Klappentext: Friedrich Naumann (1860-1919) ist eine der spannendsten Gestalten der deutschen Politik: Liberaler Vorkämpfer für Demokratie, Sozialpolitik, Frauenemanzipation und Reform der Kirchen, dazu Pionier der politischen Bildung - und ebenso Monarchist, Patriot und heftiger Kritiker seiner Zeit. Im Pfarrer und späteren linksliberalen Parteivorsitzenden bündelten sich viele politische und soziale Tendenzen des frühen 20. Jahrhunderts. Seine Lösungsansätze für die Probleme der hochindustrialisierten Gesellschaft wirkten lange fort und werden noch heute kontrovers diskutiert. Der Band bietet sowohl einen Einstieg in seine Ideenwelt als auch neue Perspektiven; er wendet sich gleichermaßen an Fachleute, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Mit Beiträgen von Philippe Alexandre, Birgit Bublies-Godau, Norbert Friedrich, Jürgen Frölich, Ewald Grothe, Christoph Jahr, Wolther von Kieseritzky, Ursula Krey, Frank-Michael Kuhlemann, Anne C. Nagel, Ulrich Sieg, Ines Soldwisch und Peter Theiner.
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Die vorliegende Dissertation ist die erste wissenschaftliche Analyse zum Leben und Wirken des späteren Admirals Wilhelm Canaris. Leitgedanke dieser Dissertation ist es, Erklärungen dafür zu finden, warum Canaris als einziger Marineoffizier seiner Generation zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus bereit war. Die Arbeit füllt mehrere Forschungslücken und ist dabei innovativ erstens durch die wissenschaftliche Fragestellung, zweitens durch das breitgefächerte Quellenstudium auf drei Kontinenten und drittens durch die interdisziplinäre Methodik. Es werden sowohl Erkenntnisse der aktuellen Biographieforschung als auch der Sozialwissenschaften angewandt. Die virtuelle Rekonstruktion von mehreren hundert zerstörten Privatbriefen erlaubt außerdem erstmals einen intimen Zugang in das private Umfeld und die Gedankenwelt der Familie Canaris. Die so gewonnenen Ergebnisse liefern sehr individuelle und völlig neue Sichtweisen auf Canaris, die dem bisherigen Bild mehr als nur graduell widersprechen. Wilhelm Canaris vertrat die typischen Denkmuster und Verhaltensweisen eines um die Jahrhundertwende sozialisierten Marineoffiziers. Er verkörperte über die Epochengrenze 1918/1919 hinweg bürgerliche Ideale. Er hat als loyaler Offizier die Grundprinzipien militärischer Disziplin nie hinterfragt. Aufgrund einer ausgebliebenen Radikalisierung nach 1918/1919 lehnte er das demokratische Staatswesen aber nicht fundamental ab, sondern fand einen Weg, dieses fatalistisch hinzunehmen. Hier war er wiederum ein typischer Marineoffizier, der zwar offiziell der Republik diente, aber aus einer politischen Isolation heraus die demokratischen Prinzipien innerlich ablehnte. - Für Canaris ist aber eine deutliche und Autonomie vom marinespezifischen Kastendenken zu erkennen, die ihn einmalig macht. Er entwickelte sich über die typischen Eigenarten eines Marineoffiziers hinaus höchst individuell. Er war strategisch begabt und früh fähig, Führungsaufgaben anzunehmen. Erst recht nach dem Erleben der revolutionären Zeit unmittelbar nach Kriegsende 1918 war er auch bereit, Grenzen zu überschreiten und dies auch vor dem Hintergrund des Erkennens der eigenen Fehlbarkeit. Trotz einer vorsichtigen Grundhaltung scheute er weder Herausforderungen noch Konfrontationen. - Canaris vereinte moralische und ethische Ansprüche mit Leistungsfähigkeit, Intelligenz und höchstem Respekt von Untergebenen und Vorgesetzten. Er verfügte über eine einmalige Auslandserfahrung schon in jungen Jahren, war sprachbegabt und bemaß sein Handeln neben militärischen Standards auch mit politischem Instinkt. Über disziplinarische Kontrolle hinaus besaß er die Fähigkeit, Menschen zu vertrauen bzw. ihnen weitreichende Handlungsspielräume zu ermöglichen. - Seine einmalige Laufbahn in der Marine bedingte eine völlig individuelle Entwicklung. Als junger Offizier er lebte er 1907 / 1909 in Lateinamerika eine Art von Kanonenbootpolitik, die schon zurzeit der Flottenpolitik von Tirpitz längst nicht mehr der modernen Marinedoktrin entsprach. Im Ersten Weltkrieg widersprachen alle seine drei Kommandierungen dem modernen Kriegsbild. Der Kreuzerkrieg zwischen den britischen und deutschen Streitkräften wurde als ehrenvoll wahrgenommen. Der Kampf wurde als ritterlich interpretiert und als sich stets im völkerrechtlichen Maßstab bewegend. Auch der Einsatz von Canaris für den deutschen Marinenachrichtendienst in Madrid kann als ehrenvoll empfundene Tätigkeit bezeichnet werden. Als U-Boot-Kommandant sah Canaris sich pathetisch als Ritter der Tiefe. Sein Verständnis vom Krieg musste - fern von industrialisiertem Massen- und Gaskrieg der Westfront - daher bei Kriegsende 1918 ein längst von der Wirklichkeit überholter Anachronismus bleiben, der im Verbund mit den bald nach Kriegsende sehr stabilen dienstlichen und familiären Verhältnissen die ausgebliebene Radikalisierung bedingte sowie vermutlich auch die Art seiner Widerständigkeit determinierte. Auffällig ist, dass das Verhältnis zwischen milieugebundener Sozialisation und eigener Entwicklung bei Canaris konstant geblieben ist. Trotz jungen Alters und einem noch untergeordneten Rang gelang es ihm, sich auch schon im Kaiserreich aus der Kohorte seiner Kameraden hinaus zu entwickeln. In den Jahren der Weimarer Republik setzte sich diese Entwicklung fort. Diese Erkenntnis spricht für eine stabile und gefestigte Persönlichkeit von Canaris schon in jungen Jahren. - Die Leitfrage - der mögliche Zusammenhang zwischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus ab 1938 und der Marinelaufbahn bis 1935 - kann also positiv beantwortet werden. Die Marinelaufbahn von Canaris muss bei einer Bewertung seiner Widerständigkeit zwingend herangezogen werden.
