In exemplarischer Abgrenzung zu den demokratietheoretischen Überlegungen von Taylor und Habermas geht es dem Verfasser darum, den Beitrag Derridas zu den Problemen und Fragestellungen einer normativen Demokratietheorie zu diskutieren, vor allem in Hinblick auf das Anregungspotential einer "démocratie à venir". Anhand der kommunitaristisch ausgerichteten Theorie Taylors wird die Vorstellung diskutiert, demokratisches Selbstregieren sein auf eine durch gemeinschaftliche Hintergrundbilder gespeiste Kollektivethik verwiesen. Demgegenüber versucht Habermas durch seine diskurstheoretische Begründung des demokratischen Rechtsstaats eine prozeduralistische Normativität demokratischen Selbstregierens zu begründen, die ohne der Rückhalt einer gemeinschaftlichen Ethik auskommen kann. Mit Hilfe der Dekonstruktion lässt sich gegen beide Positionen ein gemeinsamer Einwand geltend machen: Sowohl Habermas als auch Taylor bemühen sich um eine Grundlegung der Demokratie und verbleiben damit im Bannkreis eines von Derrida attackierten Logozentrismus. In seiner politischen Philosophie geht es Derrida mit Marx um eine auch auf sich selbst angewendete radikale Kritik, um einen Ort, an dem sich Vernunft vernünftig überdenken lässt. (ICE2)
Die Verfasser referieren Ergebnisse einer quantitativ wie qualitativ verfahrenden Befragung von Schülern in Sachsen-Anhalt. Zunächst werden rechte, ausländerfeindliche und gewaltaffine Orientierungen von Jugendlichen im Kontext jugendkultureller Stile verortet. Im Folgenden werden schulklimatische Kontextbedingungen rechter Jugendkulturen und Möglichkeiten des Erwerbs einer politischen Streitkultur behandelt. Abschließend werden Auszüge aus zwei Fallstudien zu Einzelschulen vorgestellt, bei denen der Anteil gewaltaffiner und ausländerfeindlicher Jugendlicher relativ hoch bzw. niedrig ist, um so schulkulturelle Strategien der Ver- und Bearbeitung von Rechtsextremismus sichtbar zu machen. Die Untersuchung zeigt, dass rechte Szenen und ausländerfeindliche Orientierungen in der Jugendkulturlandschaft Sachsen-Anhalts fest verankert sind. Zwischen einzelnen Schulen bestehen jedoch gravierende Unterschiede in der Belastung durch rechte jugendkulturelle Orientierungen, Ausländerfeindlichkeit und Gewaltaffinität unter den Schülern. Diese Schulen differieren auch auf der Ebene schulklimatischer und schulkultureller Bedingungen. (ICE2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.
Die Autoren zeigen, wie die in den klassischen politik-philosophischen Theorien und Bewegungen aufgetretenen normativen Prinzipien und Postulate in ihrer orientierenden Funktion für das heute innen- und außenpolitisch getragene Verständnis der Grundwerte demokratischer Politik fruchtbar gemacht werden. Hieraus resultiert, daß in der westlichen Welt neokonservative, liberale und sozialdemokratische Parteien gemeinsam das normative Grundverständnis demokratischer Politik tragen, was in den demokratischen Verfassungen, insbesondere in deren Grundlegungsteil, der Grundrechte und Grundwerte erfaßt und niederlegt, zum Ausdruck kommt. In einer systematisierenden Erörterung wird nachgezeichnet, wie die von den Aufklärungsphilosophen, der liberalen Bewegung und dem reformistischen Sozialismus historisch entwickelten Grundwerte den normativen Horizont bestimmen und in welchen inhaltlichen Zusammenhang sie dabei rücken. Danach wird jeweils dargelegt, daß sie prägende geistige und politische Faktoren für den heutigen Ost-West-Konflikt und für die weltweite Auseinandersetzung um die Geltung und Durchsetzung der Menschenrechte darstellen. (HN)
Das International Social Survey Programme (ISSP) ist ein länderübergreifendes, fortlaufendes Umfrageprogramm, das jährlich Erhebungen zu Themen durchführt, die für die Sozialwissenschaften wichtig sind. Das Programm begann 1984 mit vier Gründungsmitgliedern - Australien, Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten - und ist inzwischen auf fast 50 Mitgliedsländer aus aller Welt angewachsen. Da die Umfragen auf Replikationen ausgelegt sind, können die Daten sowohl für länder- als auch für zeitübergreifende Vergleiche genutzt werden. Jedes ISSP-Modul konzentriert sich auf ein bestimmtes Thema, das in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt wird. Details zur Durchführung der nationalen ISSP-Umfragen entnehmen Sie bitte der Dokumentation. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf Fragen zu politischen Einstellungen und der Rolle der Regierung.
