In diesem Gutachten wird überprüft, in welcher Weise internationale Klimafinanzierungsansätze Projekte zum Nexus von Klimawandel, menschlicher Mobilität und Fragilität fördern und welche Voraussetzungen hierfür notwendig sind. Das betrachtete Spektrum menschlicher Mobilität reicht hierbei von (freiwilliger) Migration über potenzielle Vertreibung bis hin zu geplanten Umsiedlungen. Eine Auswertung exemplarischer Projektbeispiele verdeutlicht, dass zentrale Finanzierungsinstrumente wie der Adaptation Fund, der Green Climate Fund und der Least Developed Countries Fund als multilaterale oder auch die Internationale Klimaschutzinitiative als bilateraler Ansatz einzelne Aspekte menschlicher Mobilität in Projekten adressieren. Eine systematische Einbettung in einen konfliktsensitiven Rahmen ist allerdings bislang nicht gegeben. Die verfolgten Ansätze sind vielfach proaktiv ausgerichtet und tragen beispielsweise zu einer breiten Resilienz-Stärkung einzelner besonders vulnerabler Bevölkerungsgruppierungen oder zur Installierung von Frühwarnsystemen hinsichtlich extremer Wetterereignisse bei. Auf diese Weise soll die Notwendigkeit klimabedingter Mobilitätsbewegungen auch innerhalb einzelner Länder vermindert werden. Weitere Ansätze setzen antizipatorisch bei Umsiedlungsmaßnahmen an, um angesichts wahrscheinlicher Klimawandelfolgen frühzeitig die Risiken einer unfreiwilligen Vertreibung zu minimieren. Auf der Grundlage dieser ersten Erfahrungen werden abschließend für einzelne Mobilitätstypen mögliche Projektbausteine festgehalten, die einen ersten Schritt hin zu einer verbesserten Systematik bei der Behandlung des Nexus Klimawandel, menschliche Mobilität und Fragilität bedeuten können.
Dieser Teilbericht (AP2) stellt die im Rahmen des F&E-Projektes "Sozial-ökologische Transformation des Ernährungssystems" erarbeiteten Ergebnisse zum Thema Regionalisierung von Ernährungssystemen vor. Im Zentrum steht die Frage, welchen Stellenwert die deutsche Umweltpolitik einer Regionalisierung von Wertschöpfungsketten zumessen sollte und welche Rolle dieser Ansatz bei einer sozial-ökologischen Transformation des Ernährungssystems spielen kann. Auf Grundlage einer literaturbasierten Analyse möglicher Effekte einer solchen Regionalisierung – bezogen auf die Bereiche Ökologie, Soziales, Ökonomie und Resilienz – kommen die Auto*innen zu der Schlussfolgerung, dass eine explizit nachhaltigkeitsorientierte Regionalisierung von Wertschöpfungsketten eine relevante Strategie für die sozial-ökologische Transformation des Ernährungssystems sein sollte. Ein mit öffentlichen Geldern geförderter Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten sollte daher an Bedingungen geknüpft werden, die ökologische und/oder soziale Mehrwerte garantieren, z.B. die prioritäre Förderung pflanzlicher Lebensmittel, eine Bio-Zertifizierung oder die Verknüpfung von Regionalität mit Saisonalität. Der Bericht benennt abschließend politische Ansatzpunkte und Strategien für eine nachhaltigkeitsförderliche Regionalisierung und gibt Hinweise, wie diese in den politischen Prozess eingespeist werden könnten.