Heinrich Triepel (1868-1946), Berliner Ordinarius und Begründer der deutschen Staatsrechtslehrervereinigung, Vernunftrepublikaner und wilhelminisch geprägter Herzensmonarchist, kommentierte die Verfassungsgeschichte Weimars durchgängig: von 1918 bis 1933, und hob dabei grundlegende Entwicklungen hervor, die auch heute noch diskutiert werden: verfassungspolitische Ausgangsfragen, Probleme der föderalen Struktur und Entwicklungstendenzen zur Ausnahmegesetzgebung, zum Parteienstaat und zur Verfassungsgerichtsbarkeit. Anders als andere Autoren des "Richtungsstreits" wurden seine Weimarer Schriften nach 1945 nicht erneut publiziert. Die vorliegende Sammlung bündelt die wichtigsten Texte, ergänzt sie um einige Nachweise und Kommentare und kontextualisiert sie einleitend; sie wirft die Frage nach der verfassungspolitischen Stellung und Prägung auf, betrachtet Triepels historisch abgeklärte Texte aber auch als Lehrstücke verfassungspolitischer Argumentation von bleibendem Interesse. Mit Beiträgen von Reinhard Mehring (Einleitung) und Heinrich Triepel.
Rezension von: Holger Gast / Antonia Leugers / August H. Leugers-Scherzberg, Optimierung historischer Forschung durch Datenbanken, Die exemplarische Datenbank "Missionsschulen 1887-1940", Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2010, 231 S.; ISBN 978-3-7815-1720-2
Die vermittelte oder erlebte Erfahrung eines beschleunigten Wandels in allen Bereichen von Staat und Gesellschaft charakterisierte über alle gesellschaftlichen Schichten und sozialmoralischen Milieus hinweg die Wahrnehmungshorizonte und den Gefühlshaushalt der Menschen in der wilhelminischen Epoche. Die Zeitschriften als Seismographen ihrer Gegenwart fangen diese Krisen- und Umbruchsstimmung ein. Denn als Leitmedium des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts sind sie maßgebliche gesellschaftliche Instanzen bei der Diagnose der Ursachen für Krise und Umbruch sowie bei der Formulierung von Krisenbewältigungs- und Zukunftskonzepten für deren Überwindung. Der aus einer Tagung des Centre d'Etudes Germaniques Interculturelles de Lorraine (CEGIL) an der Université Paul Verlaine in Metz hervorgegangene Sammelband lotet in 22 Fallstudien die Bedeutung der Zeitschriften in der und für die Gesellschaft des Wilhelminischen Kaiserreichs hinsichtlich ihrer zeitspezifischen Krisen- und Umbruchswahrnehmungen und Krisenbewältigungsstrategien aus. Dieses Buch enthält 23 Beiträge auf Deutsch und 4 Beiträge auf Französisch. La conviction de vivre un processus d'accélération de l'histoire et une crise qui englobait tous les aspects de la vie politique, sociale et économique était commun à l'ensemble des milieux qui constituaient la société allemande de l'ère wilhelminienne. C'est ce que nous apprennent les revues qui, à la fin du XIXe et au début du XXe siècles constituaient le vecteur essentiel de la communication sur les grands sujets culturels, politiques et littéraires de l'époque. Ces revues ont joué un rôle de premier plan dans l'établissement du diagnostic de l'état de la société pendant les années 1890-1914, dans la formulation de possibles scénarios de résolution de la crise perçue par elles ainsi que dans la diffusion de la vision d'un avenir postérieur à cette crise et aux mutations générées par elle. Ce sont ces questionnements qui se situent au centre du présent volume, issu d'un colloque international qui a eu lieu du 5 au 7 décembre 2007 à l'Université Paul Verlaine – Metz dans le cadre de la coopération entre le Centre d'études germaniques interculturelles de Lorraine et le Friedrich Meinecke Institut de la Freie Universität Berlin.Ce livre contient 23 contributions en allemand et 4 contributions en français
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Die vorliegende Studie versteht sich als exemplarische Analyse der Entwicklung und des Wandels des Wohnens in der Großstadt des 19. Jahrhunderts. Die Untersuchung ist der Versuch, am Beispiel der Entwicklung der sog. "Freien und Hansestadt Hamburgs" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Indikatoren zur Beurteilung der städtischen Wohnungsversorgung im Urbanisierungsprozess zu entwickeln, die Auftreten und Ausmaß von Wohnungsnot an quantifizierbare Standards der Wohnungsversorgung binden. Damit soll eine langfristige Analyse der materiellen Rahmenbedingungen der Wohnungsverhältnisse ermöglicht werden und zugleich der Begriff der Wohnungsnot in seiner historischen Relativität durch eine Gegenüberstellung mit den Wohnbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland präzisiert werden. Darauf aufbauend werden dann im zweiten Schritt Standards und soziale Disparitäten der Wohnbedingungen sowohl in ihrer sozialen Schichtung als auch in ihrem innerstädtischen Strukturwandel untersucht. Inwieweit dem Fallbeispiel Hamburg im späten 19. Jahrhundert eine überörtliche Generalisierbarkeit zugesprochen werden kann, wird in einem abschließenden Vergleich von Wohntypen und Wohnversorgungsniveaus der deutschen Großstädte anhand eines Querschnittvergleichs für das Jahr 1905 überprüft. "Anhand einer Gegenüberstellung großstädtischer Wohnsituationen wird versucht, über eine Typologie großstädtischer Wohnstrukturen das im späten 19. Jahrhundert erreichte Niveau und das Ausmaß der Disparitäten der Wohnungsversorgung aufzudecken. Dabei wird von der Voraussetzung ausgegangen, daß sich die Wohnstruktur einer Stadt nur sehr unvollkommen über eine mehr oder weniger willkürlich ausgewählte Zufallsvariable erschließen läßt, vielmehr sich erst über die Korrelation einer Vielfalt von Merkmalen Grundmuster städtischen Wohnens ableiten lassen, deren Typen als quasi unabhängige Variablen die Basis eines Vergleichs ihres Versorgungsniveaus darstellen. Für eine hierarchische Clusteranalyse mit 27 Variablen wurden 30 Großstädte für eine statistische Klassifikation und damit für eine empirische Typenbildung herangezogen. Die hier verwendeten Daten beruhen auf den wohnungsstatistischen Erhebungen deutscher Großstädte im Zusammenhang mit der Volkszählung vom 1. Dez. 1905; sie wurden ergänzt um Angaben der Berufs- und Betriebszählung vom Juni 1907. Die Städteauswahl umfasst etwa ¾ der damaligen Großstädte (über 100.000 Einwohner) des Deutschen Reichs" (Wischermann, a. a. O., S. 401). "Die ausgezeichnete hamburgische Statistik wurde vor allem um die Jahrhundertwende durch zahlreiche private Enqueten ergänzt, so dass die quantitative Quellenlage insgesamt für Hamburg als eine der besten, wenn nicht als die beste einer deutschen Großstadt im Kaiserreich gelten darf … Insgesamt gesehen muß die Quellenlage zur Untersuchung der Entwicklung der Wohnungsverhältnisse des 19. Jahrhunderts in Hamburg im deutschen Vergleich als günstig bewertet werden. Sie hat diese Untersuchung, zurückgreifend bis auf die Verhältnisse der Festungsstadt Hamburg zu Beginn der Industrialisierung, die Erforschung eines der wichtigsten deutschen Fallbeispiele des Wandels großstädtischen Wohnens im 19. Jahrhundert ermöglicht, einer Stadt im Schnittpunkt englischer, französischer und Berliner Einflußzonen auf die Entwicklung der Wohnungsverhältnisse in Deutschland, einem Paradigma zudem für das Studium innerstädtischer Strukturveränderungen des Wohnens unter dem Einfluß wirtschaftlichen Wandels (Hafenerweiterungen), hygienischer Innovationen (seit der Choleraepidemie) und gewaltiger städtebaulicher Projekte (Zollanschlußbauten, Sanierungen). Gerade in der deutschen Urbanisierungsperiode sind Qualität und Struktur des Wohnens in den sich bildenden Großstädten in bisher kaum bekannten Ausmaß auch an den städtischen Raum und die sozialräumliche Ausdifferenzierung des Wohnens gebunden" (Wischermann, a. a. O., S. 13, S. 15).