Die dezidiert philosophische Ausarbeitung des Toleranzgedankens hat ihren Ursprung in den konfessionellen Konflikten der (Gegen-)Reformation. Auch heute noch erscheint die Frage der Toleranz in religiösen Kontexten besonders dringlich. Auf besondere Weise gilt dies für die islamische Welt. Dieser Band bietet eine Einführung in die Geschichte sowie die diversen systematischen Aspekte der Toleranz mit Schwerpunkt auf dem westlichen und islamischen Kulturraum. Beginnend mit der römischen Antike werden die verschiedenen Perspektiven der abrahamischen Religionen Judentum, Christentum und Islam sowie die spezifisch islamischen Toleranzkonzeptionen beleuchtet. Beiträge zu den Toleranzdebatten in der zeitgenössischen politischen Philosophie und der Frage nach dem Nutzen epistemischer Toleranzbegründungen runden den Band ab.
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Der Beitrag betrachtet die mit der Unabhängigkeit der Baltischen Staaten einsetzende dynamische Entwicklung der Ostseeregion, bei der sich diese Staaten trotz höchst unterschiedlicher politischer und wirtschaftlicher Prägung aufgrund historischer Traditionslinien als Teil einer spezifischen Region verstehen, aus der sie eine eigene Identität ableiten. Zugleich bildet der Ostseeraum die einzige Nahtstelle, an der die beiden Integrationsstrukturen von NATO und EU eine gemeinsame Grenze mit derjenigen des heutigen Russlands bilden. Der Beitrag geht der Vermutung nach, dass sich die Ostseeregion zu einem transnational vernetzten Wirtschaftsraum entwickelt, der auch und vor allem Russland einbezieht und - ähnlich wie einst die Benelux-Kooperation - zumindest langfristig zu einem neuen Laboratorium für Europa werden könnte. (ICB2)
"Das Modell der Elitenfusion wird im allgemeinen zur Erklärung des postkolonialen 'nation-building' herangezogen. Warum sind aber einige regionale Eliten an der Peripherie bereit, dieses Projekt mitzutragen, während andere nach Autonomie oder Sezession streben? Die Frage wird anhand eines Vergleichs zwischen Barotseland in Sambia und der Casamance in Senegal untersucht. Hier wird die These vertreten, dass Eliten in beiden Fällen um Zugang zu den lokalen 'benefits' des souveränen Staates ringen. So lange sie den post-kolonialen Staat für ihre 'lokalen' Kämpfe um politische Herrschaft und Ressourcen erfolgreich nutzen können, stellen regionale Eliten den Zentralstaat nicht in Frage, selbst wenn sie an den distributiven Mechanismen der Elitenfusion auf der nationalen Ebene nicht partizipieren." (Autorenreferat)
In dem Beitrag wird die Gewerkschaftspolitik unter der konservativ-liberalen Regierung seit 1982 analysiert, wobei für diesen Zeitpunkt einige Einschnitte in die Gewerkschaftspolitik konstatiert werden: erschwerte wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen, eine Glaubwürdigkeitskrise und personelle Veränderungen, alles Aspekte, die im einzelnen betrachtet werden. Die Bedeutung der gewerkschaftlichen Krisenpolitik wird eingeschätzt: Im Vordergrund steht der Kampf um Arbeitszeitverkürzung, der beispielhaft am Arbeitskampf in der Metallindustrie dargestellt wird. Die Tarifpolitik der 80er Jahre wird dargestellt, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzungen um die 35-Stunden-Woche stand. Die Haltung der Gewerkschaften zur amtlichen Sozialpolitik wird begründet. Insgesamt wird eine Politisierung der Gewerkschaftsarbeit in den 80er Jahren konstatiert, die zu programmatischen Überlegungen für zukünftige Gewerkschaftspolitik führt. (KW)
"Die Theorie der internationalen Beziehungen hat sich mehr mit Konflikten als mit Formen der Kooperation beschäftigt. Dementsprechend hat die Analyse der West-West-Beziehungen weniger Aufmerksamkeit erfahren als die Analyse der Ost-West- oder Nord-Süd-Beziehungen. Die Interdependenz-Theorie ist nicht zu einem Satz zusammenhängender Hypothesen ausgearbeitet worden. Die Regime-Theorie hat den für die Außenbeziehungen der westlichen Industrieländer zentralen innerstaatlichen Faktoren bisher nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Außenbeziehungen entsprechen immer mehr den Beziehungen zwischen verschiedenen politischen Akteuren im Innern einer Gesellschaft. Für die Analyse dieser Außenbeziehungen erweisen sich die hergebrachten Theorien internationaler Beziehungen als immer weniger ergiebig." (Autorenreferat)
Anne Tittor und Dieter Boris untersuchen Ursachen und Folgen der argentinischen Krise und gehen der Frage nach, was aus den tastenden Versuchen einer schwierigen Abkehr von neoliberaler Politik zu lernen ist. Die argentinische Gesellschaft hat erst vor wenigen Jahren (2001/2002) eine tiefgreifende Krise erlebt. Die Zahlungen an private und öffentliche Gläubiger wurden zeitweise eingestellt bzw. einseitig erheblich reduziert. Eine große Protestbewegung erfasste das Land und die herrschenden politischen Kräfte schienen unfähig, die Krise zu bewältigen. Die neoliberale Politik der 1990er Jahre war am Ende. Auch in anderen lateinamerikanischen Ländern hat inzwischen eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell stattgefunden. Fünf Jahre später haben sich die Verhältnisse in Argentinien halbwegs "normalisiert". Ein "revolutionärer Umbruch" ist ausgeblieben. Präsident Kirchner ist es gelungen, mit einer Mischung aus Beschneidung der Interessen der Gläubiger und einer nachfragestimulierenden Wirtschafts- und Sozialpolitik die argentinische Gesellschaft aus der Situation der scheinbaren Unregierbarkeit herauszuführen. Die Verabschiedung vom Neoliberalismus erfolgt dabei in kleinen Schritten und ist z.T. durchaus widersprüchlich.
