Die Ohnmacht der Objektivierung: deutsche Historiker und ihre Umbruchserinnerungen nach 1945 und nach 1989
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 28, S. 31-42
ISSN: 2194-3621
"Zeitgeschichtliche biographische Rückblicke von Historikern erwachsen aus einer Konkurrenz von persönlicher Erinnerung und Fachwissenschaft, in der die Historie ihren höheren Rang aus der wissenschaftlichen Verpflichtung zu dokumentarischer Evidenz und kausaler Stringenz ableitet. Der Beitrag untersucht am Beispiel von autobiographischen Historikeräußerungen in Ost und West nach den Umbrüchen von 1945 und 1989/90, inwieweit diese Differenzierung sich auch an der Nahtstelle zwischen persönlichem und historiographischem Gedächtnis aufrechterhalten lässt. Er beschreibt unterschiedliche Strategien, um die individuelle Erinnerung des Zeitgenossen mit dem fachlichen Objektivierungsanspruch des Historikers zu versöhnen - nicht selten auch eine Gratwanderung, die sich der jeweils geltenden Erinnerungsordnung verpflichtet sieht." (Autorenreferat)