"Die Reform der Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Kanton Bern (Schweiz) wurde zum Anlass genommen, um die berufliche Karriere von Absolventinnen und Absolventen der in Auflösung begriffenen Seminare für Grund- und Hauptschullehrkräfte zu untersuchen. Im Mittelpunkt dieses Forschungsprojekt (Laufzeit: 2002-2005) steht der Vergleich zwischen Personen, die a) ohne nennenswerten Unterbruch im Lehrerberuf tätig sind, b) den Lehrerberuf verlassen haben, aber zum Zeitpunkt der Befragung wieder als Lehrperson tätig sind, c) trotz erfolgreich abgeschlossener Ausbildung nie in den Lehrerberuf eingestiegen sind und d) im Lehrerberuf tätig gewesen waren, ihn aber zu einem bestimmten Zeitpunkt verlassen haben. Das Design erlaubt eine Erweiterung der bisherigen, zumeist auf 'Überlebendendaten' beruhenden Analysen und Modelle zur Karriere von Lehrkräften. Im Rahmen des vierten Workshops 'Qualitative Inhaltsanalyse' werden das zweistufige Vorgehen der methodischen Umsetzung, bestehend aus einer schriftlichen und einer nachgeordneten mündlichen Befragung, sowie vor allem die Strategie zur Auswertung der Interviewdaten vorgestellt. Ergebnisse der Studie werden an dieser Stelle nicht referiert. Vielmehr wird ein in Anlehnung an Mayring (2003) erstelltes maßgeschneidertes Auswertungskonzept zur Analyse der 171 Interviews sowie seine Umsetzung präsentiert. Hierbei werden die Datenaufbereitung, die Generierung und Überprüfung von Forschungsfragen sowie die Entwicklung des Kategoriensystems expliziert und - im Sinne eines Erfahrungsberichts - der Diskussion zugeführt." (Autorenreferat)
In diesem Beitrag werden erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes vorgestellt, das rechtsorientierte Einstellungen von Jugendlichen im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen untersucht. Nach einem knappen Überblick über den bisherigen Stand der Forschung, der Darstellung des eigenen Forschungsdesigns und einiger zentraler quantitativer Befunde zu rechten, ethnozentrischen und gewaltaffinen Einstellungen bei Schülern in einem neuen und einem alten Bundesland analysieren [die Autoren] in einem weiteren Schritt das Vorkommen rechter Orientierungen unter Jugendlichen an den von [ihnen] untersuchten Einzelschulen und nehmen basierend darauf hoch und niedrig belastete Schulen vergleichend in den Blick. Dabei gehen [sie] der Frage nach, welche Zusammenhänge zwischen einer hohen bzw. niedrigen Belastung von Einzelschulen durch rechtsorientierte Jugendliche und der Qualität schulischer Anerkennungsbeziehungen bestehen. In einem abschließenden Ausblick werden die bisherigen Ergebnisse bilanziert und einige Perspektiven für die weitere Forschungsarbeit entwickelt. (DIPF/Orig.) ; The authors present first results of a research project examining right-wing-oriented attitudes among adolescents within the framework of school-related relationships of mutual recognition. Following a short survey of the latest developments in research, the presentation of the research design of the project in question, and some of the central quantitative findings on rightwing, ethnocentric, and violence-prone attitudes among students in one of the old and one of the new Laender, the authors analyze – in a second step – the occurrence of right-wing orientations among adolescents learning at the individual schools forming part of their study and, based on this examination, they compare highly affected and lesser affected schools. In this context, they ask whether there exists a connection between a high or a low occurrence of right-wing attitudes among adolescents at the individual schools and the quality of the school-internal relationships of mutual recognition. In a final outlook, the present findings are assessed and possible perspectives for further research are developed. (DIPF/Orig.)
'Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Evaluationsstudie über die Akzeptanz und die Bekanntheit des Unterrichtsprinzips 'Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern' an den Institutionen der Lehrerinnenaus- und -fortbildung dargestellt. Expertinnen-Interviews, die Durchsicht von Vorlesungsverzeichnissen und Studienführern und eine österreichweite schriftliche Befragung von Studierenden und Professorinnen an den Pädagogischen Akademien zeigen: Trotz einer Vielzahl von Maßnahmen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur sind die Inhalte des Unterrichtsprinzips nur teilweise angekommen. Neben den bereits eingeleiteten Initiativen werden auch Abwehrmechanismen analysiert, die eine Akzeptanz von Gender-Themen erschweren. Widerstände gegen dieses sensible Thema werden sich auch in Zukunft nicht alleine durch Maßnahmen auf der Sachebene beseitigen lassen.' (Autorenreferat)
Die Autoren berichten über die Ergebnisse einer telefonischen Befragung deutschsprachiger Soziologieprofessorinnen und -professoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die vom 9. November bis 14. Dezember 2000 durchgeführt wurde. Im Rahmen der Qualitätssicherung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS) diente die Befragung dazu, die Nutzung und Bewertung der Produkte und Dienstleistungen der GESIS zu erfassen. Die Gruppe der Soziologieprofessorinnen und -professoren wurde ausgewählt, da diese zur Kerngruppe der (potenziellen) Nutzer der GESIS gehören und angenommen wird, dass sie über eine besondere Expertise zur Beurteilung der Produkte und Dienstleistungen der GESIS verfügen. Die Befragungsergebnisse werden hinsichtlich des Bekanntheitsgrades der GESIS sowie der jeweiligen Nutzung und Bewertung des Informationszentrums Sozialwissenschaften (IZ), des Zentralarchivs für Empirische Sozialforschung (ZA) und des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) zusammenfassend dargestellt. (ICI)
Die Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen nennt zwei Bereiche, die vor allem der Qualitätsentwicklung in der Schule dienen sollen, von denen schon in den letzten Jahren zahlreiche Impulse für Innovationen ausgegangen sind: 1. Die Förderung in der deutschen Sprache ist Aufgabe des Unterrichts in allen Unterrichtsfächern. 2. Die weitere Auswertung der TIMS-Studie; es müssen neue Initiativen im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Unterricht und darüberhinaus bis hin zur Herausbildung von Schulprofilen entstehen. Sie hebt hervor, daß Qualitätsfragen zu einer Daueraufgabe an allen Schulen zu machen sind. (DIPF/Sch.)