Das Projekt Nachhaltige Kommunalentwicklung im Strukturwandel (NaKESt) wurde von Oktober 2019 bis April 2022 vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie zusammen mit dem TRAWOS Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung und dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt. Das Forschungsvorhaben begleitete den ersten Aufruf der Förderrichtlinie "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa). Mit ihr fördert das Bundesumweltministerium auf kommunaler Ebene vornehmlich eine ökologisch nachhaltige Entwicklung in Strukturwandelregionen. Die Förderrichtlinie zielt darauf ab, kommunale Verwaltungen und weitere Akteure und Akteurinnen in Strukturwandelregionen dabei zu unterstützen, ökologische Nachhaltigkeitsziele und den Einstieg in einen langfristig umweltverträglichen Entwicklungspfad zu verwirklichen. Das Forschungsvorhaben befasste sich mit Entwicklungsperspektiven der vom Braunkohleausstieg betroffenen Kommunen und Regionen. Das Forschungsvorhaben setzt an der Prämisse an, dass sich Strukturpolitik verändern muss, um einerseits dem komplexen Geflecht aus Zielen der ökonomischen und sozialen Stabilisierung und gleichzeitig ökologischen Erfordernissen aus Natur- und Klimaschutz, Klimaanpassung und Ressourcenverknappung gerecht zu werden. In einem ersten Analyseschritt wurden historische Strukturwandelprozesse in Deutschland aufbereitet. Im Erkenntnisinteresse stand dabei, welche förderpolitischen Schwerpunkte gesetzt wurden, welche Akteure und Akteurinnen in den jeweiligen Prozessen eine wichtige Rolle spielten und welche Erfolgsfaktoren und potenzielle Hemmnisse für die Gestaltung aktueller Strukturpolitik und ihrer Umsetzung von Bedeutung sein könnten. Darauf aufbauend befasste sich das Projektteam mit einer Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsagenda von der internationalen bis zur kommunalen Ebene. In der Verbindung der ersten beiden Analyseschritte wurde der Frage nachgegangen, wie eine stärkere Verbindung der Nachhaltigkeitsagenda mit strukturpolitischen Zielsetzungen erfolgen kann. Untersucht wurden zudem drei strukturpolitische Fallbeispiele aus der jüngeren Vergangenheit hinsichtlich der Frage, wie dort die Verknüpfung dieser beiden Politikbereiche bereits gelungen ist. Eine ausführliche Analyse von Akteuren und Akteurinnen für die deutschen Braunkohlereviere stellt die Verbindung zur aktuellen praktischen Umsetzung einer nachhaltigen Strukturpolitik im Rahmen des Kohleausstiegs dar. Begleitet durch einen Expert*innen-Kreis und auf Basis von Interviews und Workshops wurde vertiefend analysiert, welche Akteure und Akteurinnen für einen nachhaltigen Strukturwandel in den Braunkohlerevieren berücksichtigt werden müssen und wie ihnen Hilfestellung bei der Zielpriorisierung sowie der Implementierung konkreter Maßnahmen geboten werden kann. Abschließend wurde herausgearbeitet, welche Ansatzpunkte für eine stärkere Verankerung der Nachhaltigkeitszieldimensionen in strukturpolitischen Förderprogrammen auf Bundesebene bestehen. Diese Empfehlungen sind im Rahmen eines UBA-Leitfadens veröffentlicht: (https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/den-strukturwandel-oekologisch-gestalten)
Ein Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ein nationales Äquivalent für das europäische Eigenmittel auf nicht-recycelte Kunststoffverpackungsabfälle zu erarbeiten. Dabei stehen die zu erreichenden positiven Lenkungswirkungen, also vor allem die Reduktion des nicht-recycelten Abfalls an Kunststoffverpackungen, im Vordergrund. Dazu werden zunächst mögliche ökonomische Instrumente identifiziert und dargestellt bzw. einer ersten orientierenden Rechtmäßigkeitsprüfung unterzogen. So werden frühzeitig solche Instrumente für die weitere Untersuchung ausgeschlossen, die nach den bestehenden verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Vorschriften nicht umsetzbar sind oder deren Rechtmäßigkeit mit großer rechtlicher Unsicherheit verbunden ist. Von den ursprünglichen Instrumenten werden anschließend drei vertieft betrachtet.
Verbreitung ist die Vervielfältigung und Durchsetzung (Etablierung) einer Innovation sowohl geografisch innerhalb eines bestimmten Gebietes als auch zwischen verschiedenen Akteuren. Wir unterscheiden vier ineinandergreifende Schritte der Verbreitung. Das Wachstum im Inneren geschieht lokal durch Verbreitung zwischen Akteuren und Konkretisierung der Lösungsoption bis hin zu einer quantitativen Vervielfältigung. Durch gegenseitiges Lernen kann die innovative Lösung weiterentwickelt und das Wachstum im Inneren unterstützt werden. In Nischen erprobte Lösungen werden von regionalen und überregionalen Akteuren aufgegriffen, in gleicher oder ähnlicher Form repliziert oder bei stark abweichenden Rahmenbedingungen übertragen (transferiert). In Summe steht am Ende eine überregionale Etablierung durch Vervielfältigung der Innovation. Diese Publikation beschreibt Verbreitungswege und Verbreitungsprozesse anhand von drei Beispielen auf lokaler und regionaler Ebene. Die Beispiele sind sehr unterschiedlich in Bezug auf den Gegenstand der Verbreitung, repräsentieren unterschiedliche Typen der Verbreitung. Sie zeigen, welche Arten von Hindernissen in konkreten Beispielen entstehen, wie diese gelöst werden und welche Faktoren die Verbreitung unterstützen.
