechanism was developed to encourage cooperation from the nobility without further stratification. Sweden, however, acted on the autonomist model when incorporating Estland and Livland. Economic, political, and sociocultural institutions, many of which were of hybrid type, were transplanted, whilst socialisation mechanisms and incentives applied to a wider section of the population. The Russian approach, which had at its core security considerations, combined autonomist elements (establishment of hybrid institutions in the new territories) and centralised components (propagation of Russian imperial institutions). The merger mechanisms included the creation of an Ostsee estate system and incentives for the higher estates coupled with repressions against commoners. Overall, the nature of state mergers and institutional transplantations depends on whether the incorporated territories have had a history of statehood, another significant factor is the degree of similarity between the institutions of the acquired territories and the metropole.
Inhaltsangabe: Der Fall des "Eisernen Vorhangs" Ende 1989 und der anschließende Transformationsprozess von zentralistisch vorgegebenen Planwirtschaften zum marktwirtschaftlichen System führten in den mittel- und osteuropäischen Ländern (im Folgenden abgekürzt mit MOEL) zu fundamentalen politischen und sozialen Veränderungen. Nach jahrzehntelanger Abschottung von der restlichen Welt führte die Reintegration in die Weltwirtschaft, durch rasanten technologischen Wandel und Handels- und Investitionsliberalisierungen getrieben, zu einem noch nie dagewesenen Wettbewerb. Für die bis zu diesem Zeitpunkt am häufigsten staatlich geführten Unternehmen, die durch veraltete Technologien, Überbeschäftigung und zentralistisch vorgegebene Lohnstrukturen geprägt waren, stellte dies eine sehr große Herausforderung dar. In den meisten MOEL stiegen die offiziell ausgewiesenen Arbeitslosenraten von fast null zum Zeitpunkt des Systemwechsels auf zweistellige Werte nur zwei oder drei Jahre später. Wachsende Einkommensungleichheiten führten zu einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft. Obwohl sehr viele kritische Stimmen vernommen wurden, die der zunehmenden Zahl an Firmen mit ausländischer Beteiligung die Schuld an dem Scheitern vieler einheimischer Unternehmen zuschrieben, setzten viele politische Entscheidungsträger in den MOEL dennoch große Erwartungen an das ausländische Engagement. Man hoffte, dass ausländische Investoren nicht nur Kapital, sondern vor allem auch neues Know-How und Arbeitsplätze ins Land bringen und dadurch den mikro- und makroökonomischen Wandel antreiben würden. Das Ziel dieser Arbeit ist es darzustellen, welche Konsequenzen der signifikante Anstieg des ausländischen Investitionsvolumens (von nahezu null im Jahr 1990 auf ca. 29,3 Mrd. $ im Jahr 2005) tatsächlich auf die beschriebenen Schwierigkeiten, denen die MOEL seit Beginn der 1990er Jahre ausgesetzt wurden, hatte (UNCTAD 2006). Mit dem Begriff mittel- und osteuropäische Länder werden in dieser Arbeit die in den Jahren 2004 und 2007 aufgenommenen Staaten Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen, Slowenien, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien bezeichnet. Gang der Untersuchung: Bevor mit der Analyse begonnen wird, soll das Vorgehen näher erläutert werden. In Kapitel 2 wird zunächst ein theoretischer und materieller Untersuchungsrahmen aufgebaut. Es erfolgt eine Begriffserklärung und Beschreibung von möglichen Investitionsmotiven, sowie ein theoretischer Ansatz zur Erklärung von Direktinvestitionstätigkeiten. Anschließend wird auf den Umfang und die Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen (im Folgenden abgekürzt mit ADI) in den MOEL eingegangen, um eine Vorstellung von ihrer Signifikanz zu erhalten. Kapitel 3 befasst sich mit den Beschäftigungswirkungen ausländischer Direktinvestitionen und geht hierbei auf die Rolle ein, die ausländische Investoren seit Beginn der Transformation als Arbeitgeber in den MOEL gespielt haben. In Kapitel 4 wird die Frage untersucht, inwiefern multinationale Unternehmen in den MOEL zu einer Verbesserung der Arbeitnehmerqualifikationen, besonders in Bezug auf die Wissensbasis, beigetragen haben. Kapitel 5 befasst sich mit den beobachteten Einkommensdisparitäten in den MOEL und fragt nach dem Beitrag ausländischer Investoren zu dieser Problematik. In Kapitel 6 erfolgt eine Diskussion wirtschaftspolitischer Aspekte, die sich aufgrund der zunehmenden Präsenz ausländischer Investoren in den MOEL ergeben haben. Abschließend werden die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst.