Kapital - sonst nichts?: Weitere Anmerkungen zu einer notwendigen Diskussion über "Beck und Brater: Grenzen abstrakter Arbeit"
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Volume 1976, Issue 3, p. 404-415
ISSN: 0340-0425
Die vorliegende 'Gegenkritik' bezieht sich auf eine Kontroverse über einen Aufsatz von Brater und Beck in Leviathan 2, 1976, in dem diese die These entwickeln, wegen der Notwendigkeit gebrauchswertbezogener Arbeit bleibe die Subjektivität im Fortgang kapitalistischer Vergesellschaftung praktisch relevant. Der Autor will durch den Nachweis objektiver Bedingungen und Prozesse die Frage nach der Subjektivität einordnen. Möglichkeiten aktiver Veränderung, die sich aus dieser Einschätzung ergeben, wären von einer Politischen Psychologie zu entwickeln. Die kategoriale Einführung des Doppelcharakters kapitalistischer Produktionsprozesse - Arbeits- und Verwertungsprozess zugleich - betont gegenüber Lenhardts Argumentation die Widersprüchlichkeit kapitalistischer Produktionsweise. Sie wendet sich gegen Horns Begriff der 'Subjektivität' indem sie auf die auch von Horn als Problem erkannte 'Vermitteltheit' gesellschaftlicher und psychischer Prozesse mit den abstrakten gesellschaftlichen Bewegungsgesetzen verweist. Ähnlich wie Beck und Brater will der Autor die Benennung historischer Chancen für die arbeitenden Individuen in der Diskussion halten. Eine systematische Bestimmung der 'Grenzen abstrakter Arbeit' wäre Grundlage einer Politischen Psychologie. (KA)