Das Nationale Programm für Nachhaltigen Konsum möchte nachhaltigen Konsum von der Nische zum Mainstream befördern. Die Marktentwicklung vieler "grüner" Produkte hinkt aber diesem übergeordneten Ziel hinter. Das Forschungsvorhaben "Marktanalyse und Interventionen zur Förderung von grünen Produkten" setzt an diesem Punkt an. Für verschiedene Produktgruppen wurden die Marktentwicklung analysiert, Möglichkeiten für ambitionierte Zielsetzungen ausgelotet und freiwillige Instrumente zur beschleunigten Marktdurchdringung "grüner" Produkte untersucht. Insgesamt wurden sieben Produktgruppen in einzelnen Fallstudien im Detail analysiert, wovon sechs in diesem Bericht wiedergegeben werden: Bio-Lebensmittel, effiziente Haushaltsgeräte, Hygienepapiere mit dem Blauen Engel, Wasch- und Reinigungsmittel mit dem Blauen Engel, Carsharing und freiwillige Treibhausgaskompensationen. Es zeigt sich, dass sich die analysierten Produktgruppen bezüglich Marktentwicklung, Marktrelevanz, regulatorischer Rahmenbedingungen und Rolle von freiwilligen Instrumenten stark unterscheiden. Informatorische oder kooperative freiwillige Instrumente reichen allein nicht aus, um die Marktentwicklung "grüner" Produkte zu beschleunigen, sie sind aber als Teil eines Instrumentenbündels und in Kombination mit regulatorischen und finanziellen Steuerungsinstrumenten wichtig. Damit freiwillige Instrumente eine Wirkung entfalten, ist eine stakeholderübergreifende Zusammenarbeit etwa zwischen Behörden, Hersteller, Handel, Anbietern und weiteren relevanten Akteur*innen entscheidend. Der öffentlichen Hand kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu, da sie nicht nur bei der Informationsbereitstellung und Schaffung von Transparenz eine Schlüsselrolle spielt, sondern auch als wichtige Nachfragerin von "grünen" Produkten und Dienstleistungen auftritt.
Die Nachhaltigkeitstransformation des Finanzsektors ist eine zentrale Voraussetzung für die Transformation der Realwirtschaft. Die systematische Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Investitionsentscheidungen ist für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Renaturierung von Ökosystemen und die Gewährleistung von Energiesicherheit ebenso grundlegend wie für die Bereitstellung von bezahlbarem, energieeffizienten Wohnraum und nachhaltige Mobilität. Die systematische Integration muss sowohl eine Risiko- als auch einer Wirkungsbetrachtung beinhalten. Eine Blockade oder Verzögerung des notwendigen Strukturwandels birgt die Gefahr von Fehlinvestitionen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass dies keine Lösung darstellt, sondern bestehende Probleme verschärft und zusätzliche Kosten sowie Risiken generiert. Eine Vorreiterrolle Deutschlands würde nicht nur den Finanzplatz Deutschland wettbewerbsfähiger machen, sondern hätte auch positive Auswirkungen auf den Finanzplatz Europa und darüber hinaus. Der Weg zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft in Deutschland erfordert das Zusammenspiel verschiedener Meilensteine und Maßnahmen; er erfordert eine Reihe an Verbesserungen entlang verschiedener Dimensionen, welche wiederum in Wechselwirkung miteinanderstehen. In diesem Zusammenhang diskutiert dieser Bericht vier Dimensionen auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft in Deutschland: Transformationsrelevanz, Transparenz über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten, Risikomanagement mit Blick auf Nachhaltigkeitsrisiken, sowie die Wirkungsmessung nachhaltiger Investitionen. Hinzu kommen Grundbedingungen, bestehend aus einer breiten und hochwertigen Datenbasis, politischen Signalen und der Stärkung der für Sustainable Finance relevanten Institutionen. Insgesamt werden 15 Empfehlungen zur systematischen Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in der Finanzwirtschaft entwickelt und erläutert.