Weiterbildung und Praxiserfahrung sind Möglichkeiten, das Arbeitsmarktrisiko zu mildern. Es wird untersucht, wie viele Studierende studienbegleitende Praktika absolvieren, welche Bedeutung diese für sie haben, welchen Einfluß die Praktika auf künftige Berufsentscheidungen haben und ob sie mehr Chancen oder zusätzliche Belastung bedeuten. Dazu wurden 1997 am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg 621 Studierende schriftlich befragt. Untersucht werden Praktikumsverhalten, -erfahrungen und -wünsche, die Studienmotivation, Berufswünsche sowie die soziale Situation der Studierenden. Möglichkeiten und Grenzen eines Pflichtpraktikums werden aufgezeigt. Daraus werden Konsequenzen für den Studiengang abgeleitet. Sie betreffen u.a. die Qualität des Praktikums und die Schaffung geeigneter Voraussetzungen bei den Studierenden. (prf)
Der Autor untersucht in seinem Beitrag die Personalentwicklung auf dem Gebiet der Erziehungswissenschaften. Zum einen analysiert er die quantitative Entwicklung des Hochschulpersonals im Vergleich zu anderen Fachgebieten. Zum anderen wird ausschnitthaft die disziplinäre Reproduktion der Erziehungswissenschaft im Spiegel der Ausschreibung von Hochschullehrerstellen beleuchtet. Er stellt zunächst fest, daß das Stellenvolumen in der Erziehungswissenschaft nach einem starken Zuwachs in den 60er und 70er Jahren bis Mitte der 80er Jahre konstant blieb und danach ein stetiger Abbau zu verzeichnen war. Erst ab 1990 ist die personelle Rekrutierung der Disziplin wieder in Bewegung geraten. Um letzteres zu belegen, wurden vom Autor zwischen 1990 und 1992 sämtliche Stellenangebote in der "Zeit" und in der "DUZ"" durchgesehen und ausgewertet. Insgesamt wird deutlich, daß "die Disziplin dabei ist, sich derzeit erstmals in größerem Umfang zu erneuern". (psz)
Es ist hinlänglich bekannt, daß nun das große Wehgeschrei unter den ostdeutschen Professoren und wissenschaftlichen Universitätsangehörigen angehoben hat. [.] Da sind vornehmlich die menschlich sehr gut nachvollziehbaren Ängste vor dem Verlust an Sicherheit angesichts drohender Arbeitslosigkeit. [.] Mancher "Wessi" streckte da schon einmal, angesichts dieser Situation, mit besten Absichten die helfende Hand von West nach Ost. Neu zu sein scheint, daß diese Hand zunehmend verschmäht wird. Angenommen, die Zurückweisung wäre gerechtfertigt, läßt dies dann nicht auf westliche Arroganz oder gar Besatzergehabe gegenüber dem Osten schließen? (DIPF/Orig.)
Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Entwicklungen in den beiden deutschen Staaten und deren Wiedervereinigung gibt der Beitrag über grundsätzliche Unterscheidungsmerkmale des Lehrerberufs in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Näher betrachtet werden hierbei besonders die Aufgabenbereiche und Tätigkeitsfelder, Möglichkeiten des Berufszugangs und Arbeitsmarktchancen sowie bildungspolitische, arbeitsrechtliche und pädagogische Bedingungen der Lehrertätigkeit. (DIPF/paul) ; Different educational goals as well as development of society in the frame of alternative political concepts changed the situation of teachers and their work in the two Germanies during the last 40 years. In the moment of "revolutionary" changes of society and politics in the GDR in November 1989 it is worth to give an overview on some fundamentals and central topics of the teaching profession, such as aims fixed by legislation law, expectations of society, entrance to the teaching profession, working conditions and social characteristics of teachers in Western and Eastern Germany. Beside all differences similar conditions of historical tradition, educational expansion and its problems since the seventies as well as changed demands by a new generation of pupils give the framework which makes teachers still fell obliged to solve conflicts between the individual and the society as regards the interest of their pupils. On the other hand the development of the past 40 years has produced new circumstances which make teachers often ask for legal solutions and advice in everyday work instead of using their "freedom" to innovate the educational process. Namely in the GDR there are new conditions to this problem to be expected. (DIPF/Orig.)