Datentabellen in HISTAT: (Darüber hinaus können auch die Querschnittdaten des Jahres 1905 zur Clusteranalyse deutscher Großstädte (30 Großstädte, 27 Variablen für das Jahr 1905) unter der GESIS Datenarchiv-Nummer ZA8474 bestellt werden).
A. Tabellen aus dem Anhang A.01 Bevölkerungsentwicklung in der inneren Stadt und den Vorstädten Hamburgs (1817-1866) A.02 Der Wohnungsbestand in der inneren Stadt und den Vorstädten Hamburgs (1817-1866) A.03 Ortsanwesende Bevölkerung Hamburgs und der Stadtteile (1867-1910) A.04 Bewegung der Bevölkerung in Hamburg (1864-1913) A.05 Die Bevölkerungsdichte der Hamburger Stadtteile (1871-1910) A.06 Wohnungsbestand der Hamburger Stadtteile (1867-1910) A.07 Das Versorgungsniveau mit Wohnungen in Hamburg (1867-1912) A.08 Interne Dichte Hamburgs und seiner Stadtteile A: Bewohner pro Raum ohne Küchen (1885-1910) A.09 Interne Dichte Hamburgs und seiner Stadtteile B: Bewohner pro heizbare Zimmer (1885-1910) A.10 Belegungsziffer Hamburgs und seiner Stadtteile: Bewohner pro Wohnung (1867-1910) A.11 Leer stehende Gelasse und ihr Mietwert in Hamburg (1866-1913) A.12 Leer stehende Gelasse in Hamburg und seinen Stadtteilen (1867-1910) A.13 Neubau-, Umbau- und Abbruchstatistik der Stadt Hamburg (1885-1912) A.14 Kleinwohnungsproduktion in Hamburg (1896-1912) A.15 Grundbesitzerverhältnisse in Hamburg (1875-1910) A.16 Entwicklung des Stockwerkwohnens in Hamburg (1867-1910) A.17 Bewohner nach Stockwerklagen in Hamburg (1867-1910) A.18 Kellerwohnungen in den Hamburger Stadtteilen (1867-1910) A.19 Wohnungen im Hinterhaus in Hamburg (1875-1910) A.20 Verbreitung und Entwicklung der Hochhauswohnungen in Hamburg und seinen Stadtteilen (1867-1910) A.21 Rückgang des Einfamilienhauswohnens in Hamburg und seinen Stadteilen (1867-1910) A.22 Nutzungsart der Gelasse in Hamburg (1867-1910) A.23 Gewerberäume in Hamburg und seinen Stadtteilen (1867-1910) A.24 Gewerbliche Nutzung der Wohnungen in Hamburg und seinen Stadteilen (1867-1910) A.25 Umfang der Oberbevölkerung in den Hamburger Stadtteilen (1867-1910) A.26 Durchschnittliche Raumzahl der Wohnungen in den Hamburger Stadtteilen (1885-1910) A.27 Ausstattung der Wohnung mit Küchen und heizbaren Zimmern in Hamburg (1885-1910) A.28 Ausstattung der Wohnungen mit Bad in den Hamburger Stadtvierteln (1885-1910) A.29 Mietpreisentwicklung der Wohnungen und Geschäftsräume in Hamburg (1867-1913) A.30 Haushaltsgemeinschaften nach ihrer Zusammensetzung in Hamburg (1867-1910) A.31 Anteil reiner Familienhaushaltungen in den Hamburger Stadtteilen (1867-1910) A.32 Untermieter, Schlafgänger, Dienstboten und Gewerbegehilfen in Hamburg (1867-1910) A.33 Anteil Haushaltungen mit Untermietern und/oder Schlafgängern in den Hamburger Stadtteilen (1867-1910) A.34 Anteil der Haushaltungen mit Dienstboten in den Hamburger Stadtteilen (1867-1910) A.35 Anteil der Haushaltungen mit Gewerbehilfen in den Hamburger Stadtteilen (1867-1910) A.36 Umzugs- und Wanderungsvolumen in Hamburg (1893-1912) A.37 Benutzungsdauer der Wohnungen in Hamburg (1885-1910) A.38 Wohnungen mit einer Bezugsdauer bis zu 1 Jahr in den Hamburger Stadtteilen (1885-1910) A.39 Ortsgebürtigkeit der Einwohner Hamburgs und seiner Stadtteile (1871-1905) A.40 Anteil der Kinder unter 15 Jahren an der Bevölkerung der Hamburger Stadteile (1880-1910) A.41a Erwerbstätige nach Geschlecht in den Hamburger Stadtvierteln (1900-1910) A.41b Erwerbstätige nach Stellung im Beruf in den Hamburger Stadtvierteln (1900-1910) A.42 Versteuertes Einkommen pro Kopf der Bevölkerung in den Hamburger Stadtvierteln (1881-1910)
B. Tabellen aus dem Text B.01 Zusammensetzung des Hamburger Bevölkerungswachstum (1871-1910) B.02 Die Erwerbstätigen im hamburgischen Staat nach Wirtschaftsektoren (1882-1907) B.03 Wohnen im Hinterhaus im Hamburg (1867-1912) B.04 Wohnen im Eigentum und zur Miete in Hamburg (1895-1910) B.05 Verhältnis zwischen Einkommen und Miete in Hamburg nach Einkommensklassen (1868-1901) B.06 Verhältnis zwischen Einkommen und Miete in Hamburg nach Einkommensklassen (1868-1901) B.07 Wohnungsausstattung mit Bad nach Wohnungsgröße in Hamburg (1890-1910) B.08 Gebürtigkeit der Hamburger Stadtbevölkerung (1871-1905)
In: Militärgeschichtliche Zeitschrift: MGZ, Band 72, Heft 1, S. 107-240
ISSN: 2196-6850
Allgemeines Das ist Militärgeschichte! Probleme - Projekte - Perspektiven. Hrsg. mit Unterstützung des MGFA von Christian Th. Müller und Matthias Rogg Dieter Langewiesche Lohn der Gewalt. Beutepraktiken von der Antike bis zur Neuzeit. Hrsg. von Horst Carl und Hans-Jürgen Bömelburg Birte Kundrus Piraterie von der Antike bis zur Gegenwart. Hrsg. von Volker Grieb und Sabine Todt. Unter Mitarb. von Sünje Prühlen Martin Rink Robert C. Doyle, The Enemy in Our Hands. America's Treatment of Enemy Prisoners of War from the Revolution to the War on Terror Rüdiger Overmans Maritime Wirtschaft in Deutschland. Schifffahrt - Werften - Handel - Seemacht im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. von Jürgen Elvert, Sigurd Hess und Heinrich Walle Dieter Hartwig Guntram Schulze-Wegener, Das Eiserne Kreuz in der deutschen Geschichte Harald Potempa Michael Peters, Geschichte Frankens. Von der Zeit Napoleons bis zur Gegenwart Helmut R. Hammerich Johannes Leicht, Heinrich Claß 1868-1953. Die politische Biographie eines Alldeutschen Michael Epkenhans