'Nach einem ersten Teil (Bericht Nr. 3/1998) zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Rumänien wird hier Teil II vorgelegt. Der erste Teil befaßte sich mit der Entwicklung in den Jahren 199O-1995/96, als Rumänien von Ion Iliescu geführt wurde. Seit Ende 1996 hat Rumänien eine neue politische Führung - die erste demokratisch gewählte seit 1937! Diese neue Führung hat auch im Bereich der Vergangenheits-Aufarbeitung neue Wege beschritten, neue Möglichkeiten eröffnet und neue Resultate erzielt. Diesen gilt die vorliegende Darstellung, die (wie auch ihre Vorgängerin) auf der Analyse allgemein zugänglicher Quellen beruht, die bis auf wenige Ausnahmen rumänischer Provenienz sind.' (Autorenreferat)
Inhalt: I) Die Welt von heute: Grundtendenzen und Hauptwidersprüche, II) Beschleunigung der sozialökonomischen Entwicklung des Landes als strategischer Kurs ( A) Die Ergebnisse der sozialökonomischen Entwicklung und die Notwendigkeit ihrer Beschleunigung, B) Die Hauptrichtungen der Wirtschaftspolitik, C) Die Hauptrichtungen der Sozialpolitik), III) Weitere Demokratisierung der Gesellschaft, Vertiefung der sozialistischen Selbsverwaltung des Volkes, IV) Die Hauptziele und Hauptrichtungen der außenpolitischen Strategie der Partei (1) auf militärischem Gebiet, 2) auf politischem Gebiet, 3) auf wirtschaftlichem Gebiet, 4) auf humanitärem Gebiet), V) Die Partei, VI) Zu den Ergebnissen der Erörterung der Neufassung des Programms und der Abänderung am Statut der Partei. (BIOst-BwD/Giz)
In seiner 2017 erschienenen Publikation Im Bann der Plattformen (engl.: Social Media Abyss, 2016) löst Geert Lovink ein, was er im Untertitel verspricht: Die nächste Runde der Netzkritik fokussiert auf Online-Plattformen, die laut Lovink alles andere als 'sozial' sind. Technische Zentralisierung, ökonomische Monopolisierung und kulturelle Dissoziation sind die Folge eines zu Social-Media-Apps verengten Internets, dessen anfängliche Freiräume und Freiheitsträume ihr utopisches Potential eingebüßt haben. Stattdessen regiert die kapitalistische Gewinnsucht allerorten und bedient sich dazu der Daten der Netzwerk-Nutzer_innen. Überwachung statt Ermächtigung, Wallet Garden statt freier Entfaltung. Das Soziale ist dabei bloß noch "ein Spezialeffekt der Software" (S. 42). Geert Lovink, Leiter des Institute of Network Cultures an der Hochschule Amsterdam und seit Jahren einer der bekanntesten Netzkritiker, veröffentlicht nach Zero Comments (2008) und Das halbwegs Soziale (2012) mit seiner neusten Publikation einmal mehr eine aktuelle Standortbestimmung mit Aufforderungscharakter. Seine Rhetorik ist bisweilen drastisch ("dann haben wir den Krieg schon vor Jahren verloren", S. 83), seine Behauptungen sind rigoros ("wird das Soziale zu einem Platzhalter für eine Art zwischenmenschlicher Schutthalde", S. 33). Die Leser_innen werden im Duktus einer agitierenden Rede immer wieder durch die Verwendung der 'Wir-Form' und des Imperativs ("Wir müssen", S. 83 / "Lasst uns", S. 85) angesprochen. Lovink hat etwas zu sagen und will gehört werden. Dabei macht er gleich in der Einleitung deutlich, dass seine Kritik nicht eigens um der Kritik willen, sondern vor dem Hintergrund alternativer Vorschläge stattfindet. Folgerichtig grenzt Lovink sich mehrfach von einer "Offline-Romantik" (S. 84 u. a.) ab. Stattdessen fordert er "langfristige Kollaborationen" (S. 25) und "Netzwerke mit Konsequenzen" (S. 27). Lovink macht seine Affinität zum Medium deutlich. Er positioniert sich dezidiert nicht als konservativer Rufer einer Sehnsucht nach der Vor-Internet-Zeit, sondern als progressiver Provokateur und alternativer Visionär. Seine Kritik setzt dabei an drei zentralen Inhalten an: einer Kritik der Plattformen (Filter Bubble, Nutzer_in als Datenobjekt, Profiling, Data Mining), einer Kritik des Marktes (Monopolisierung, Algorithmen als Steuerungsmechanismen, Hochfrequenzhandel) und einer Kritik der Forschung (institutionelle Defizite, insbesondere Randstellung der Geisteswissenschaften, analytische und theoretische Schwächen). Seit Edward Snowdens Enthüllungen wissen Nutzer_innen um die Überwachung ihrer Online-Aktivitäten. Jeder Klick, jede Kommunikation wird registriert und kann ausgewertet werden. Dieses neue Bewusstsein führt laut Lovink zu einer "existentiellen Unsicherheit" (S. 80). Denn es gilt: "Alles, worauf wir jemals