Der Begriff δαίμων ist semantisch äußerst vieldeutig, was seine Definition erschwert. In der vorplatonischen Antike war er nicht an einen bestimmten Kult oder an Feste und Rituale gebunden: Homer benutzt die Begriffe δαίμων und θεός ohne Unterschied, und in der Antike steht er auch für das Schicksal der Individuen (μοῖρα, τύχη), für ein Rachewesen (ἀλάστωρ) oder für die Seele der Verstorbenen. Im ersten Teil dieser Arbeit wurde der Bedeutungswandel dieses Begriffes analysiert. Diese Analyse erfolgte nicht in rein chronologischer Ordnung, sondern orientierte sich vielmehr an der Bedeutung des Begriffes innerhalb verschiedener literarischer Gattungen (in der Epik homerischer Zeit und bei Hesiod, in der Tragödie und in der Komödie) und der vor- und nachplatonischen Philosophie. Die Schriften Platons wurden in diesem Teil nicht berücksichtigt. Um sie geht es im zweiten Teil der Arbeit. Die Einleitung sollte zeigen, auf welchem religiösen und kulturellen Hintergrund Platon seine Lehren entwickeln konnte und wie sich die Vorstellung des Dämonischen nach Platon gewandelt hat. Er entwickelt eine Idee, auf der zuerst die Philosophen der Alten Akademie und später die des mittleren Platonismus ihr Lehrgebäude der so genannten "Platonischen Dämonologie" errichtet haben. Gemeint ist die Idee der vermittelnden Funktion des dämonischen Elementes, das zwischen zwei ansonsten unvereinbaren Elementen vermitteln kann: zwischen dem Sterblichen und dem Unsterblichen, zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen – Platon selbst sagt im Symposion: «Die Gottheit verkehrt nicht unmittelbar mit Menschen» (θεὸς δὲ ἀνθρώπῳ οὐ μείγνυται: Pl., Symp., 203a1-2). Das zweite Kapitel des ersten Teiles untersucht die immer schematischer werdende Ausarbeitung einer Dämonologie, die von den Dreiecken des Xenokrates bis zu den starren Katalogisierungen bei Apuleius und in den Reden von Maximus von Tyros führt. Die vorliegende Arbeit geht nicht über diese Autoren hinaus. Denn sie soll zeigen, wie die unmittelbaren Nachfolger Platons, die Mitglieder der Alten Akademie, und später die Philosophen des mittleren Platonismus ihre Theorien ausgearbeitet haben, indem sie das, was bei Platon verschiedenartige Andeutungen waren, strukturierten, und indem sie das in ein Konzept bringen wollten, was bei ihm unbestimmt blieb. Dabei wurden sie vielleicht von der Darstellung des Dämonischen (und speziell des δαιμόνιον des Sokrates) in zwei Dialogen zweifelhafter Authentizität beeinflusst: durch den Alkibiades I und den Theages. Im mittleren Platonismus werden die Dämonen fest in das gesamte kosmologische System eingebunden, und auch das δαιμόνιον des Sokrates hört auf, das unbegreifliche und undefinierbare dämonische Zeichen zu sein, von dem Platon in seinen Dialogen spricht: Es wird von dort an wie ein δαίμων dargestellt. Um diesen interpretatorischen Vorschlag zu bekräftigen, wurden im zweiten Teil dieser Arbeit die verschiedenen Termini untersucht, die Platon für das Dämonische verwendet. Diese wurden in vier "Kategorien" eingeteilt, die aber dennoch kein starres Schema darstellen sollen, sondern ineinander übergehen, weil sie alle die platonische Idee der vermittelnden Natur des Dämonischen gemeinsam haben: 1) Die δαίμονες als beschützende Mächte, Hirten für die Menschen in der Erzählung eschatologischer Mythen im Phaidon und in der Politeia, in derjenigen des Zeitalters des Chronos im Politikos und in den Nomoi; 2) Der δαίμων, der dem höheren Teil der Seele bzw. der rationalen Seele entspricht, die vom Demiurgen geschaffen wurde, von dem Platon im Timaios spricht; 3) Das δαιμόνιον des Sokartes, auf das Platon in zahlreichen Schriften verweist; 4) Eros, wie er in der Rede der Priesterin Diotima von Mantinea im Symposion als δαίμων μέγας beschrieben wird. In den zwei unterschiedlichen Darstellungen des Mythos des Chronos bei Platon im Politikos und in den Nomoi sind die δαίμονες göttliche Wesen, die über den Menschen stehen. Sie wachen über die Lebewesen wie göttliche Beschützer und Hirten, und stellen ihnen alles Lebensnotwendige zur Verfügung. Während sie im Mythos des Politikos für die Menschen sorgen, indem sie lediglich deren primären und körperlichen Bedürfnisse befriedigen – hier ist der Mensch als ein Lebewesen unter vielen dargestellt –, beziehen sich die Aussagen in den Nomoi nur auf die Menschen, die sich von den Tieren unterscheiden. Hier sorgen die δαίμονες dafür, dass die Menschen miteinander in einem Zustand leben, der sowohl durch Eigenschaften gekennzeichnet ist, die dem Goldenen Zeitalter entnommen sind (wie z. B. Frieden und Prosperität), als auch durch politisch konnotierte Begriffe wie sittliche Scheu, Gesetzlichkeit und die Fülle der Gerechtigkeit (Leg., IV 713e1-2). In den Nomoi findet sich daneben auch eine andere Vorstellung der δαίμονες, die nicht an einen mythologischen Kontext gebunden ist, sondern an einen religiösen. Gemeint ist die Beschreibung der kultischen Handlungen im Prototyp einer idealen Stadt, wie er von den drei Protagonisten des Dialoges, dem Kreter Klinias, dem Spartaner Megillos und einem anonymen Athener präsentiert wird. Hier sind die δαίμονες in ein hierarchisches System göttlicher Wesen eingegliedert, das aus Göttern, Dämonen und Helden besteht. Der Dämon wird als positives göttliches Wesen dargestellt (entsprechend der platonischen Vorstellung, dass das Göttliche nie Ursache für ein Übel bei den Sterblichen ist), das jeden einzelnen Menschen begleitet und die Aufgabe hat, dessen Lebenssituation zum Guten zu wenden, indem es ihn manchmal von bestimmten Handlungen abhält (Leg., V, 732c1-6). Diese Stelle erinnert einerseits an den apotreptischen Charakter des δαιμόνιον des Sokrates. Andererseits ist der δαίμων in den Nomoi nicht nur eine verhindernde, sondern auch eine aktive Macht. Wie bei Hesiod (Op., 121-123) und in den platonischen Darstellungen im Phaidon und in der Politeia, werden die δαίμονες hier als Wächter (φύλακες) beschrieben , die den Menschen begleiten und ihn durch sein Leben führen. Im Timaios gibt es dagegen nicht die Vorstellung, dass der Dämon eine äußere Macht ist, die für die menschlichen Seelen sorgt und sie führt; diese Funktion übernehmen dagegen die Sterne, die in der Anzahl den Menschenseelen gleichen bzw. die niedrigeren Götter, die den sterblichen Teil der Seele erschaffen und die Aufgabe haben, das Lebewesen zum Bestmöglichen hin zu lenken (Pl., Tim., 42e2-4): Sie ziehen den Menschen auf, ernähren ihn, und empfangen ihn nach dem Tod schließlich wieder (Tim., 41d1-3), so wie es die δαίμονες in den Mythen im Politikos, in den Nomoi, im Phaidon und schließlich teilweise auch in der Politeia tun. Im Timaios ist der δαίμων dagegen eine innere Kraft, weil er mit der Seele selbst gleichzusetzen ist. In diesem Punkt könnte er auch mit dem Eros des Symposion verglichen werden, der, wie im letzten Teil dieser Arbeit gezeigt wurde, mit einem Impuls der Seele in eine bestimmte Richtung hin gleichzusetzen sein könnte: Er strebt zum Hohen, zur Idee des Guten, bringt also auch die Seele dazu, sich zu vergöttlichen; wenn diese allerdings zum Niederen strebt, kann der Dämon nicht verhindern, dass sich der Mensch auf einen fast tierischen Zustand herabbegibt. Im eschatologischen Mythos des Phaidon (107d-108b; 113b) wird der δαίμων als eine Art Schutzgeist dargestellt, der einem Menschen bei der Geburt durch das Schicksal zugeteilt wird (λαγχάνω: 107d6), ihn im Laufe seines Lebens begleitet und seine Seele nach dem Tod zum Ort des Gerichtes führt. Aus dieser Darstellung geht nicht klar hervor, wie viele δαίμονες dabei beteiligt sind und welcher Art sie sind: Handelt es sich um zwei Dämonen gleicher Art, um zwei verschiedener Arten (der ἑκάστου δαίμων in 107d6 und der ἡγεμών in 107e1 und 108b2, der eine Art Jenseitsdämon darstellt) oder um drei δαίμονες zweier unterschiedlicher Arten (wenn man davon ausgeht, dass der ἄλλος ἡγεμών in 107e3 nur die Aufgabe hat, die menschliche Seele aus dem Hades zu seiner Reinkarnation zu führen)? Alle drei Interpretationen sind nach Platons Text denkbar. Sicher ist, dass die δαίμονες in diesem Mythos als schützende Wesen dargestellt werden, die mächtiger als die individuellen Seelen sind und als überpersönliche Kräfte auf die Einzelseele im Dienst der Gerechtigkeit einwirken. Eine analoge Funktion hat der δαίμων auch im Mythos von Er in der Politeia, doch mit dem entscheidenden Unterschied, dass er nicht durch das Schicksal einer