Seit 2009 führt das ZEI das Projekt "Die Gestaltung der Globalität" durch. Nach methodischen und konzeptionellen Vorarbeiten haben sich die beteiligten Wissenschaftler unterdessen der Frage zugewandt, wie beispielhaft an Schlüsselbegriffen der sozialen Ordnung die Folgen des "global turn" für die Bestimmung der inhaltlichen Ausrichtung der europäischen Geistes- und Kulturwissenschaften reflektiert werden kann. In dem neuen ZEI Discussion Paper untersuchen Wissenschaftler der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn folgende Schlüsselbegriffe: Raum (Ruth Knoblich/Robert Meyer), Norm (Andreas Marchetti), Weltregierung (Christian Schwermann) und Wissen (Maximillian Mayer). Das ZEI Discussion Paper wird von Ludger Kühnhardt und Tilman Mayer herausgegeben.
Im Jahr 2009 lautete die vom Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale in Karlsruhe im Imperfekt aufgeworfene Frage: "Was war links?" Der Beitrag stellt Überlegungen zur Revolution der 1968er an und kommt in seinem Fazit zu dem Schluss: Seit nunmehr zwanzig Jahren steht mit dem vermeintlich vollständigen Abgesang der Linken Entscheidendes zur Disposition. So wenig es dem totalitären Erbe von links nachzutrauern gibt, so fatal wäre es, sie damit gleichzeitig als Ganzes über Bord zu werfen. Mit der Aufgabe einer Linken, deren Gestalt weder in der Form von Staaten noch von Parteien geronnen ist, würde jedoch sehr viel mehr preisgegeben als lediglich das Substrat irgendeiner Weltanschauung. (ICB2)
Im Jahr 2009 lautete die vom Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale in Karlsruhe im Imperfekt aufgeworfene Frage: "Was war links?" Der Beitrag stellt Überlegungen zur Revolution der 1968er an und kommt in seinem Fazit zu dem Schluss: Seit nunmehr zwanzig Jahren steht mit dem vermeintlich vollständigen Abgesang der Linken Entscheidendes zur Disposition. So wenig es dem totalitären Erbe von links nachzutrauern gibt, so fatal wäre es, sie damit gleichzeitig als Ganzes über Bord zu werfen. Mit der Aufgabe einer Linken, deren Gestalt weder in der Form von Staaten noch von Parteien geronnen ist, würde jedoch sehr viel mehr preisgegeben als lediglich das Substrat irgendeiner Weltanschauung. (ICB2).
Der Wandel von Perspektiven, Deutungen, Methoden und Themen bestimmt den wissenschaftlichen Fortschritt. Deshalb zerbricht die Vorstellung sicheren Wissens über die Generationen hinweg, so dass sich die Vergangenheit in den historisch arbeitenden Kulturwissenschaften in immer neuen Methodenwenden verändert. Der moderne Mut, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv in die Subjektivität ihrer Perspektivierungen einzubauen, bringt die steuernde Macht des Erkenntnisinteresses und seiner Veränderungen vermehrt zur Geltung. Dabei geraten selbst traditionelle Kontrollinstanzen der historisch-kritischen Hermeneutik in die Debatte. Während heute die einen das Vetorecht der Quellen beschwören, stellen andere die beständig verformende Kraft des Gedächtnisses und damit die Relativität punktueller schriftlicher Fixierungen heraus. .
