In: World development: the multi-disciplinary international journal devoted to the study and promotion of world development, Band 22, Heft 4, S. 535-542
Wichtigster Tagungsordnungspunkt des Gipfeltreffens der GUS am 9. Oktober 1992 in Bischkek war die Herbeiführung einer Einigung über die Rubelzone. Eine entsprechende Vereinbarung wurde nur von sechs Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Die Staaten, in denen der Rubel in Umlauf ist, sollen ihre Geldpolitik abstimmen; für das Verhältnis zu den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken wird eine Zahlungsunion nach dem Vorbild der Europäischen Zahlungsunion (EZU) der fünfziger Jahre vorgeschlagen. Anstelle einer übernationalen Zentralbank wurde ein Interbankenrat für gegenseitige Verrechnungen gegründet. Vor dem Hintergrund des Entwicklungsstandes im Geldsystem der fünfzehn ehemaligen Sowjetrepubliken sind die Vereinbarungen von Bischkek nicht sehr bedeutend. (BIOst-Wpt)
In: Voprosy ėkonomiki: ordena trudovogo krasnogo znameni ežemesjačnyj žurnal ; Vserossijskoe ėkonomičeskoe izdanie = Issues of economics, Heft 11, S. 36-64
ISSN: 0042-8736
Inhalt der vorliegenden Analyse sind zunächst Wesen und Hauptfaktoren der Entwicklung der russischen Finanzkrise. Im einzelnen werden die Probleme des Staatshaushalts, der Refinanzierung der Staatsschulden und die Dynamik der Zahlungsbilanz aufgeschlüsselt. Im Mittelpunkt des sehrT ausführlichen Beitrags steht eine genaue Chronologie der Krise im Finanzsystem 1997-98 in den einzelnen Etappen und anhand der wesentlichen Details. Mit der abschließenden makroökonomischen Prognose werdem vier Szenarien bei der Realisierung unterschiedlicher Varianten der Geld- und Kreditpolitik erstellt. Mittels Zahlentabellen und Graphiken sind die Kennziffern und Abläufe in allen Einzelheiten verdeutlicht. (BIOst-Rgl)
Der Autor erörtert im vorliegenden Beitrag zwei vrschiedene Sichtweisen bzw. Möglichkeiten, wie die Regulierung der Finanz- und Kreditpolitik der ehemaligen Sowjetunion erfolgen könnte. Der erste Weg schlägt den direkten Einfluß auf die Geldakkumulation durch die Administration vor, was eine Währungsreform quasi per Konfiskation bzw. Einfrieren von Konten bedeutet. Die indirekten Maßnahmen wären in einer Preisregulierung allein durch die Nachfrage der Produktionsteilnehmer zu sehen. Die zweite vom Verfasser vorgeschlagene Sichtweise geht von den Ursachen, d.h. dem Fehlen eines Marktes und vor allem dem Staatsmonopolismus aus und erörtert zunächst die Schlüsselprobleme der sowjetischen Finanzpolitik. Dabei wird deutlich, daß die Lösung dieser Strukturprobleme vor allem in einer Stimulierung der Nachfrage nach Investitionen und in der Durchführung verschiedener Restriktionen zu suchen ist. (BIOst-Rgl)
Grundprinzip der 1992 in Rußland eingeleiteten Wirtschaftsreformpolitik war die simultane Implementierung von wirtschaftlicher Liberalisierung, Privatisierung und Stabilisierung. Eine Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung und der Geldpolitik in Rußland in den Jahren 1992 bis 1994 macht jedoch deutlich, daß kurzfristig angelegte politische Maßnahmen und das Vertrauen auf Marktkräfte nicht ausreichen, um den notwendigen strukturellen Anpassungsprozeß einzuleiten. Erforderlich ist eine aktive staatliche Wirtschaftspolitik, die vor allem den Aufbau des Finanzsektors als Mindestvoraussetzung eines erfolgreichen Restrukturierungsprozesses in den Vordergrund stellt. Hierbei geht es schwerpunktmäßig um den Aufbau einer von finanziellen Transaktionen entlasteten Zentralbank und eines funktionierenden Systems von Geschäftsbanken. (BIOst-Wpt)