Seele zugeteilt wird, sondern von der Seele selbst ausgewählt wird. Dadurch wählt die Seele zugleich die Art des zukünftigen Lebens aus. Das stellt eine Innovation im traditionellen religiösen Glauben dar, dem zufolge die Götter und die Notwendigkeit über das Schicksal eines Menschen entscheiden. Die δαίμονες tragen hier keinerlei Verantwortung für die Wahl, die das Individuum trifft. Aus diesem Grund dürfen die Sterblichen die Schuld für ihre eigenen Leiden nicht bei den Göttern oder Dämonen suchen, sondern nur bei sich selbst. Anders als bei Hesiod beschützt der δαίμων hier nicht den Menschen, sondern beschränkt sich darauf, das Schicksal zu überwachen, das dieser sich selbst ausgesucht hat, (a) als Begleiter seines Lebens (Resp., 620d8-c1) und (b) als Garant für die Realisierung aller getroffenen Entscheidungen (620e1). Der δαίμων der Politeia ist also Ausdruck der Wahl einer Lebensform und des Schicksals, die vom Menschen selbst getroffen wurde. Der δαίμων, der den Menschen dazu zwingt, dem Schicksal zu gehorchen, das er sich ausgesucht hat, erinnert an das δαιμόνιον des Sokrates, das in apotreptischer Weise interveniert, um den Philosophen an falschen oder ungebührlichen Handlungen zu hindern und das immer an seine philosophische Mission gebunden ist. Könnte man also die Hypothese aufstellen, dass die Seele des Sokrates das Lebensparadigma des Philosophen gewählt hat und dass sein δαιμόνιον interveniert, um ihn daran zu hindern, sich von diesem gewählten Paradigma zu entfernen? Obwohl in der Politeia der "Philosoph" nicht zu den möglichen Lebensformen zählt, wäre auch diese Interpretation möglich. Denn auch das δαιμόνιον des Sokrates ist eine Art "schützendes Zeichen", eine göttliche Macht, die mächtiger als die menschliche Seele ist. Dies würde einen roten Faden darstellen, der das Bild der δαίμονες als Schutzgeister mit dem des δαιμόνιον des Sokrates verbindet. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass das δαιμόνιον kein eigentlicher Dämon, sondern eben ein dämonisches Zeichen ist, weshalb Platon niemals den Begriff δαίμων in Bezug auf ein solches benutzt. Wenn Platon von diesem Zeichen spricht, bleibt er unbestimmt. Er nennt es φωνή (Stimme), dämonisches Zeichen (τὸ δαιμόνιον σημεῖον) oder einfach τι δαιμόνιον bzw. τὸ δαιμόνιον. Der Begriff τὸ δαιμόνιον, der eine elliptische Variante zu τὸ δαιμόνιον σημεῖον ist, suggeriert, dass es sich nicht um ein wirkliches, individuelles Wesen handelt, sondern um ein Zeichen von irgendetwas. Ein Zeichen muss eine Quelle bzw. einen Absender und einen Empfänger haben. Der Empfänger ist in diesem Fall Sokrates, und die Quelle ist mit Sicherheit eine Gottheit. Man kann nicht genau sagen, um welche Gottheit es sich handelt. Man könnte vermuten, dass Apoll der Ursprung des dämonischen Zeichens ist, weil an ihn Sokrates' philosophische Aufgabe gebunden ist und weil τὸ δαιμόνιον sich immer nur in einem philosophischen Zusammenhang zeigt. Das δαιμόνιον wäre also ein Zeichen (σημεῖον), durch das sich der Gott Sokrates auf indirektem Wege zu erkennen gibt, um ihn vom schlechten Handeln abzuhalten. Man könnte sich also fragen: Wenn die Götter, wie Platon sagt, uneingeschränkt gut sind, warum interveniert diese Gottheit dann nur zugunsten des Sokrates und nicht der anderen Menschen? Sokrates ist ein tugendhafter Mensch, das Beispiel des wahren Philosophen, und sowohl Platon als auch Xenophon stimmen überein, wenn sie sagen, dass er von den Göttern sicherlich geliebt ist. Dennoch wäre es möglich, dass der Gott seine Zeichen nicht nur ihm sendet, sondern auch allen gewöhnlichen Menschen, dass aber nur ein dämonischer Mensch (δαιμόνιος ἀνήρ: Pl., Symp., 203a5) wie Sokrates sie empfangen kann. Die Einzigartigkeit des δαιμόνιον, von der Platon in der Politeia spricht (τὸ δ' ἡμέτερον οὐκ ἄξιον λέγειν, τὸ δαιμόνιον σημεῖον· ἢ γάρ πού τινι ἄλλῳ ἢ οὐδενὶ τῶν ἔμπροσθεν γέγονεν: Pl., Resp., VI 496c3-5), hängt also von Sokrates' Atopie ab, der als einziger Mensch die Eigenschaften besitzt, das Zeichen des Gottes zu empfangen und zu interpretieren. Eine ähnliche Idee kommt auch bei Plutarch zum Ausdruck, der als erster mittelplatonischer Autor versucht hat, das δαιμόνιον des Sokrates in eine dämonologische Lehre