"Im Mittelpunkt unseres Beitrags steht die Governance regulativer Politik im europäischen Mehrebenensystem. Die empirische Analyse konzentriert sich auf drei der wichtigsten Infrastrukturbereiche: die Telekommunikation, den Elektrizitätssektor und das Eisenbahnwesen in drei westeuropäischen Ländern (Deutschland, Frankreich und Großbritannien). Die zentrale These unseres Beitrags lautet, dass für die Regulierung öffentlicher Infrastrukturen in Europa die Herausbildung eines mehrdimensionalen, dynamischen Interaktionsraumes charakteristisch ist, in dem verschiedene GovernanceModi auf eigentümliche Weise kombiniert werden. Dieser politische Interaktionsraum wird nicht durch formale Institutionen und Kompetenzen definiert, sondern durch Akteursstrategien, Interaktionen und Dynamiken des europäischen Mehrebenensystems konstituiert." (Autorenreferat)
"Die Frage, wie unter den Bedingungen begrenzter Staatlichkeit regiert werden und welchen Beitrag die internationale Gemeinschaft dazu erbringen kann, ist ein zentrales Thema der Weltpolitik und der wissenschaftlichen Diskussion geworden. Diesem Befund muss sich die Governance-Diskussion stellen." (Autorenreferat)
International audience ; As with European experiments, in various regions in France, territorial intelligence projects have been initiated since 2003. (see the regions of Lower Normandy, Lorraine, Réunion Island, the Aquitaine region, etc.).The objective of these is to gather and exploit information which is not confined to particular sectors and the collective processing of which can contribute to durable development. Apart from institutions, civil society and the inhabitants of the territory, it is observed that companies and in particular small and medium sized enterprises are natural partners who show interest in such initiatives. Both the different economic chains and the participating organizations thus derive considerable benefit in terms of the anticipation of threats and in the reaffirmation of the territory as a common resource worth defending. Above and beyond the information processing systems operating within these organizations or economic chains, the articulation of internal actions to generate informational capital in terms of local territorial intelligence, produces a leverage effect with visibility of European or even worldwide visibility (Herbaux, 2007)52. Nonetheless these experiments lead to widely differing results, of which the progressive abandonment of the project by the companies involved is one of the most commonly observed. To support a theoretical contribution as a thread for this communication, we report on the results of a Delphi type survey completed in 2006 and covering 53 companies in the Nord- Pas de Calais region involved in a process of territorial intelligence since 2003. This revealed that 43 companies out of the 53 concerned had not followed through on their internal information sharing project and contented themselves, by default, with the results by economic sector derived from public regional surveillance Beyond this apparent disengagement from the process initiated, we may be curious about this apparent discretion of a group of actors concerning local government. This ...
Das Governancemodell ist in der Bildungsfoschung bisher kaum verbreitet. ... Die in diesem Sammelband zusammengefassten Beiträge [sind ein Versuch], die Übertragbarkeit dieses in anderen Wissenschaftsbereichen sich etablierenden Modells auf den Bildungsbereich auf theoretischer Ebene auszuloten. Die Fallstudie dieses Beitrag zur School Governance im Kanton Luzern, verfolgt drei Ziele: 1. zunächst soll... ein real existierendes Schulsystem vorgestellt und damit der Blick geschärft werden für die Topografie eines Praxisfeldes, auf das sich die theoretische Diskussion bezieht.; 2. wird der Versuch gewagt, die Anwendbarkeit des Governancemodells an diesem Praxisfall zu erproben, und zwar einerseits im Hinblick auf das Luzerner Bildungswesen im Allgemeinen sowie andererseits im Hinblick auf das kantonale Schulentwicklungsprojekt Schulen mit Profil, zu dem Daten aus einer Längsschnittstudie (1997-2006) vorliegen. Abschließend werden die Erfahrungen aus dieser Fallstudie bilanziert und mögliche Ableitungen für die Anwendung des Governancemodells im Bildungsbereich diskutiert. (DIPF/Orig.).
Public Management wird verstanden als Gestaltung, Lenkung und Entwicklung öffentlicher Institutionen und deren Leistungserbringungsprozesse. Public Governance wird verstanden als Organisation der Willensbildung , der Entscheidungsfindung und der Erfüllung von öffentlichen Aufgaben. In dem Beitrag werden Governance-Perspektiven der Ökonomie, die neue Institutionenökonomie, das kooperative Management sowie Governance-Modelle mit ökonomischem Hintergrund dargestellt. Abschließend wird das "New Public Management" als praktische Anwendung erläutert. (GB)
Obwohl Lateinamerika die demokratischste Entwicklungsländerregion weltweit ist und auch dort die demokratische Herrschaft eine Entwicklungsdividende gebracht hat, ist die Legitimationsbasis vieler der dortigen Demokratien prekär. Zwar ist das Gewaltmonopol nicht in dem Maße eingeschränkt oder repressiv wie in anderen Regionen. Doch gleichwohl existieren auch in etlichen lateinamerikanischen Ländern staatsfreie Räume, der Rechtsstaat ist meist defekt, und staatliche Strukturen sind vielfach dysfunktional mit Blick auf die Überwindung von Entwicklungsbarrieren. Eine maßgebliche Ursache für die verschiedenen Formen von Staatsversagen ist, dass es in vielen Demokratien Lateinamerikas nicht gelungen ist, stabile und demokratische Parteiensysteme zu etablieren. Die Fragmentierung dieses "Mittelbaus" zwischen Bürger und Staat hat nicht nur kohärente Reformen erschwert, sondern auch populistisches Regieren mit autoritären Zügen begünstigt. Die Förderung von Good Governance sollte daher, gerade aufgrund der im internationalen Vergleich immer noch günstigen Rahmenbedingungen, Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit bleiben.