Altertum und Mittelalter
Anne Curry, Der Hundertjährige Krieg (1337-1453) Martin Clauss Das Elbinger Kriegsbuch (1383-1409). Rechnungen für städtische Aufgebote. Bearb. von Dieter Heckmann unter Mitarb. von Krzysztof Kwiatkowski Hiram Kümper Sascha Möbius, Das Gedächtnis der Reichsstadt. Unruhen und Kriege in der lübeckischen Chronistik und Erinnerungskultur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit Hiram Kümper
Frühe Neuzeit
Mark Hengerer, Kaiser Ferdinand III. (1608-1657). Eine Biographie Steffen Leins Christian Kunath, Kursachsen im Dreißigjährigen Krieg Marcus von Salisch Robert Winter, Friedrich August Graf von Rutowski. Ein Sohn Augusts des Starken geht seinen Weg Alexander Querengässer Die Schlacht bei Minden. Weltpolitik und Lokalgeschichte. Hrsg. von Martin Steffen Daniel Hohrath
1789-1870
Riccardo Papi, Eugène und Adam - Der Prinz und sein Maler. Der Leuchtenberg-Zyklus und die Napoleonischen Feldzüge 1809 und 1812 Alexander Querengässer Eckart Kleßmann, Die Verlorenen. Die Soldaten in Napoleons Rußlandfeldzug Daniel Furrer, Soldatenleben. Napoleons Russlandfeldzug 1812 Heinz Stübig Hans-Dieter Otto, Für Einigkeit und Recht und Freiheit. Die deutschen Befreiungskriege gegen Napoleon 1806-1815 Heinz Stübig
1871-1918
Des Kaisers Knechte. Erinnerungen an die Rekrutenzeit im k.(u.)k. Heer 1868 bis 1914. Hrsg., bearb. und erl. von Christa Hämmerle Tamara Scheer Kaiser Friedrich III. Tagebücher 1866-1888. Hrsg. und bearb. von Winfried Baumgart Michael Epkenhans Tanja Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Koloniale Sicherheitspolitik und transkulturelle Kriegführung 1885 bis 1918 Thomas Morlang Krisenwahrnehmungen in Deutschland um 1900. Zeitschriften als Foren der Umbruchszeit im wilhelminischen Reich = Perceptions de la crise en Allemagne au début du XXe siècle. Les périodiques et la mutation de la société allemande à l'époque wilhelmienne. Hrsg. von/ed. par Michel Grunewald und/et Uwe Puschner Bruno Thoß Peter Winzen, Im Schatten Wilhelms II. Bülows und Eulenburgs Poker um die Macht im Kaiserreich Michael Epkenhans Alexander Will, Kein Griff nach der Weltmacht. Geheime Dienste und Propaganda im deutsch-österreichisch-türkischen Bündnis 1914-1918 Rolf Steininger Maria Hermes, Krankheit: Krieg. Psychiatrische Deutungen des Ersten Weltkrieges Thomas Beddies Ross J. Wilson, Landscapes of the Western Front. Materiality during the Great War Bernd Jürgen Wendt Jonathan Boff, Winning and Losing on the Western Front. The British Third Army and the Defeat of Germany in 1918 Christian Stachelbeck Glenn E. Torrey, The Romanian Battlefront in World War I Gundula Gahlen Uwe Schulte-Varendorff, Krieg in Kamerun. Die deutsche Kolonie im Ersten Weltkrieg Thomas Morlang
1919-1945
»Und sie werden nicht mehr frei sein ihr ganzes Leben«. Funktion und Stellenwert der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände im »Dritten Reich«. Hrsg. von Stephanie Becker und Christoph Studt Armin Nolzen Robert Gerwarth, Reinhard Heydrich. Biographie Martin Moll Christian Adam, Lesen unter Hitler. Autoren, Bestseller, Leser im Dritten Reich Gabriele Bosch Alexander Vatlin, »Was für ein Teufelspack«. Die Deutsche Operation des NKWD in Moskau und im Moskauer Gebiet 1936 bis 1941 Helmut Müller-Enbergs Rolf-Dieter Müller, Hitlers Wehrmacht 1935 bis 1945 Armin Nolzen Felix Römer, Kameraden. Die Wehrmacht von innen Martin Moll Johann Christoph Allmayer-Beck, »Herr Oberleitnant, det lohnt doch nicht!« Kriegserinnerungen an die Jahre 1938 bis 1945 Othmar Hackl Stuart D. Goldman, Nomonhan, 1939. The Red Army's Victory that shaped World War II Gerhard Krebs Francis M. Carroll, Athenia torpedoed. The U-boat attack that ignited the Battle of the Atlantic Axel Niestlé Robin Higham, Unflinching zeal. The air battles over France and Britain, May-October 1940 Michael Peters Anna Reid, Blokada. Die Belagerung von Leningrad 1941-1944 Birgit Beck-Heppner Jack Radey and Charles Sharp, The Defense of Moscow. The Northern Flank Detlef Vogel Jochen Hellbeck, Die Stalingrad-Protokolle. Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht Christian Streit Robert M. Citino, The Wehrmacht retreats. Fighting a lost war, 1943 Martin Moll Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945 Kerstin von Lingen Tim Saunders, Commandos & Rangers. D-Day Operations Detlef Vogel Frederik Müllers, Elite des »Führers«? Mentalitäten im subalternen Führungspersonal von Waffen-SS und Fallschirmjägertruppe 1944/45 Sebastian Groß, Gefangen im Krieg. Frontsoldaten der Wehrmacht und ihre Weltsicht John Zimmermann Tobias Seidl, Führerpersönlichkeiten. Deutungen und Interpretationen deutscher Wehrmachtgeneräle in britischer Kriegsgefangenschaft Alaric Searle
Nach 1945