zu integrieren. In der Schrift De genio Socratis lässt er Simmias sagen, dass das δαιμόνιον im Grunde genommen nicht nur Sokrates gehört, sondern dass tatsächlich nur er und sehr wenige weitere Personen, die frei von Leidenschaften sind, die Gedanken der Dämonen wahrnehmen können (Plut., De Gen., 588 E; 593 D). An diesem Punkt darf man fragen: Warum greift Platon in seinen verschiedenen Darstellungen auf das Konzept des Dämonischen zurück, um sich sowohl auf die Seelen derjenigen Toten, die sich in Dämonon verwandelt haben (Resp., V 469a; VII 540c; Crat., 397e-398c) als auch auf die Schutzgeister, auf göttliche Hirten im Zeitalter des Chronos, auf den höheren Teil der Seele im Timaios, auf das δαιμόνιον des Sokrates oder auch auf Eros zu beziehen? Was ist das Element, das solch unterschiedliche Bilder miteinander verbindet? Die Antwort auf diese Frage ist in der Definition des Dämonischen zu suchen, die im Symposion enthalten ist: «Alles Dämonische ist zwischen Gott und dem Sterblichen » (καὶ γὰρ πᾶν τὸ δαιμόνιον μεταξύ ἐστι θεοῦ τε καὶ θνητοῦ: Pl., Symp., 202d13-14). Das Charakteristische dieses dämonischen Elementes ist in allen Darstellungen Platons seine vermittelnde Funktion. Das haben bereits die Philosophen der Alten Akademie und des mittleren Platonismus verstanden, die ihr immer schematischer werdendes dämonologisches System entwickelt haben, das als "platonische Dämonologie" bekannt ist und das auf eben jener Textstelle basiert. Doch haben sie außer Acht gelassen, dass die verschiedenen Darstellungen des Dämonischen bei Platon trotz des roten Fadens, der sie verbindet, nicht identisch sind: Eros, der "vermittelnde Dämon", entspricht weder den δαίμονες der platonischen Mythen noch dem δαίμων, der im Timaios die rationale Seele darstellt, noch dem sokratischen δαιμόνιον. Der Eros des Symposion kann ferner als ein wirklicher δαίμων gelten (ähnlich den traditionellen δαίμονες oder den Schutzgeistern der kosmologischen und eschatologischen Mythen bei Platon), doch nur in einem allegorischen Verständnis. Innerhalb der Vorstellung des Dämonischen, die, wie gezeigt wurde, in allen platonischen Dialogen eine Verbindung zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen darstellt und eine Kommunikation zwischen diesen entgegengesetzten Wesen ermöglicht, versinnbildlicht Platon einerseits auf der epistemologischen Ebene, andererseits auf der kosmologischen und psychologischen Ebene den Begriff des μεταξύ, d.h. die Theorie des Mittleren. Diese kommt nicht nur in der Darstellung des Eros zum Ausdruck, sondern auch in anderen Bereichen: Mittleres sind die δόξα und der θυμός; in der politischen Theorie gilt die Aristokratie als Mittelweg zwischen der Demokratie und der Monarchie; in der Ethik ist Mittleres das Konzept des βίος μικτός, das von Platon im Philebos ausgearbeitet wurde, und im Timaios stellt das Bild der Weltseele etwas Mittleres dar. Aber wofür ist der platonische Eros eine Allegorie? Auf der einen Seite repräsentiert er die Philosophie, personifiziert durch Sokrates und verstanden als μεταξύ zwischen Weisheit und Unwissenheit, auf der anderen Seite ist er die Personifizierung der βούλησις, der Sehnsucht nach dem, was ihm fehlt und was er besitzen möchte. Es handelt sich also nicht um ein individuelles Wesen, sondern um eine personifizierte Eigenschaft der Seele: Er ist das Bild einer formenden Kraft der Seele und ihres Strebens nach der Idee des Guten, die durch Betrachtung der immer reiner werdenden Erscheinungen des Schönen (τὸ καλόν) erreicht werden kann. Durch die Betrachtung des Schönen erinnert sich die Seele an ihre Verwandschaft mit den Ideen und erhebt sich zu ihnen und dadurch zur Unsterblichkeit. Die vorliegende Untersuchung ergibt somit das Bild einer grundlegenden Vorstellung von der Natur und von der vermittelnden Funktion des Dämonischen, einer Vorstellung, die sich in vielfältigen Facetten zeigt, in Bildern, die sich mal überlagern, mal unterscheiden, jedoch ohne Brüche, auf eine natürliche und harmonische Art und Weise.
Bildungsaspiration, Gesellschaftsbild, Selbstverortung bei Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern.
Chancen I: Soziales Milieu der Herkunftsfamilie. Hintergründe der Schulwahl.
