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This text presents the results of an analysis on the coverage of migration issues by the Russian mass media. The author comes to the conclusion that migration policy is examined by the Russian mass media within the context of domestic political confrontation, and that the political orientation of a publication predetermines its approach to the coverage of migration issues. In the majority of articles, an emotional description of migration issues and the construction of a negative perception of migrants by public opinion are prevalent. Mass media relay stereotypes of the public conscience with its rooted xenophobic moods. In the Russian information space, alarmist moods are dominant, transforming the discussion of migration issues into a discourse of crisis and a discourse of trauma. ; Consortium for Applied Research on International Migration (CARIM-East) is co-financed by the European University Institute and the European Union

Einleitend hebt der Verfasser hervor, dass zum einen im Zuge der Globalisierung die scharfe Trennungslinie zwischen Flucht und Migration, d. h. die freiwillige Wanderung, zunehmend unschärfer wird. Zum anderen erscheint die Annahme, dass Armut Migration auslöst, als immer weniger stichhaltig. Der Autor erläutert zu dem Themenkomplex Migration und Flucht im globalen Zusammenhang ausgewählte UN-Daten und stellt ältere und neuere Ansätze innerhalb der Migrationsforschung vor. Neuere Ansätze sind (1) das Paradigma des Transnationalismus und der neuen Bürgerschaft als Kritik am methodologischen Nationalismus, (2) der Zusammenhang zwischen neoliberaler Globalisierung und Migration, (3) Zunahme der Binnenflucht durch Regionalisierung der Grenzen sowie (4) die Debatten um Autonomie der Migration und Migration als Werden. (ICC)

"Migration ist der Normalfall", nachweisbar in allen Epochen und Regionen der Weltgeschichte und in diesem Buch durch ganz unterschiedliche Beispiele veranschaulicht: Amerikaauswanderung, Russlanddeutsche, Migranten in Dubai. Exemplarisch zeigen die Beiträge hierzu diverse Motive, Zeiten und Räume, die Migration in der Menschheitsgeschichte bestimmten. Darin unterscheidet sich der Band von vielen anderen, z.B. E. Currle (BA 4/04), die sich auf Europa konzentrieren. Konzeptionell verfolgt die Herausgeberin einen didaktischen Ansatz, nämlich die Vermittlung weltgeschichtlicher Zusammenhänge anhand des Themas Migration, bei dem lokale und globale Faktoren, Gegenwartsprobleme und Lebenswelt der Schüler zusammentreffen. Auf die Unterrichtspraxis zielen auch die Vorstellung eines Simulationsspiels zum interkulturellen Lernen und die Beschreibung verschiedener Ausstellungen zum Thema. Ausführliche Literaturangaben laden zum Weiterlesen ein. Vorrangig für Pädagogen aus Schule und Erwachsenenbildung. (2 S)

Die Migration ist ein konfliktreiches Bewegungselement der Weltgeschichte und der "globale Marsch" hat sich von einem humanitären Problem zu einem Sicherheitsproblem gewandelt. Der vorliegende Beitrag thematisiert den Zusammenhang von Globalisierung und Migration, der auf die Entgrenzung von Arbeitsmärkten und Lebenswelten verweist. Es werden einige Daten zur internationalen Wanderung und zum Flüchtlingsproblem anhand des "World Migration Report" dargestellt. Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die internationale Migration nicht nur ein unaufhaltsamer Prozess der sich herausbildenden Weltgesellschaft ist, sondern sowohl für die Herkunftsregionen als auch für die Zielregionen neben Risiken auch Chancen eröffnen kann, sofern es gelingt, die Migrationsprozesse durch internationale Kooperationen zu steuern und durch Schutzregime zu humanisieren. Auch die Perzeption der internationalen Migration als ein Sicherheitsproblem eröffnet Chancen für kooperatives Denken und Handeln: Zwar erwächst aus ihrer Einbindung in Bedrohungsszenarien die Gefahr, dass militärisch gestützte Abwehrmaßnahmen zum bestimmenden Faktor der Problembearbeitung werden und eine präventive Friedens- und Entwicklungspolitik zur Eindämmung der Migrationsursachen nicht mehr erfolgt. Die sicherheitspolitische Problemperzeption enthält aber auch die Chance, dass aus der Erkenntnis der eigenen Verwundbarkeit neue internationale Kooperationsformen zur konstruktiven Problem- und Konfliktbearbeitung erwachsen. (ICI2)