Wolfgang Benz, Deutschland unter alliierter Besatzung 1945-1949. Michael F. Scholz, Die DDR 1949-1990 Denis Strohmeier Bastiaan Robert von Benda-Beckmann, A German Catastrophe? German historians and the Allied bombings, 1945-2010 Horst Boog Hans Günter Hockerts, Der deutsche Sozialstaat. Entfaltung und Gefährdung seit 1945 Ursula Hüllbüsch Korea - ein vergessener Krieg? Der militärische Konflikt auf der koreanischen Halbinsel 1950-1953 im internationalen Kontext. Hrsg. von Bernd Bonwetsch und Matthias Uhl Gerhard Krebs Andreas Eichmüller, Keine Generalamnestie. Die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in der frühen Bundesrepublik Clemens Vollnhals Horst-Eberhard Friedrichs, Bremerhaven und die Amerikaner. Stationierung der U.S. Army 1945-1993 - eine Bilddokumentation Heiner Bröckermann Russlandheimkehrer. Die sowjetische Kriegsgefangenschaft im Gedächtnis der Deutschen. Hrsg. von Elke Scherstjanoi Georg Wurzer Klaus Naumann, Generale in der Demokratie. Generationsgeschichtliche Studien zur Bundeswehrelite Rudolf J. Schlaffer John Zimmermann, Ulrich de Maizière. General der Bonner Republik 1912 bis 2006 Klaus Naumann Nils Aschenbeck, Agent wider Willen. Frank Lynder, Axel Springer und die Eichmann-Akten Rolf Steininger »Entrüstet Euch!«. Nuklearkrise, NATO-Doppelbeschluss und Friedensbewegung. Hrsg. von Christoph Becker-Schaum [u.a.] Winfried Heinemann Volker Koop, Besetzt. Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland Silke Satjukow, Besatzer. »Die Russen« in Deutschland 1945-1994 Heiner Bröckermann Marco Metzler, Nationale Volksarmee. Militärpolitik und politisches Militär in sozialistischer Verteidigungskoalition 1955/56 bis 1989/90 Klaus Storkmann Rüdiger Wenzke, Ab nach Schwedt! Die Geschichte des DDR-Militärstrafvollzugs Silke Satjukow Militärs der DDR im Auslandsstudium. Erlebnisberichte, Fakten und Dokumente. Hrsg. von Bernd Biedermann und Hans-Georg Löffler Rüdiger Wenzke Marianna Dudley, An Environmental History of the UK Defence Estate, 1945 to the Present Michael Peters
"Die jüngsten Erfolge von Berufsgewerkschaften sind eine Tatsache. Der Essay geht der Frage nach, ob man es hier nicht mit einem dreifachen Phänomen der 'verdrängten Beruflichkeit' in der gewerkschaftlichen Organisationsgeschichte, ihrer Historiographie und der korrespondierenden Industriesoziologie zu tun hat. Der Beitrag plädiert dafür, der Bedeutung von Beruflichkeit und Berufsprinzip als Medium der Bindung der Mitglieder an die Organisation wieder größere Aufmerksamkeit zu widmen und unter diesem Aspekt die aktuellen Erfolge von Berufsgewerkschaften nicht nur zu kritisieren oder abzulehnen, sondern ernst zu nehmen." (Autorenreferat)
Pri ha-Pardes (Früchte des Obstgartens) ist eine Reihe der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., welche in Verbindung mit dem Institut für Jüdische Studien der Universität Potsdam publiziert wird. Pri ha-Pardes möchte kleineren wissenschaftlichen Studien, Forschungen am Rande der großen Disziplinen und exzellenten Masterarbeiten eine Publikationsplattform bieten. Die Freie Wissenschaftliche Vereinigung (FWV) wurde 1881 als Studentenorganisation an der Berliner Universität – der heutigen Humboldt-Universität – gegründet und bestand bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1933. Diese Studentenorganisation hatte es sich zum Ziel gesetzt der sich im Zuge des 'Berliner Antisemitismus-Streites' ausbreitenden judenfeindliche Stimmung an den Universitäten entgegenzutreten und wurde dabei von bedeutenden Professoren wie zum Beispiel Theodor Mommsen und Rudolf Virchow unterstützt. Für viele späteren herausragende Persönlichkeiten war die Freie Wissenschaftliche Vereinigung der Ort der ersten Selbstverwirklichung – unter ihnen befanden sich Jakob van Hoddis, Kurt Hiller und Wilhelm Fliess. In den von der FWV organisierten Vorträgen sprachen viele namhafte Persönlichkeiten der Zeit zu aktuellen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Fragen. Die beiden hier erstmals neu herausgegebenen Taschenbücher der FWV aus den Jahren 1908 und 1931 enthalten neben Selbstdarstellungen des Vereins, Artikeln zu zeitgenössischen Diskursen auch die Namen und Themen der Vortragsredner und machen sie somit zu wichtigen kulturhistorischen Dokumenten des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Die Geschichte der Studentenorganisation, ihre Bedeutung innerhalb der deutschen Universitätsgeschichte und die Rolle einzelner Mitglieder werden in wissenschaftlichen Artikeln gewürdigt. ; Die Freie Wissenschaftliche Vereinigung (FWV, The Free Scholarly Association) was founded in 1881 as a student organization of the Berlin University – now called Humboldt University – and existed until its dissolution in 1933. This student organization aimed at confronting the anti-Jewish sentiments within universities in the course of the Berlin Antisemitism Dispute (Berliner Antisemitismusstreit) and was supported in the process by prominent professors, such as Theodor Mommsen and Rudolf Virchow. Die Freie Wissenschaftliche Vereinigung offered many distinguished scholars a first place of self realization, including among others Jakob van Hoddis, Kurt Hiller and Wilhelm Fliess. At conferences organized by the FWV many notable intellectuals addressed social, political and cultural issues of the time. The two so called 'Pocketbooks' ('Taschenbücher') dating back to the years 1908 and 1931 have been published here for the first time and contain not only self-portrayals of the association but also articles on contemporary discourses along with the lecturers' names and subjects. Therefore, they make up important documents of the cultural history of the German Empire and the Weimar Republic. The history of the student organization, its significance concerning the history of German universities and the role of distinct members are valued highly in scientific articles.