Mit dem Klimaschutzgesetz (KSG) der Bundesregierung müssen zum 15. März vorläufige Emissionsdaten des Vorjahres, kurz VEdV, zu den Treibhausgas-(THG-)Emissionen aller Sektoren berichtet werden. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer geeigneten Methodik für die VEdV des Verkehrssektors. Hierfür wurden die verfügbaren Daten für jeden Verkehrsbereich, z.B. den Straßenverkehr, identifiziert, erhoben und ausgewertet. Als Ergebnis konnten genauere und differenzierte Emissionsdaten zur Verfügung gestellt werden, als dies in bisherigen vorläufigen Schätzungen möglich war. Weiterhin wurden Datenschnittstellen entwickelt, welche einfach fortschreibbar und auch in zukünftigen VEdV anwendbar sind. Die Ursachen der THG-Änderung gegenüber den Vorjahren wurden mithilfe einer Dekompositionsanalyse untersucht, welche ergab, dass der Verkehrssektor vor allem aufgrund gesunkener Pkw-Fahrleistungen im Zeitraum 2020 – 2022 deutlich geringere THG-Emissionen hatte als im Jahr 2019. Ein eigens entwickeltes Modell zu sog. Grauimporten von Kraftstoffen bestätigte, dass für den Verkehr weniger Kraftstoff in Deutschland getankt als verbraucht wird, weswegen ein Teil der THG-Emissionen bilanziell im Ausland anfallen. Weiterer Forschungsbedarf wurde u.a. für die Fahrleistung auf Nebenstraßen und zur jährlichen Höhe der Grauimporte festgestellt. Auch eine tiefergehende Analyse der Ursachen, welche zur Änderung der Fahrleistungen geführt hat, war im Projekt nur eingeschränkt möglich. Die Daten und Berechnungen im Projekt bauten weitgehend auf dem Modell TREMOD (Transport Emission Model) auf, welches auch eine Grundlage für die reguläre nationale Emissionsberichterstattung des UBA ist, welche später im Jahr als die VEdV erfolgt.
Dieses Policy Paper fasst die Empfehlungen aus vier veröffentlichten Teilprojekten des UBA Forschungsvorhabens "Wissensplattform Nachhaltige Finanzwirtschaft" (FKZ 371814104) zusammen. Ihr gemeinsames Leitmotiv bestand in der Frage, wie Kapitalströme verstärkt in nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten gelenkt und Nachhaltigkeitsrisiken in die Steuerungsstrukturen integriert werden können. In diesem Rahmen befassten sich die Teilprojekte aus wissenschaftlicher Sicht mit einem weiten Spektrum von Themen im Kontext von Sustainable Finance: Finanzierung von energetischen Gebäudesanierungen, Nachfrage nach grünen Finanzprodukten, Klima-Szenarioanalysen in Banken und Umweltkosten. Ihre Ergebnisse münden in Empfehlungen, die sich mindestens fünf verschiedenen politischen Handlungsfeldern zuordnen lassen: 1) Internationale gesetzliche Vorgaben und Standards, 2) Nationaler gesetzlicher Vorgaben und Standards, 3) Wirtschaftsförderung/-politik, 4) Information, Aus- und Weiterbildung, sowie 5) Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus empfiehlt dieses Policy Paper weitere Forschung, etwa zur besseren Einbeziehung aller Akteure*Akteurinnen und Betroffenen im Kontext von Sustainable Finance. Es schließt mit einer Betrachtung zur möglichen Ausgestaltung zukünftiger Begleitforschung zu transformativen Prozessen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.