geklickt haben, kann und wird gegen uns verwendet werden." (S. 74) Lovink weist darauf hin, dass die sogenannten Sozialen Plattformen auf ökonomischer Ebene in parasitärer Weise von den Aktivitäten ihrer Nutzer_innen leben, d. h. ökonomisch von ihnen profitieren (vgl. S. 101). In Konsequenz fordert er eine gerechte Entlohnung für Content-Produzent_innen (vgl. S. 94) und verweist zudem auf die Notwendigkeit, neue Einkommensmodelle zu schaffen, die das 'Freie' und 'Offene' (Stichwort 'Open Source') berücksichtigen (vgl. S. 91f und S. 102). Im Zeitalter neuer Zahlungsmodelle und Währungen erscheint Geld als "gestaltete[r] Gegenstand" (S. 111). Mobiles Geld in Afrika (S. 114ff) ist dabei nur ein Beispiel, das Lovink im Zusammenhang mit einer sich verändernden Finanzwelt anführt (vgl. S. 121). Bezüglich des Bitcoins konstatiert er, dieser trage zur sozialen Ungleichheit bei (vgl. S. 138) und kritisiert "Schürf-Modell" (S. 141) und "Hortungsprinzip" (ebd.) der Währung. Was als Alternative begann, sei schnell von der herrschenden, kapitalistischen Logik vereinnahmt worden: der Anhäufung individuellen Reichtums (vgl. ebd.). Lovink beschreibt auf seinem neuerlichen Streifzug durch die Welt der Netzkritik weitere Beobachtungen anhand von Fallbeispielen. Dazu zählen so diverse Phänomene wie die i-network-Mailingliste in Uganda (S. 143ff) und seine Lektüren der Literatur des US-amerikanischen Autors Jonathan Franzen (S. 163ff). Im Zusammenhang mit dem Begriff des 'Mappings', verstanden als Verbindung von Mobilität und IT, sowie dem 'Internet of Things' verweist er auf die Bedeutung materieller Ressourcen (vgl. S. 208). Organisierte Netzwerke werden als Alternative für "intensive Kollaborationen" (S. 245) jenseits konzentrierter Konzernmacht diskutiert. Immer wieder setzt Lovink sich mit dem Status der Wissenschaft auseinander. Er verweist auf die zentrale Rolle von Forschung für die Entwicklung von Netzwerkstrukturen, die Wege jenseits einer sich nur immer weiter verstärkenden kapitalistischen Tendenz aufzeigen soll, so dass nicht nur Wenige, sondern Viele von Netzwerken profitieren können. Lovink fordert die Academia zu einer mutigen Theorieproduktion auf (vgl. S. 81f). Dazu benötigt es seiner Ansicht nach keiner Software-getriebenen Geisteswissenschaft, die Daten visualisiert, aber im Kern ohne technische Expertise bleibt (vgl. S. 41). Er fordert "eine digital fundierte, postkoloniale Theorie lebendiger Netzwerke und Organisationsformen" (S. 41). Nicht die Wirkungen, sondern die Architektur von Technologie soll in den Mittelpunkt rücken (vgl. S. 63). Unter diesen Voraussetzungen wünscht Lovink sich ein entschiedeneres Auftreten der Forschenden im öffentlichen Diskurs, das seinem Wunsch nach politisch wirksam werden soll. Denn einen ebenso großen wie bisher ungenutzt bleibenden Einfluss spricht er der Politik (namentlich 'Brüssel', vgl. S. 72) zu und konstatiert, dass nicht nur Technologie politisch, sondern auch Politik technisch sei (vgl. S. 27). Lovinks argumentatives Vorgehen besteht darin, Entwicklungen zu beschreiben und Fragen zu stellen, um in Kritik zu münden. Dabei stehen Auseinandersetzungen mit den Arbeiten anderer Wissenschaftler_innen (u. a. Baudrillard, Löffler, Galloway, Thacker, Warck, Sassen) neben seinen eigenen Beobachtungen und Kommunikationen, die er aus Projekten (Unlike Us, MoneyLab), Interviews, dem Austausch per Mail und biografischen Erfahrungen (S. 94ff) bezieht. Lovink nimmt eine strategische Gegenposition im Diskurs um die Utopien und Ideologien des Internets, der Netzwerke und Plattformen ein, die dazu führt, dass seine Redeweise an der ein oder anderen Stelle in ihrer Direktheit verkürzt wirkt. Sein Anschreiben gegen eine unreflektierte Idealisierung der Online-Welt hinterfragt die großen Zusammenhänge von Ökonomie, Politik und Sozialität der gegenwärtigen Gesellschaften. Die Negierung und Desillusionierung gängiger Freiheitsphantasmen mündet in die Aufforderung sich des emanzipatorischen Potentials erneut und neu zu bemächtigen, um die "offene Architektur" (S. 256) von Netzwerken wieder zum Vorschein zu bringen und für alle gleichermaßen profitabel zu machen – ökonomisch, technisch, sozial, kulturell. Dazu müssen die unsichtbaren Strukturen und verborgenen Mechanismen ins Licht gesetzt, die Black Boxes im aufklärerischen Duktus geöffnet werden.