Der Autor faßt in seinem Beitrag die politischen Bemühungen der europäischen Staaten zusammen, das Problem einer unkontrollierten Migration, vor allem in die westeuropäischen Staaten, in den Griff zu bekommen. Der Aufsatz beruht weitgehend auf Expertisen des Verfassers, die vom Europarat veröffentlicht worden sind. In einem ersten Schritt zeigt er auf, daß ein großer Teil der Annahmen zu Umfang und Art der Wanderungsströme, auf denen die internationalen Aktivitäten im Bereich der Migrations-, Asyl- und Flüchtlingspolitik beruhen, seit Ende der achtziger Jahre immer weniger der Wirklichkeit entsprechen. Dennoch gibt es, so der Autor, auf der höchsten Ebene der europäischen Politik die Entschlossenheit zur Errichtung dauerhafter und umfassender kollektiver Kooperationsstrukturen, um unkontrollierten Bevölkerungsbewegungen gegenzusteuern. Der Verfasser konstatiert, daß diese Strukturen noch zu wenig entwickelt und in konkrete Politik umgesetzt worden sind. Er macht abschließend Vorschläge für Zielvorgaben, um eine unkontrollierte Migration in Europa zu verhindern. (ICC)

The article gives a review and critical discussion of contemporary theories of migration. It investigates the political and social reasons for theorizing migration, the different contexts, which were important for the emerging approaches. Although this branch of research is so strongly influenced, the authors observe certain progress in migration theories. (Prokla / FUB)

Das heutige Verständnis von Migration ist überwiegend von den politischen Strukturen der Gegenwartsgesellschaft und der beinahe vollständigen "Durchstaatlichung" der Welt geprägt. Damit ist nicht nur ein gewisser "methodologischer Nationalismus" verbunden, also die stillschweigende Voraussetzung von Nationalstaaten als quasi natürlicher Rahmen und Bezugspunkt von Migration, sondern die Migration wird durch diesen Blickwinkel tendenziell auch als staatlich erfasste Wanderung zwischen wiederum staatlich definierten Territorien sichtbar. In (global-) historischer Perspektive stößt dieser mehrfache Bias schnell an seine Grenzen, ist doch die Herausbildung, Konsolidierung und vor allem Universalisierung von Nationalstaatlichkeit ebenso relativ jungen Datums wie die Bedeutung von Staatsbürgerschaft als primäre politische Zugehörigkeitskategorie. Der Autor zeichnet vor diesem Hintergrund die Migration im Übergang (1800-1880), die Krise des Liberalismus und die Erfindung der Migrationspolitik (1880-1920), die Herausbildung des modernen Flüchtlingsbegriffs in der Zwischenkriegszeit (1920-1950), die Dekolonisierung und Globalisierung des Flüchtlingsproblems (1950-1973), die verstärkte Süd-Nord-Migration und neue Migrationsdynamiken (1973-1989) sowie die Wanderungsbewegungen nach dem Ende der Bipolarität (seit 1989) nach. (ICI2)

