In den letzten Jahrzehnten ist Wahrheitskommissionen und anderen Instrumenten einer "Gerechtigkeit im Wandel" viel Aufmerksamkeit zu Teil geworden. Der Umgang mit der Vergangenheit steht auch heute hoch im Kurs. Der Beitrag fragt nach der Schaffung und Anwendung solcher Techniken der Vergangenheitsbewältigung. Noch in den 1990er Jahren wurden Wahrheitskommissionen euphorisch begrüßt, zu Beginn des neuen Jahrtausends verlagerten sich die Gewichte zugunsten von Strafverfolgung und anderer Instrumente. Der Beitrag behandelt in diesem Zusammenhang die Entstehung globaler Aufarbeitungsnormen und deren Entwicklung zu einem institutionalisierten Netzwerk. Er unterstreicht die Notwendigkeit, "Gerechtigkeit im Wandel" neu zu überdenken. Es muss berücksichtigt werden, dass die Entstehung von Machtknoten in den Netzwerken zur Konzentration von Ressourcen und Diskursmacht führt. (ICEÜbers)
Der Beitrag erörtert die internationale politische Situation nach Beendigung des Kalten Krieges 1989 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. In diesem Zusammenhang gilt das Hauptaugenmerk Russland und China, deren politische Entwicklung beschrieben wird und die als autokratische Systeme dargestellt werden. Ferner werden die Vor- und Nachteile der amerikanischen Hegemonie für die Weltordnung, insbesondere die Auswirkungen auf die Verbreitung der freiheitlichen Demokratie betrachtet. Anders als erwartet brachte nach Ansicht des Autors das Ende des Kalten Krieges nicht das gelobte demokratische Zeitalter. Autokratische Regime wie Russland, China oder der Iran gewannen zusehends an Macht. Der Westen muss sich entscheiden: Will er die Welt nach seinen Vorstellungen formen oder sich in einer Weltordnung einrichten, die andere gestaltet haben? (ICG2)