Der Katholizismus zählte nicht zu den Pionieren der Demokratisierung in Deutschland. Gleichwohl ergaben sich aus den sozialen Bewegungen, mit denen er verknüpft war, und der Oppositionsrolle, die ihm im Zuge des "Kulturkampfs" zuwuchs, Impulse, die die Entwicklung zu einer Demokratie förderten. Dieses Buch zeichnet das Verhältnis von Katholizismus und Demokratie nach - von der Stigmatisierung in der Bismarckära über ihren Beitrag zur Parlamentarisierung der Weimarer Republik und zum Widerstand im "Dritten Reich" bis hin zur Entstehung der Nachkriegsordnung nach 1945.
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In der vorliegenden Studie werden vorhandene Daten zur Bevölkerungsstatistik (Geburten, Heiraten, Sterbefälle, Einwohner) auf der Basis der Preußischen Provinzen sowie anderer deutscher territorialer Gebietseinheiten für den Zeitraum von 1816 bis 1871 korrigiert und neu berechnet sowie fehlende Daten geschätzt. Zu den wesentlichen Verbesserungen dieser Datenkompilation gehört eine Verbreiterung des Quellmaterials, die Bestimmung der Bevölkerung für die Jahre zwischen den Volkszählungen auf der Basis des berichteten natürlichen Bevölkerungswachstums, und die Korrekturen der Bevölkerungsangaben der Volkszählungen aus den späten 1810er und 1830er Jahren. Die neu berechneten Bevölkerungsreihen legen es nahe, die Periode zwischen 1810 und 1870 als eine post-Malthusianische Epoche für Deutschland zu charakterisieren: ein hohes jährliches Bevölkerungswachstum geht einher mit weitestgehend stabilen Real-Löhnen für eine lange Periode. Die Expansion der Nachfrage nach Arbeit kompensiert die negativen Effekte des Bevölkerungswachstums auf den materiellen Wohlstand der Bevölkerung. (Georg Fertig et. al. (2018), S. 1)
Zum Untersuchungsraum: Die Autoren haben es sich zum Ziel gesetzt, den Untersuchungsraum unter analytischen Gesichtspunkten so zu definieren, dass die Datenreihen mit den Daten des nachfolgenden Deutschen Reichs ab 1871 sowie mit den Daten für Deutschland in den Grenzen von 1990 vergleichbar sein sollen. Die Ergebnisse beziehen sich auf "diejenigen Gebiete, die sowohl Teil des Alten Reichs in den Grenzen von 1792 waren als auch zum Deutschen Bund zählten und schließlich beim 1871 neu gegründeten Kaiserreich verbleiben. Damit bleiben die historischen Kerngebiete Polens ebenso unberücksichtigt wie das mit dem Alten Reich nur lose verbundenen Ostpreußen. " (Georg Fertig et.al. (2018), S. 4).
Methodische Probleme: Je weiter die bevölkerungsstatistischen Daten zurückliegen, desto größer wird das Problem fehlender und verzerrter Werte. Die Autoren haben auf der Grundlage des ihnen zur Verfügung stehenden Quellenmaterials in der Forschung entwickelte Zählverbesserungen und Datenkorrekturen berücksichtigt. Dabei haben sie nach Möglichkeit zeitgenössisches Material herangezogen, um primär für die Zeit vor 1841 Bevölkerungsangaben zu korrigieren und zu ergänzen. Darüber hinaus haben sie die Interpolation der Bevölkerungsgröße für die Jahre zwischen den Volkszählungen im Vergleich zu den bisherigen Studien anders vorgenommen. Damit weichen die von den Autoren entwickelten Reihen von den bislang vorliegenden Zusammenstellungen teilweise deutlich ab. (Georg Fertig et.al. (2018), S. 7).
Die erfassten und berechneten Zeitreihen-Daten beinhalten Vitalreihen (Geburten, Heiraten, Sterbefälle, Tot- und Lebendgeborene), den Einwohnerzahlen sowie die Größe der Territorien.
Folgende Datentabellen können aus histat downgeloadet werden:
A. Bevölkerungsstand und -bewegung in Preußen nach Provinzen A.01 Provinz Holstein, 1815-1871 A.02 Provinz Lauenburg, 1815-1871 A.03 Provinz Brandenburg (ohne Berlin), 1815-1871 A.04 Provinz Hessen-Nassau, 1866-1871 A.05 Provinz Hohenzollern, 1815-1871 A.06 Provinz Ostpreußen, 1815-1871 A.07 Provinz Pommern, 1815-1871 A.08 Provinz Posen, 1815-1871 A.09 Provinz Sachsen, 1815-1871 A.10 Provinz Schlesien, 1815-1871 A.11 Provinz Westfalen, 1815-1871 A.12 Provinz Westpreußen, 1815-1871 A.13 Rheinprovinz, 1815-1871 A.14 Provinz Berlin, 1815-1871
B. Weitere Territorien B.01 Bevölkerungsstand und -bewegung der Region ´Amt Bergdorf´, 1815-1871 B.02 Bevölkerungsstand und -bewegung der Hansestadt Bremen, 1815-1871 B.03 Bevölkerungsstand und -bewegung der Stadt Hamburg, 1815-1871 B.04 Bevölkerungsstand und -bewegung der Stadt Lübeck, 1815-1871 B.05 Bevölkerungsstand und -bewegung der Stadt Frankfurt am Main, 1815-1871 B.06 Bevölkerungsstand und -bewegung des Fürstentums Lippe-Detmold, 1815-1871 B.07 Bevölkerungsstand und -bewegung des Fürstentums Schaumburg-Lippe, 1815-1871 B.08 Bevölkerungsstand und -bewegung des Fürstentums Waldeck-Pyrmont, 1815-1871 B.09 Bevölkerungsstand und -bewegung des Großherzogtums Oldenburg, 1815-1871 B.10 Bevölkerungsstand und -bewegung des Großherzogtums Baden, 1815-1871 B.11 Bevölkerungsstand und -bewegung Hessens, 1815-1871 B.12 Bevölkerungsstand und -bewegung des Großherzog. Mecklenburg-Schwerin, 1815-1871 B.13 Bevölkerungsstand und -bewegung des Großherzog. Mecklenburg-Strelitz (einschließlich des Fürstentums Ratzeburg), 1815-1871 B.14 Bevölkerungsstand und -bewegung des Herzogtums Anhalt, 1815-1871 B.15 Bevölkerungsstand und -bewegung des Herzogtums Braunschweig, 1815-1871 B.16 Bevölkerungsstand und -bewegung im Herzogtum Nassau (bis 1865), 1815-1865 B.17 Bevölkerungsstand und -bewegung des Herzogtums Schleswig, 1815-1871 B.18 Bevölkerungsstand und -bewegung im Königreich Württemberg, 1815-1871 B.19 Bevölkerungsstand und -bewegung im Königreich Bayern, 1815-1871 B.20 Bevölkerungsstand und -bewegung im Königreich Hannover, 1815-1871 B.21 Bevölkerungsstand und -bewegung im Königreich Sachsen, 1815-1871 B.22 Bevölkerungsstand und -bewegung im Kurfürstentum Hessen, 1815-1871 B.23 Bevölkerungsstand und -bewegung in der Landgrafschaft Hessen-Homburg, 1815-1865