Aus der Einleitung: Das Thema der Arbeit 'Die Beurteilung der Westbindung der Bundesrepublik Deutschland nach der Wiedervereinigung' behandelt den Zeitraum zwischen 1949 und 1954/55. In diesen Jahren wurde der Prozeß der Westintegration vollzogen, eingeleitet durch die Weichenstellung im Petersberger Abkommen (November 1949) und abgeschlossen mit den Pariser Verträgen (Oktober 1954), die im Mai 1955 in Kraft traten und die Bundesrepublik unwiderruflich im Westen verankerten. Die im Einvernehmen mit den drei Westalliierten in Angriff genommene außenpolitische Neuorientierung der jungen Demokratie beruhte einerseits auf der herausragenden Position Konrad Adenauers im Innern und wurde andererseits durch eine spezifische internationale Macht- und Interessenkonstellation determiniert, die zu Beginn des ersten Kapitels nach der Rekonstruktion der Vorgeschichte anhand einer Interessenanalyse der vier Siegermächte näher untersucht wird. Unter Zuhilfenahme des historisch-phänomenologischen Ansatzes in Verbindung mit der Operationalisierung des interdependenten Begriffspaares 'Wahrnehmung und Wirklichkeit' sollen die einzelnen subjektiven Entscheidungen Adenauers von der objektiven Realität getrennt werden, um auf diese Weise die Perzeption des ersten Bonner Bundeskanzlers sowie die Faktizität der zeitgeschichtlichen Ereignisse voneinander unterscheidbar zu machen. Der anschließend skizzierte Verlauf der Westbindung erschöpft sich nicht in einer chronologischen Aneinanderreihung der einzelnen Ereignisse, sondern soll vielmehr den Interaktionszusammenhang zwischen Adenauer und den außenpolitischen Entscheidungsträgern der Westmächte herausarbeiten, wobei die Memoiren Adenauers (vor allem Band 1) für das historische Verständnis unerläßlich sind. Da es wenig Sinn machen würde, bei der Beschreibung der Westintegration die in ihrem Umfang kaum mehr überschaubare Literaturbasis miteinzubeziehen und damit den Anmerkungsapparat zu überfrachten, stütze ich mich im wesentlichen auf die beiden Bände von Hans-Peter Schwarz, die meiner Ansicht nach die fundierteste wissenschaftliche Betrachtung Adenauers und seiner Politik liefern. Unter Berücksichtigung der gebotenen Kürze ist es nicht zu vermeiden, die bei Schwarz auf über 500 Seiten dargestellte Komplexität der Ereignisse in dieser Arbeit auf etwa 20 Seiten zu komprimieren. Gang der Untersuchung: Kapitel II bildet einen Querschnitt durch die 40-jährige Geschichte der alten Bundesrepublik, wobei die Haltung zur Westbindung in Politik, Presse, Gesellschaft und Wissenschaft anhand der zur Verfügung stehenden Sekundärliteratur eruiert wird. Das eigentliche Thema dieser Arbeit (Kapitel III) behandelt die Frage, inwieweit die veränderte Perzeption historischer Sachverhalte durch die Wiederherstellung der deutschen Einheit auf die Beurteilung der Westbindung Einfluß genommen hat und ob daraus eine Tendenzwende in der zeitgeschichtlichen Forschung abgeleitet werden kann. Dabei sind verschiedene Ebenen der Bewertung in ein Beziehungsgefüge zueinander zu setzen: das Weltverständnis und die Wahrnehmung der polittischen Wirklichkeit Konrad Adenauers sowie die abweichenden Perzeptionen seiner Gegner; die rückwirkende Betrachtung der Westintegration durch die Historiker aus der Distanz des zeitgenössischen Beobachters; die Erweiterung des Erkenntnishorizontes aufgrund der Einsichtnahme in bis dato unzugängliche Akten; die Interpretation der Westintegration durch Geschichts- und Politikwissenschaftler, welche die Regierungszeit Adenauers nicht bewußt miterleben konnten oder zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren waren; die Beurteilung der Westbindung aus der höheren Warte und Weitwinkelperspektive der deutschen Einheit; schließlich die nach Auswertung der umfangreichen Literatur vom Autor dieser Magisterarbeit eigens gesetzten Schwerpunkte der Bewertung. In diesem Zusammenhang soll es genügen, anstatt der Gesamtheit der Entscheidungs- und Aktionssequenz Adenauers einige seiner wegweisenden außenpolitischen Handlungen durch eine gründliche Analyse der Reden und Aufsätze seiner politischen Gegner sowie den Erkenntnisgewinn neu erschlossener Quellen einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Inhaltsverzeichnis: A.Zur Zielsetzung der Arbeit und MethodikV B.Einleitung1 C.Vorgeschichte6 D.Die Westbindung