Chancen II. Jugendliche: Schullaufbahn, Aspiration, Einstellungen, Verkehrskreise, Klima im Elternhaus, Ausbildung. Eltern: Rückblick, Einstellungen, berufliche Pläne des Jugendlichen bzw. Einflussnahme auf die Berufswahl.
Themen: Chancen I Befragung des Haupternährers: Kinderzahl; für jedes Kind wurde erfragt: Geschlecht; Alter (klassiert); Schulausbildung (höchster Schulabschluss); Schulpflichtigkeit; Berufstätigkeit; Art der Berufsausbildung; Ausbildungssektor; besuchte Schulart desjenigen Kindes, das im August ins 5. Schuljahr gekommen ist; Zweigangebot des besuchten Gymnasiums; präferierter Schulzweig; Schulartpräferenz bei gleicher Entfernung; empfundene Entfernung des nächstgelegenen Gymnasiums; zumutbare Entfernung; Entfernung in Kilometern (Schulweg); schnellstes Verkehrsmittel für den Schulweg; Umsteigehäufigkeit; Zeitaufwand für den Schulweg; Standort des nächstgelegenen Gymnasiums; empfundene Entfernung zur nächsten Realschule und Hauptschule; zumutbare Entfernung, Entfernung, schnellstes Verkehrsmittel, Umsteigehäufigkeit und Zeitaufwand für den Schulweg zur Realschule bzw. Hauptschule sowie Standort der nächsten Realschule bzw. Hauptschule; detaillierte Angaben zum Schulweg: tatsächlicher Zeitaufwand für den Hinweg und den Rückweg sowie für alle genutzten Verkehrsmittel; für beide Großelternpaare sowie den Befragten und dessen Ehepartnerin wurde jeweils erfragt: berufliche Stellung, Schulbildung, Schulabschluss, Berufsausbildung, Berufsausbildungssektor; Berufstätigkeit der Frau und Arbeitsunterbrechung; Gründe für die Wiederaufnahme der Arbeit; weiterführende Schulbildung und höchster Schulabschluss der Verwandten und Bekannten; Bewertung von Aussagen über Arbeit, Gesellschaft, Demokratie, Aufstiegsmöglichkeiten und Mitbestimmung (Skala); für zwei Freunde (Freizeitpartner) wurde erfragt: berufliche Stellung, Schulausbildung und Schulabschluss, Art des Kennenlernens, Häufigkeit der Treffen, selber Wohnort, Entfernung in Kilometern; Vereinsmitgliedschaft; Vereinsart; Teilnahmehäufigkeit; Vereinsmitglieder Alteingesessene oder Zugezogene; Ortsbezogenheit der Vereinsaktivitäten; Funktionsträger im Verein; Parteimitgliedschaft; Parteiamt; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; eigene Meinungsführerschaft bei Problemen im Beruf, in der Kindererziehung und bei Politik; Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft oder einem Berufsverband und Funktion; Einschätzung des Prestiges des eigenen Berufs und des Berufsprestiges des Vaters; Berufsaspiration für das eigene Kind; persönliches Nettoeinkommen; Verdiensteinbußen; Mitverdiener; monatlicher Einkommensbeitrag der Mitverdiener; Wohnstatus; Erbe oder Kauf der Wohnung; regionale Mobilität; erster Wohnsitz; Ortsgröße des ersten Wohnsitzes; für bis zu 4 Umzüge wurde erfragt: Umzugsgründe, Umzugsjahr, Umzugsziel, Ortsgröße; Wohnungswechsel am derzeitigen Wohnort und Zeitpunkt; Vergleich des neuen und des letzten Wohnviertels anhand von Gegensatzpaaren hinsichtlich Nachbarn, Sauberkeit, Lärm, Zentralität, Landschaft, Verkehrsaufkommen, Urbanität, soziale Zusammensetzung, Modernität und Bebauungsdichte; Arbeiterviertel; Selbstidentifikation mit dem Wohnort bzw. als Westfale/Rheinländer; Charakterisierung des Wohnviertels anhand von Eigenschaftspaaren; Ortsverbundenheit; Art der Beteiligung am Ortsleben; Unterstützung durch Lehrer und Schulverwaltung bei der Entscheidung für die weiterführende Schule; Teilnahme an Elternveranstaltungen (z.B. Elternsprechtage bzw. Klassenpflegschaftsversammlungen) in der Grundschule; Teilnahme an diesen Veranstaltungen allein oder mit Ehepartner; Teilnahmehäufigkeit; Hausbesuch des Lehrers und Gesprächsthemen; Klassenpflegschaftsamt; Hinweis auf Nachteile der weiterführenden Schulform; Schulartalternativen; Gründe für die Wahl des Schultyps; Zeitpunkt der Entscheidung für den gewählten Schultyp; Kenntnis der schulischen Voraussetzungen für bestimmte Berufe; Einschätzung der Ausbildungskosten bei auswärtigem Wohnen; Tätigkeitsmerkmale ausgewählter Berufe; Unterschiede zwischen Realschule und Hauptschule bzw. Gymnasium und Realschule; Sinn und