Otto Hufnagel war bis vor dem Ersten Weltkrieg ein typischer wilhelminischer Bildungsbürger. Er wurde 1885 als Sohn eines protestantischen Frankfurter Volksschullehrers und Veteranen des Kriegs von 1870 geboren, legte 1905 das Abitur ab und studierte in Heidelberg und Leipzig Geschichte, Deutsch und Latein. Während die kontroverse Bewertung seiner Dissertation zeigte, dass (nur) ein Teil der Leipziger Historiker in ihm ein wissenschaftliches Talent sah, waren auch die Skeptiker sicher, dass es sich bei Hufnagel Junior ebenfalls um einen vorbildlichen Lehrer handeln würde. Dieses Urteil bestätigte Hufnagel seit 1911 in der waldeckischen Hauptstadt Arolsen, wo er sich auch in der breiteren Öffentlichkeit der Residenzstadt hervortat: als glühender Bismarck-Verehrer, Marine-Apologet und Kriegsbefürworter. Das sollte sich erst ändern, als Hufnagel seit 1915 persönlich mit den Schrecken des Krieges konfrontiert wurde. Als er im Herbst 1918 in das einer relativ gemächlichen Revolution entgegenblickende Arolsen zurückkehrte, tat er dies als überzeugter Demokrat und Republikaner, der bald zu einer der führenden Persönlichkeiten der Waldeckschen DDP aufstieg. Als Mitglied des Landtages beschäftigte sich Hufnagel intensiv mit den besonderen Problemen der Waldeckschen Verfassung und ihrer Implikationen für eine Neuordnung der Beziehungen zwischen Bevölkerung, Fürst, Staat und Reich. Waldeck war 1866 von der preußischen Annexionswelle verschont geblieben, aber 1867 halb-freiwillig in die Rolle einer preußischen Dependance mit einem Monarch minderen Ranges gewechselt. Eine der beherrschenden Fragen der waldeckschen Landespolitik war daher - neben der Revolution - die Möglichkeit eines Anschlusses an Preußen (den Hufnagel befürwortete) und bereits vor 1926 die Frage nach dem Status des Vermögens eines Quasi-Monarchen (wo sich Hufnagel anspruchsvoll, aber kompromissbereit zeigte). Waldeck gehörte nach 1918 zunächst zu den deutschen Regionen, welche dem bürgerlichen Liberalismus besondere Möglichkeiten zu eröffnen schienen - dafür sprach bereits vor 1914 die Tatsache, dass Friedrich Naumann Reichstagsabgeordneter für Waldeck und Pyrmont gewesen war; nach dem Krieg kam das Wirken von ihrer Begeisterung für Kaiser und Reich abgekommenen Persönlichkeiten wie Hufnagel hinzu. Allerdings machte der weitere Verlauf der Ereignisse deutlich, dass auch in Waldeck der bürgerliche Liberalismus schwierigen Zeiten entgegenging. Zwar schien sich relativ lange die Chance zu bieten, alle liberalen Kräfte in einer Partei zu vereinigen oder zumindest im Landtag zu einer Fraktion zu schmieden, aber diese Hoffnung erwies sich als trügerisch. Die DDP wurde alsbald - trotz des politischen Geschicks Hufnagels - im bürgerlichen Lager von rechts überholt, wobei die Tatsache, dass in Menks Darstellung die liberale Haltung zu sozialen Fragen stark in den Hintergrund tritt, eine mögliche Begründung erahnen lässt. Die Taktik der bürgerlichen Rechten, Hufnagel öffentlich an den Pranger zu stellen, etwa durch Verweis auf die Folgen seiner politischen Aktivität für Unterrichtsausfall an seiner Schule oder durch Berichte über vermeintliche Verfehlungen im Landtag (beispielsweise Protokollfälschung) endete in einer Prozesskette, aus der Hufnagel zwar siegreich hervorging, die ihn aber zermürbte und 1924 dazu bewog, ins liberale Frankfurt überzusiedeln. Folgt man dem Urteil Gerhard Menks, so wurde Waldeck sehr bald ein weiterer Staat, in dem eine demokratische politische Kultur bereits vor 1933 von innen ausgehöhlt wurde und wo für kritische Geister weniger Platz blieb als für Demagogen, die nach 1933 erfolgreich blieben. In Frankfurt betätigte sich Hufnagel vorwiegend als Lehrer und Wanderer, kaum noch als Politiker und politischer Publizist. Insofern bedeutete die Machtergreifung 1933 zwar eine Zäsur, aber keine unmittelbare politische Bedrohung; eine Entlassung des wenig exponierten Lehrers stand offenbar ebensowenig zur Debatte wie ernsthafte Sanktionen. Die Versetzung innerhalb Frankfurts konnte als Strafe oder Belohnung gedeutet werden. 1944 zog Hufnagel mit seiner Schule nach Westerburg, um den Folgen des Bombenkrieges zu entgehen, starb aber noch im selben Jahr. Hufnagel war gewiss kein Politiker der ersten Reihe. Der vorliegenden Biografie gelingt es aber, anhand der detaillierten Betrachtung einer - zugegebenermaßen spröden - Person ein liberales Milieu der 'Provinz', das entscheidend von Lehrern geprägt wurde, neu und in vielfacher Hinsicht erstmals zu beleuchten. Dies geschieht auf der Grundlage akribischer Recherchen, die durch den beinahe kompletten Verlust des Nachlasses Hufnagels erschwert wurden, sowie umfassender Kenntnisse der Landesgeschichte, die immer in den breiteren historischen Kontext eingebettet wird. Ein 776 Seiten umfassender Dokumentenanhang enthält publizierte Quellen zu Hufnagel, zur Geschichte der waldeckschen und Frankfurter DDP, zur Revolution von 1918 und zur allgemeinen Regionalgeschichte des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Während der Rezensent sich eine deutlich rigorosere Straffung des Manuskripts gewünscht hätte, das zu ausladenden, sich im Rahmen der Darstellung mehrfach wiederholenden Schilderungen neigt, so werden andere Nutzer des Buches die Tatsache begrüßen, dass der Autor auch mit der allgemeinen Historiografie der Epoche nicht vertraute Leserinnen und Leser an jeder Stelle in den allgemeinen Kontext seiner Betrachtungen einführt. Es handelt sich insgesamt um ein Produkt einer gründlichen, leidenschaftlichen Forschungsarbeit, welche die Geschichte des Weimarer Liberalismus um eine biografische und regionalgeschichtliche Dimension erweitert und damit die Frage nach den Gründen für sein Scheitern der Beantwortung ein Stück näher bringt. Redaktionelle Betreuung: Nils Freytag
Stereotype sind immer von Vorurteilen durchzogen, auch die Bilder, die man sich von Türken und der Türkei macht. Da sie oft aus längst vergessenen Zeiten stammen, dauern sie im kollektiven Unbewussten umso hartnäckiger fort. Mit diesem Band werden Narrative, also Erzählformen des Türken- und Türkeidiskurses rekonstruiert, die sich in der neueren Bildungsgeschichte angesammelt haben: Wandelten sie sich im Laufe der Zeit? Oder wirkten überkommene Stereotype einfach weiter? Die Beiträge beleuchten in transnationalen und postkolonialen Perspektiven ein heute unbekanntes Kapitel Bildungsgeschichte und zielen darauf ab, das Selbstverständnis der im Bildungswesen Tätigen zu hinterfragen. (DIPF/Orig.)