der Bundesrepublik Deutschland10 I.Voraussetzungen und Verlauf der Westbindung10 1.Interessenlage der Alliierten10 1.1UdSSR10 1.2USA12 1.3Großbritannien14 1.4Frankreich16 2.Perzeption Konrad Adenauers17 2.1Berücksichtigung des historisch bedingten westalliierten Sicherheitsbedürfnisses17 2.2Schrittweise Gewinnung außenpolitischer Handlungsfreiheit durch Schaffung einer soliden Vertrauensbasis19 2.3Antinationalismus und Antikommunismus20 2.4Neutralitätsphobie und 'Potsdam-Komplex'22 3.Der Verlauf der Westbindung24 3.1Weichenstellung in Richtung Westen: Das Petersberger Abkommen24 3.2Schuman-Plan und Gründung der Montanunion24 3.2.1Historischer Hintergrund25 3.2.2Kongruenz deutscher und französischer Interessen26 3.3Wiederbewaffnung der Bundesrepublik29 3.3.1Historischer Hintergrund29 3.3.2Innenpolitische Diskussion29 3.3.3Perzeption der Westalliierten31 3.4Pleven-Plan und Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG)32 3.4.1Entstehung des Pleven-Plans32 3.4.2Interessengegensätze zwischen Frankreich und seinen Partnern33 3.4.3Schaffung und Scheitern der EVG34 3.5Pariser Verträge: Integration der Bundesrepublik in NATO und WEU36 II.Die Beurteilung der Westbindung bis zur Wiedervereinigung38 1.Kontinuität der Westbindung von Adenauer bis Kohl38 2.Haltung der überregionalen Tages- und Wochenpresse42 3.Infragestellung der Westbindung durch die 68er Generation45 4.Ernsthafte Gefährdung der Westbindung durch die Massenwirksamkeit der Friedensbewegung47 5.'Die Grünen' als parlamentarische Vertretung der Westbindungsgegner49 6.Neutralitätsdebatten der 80er Jahre51 7.Verfassungspatriotismus und Historikerstreit54 8.Demoskopie56 III.Die Beurteilung der Westbindung nach der Wiedervereinigung60 1.Die politische Lage Deutschlands nach dem Ende des Kalten Krieges und die daraus sich ergebenden neuen Fragestellungen in der Geschichtswissenschaft60 2.Zur außenpolitischen Eigenständigkeit Adenauers: 'Kanzler der Alliierten' oder 'amerikanischer als die Amerikaner'?63 2.1Die Ausgangslage 194963 2.2'Mythos' Handlungsspielraum?65 3.Westbindung im Vergleich: Kontinuität oder Bruch mit außenpolitischen Traditionen?67 3.1Die Locarno-Politik Gustav Stresemanns67 3.2Der Mythos von der frühen Westbindung69 3.3Fazit70 4.Alternativkonzepte zur Westbindung in der Adenauer-Ära72 4.1Innerparteiliche Opposition: Jakob Kaiser und die Brückentheorie72 4.1.1Perzeption Kaisers nach Kriegsende73 4.1.2Politisches Wirken zwischen 1945 und 1948: Kurs gegen die Westbindung75 4.1.3Das Scheitern des Brückenkonzepts77 4.1.4Die Beurteilung Kaisers vor und nach der Wiedervereinigung79 4.2Parlamentarische Opposition: Kurt Schumacher und die Möglichkeiten der Neutralität83 4.2.1Perzeption Schumachers nach Kriegsende83 4.2.2Schumachers Magnettheorie87 4.2.3Opposition gegen Adenauer89 4.2.4Haltung zur Neutralität93 4.2.5Die Beurteilung Schumachers vor und nach der Wiedervereinigung95 4.3Außerparlamentarische Opposition: Gustav Heinemann und das Konzept der Ausklammerung99 4.3.1Perzeption Heinemanns nach Kriegsende100 4.3.2Heinemann und die frühe Westbindung103 4.3.3Argumente gegen die Wiederbewaffnung105 4.3.4Die Theorie der Ausklammerung109 4.3.5Außerparlamentarische Opposition gegen Adenauer113 4.3.6Die Beurteilung Heinemanns vor und nach der Wiedervereinigung117 5.Die Stalin-Note im Licht neuer Erkenntnisse: Kompromittierung oder Bestätigung der Westbindung?121 5.1Wortlaut der Note vom 10. März 1952121 5.2Grundlage der Forschungsdiskussion: Die Legendenbildung um eine (vermeintlich) verpaßte Gelegenheit zur Wiedervereinigung123 5.3Genese der Forschung und Erweiterung der Quellenbasis128 5.4Die Entstehungsgeschichte der Stalin-Note im Kontext der Kontinuität konfrontativer sowjetischer Deutschlandpolitik seit 1947133 5.5Die Evidenz des reinen Propagandacharakters140 5.6Die Schwäche der wissenschaftlichen Gegenposition148 5.7Die Fragwürdigkeit der Alternativhypothese152 5.8Weitere Beweise für die mangelnde Ernsthaftigkeit der Sowjet-Offerte156 5.9Die Beurteilung der Haltung Adenauers zur Stalin-Note159 6.Die Beurteilung Adenauers nach der Wiedervereinigung167 6.1Adenauer als Einheitsgegner?167 6.2Westbindung und Politik der Stärke aus Sicht der 90er Jahre171 E.Zusammenschau und Ausblick182 F.Quellen197 G.Literatur199
Umweltbewußtsein und Verhalten in umweltrelevanten Bereichen.