International audience ; As with European experiments, in various regions in France, territorial intelligence projects have been initiated since 2003. (see the regions of Lower Normandy, Lorraine, Réunion Island, the Aquitaine region, etc.).The objective of these is to gather and exploit information which is not confined to particular sectors and the collective processing of which can contribute to durable development. Apart from institutions, civil society and the inhabitants of the territory, it is observed that companies and in particular small and medium sized enterprises are natural partners who show interest in such initiatives. Both the different economic chains and the participating organizations thus derive considerable benefit in terms of the anticipation of threats and in the reaffirmation of the territory as a common resource worth defending. Above and beyond the information processing systems operating within these organizations or economic chains, the articulation of internal actions to generate informational capital in terms of local territorial intelligence, produces a leverage effect with visibility of European or even worldwide visibility (Herbaux, 2007)52. Nonetheless these experiments lead to widely differing results, of which the progressive abandonment of the project by the companies involved is one of the most commonly observed. To support a theoretical contribution as a thread for this communication, we report on the results of a Delphi type survey completed in 2006 and covering 53 companies in the Nord- Pas de Calais region involved in a process of territorial intelligence since 2003. This revealed that 43 companies out of the 53 concerned had not followed through on their internal information sharing project and contented themselves, by default, with the results by economic sector derived from public regional surveillance Beyond this apparent disengagement from the process initiated, we may be curious about this apparent discretion of a group of actors concerning local government. This ...
Governance ist ein neues Paradigma der sozialwissenschaftlichen Forschung, das auf der Systemanalyse aufbaut und handlungsorientiert konzipiert ist. Das Governance-Konzept trägt dazu bei, fehlgeleitete Ressourcen freizusetzen, und eignet sich für den privaten ebenso wie für den öffentlichen Sektor. Spielarten von Governance sind Corporate Governance, European Governance, Good Governance und Global Governance. Governance verfügt über ein hohes integratives Potenzial und vermag unterschiedliche Elemente zu einem systemischen Ganzen zu verbinden. Gemeinsam mit innovativem Wissensmanagement kann es Produktivitätsreserven mobilisieren und eine höhere Performance des betreffenden Systems bewirken. (ICE2)
"In seiner Vieldeutigkeit dem Begriff des Netzwerkes vergleichbar, bestimmt der Topos Governance heute große Teile des sozialwissenschaftlichen Diskurses. Dabei riskiert dessen Bedeutungsgehalt bei zunehmend inflationärem Gebrauch auf der Strecke zu bleiben. Eine Sichtung der unzähligen zum Thema vorliegenden Untersuchungen trägt kaum zum Erkenntnisgewinn bei sondern mündet letztlich eher in Gemeinplätzen wie etwa einer 'Kooperation zum Erreichen gemeinsamer Ziele'. Ausgehend von einer zunächst relativ abstrakten Begriffsbestimmung von Governance (G) wird hier deshalb versucht, sukzessive konkretere und empirisch gehaltvollere Begriffe wie Governance Arrangement (GA), Local Governance (LG) und Local Governance Arrangement (LGA) einzuführen und in einem erweiterten, nicht ausschließlich die deutschsprachige Debatte betreffenden Kontext zu diskutieren. Ein letzter Abschnitt wird dann das Verhältnis von LGAs und Zivilgesellschaft, bzw. bürgerschaftlichem Engagement erörtern. Governance soll zunächst als Phänomen verstanden werden, demzufolge spezifische Eigenschaften verschiedener Ordnungsmechanismen einander derart ergänzen, dass sich gesellschaftspolitischer Komplexität angemessene Lösungen herausbilden und/ oder gefördert werden können. GAs bezeichnen die Logiken, Mechanismen, Prinzipien, Designkriterien, Evaluierungsinstrumente, Struktur-und Rahmenbedingungen sowie institutionellen Voraussetzungen von Governance. Im Konzept von LG verdichten sich die Vorstellungen lokaler Politikforscher und die Programme internationaler Organisationen über territoriale Spezifika von GAs. LGAs schließlich sind dessen auf verschiedenen Ordnungsmechanismen und GA-Prinzipien beruhenden empirischen Manifestationen auf subnationaler Ebene. Insgesamt sollen die folgenden Überlegungen dazu beitragen, nach einer kurzen theoretischen Annäherung einen systematisierenden und empirisch-methodischen Zugang auf das Konzept zu eröffnen, an dem zukünftige Untersuchungen anknüpfen könnten." (Textauszug)