Intro -- Vorwort -- Inhalt -- (Ernst Wolfgang Becker / Elke Seefried / Frank Bajohr / Johannes Hürter) Einleitung -- Langfristige Kontinuitäten und Brüche -- (Ulrike Jureit) Globales Ordnungsdenken. Liberaler Imperialismus, völkisches Großraumdenken und rassenbiologische Lebensraumideologie -- (Thomas Vordermayer) Die Kehrtwende des Wilhelm Stapel. Von den liberalen Anfängen eines völkischen Publizisten und ihrer national(sozial)istischen Revision nach 1918 -- (Jörn Leonhard) Bürgerliche Moderne im Zeitalter der Extreme. Der europäische Liberalismus nach 1918 -- Gegenseitige Wahrnehmungen und programmatische Ambivalenzen 1930-1939 -- (Frank Bajohr) Zwischen Gegnerschaft, Geringschätzung, Nichtbeachtung und verdeckter Adaption. Zur nationalsozialistischen Sicht auf den Liberalismus -- (Eric Kurlander) Liberal Women and National Socialism. (Dis)continuities in Conceptions of Race, Space, and Social Policy, 1930-1939 -- (Christopher König) "Die Fronten sind andere geworden …". Liberale Kulturprotestanten und der Nationalsozialismus am Beispiel der Zeitschrift "Die Christliche Welt" -- Täter, Profiteure, Oppositionelle: Handlungsspielräume und Handlungsformen von Liberalen im NS-Regime und in Europa -- (Beate Meyer) Sich selbst treu geblieben? Der Liberale Werner Stephan in der NS-Administration -- (Joachim Scholtyseck) Liberale Unternehmer und "Arisierungen". Einige Fallbeispiele und ein Ausblick -- (Philipp Müller) Transformation des Liberalismus. Die Internationale Handelskammer im NS-Regime während der 1930er Jahre -- (Manuel Limbach) Bayerische Liberale im Widerstand gegen Hitler. Eduard Hamm und Otto Geßler -- (Iris Nachum) Sudetendeutsche Zweckbündnisse. Interaktionsmuster zwischen Liberalen und Nationalsozialisten bzw. der Henleinpartei in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit.
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Der Datensatz besteht aus 131 XLSX-Tabellen mit über 1.100 Zeitreihen zu verschiedenen Themen für Deutschland in den verschiedenen Grenzen, beginnend frühestens 1834, der Gründung des Zollvereins. Anlass war eine in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für Politische Bildung erstellte Publikation "Deutschland in Daten". Das Projekt beschränkte sich dabei auf die Zusammenstellung publizierter Daten 1. in langer Zeitreihenperspektive und 2. ohne regionale Differenzierung. Ziel des Projektes war es, verstreut vorhandene historische Zeitreihen zu identifizieren und zusammenzustellen und bei vertretbarem Aufwand diese zu ergänzen bzw. zu aktualisieren. Dabei sollten die bestmöglichen bzw. wichtigsten Daten zusammengestellt werden. Es sollten dabei nur solche Zeitreihen aufgenommen werden, für die zumindest theoretisch für den gesamten Zeitraum ab 1834 Werte vorhanden sein können. Wesentlicher Aspekt des Konzeptes war die Kombination der Zusammenstellung der Daten mit einer kritischen Kommentierung und Begleitung des Auswahlprozesses durch ausgewiesene Experten. Die Daten wurden von über 40 Personen an 25 Standorten bearbeitet und zusammengestellt. Insgesamt wurden 24 Themen bearbeitet (in Klammern die verantwortlichen Autoren): 1. Umwelt, Klima und Natur (Paul Erker); 2. Bevölkerung, Haushalte, Familien (Georg Fertig/Franz Rothenbacher); 3. Migration (Jochen Oltmer); 4. Bildung und Wissenschaft (Volker Müller-Benedict); 5. Gesundheitswesen (Reinhard Spree); 6. Sozialleistungen (Marcel Boldorf); 7. Öffentliche Finanzen und Steuern (Mark Spoerer); 8. Politische Partizipation (Marc Debus); 9. Kriminalität (Dietrich Oberwittler); 10. Erwerbsarbeit, Lebensstandard und Konsum (Toni Pierenkemper/Ulrich Pfister); 11. Kultur, Tourismus und Sport (Heike Wolter/Bernd Wedemeyer-Kolwe); 12. Religion (Thomas Großbölting/Markus Goldbeck); 13. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (Thomas Rahlf); 14. Preise (Rainer Metz); 15. Geld und Kredit (Richard Tilly); 16. Verkehr und Kommunikation (Christopher Kopper); 17. Land- und Forstwirtschaft (Michael Kopsidis); 18. Unternehmen, Industrie und Handwerk (Alfred Reckendrees); 19. Bauen und Wohnen (Günther Schulz); 20. Handel (Markus Lampe/ Nikolaus Wolf); 21. Zahlungsbilanz (Nikolaus Wolf); 22. Internationale Vergleiche (Herman de Jong/Joerg Baten); 23. Einkommen, Vermögen und ökonomische Ungleichheit (Charlotte Bartels / Jan-Otmar Hesse); 24. Gender (Rainer Fattman / Sibylle Lehmann-Hasemeyer / Mark Spoerer); Resümee und Ausblick: Deutschland regional; Dokumentation zur Buch-Publikation: Rahlf, Thomas (Hg.), Deutschland in Daten. Zeitreihen zur Historischen Statistik, Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung, 2. Aufl. 2022. ISBN 978-3-8389-7133-9. Die Dokumentation nennt die verwendeten Quellen.