Brasilien ist nicht nur aufgrund der Besiedelung von außen ein traditionelles Land der Migranten, sondern auch aufgrund der aktuellen internen Migrationsbewegungen. Diese Bewegungen sind besonders im Nordosten intensiv, wo während Dürreperioden ganze Landstriche entvölkert wurden. Daneben sind andere aktuelle Migrationsformen von Interesse, die aufgezeigt werden: die Stadt-Land-Migration in den Zentrum-Süden, die Land-Stadt-Migration in die Küstenstädte des Nordosten sowie die Land-Land-Migration in die Kolonisationsprojekte. Das Ausmaß der großräumigen inter- und intraregionalen Wanderungsbewegungen wird verdeutlicht. Faktoren, die objektiv migratorische Bewegungen bestimmen können, sind das Verhältnis von aktuell und potentiell verfügbarem Wirtschaftsland zu einem steigenden Arbeitskräfteangebot, die unterschiedliche Durchsetzung des technologischen Niveaus und des technologischen Wandels in der Agrarproduktion, die Konzentration des Landbesitzes, Regenfälle und Dürreperioden sowie die relative Verfügbarkeit von Arbeitskräften und der Einfluß der nächsten Stadtzentren. Der Einfluß dieser Faktoren wird anhand des Wandels der Produktions- und Beschäftigungsverhältnisse in drei großen Regionen des ländlichen Nordostens konkretisiert. (MA)

Der Wohlfahrtsstaat lässt sich als soziales Arrangement zur Bewältigung kollektiver Risiken und zur Moderation sozialer Ungleichheiten verstehen. Voraussetzung für seine Herausbildung war die Entstehung moderner Nationalstaaten, die aufgrund einer Gemeinschaftsunterstellung ihre Mitglieder auch zu Beiträgen zum Wohlfahrtsstaat verpflichten konnten. Der klassische Wohlfahrtsstaat war zudem durch klar definierte und kaum durchlässige mitgliedschaftliche Grenzen geprägt: Es ging vor allem darum, soziale Sicherheit für dauerhaft auf einem Territorium ansässige Staatsbürger bereitzustellen. Dementsprechend behandelte die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung Nationalstaaten in der Regel als abgeschlossene und voneinander unabhängige Einheiten. Migrationsbewegungen stellen in zweierlei Hinsicht den methodologischen Nationalismus klassischer Wohlfahrtsstaatsanalyse in Frage. Einerseits ist Migration selbst ein Prozess der Steigerung horizontaler Interdependenz: Durch Migration werden unterschiedliche Gesellschaften miteinander verkoppelt, denn aufgrund der Mobilität von Personen kommt es zu Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Sicherungssystemen. Andererseits sind Migrationsströme immer weniger einzelstaatlich bestimmt und zu regulieren: Migration ist ein regionales und ein globales Phänomen, welches zunehmend von supranationalen oder internationalen Organisationen und Normen beeinflusst wird. Der Beitrag beschreibt zunächst den Forschungsstand in diesem Bereich. Anschließend wendet sich der Beitrag dann den Forschungsperspektiven zu und macht den Forschungsbedarf deutlich. Folgende Bereiche werden hierbei betrachtet: 1. Die Migrationsbewegungen in den Wohlfahrtsstaat; 2. Integration durch wohlfahrtsstaatliche Inklusion (?); 3.politische und soziale Konflikte um den Wohlfahrtsstaat. (ICA2)

Vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums in Entwicklungsländern, eines immer krasser werdenden Unterschieds in der ökonomischen Entwicklung und in den Lebensbedingungen zwischen Entwicklungs- und Industrieländern sowie sich zunehmend verschärfenden politischen und sozialen Spannungen thematisiert dieses Schwerpunktheft Entwicklungen und Verläufe der Süd-Nord-Migration. Neben den "push-Faktoren" der Migration werden auch die "pull-Faktoren" untersucht: der Arbeitskräftemangel infolge niedriger Geburtenraten und einer ständig älter werdenden Bevölkerung. Diskutiert wird ebenso der Umstand, daß die Auswanderung jetzt sogar in Länder erfolgt, die früher keineswegs als Beschäftigungsländer galten. Es wird deutlich, daß Entwicklungsländer dringend ein Wirtschaftswachstum benötigen, das Arbeitsplätze schafft. Ebenso notwendig sind freie Zugäge zu den Märkten der Industriestaaten und eine effiziente Entwicklungshilfepolitik. (IAB)