Während das nachhaltige Engagement junger Menschen von Jahr zu Jahr zunimmt, hat im Widerspruch dazu auch der Konsum von Jugendlichen zugenommen. Kommunikationsformate speziell für Jugendliche stellen eine bedeutende Möglichkeit dar, diesem Trend entgegenzuwirken. Die vorliegende Publikation bietet eine fachwissenschaftliche Grundlage für die erfolgreiche und zielführende Gestaltung von jugendspezifischen internetbasierten Informationsformaten im Bereich nachhaltiger Konsum. Es werden Erfolgsfaktoren für verschiedene Zielgruppen (nachhaltigkeitsdistanzierte und nachhaltigkeitsinvolvierte Jugendliche) herausgearbeitet und daraus Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von jugendgerechten und nachhaltigkeitsorientierten Kommunikationsformaten abgeleitet.
We provide the first causal evidence of discrimination against migrants seeking child care. We send emails from fictitious parents to > 18,000 early child care centers across Germany, asking if there is a slot available and how to apply. Randomly varying names to signal migration background, we find that migrants receive 4.4 percentage points fewer responses. Responses to migrants also contain substantially fewer slot offers, are shorter, and less encouraging. Exploring channels, discrimination against migrants does not differ by the perceived educational background of the email sender. However, it does differ by regional characteristics, being stronger in areas with lower shares of migrants in child care, higher right-wing vote shares, and lower financial resources. Discrimination on the child care market likely perpetuates existing inequalities of opportunities for disadvantaged children.
Mit dem Projekt "Umweltbezogene Chancen und Risiken einer digitalisierten Daseinsvorsorge in suburbanisierten Räumen" wurden Potenziale für den Umweltschutz durch eine auf Informations- und Kommunikationstechniken gestützten Daseinsvorsorge untersucht. Das Projekt wurde im Landkreis Wolfenbüttel pilothaft durchgeführt und liefert beispielhaft Erfahrungen und Anregungen für andere ländlich geprägte Regionen. Die Analyse zeigt ein breites Spektrum an Optionen von Nahversorgung und Re-Use von Gebrauchtprodukten über Co-Working und Mobilität bis hin zu Gesundheit und Open Government. Dabei macht die Untersuchung mehrere Dinge deutlich: Erstens, die Digitalisierung bietet erhebliche Potenziale für Umweltentlastungen. Umweltentlastungspotenziale ergeben sich vor allem im Bereich des Verkehrs und durch Möglichkeiten der Ressourceneinsparung und Abfallvermeidung. Zweitens, die Umsetzung vieler Ansätze stößt auf vielfältige Herausforderungen. Diese ergeben sich aus finanziellen und damit verbundenen personellen Engpässen, wie auch dem Fehlen von umfassenden Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung sowie dem Fehlen einer ganzheitlichen Digitalstrategie. Ein Problem liegt auch in der Schwierigkeit, die Projekte im Anschluss an eine Projektfinanzierung langfristig zu verstetigen und hierfür die nötigen Finanzierungsrahmen sicherzustellen. Drittens erfordert die Erschließung von Umweltentlastungspotenzialen eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine umfassende Digitalstrategie, die auf einer Nachhaltigkeitsstrategie aufsetzt und mit ihr verknüpft ist.
We analyze how changes in international trade integration affect productivity and the functional income distribution. To account for endogeneity, we construct a leave-out measure for international trade integration for country-industry pairs using international input-output tables. Our findings corroborate on the country-industry level that international trade integration increases productivity. Moreover, we show that both trade in intermediate inputs and trade in value added is associated with lower labor shares in emerging markets. For advanced countries, we document a positive effect of trade in value added on the labor share of income. Further, we show that the effects on productivity and labor share are heterogeneous across different sectors. Finally, we discuss the implications of our results for a possible throwback in international trade integration due to experiences from recent crises.
The corporate environment is always characterized by a high degree of volatility, uncertainty, complexity and ambiguity. These aspects influence Human Resource Management (HRM) just like other areas of the company. In the context of decision problems, especially in HRM, it is not always possible to specify all the considered variables precisely. A suitable instrument to deal with such fuzzy conditions is Fuzzy Logic (FL). This paper aims to give insights into this field and its possible applications in HRM. For this purpose, selected theoretical foundations from the areas of HRM, FL and Artificial Intelligence (AI) are presented first. Based on this, situations in HRM are shown in which it can be useful to include FL in decision calculations. These concern e.g. problems of personnel allocation or considerations on the segmentation of labor forces. The paper is aimed at both practitioners and scholars.