Themen: Einstufung der Bedeutung politischer Probleme wie Arbeitslosigkeit, Wohnraumversorgung, Erhalt des Sozialstaates, Verbrechensbekämpfung, Ausländerfragen, Umweltschutz und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft (Skalometer); Beurteilung der persönlichen Betroffenheit durch Lärm, Abgase, schlechte Luft und herumliegende Abfälle; Verkehrsbelastung der Wohnstraße des Befragten; empfundene Lärmbelästigung am Abend; Ausblick auf Grünflächen und eigener Gartenbesitz; Charakterisierung der Lage der Wohnung sowie empfundene Lärmbelastung der Wohnumgebung; Zufriedenheit mit der Umweltsituation in der Wohngegend; globale Einschätzung der Umweltverhältnisse (Skala); Empfindung von Eigenverantwortung hinsichtlich Umweltschutz; Einstellung zur Wissenschaft und Technik als umweltschädigend oder schützend; ökologische Werthaltungen und Umweltbewußtsein (Skala).
Umweltbewußtes Einkaufsverhalten: Beachten der Umweltverträglichkeit von Produkten beim Einkauf; Orientierung an Kennzeichnungen umweltfreundlicher Produkte; Kenntnis und Beachten des ´Blauen Engels´; Bereitschaft zur Zuzahlung für umweltbewußte und umweltfreundliche Produkte; umweltbewußtes Kaufverhalten, z.B. beim Kauf von Getränken in Pfandflaschen; Zurücklassen von Verpackungen in Geschäften sowie Veränderung des Umweltverhaltens in der letzten Zeit; Kauf von saisonbezogenem und regionalem Obst und Gemüse; Kauf wiederaufladbarer Batterien; Kleidungskauf im Second-Hand-Laden; Tragedauer für Kleidungsstücke (eine Saison bis 3 Jahre); Mode, Preis oder Langlebigkeit als Kriterien beim Kleidungskauf; Einstellung zu gentechnisch behandelten Lebensmitteln; Beurteilung von Aussagen über umweltschädliche Produkte, den Kauf von Konservendosen und die allgemeine Sorglosigkeit beim Umgang mit Umweltproblemen; Einstellung zum Kauf von Produkten aus kontrolliert-biologischem Anbau.
Abfallwirtschaft: Häufigkeit des Trennens von Abfall in den einzelnen Wertstoffkategorien; Besitz einer Biomülltonne bzw. eigene Kompostierung; Sondermüllsammelstelle in näherer Umgebung; Entfernung zum nächsten Altpapier- sowie Altglascontainer; Gemeinschaftsmülltonne oder eigene Mülltonne; Art der Beteiligung des Haushalts am Dualen System mit dem Grünen Punkt; Einstellung zum Umfang der allgemeinen Müllproduktion, zum Recycling und zur umweltschonenden Beseitigung von Restmüll (Skala); Bereitschaft zur Zahlung von höheren Müllgebühren sowie Trennung weiterer Müllarten.
Energie- und Wasserverbrauch: Verwendung von Energiesparlampen; energiebewußtes Abschalten von Licht sowie von Fernsehgeräten; sparbewußte Nutzung von Wasser und Wasserspareinrichtungen im Haushalt; Wasserspartaste bei der Toilette; verbrauchsgerechte Abrechnung der Wasserkosten oder Pauschalverfahren; Vorgehensweise beim Zimmerlüften im Winter; Heizungsart; Abschalten der Heizung bei mehrstündigem Verlassen der Wohnung; Gründe, die gegen ein Abschalten sprechen; Nutzung der Nachtabsenkung für die Heizung und mögliche Gründe dagegen; Pauschalabrechnung der Heizungskosten für die Wohnung; Nutzung eines Wäschetrockners; Einstellung zum Energiesparen (Skala).