Der Begriff Frauenforschung wird definiert. Es wird nach möglichen politischen Zielen der Frauenforschung gefragt sowie danach, ob die soziologische Frauenforschung mit herkömmlichen Methoden zu betreiben ist. Die theoretische Analyse kommt zu dem Schluß, daß unter Frauenforschung alle Arbeiten zu verstehen sind, die mit Mitteln der verschiedenen Kulturwissenschaften die spezifische Situation der Frau in den derzeitigen und vergangenen Gesellschaften darstellen und analysieren. Auf die Tradition der Frauenforschung wird hingewiesen. Die Ziele der Frauenforschung werden als politische Ziele eingeschätzt. Das Spezifikum der Frauenforschung wird in der Problemformulierung bzw. der Auswahl der Forschungsgegenstände und nicht in den angewandten Methoden gesehen. Frauenforschung kann der Einschätzung zufolge nur dann zur Korrektur herrschender Ideologien beitragen, wenn sie wissenschaftlichen Standardanforderungen entspricht. (KG)
Der Autor geht der Frage nach, wie das Verhältnis von Kulturwissenschaften und Politikwissenschaft bei der Untersuchung von "Erinnerung" begriffen werden kann. Er arbeitet zunächst das Profil einer spezifisch politikwissenschaftlichen Untersuchung von Erinnerung heraus: Während öffentliche Thematisierungen der Historie mit eingängigen Geschichtsbildern arbeiten, erforscht die erinnerungspolitische Fragestellung diese Geschichtsdeutungen unter dem Aspekt ihrer politischen Ziele und Funktionen. Dazu gehört z.B. die Frage, wer bestimmte Deutungen in Umlauf gesetzt hat und wie sie weiterentwickelt und transformiert worden sind. Die erinnerungspolitische Frage gilt somit Geschichtsbildern im Kontext gegenwärtigen politischen Handelns und untersucht das strategische Operieren mit Geschichtsdeutungen zur Legitimierung politischer Projekte. Der Autor zeigt ferner anhand von einigen ausgewählten neueren deutschsprachigen Studien, wie sich kulturwissenschaftliche Anregungen in ein solches Konzept von Erinnerungspolitik integrieren lassen. Die politische Thematisierung von Erinnerung - so seine These - kann nur unter Einbeziehung der zugrunde liegenden Interessen und der legitimatorischen Funktionen angemessen untersucht werden. (ICI2)
Migration is one of the most prominent cultural, socio-poltiical, and economic questions of our time. Whether internal or cross-border, whether voluntary or forced, migration occurs for a variety of factors that are influenced by and rooted in regional and national, local and global interrelations, social and technological networks, organisations and institutions. In speaking about migration, one cannot ignore the possible intensification of migrants feeling displaced and their effort to re-embed their lives in host localities. Moreover, the concept of displacement evokes images of being cut off from social and physical worlds that one calls home, which generates differentiated accounts of dispossession, disruption, and dislocation. The feeling of being cut off pushes migrants to open up and advance the notion of place-making or emplacement. Everyday place-making or emplacement is material and effective, resulting in migrant leaving traces in the places they cross. Emplacement, therefore, is a place-making practive where migrants repeatedly tell stories about their former homes, maintain connections to imaginary or real places of belonging, and reorganise the new homes into common categories. This volume examines the impact of the interlocking relationships, between displacement, emplacement, and migration. The contributors of this collection bring the perspectives of history, art, politics, films, and literature to bear on discussions of belonging, home, dislocation, and identity politics for individuals and groups in the current migration studies landscape.
Migration is one of the most prominent cultural, socio-poltiical, and economic questions of our time. Whether internal or cross-border, whether voluntary or forced, migration occurs for a variety of factors that are influenced by and rooted in regional and national, local and global interrelations, social and technological networks, organisations and institutions. In speaking about migration, one cannot ignore the possible intensification of migrants feeling displaced and their effort to re-embed their lives in host localities. Moreover, the concept of displacement evokes images of being cut off from social and physical worlds that one calls home, which generates differentiated accounts of dispossession, disruption, and dislocation. The feeling of being cut off pushes migrants to open up and advance the notion of place-making or emplacement. Everyday place-making or emplacement is material and effective, resulting in migrant leaving traces in the places they cross. Emplacement, therefore, is a place-making practive where migrants repeatedly tell stories about their former homes, maintain connections to imaginary or real places of belonging, and reorganise the new homes into common categories. This volume examines the impact of the interlocking relationships, between displacement, emplacement, and migration. The contributors of this collection bring the perspectives of history, art, politics, films, and literature to bear on discussions of belonging, home, dislocation, and identity politics for individuals and groups in the current migration studies landscape.