Verkehr und Auto: Besitz und Anzahl von Fahrrädern, Mopeds, Motorrädern und Autos; Umweltschutz als Grund für den Nichtbesitz oder eingeschränkter Nutzung eines PKWs; Nutzungshäufigkeit des PKWs in Tagen sowie nach Kilometerleistung; Häufigkeit von Ausflügen an Wochenenden und präferiertes Verkehrsmittel; ziellose Fahrten mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto ´nur so zum Spaß´; benutztes Verkehrsmittel beim letzten Urlaub; Nutzungshäufigkeit der Bundesbahn insgesamt und beruflich im letzten Jahr; Selbsteinstufung als intensiver, überdurchschnittlicher, durchschnittlicher oder eher unterdurchschnittlicher Fahrer; Besitz einer Bahncard; Nutzungshäufigkeit von Flügen insgesamt, innerhalb Deutschlands, innerhalb und außerhalb Europas im letzten Jahr; Anteil genutzter Flüge für berufliche Zwecke; Anzahl der Urlaubsreisen im letzten Jahr; Verkehrsmittelnutzung bei Haushaltseinkäufen und auf dem Weg zum Arbeitsplatz; Entfernung zum Arbeitsplatz sowie zur Einkaufsstätte; Wegezeiten zur Arbeit; berufsbedingte Nutzung des PKWs; Nutzungsmöglichkeit öffentlicher Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit und Wegezeit; Einstellung zu Aussagen über Auto und Verkehr, wie z.B. Änderung des Fahrstils zur Verringerung des Benzinverbrauchs, gewohnheitsmäßige Nutzung von PKWs, zu geringe Nutzung des ÖPNV, Reduzierung von PKW-Nutzung aus Umweltschutzgründen und Nutzung von Fahrgemeinschaften (Skala); Mitgliedschaft in einer Umweltschutzorganisation und übernommene Funktion; politische Partizipation in Umweltfragen; Häufigkeit der Diskussionen um Umweltschutz; vermutete Einstellung des sozialen Umfelds zu einem eigenen Engagement in einer Umweltschutzgruppe; Einschätzung der Wirksamkeit umweltpolitischer Maßnahmen wie bestehende Gesetze zum Schutz der Umwelt; Einstellung zu einer stärkeren Überwachung der Einhaltung von Umweltschutzgesetzen; Steuererhöhungen zur Finanzierung eines verbesserten Umweltschutzes; akzeptierter Höchstpreis für Benzin; Zufriedenheit mit den Leistungen des Bundesumweltamtes (Skalometer); Einstellung zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen; präferierte Höchstgeschwindigkeitsgrenze; Zustimmung zu autofreien Innenstädten, Erweiterung von Fußgängerzonen und Erhöhung von Parkgebühren in Großstädten; Befürwortung von verkehrsberuhigten Bereichen und Tempo-30-Zonen in reinen Wohngebieten; Einstellung zum Ausbau des ÖPNV, von Radwegenetzen, zu einer Verteuerung des Autofahrens und zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene; Einstellung zur erheblichen Erhöhung von Müllgebühren, zum Bau von Müllverbrennungsanlagen, zum Einrichten von Mülldeponien und zu verschärften gesetzlichen Vorschriften für die Herstellung von Produkten; Beurteilung des jüngsten Fortschritts bei der Umweltverträglichkeit von Verpackungen, bei der Reinheit von Gewässern, bei der Luftsauberkeit, beim Bodenschutz, beim Klimaschutz und der Energieeinsparung; Einschätzung der Gefährlichkeit von Gentechnik und Beurteilung der ausreichenden Schutzfunktionen des Staates; Kenntnis der sogenannten ökologischen Steuerreform; Präferenz für schrittweise oder zügige Umstellung auf eine solche Steuerreform; Umweltschutz und Arbeitsplatzbeschaffung; Kenntnis des Begriffs ´nachhaltige Entwicklung´ (sustainable development); Beurteilung der Umweltverhältnisse in den neuen sowie in den alten Bundesländern; Vertrauen in die Kompetenz von Parteien, Umweltschutzbehörden, Initiativen, Gewerkschaften und in die Industrie bezüglich des Umweltschutzes.
Umweltwissen: Schätzung eines durchschnittlichen Wasserverbrauchs eines Bürgers pro Tag, des Anteils von Strom aus Atomkraftwerken und Kenntnis des Strompreises pro Kilowattstunde; Haushaltsgeräte mit dem höchsten Energieverbrauch; verantwortliches Gas für den Treibhauseffekt; Gefahr durch hohe Ozonwerte am Boden oder in der Erdatmosphäre; Kenntnis von heimischen Tieren und Pflanzen, die auf der sogenannten ´Roten Liste´ stehen; Beurteilung der eigenen sowie gesamtdeutschen gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Lage; Wohnfläche (in qm); Anzahl der Wohnräume kleiner als 6 qm; Wohnform und Art des Wohnhauses; Baujahr des Wohnhauses; Kontakthäufigkeit zu Nachbarn.
Demographie: Geschlecht; Geburtsmonat und Geburtsjahr; Schulbildung; beruflicher Ausbildungsabschluß; Erwerbstätigkeit; Wochenarbeitsstunden; berufliche Position; Furcht vor Arbeitslosigkeit; eigene Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren; Selbsteinstufung der Schichtzugehörigkeit und auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Politikinteresse; Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner und Erwerbstätigkeit des Lebenspartners; Kinderzahl; Alter der im Haushalt lebenden Personen; Einkommen des Befragten und Haushaltseinkommen; Konfession; Religiosität; Ortsgröße des Ortes, in dem der Befragte aufgewachsen ist; Herkunft aus der DDR; Wohndauer; Telefonbesitz; Anrufbeantworterbesitz; Computerbesitz und Internetanschluß.
Interviewerrating: Anwesenheit Dritter beim Interview und deren Verwandtschaftsgrad zum Befragten; Eingriffe anderer Personen in das Interview; Kooperationsbereitschaft und Zuverlässigkeit des Befragten.
Zusätzlich verkodet wurden: Interviewdatum; Anzahl der Interviews im Sample Point; Anzahl der telefonischen und persönlichen Kontaktversuche; Intervieweralter; Bildungsniveau des Interviewers.