Zweck einer Universitätsausbildung; präferiertes Berufseintrittsalter für Jungen bzw. Mädchen allgemein sowie für das eigene Kind; Zusatzkosten und Höhe der monatlichen Kosten für die weiterführende Schule; Kenntnis der Stipendienmöglichkeiten; Kenntnis der Voraussetzungen für ein Stipendium; Höhe des Stipendiums; spätere Rückzahlung des Stipendiums; Verständnis des Begriffs Weiterkommen; Einschätzung der persönlichen Karrieremöglichkeiten im derzeitigen Beruf; Weg für berufliches Weiterkommen; Arbeitsplatzatmosphäre und Bewertung der Kollegen sowie des Vorgesetzten anhand von ausgewählten Eigenschaften und Aussagen; (Kollegen achten auf Arbeitsleistung des Befragten sowie Politikinteresse der Kollegen; persönliche Haltung hierzu; Vorgesetzter fragt um Rat und verlangt Gehorsam, persönliche Haltung hierzu); Automatisierungsgrad der persönlichen Tätigkeit; Arbeitszufriedenheit (Skala); Einschätzung der Aufstiegschancen im derzeitigen Betrieb; Bezahlung; Wahrscheinlichkeit des Arbeitsplatzverlustes und Gründe für Arbeitsplatzverlust; Arbeitsbelastung: Durchhaltevermögen bis zum Renteneintrittsalter; Alternativen zu hoher Arbeitsbelastung; erwartete Einkommensentwicklung; Einstellung zu Bildung und Weiterbildung; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Differenzierungsmerkmale; Gesellschaftsbild: Anzahl der Differenzierungsgrade, Kategorien und Merkmale; Parteipräferenz; Parteibindung; Zeitpunkt der ersten Arbeitsaufnahme bzw. Eintrittszeitpunkt im derzeitigen Betrieb; jeweilige Betriebsgröße und Entgeltart; Betriebswechselhäufigkeit; Gründe für den ersten und letzten Betriebswechsel; Häufigkeit von Arbeitsbesprechungen mit Vorgesetzen, deren Inhalte und Initiator; Einstellung zu ausgewählten Aussagen zur Arbeitswelt und zum Gesellschaftsbild (Skala); vermutete soziale Zusammensetzung weiterführender Schulen; Weiterbildungspläne bei Schulerfolg des eigenen Kindes; geplantes Studium und Studienrichtung bei Schulerfolg; Berufspräferenz für das Kind aus der Sicht der Eltern sowie des Kindes (Traumberuf).
Demographie: Alter; Familienstand; Verwandtschaftsverhältnis zum Kind; Berufe der Großeltern sowie von Vater und Mutter des Kindes; früher ausgeübter Beruf des Ehepartners; Ausbildung der Bekannten; besuchte Schule.
Zusätzlich verkodet wurde: Geschlecht des Schülers (der Schülerin), Region, besuchte Schule, Klasse.
In Arbeiterfamilien wurde zusätzlich der Ehepartner des Haushaltsvorstands mit einem vergleichbaren Fragebogen befragt.
Chancen II 1. Befragung der Jugendlichen: Schulbiographie für bis zu drei Schulen: Schulart der weiterführenden Schule; Anzahl der wiederholten Klassen; Jahr des Schulabgangs; Abgangsklasse; Abgangsmotiv; Schulart bei Übergang auf eine andere Schule; Art der Schulschwierigkeiten; Stellenwert ausgewählter Faktoren für Schulerfolg (Skala); ausreichende Unterstützung der Eltern; Einschätzung der persönlichen Schulleistung im Vergleich zu den Klassenkameraden; Zeugnisnoten der drei Lieblingsfächer und der drei nicht-Lieblingsfächer; Anzahl der Umzüge nach der Grundschule und Entfernung; Ausbildungsstatus des Jugendlichen; Ausbildung in einer Lehrwerkstatt; Ausbildungsberuf; Ausbildungspersonal am Ausbildungsplatz; Ausbildungsdauer; Stellung im Betrieb nach Ausbildungsende; Zeitraum bis zum Stellenantritt nach Schulabschluss; Stellenart; Lehr- oder Anlernvertrag; Grund für aufgebene Stelle; gesuchte Stellenart (Arbeitslose); Anzahl der Bewerbungen; für bis zu drei Betriebe wurde erfragt: Beruf bzw. Tätigkeit; Ausbildungsart; Betriebsgröße; Informationsquelle für Bewerbung; Ablehnungsgründe; mehr Stellenbewerber als freie Plätze; Gründe für die Stellenannahme; Berufspläne: Tätigkeitswechsel (berufsfremd oder berufsaufbauend); Sicherheit der Durchführung dieser Berufspläne; Bewertung der jetzigen Tätigkeit und Gründe für Gefallen bzw. Nichtgefallen; Betriebsgröße; Auszubildende: theoretischer Unterricht neben der Berufsschule (Stunden pro Monat); ausbildungsfremde Arbeiten (Stunden pro Tag); Gewerkschaftsmitgliedschaft aus eigenem Antrieb oder geworben; nur Stelleninhaber: Einstellung zur Arbeit; Gründe für negative Arbeitseinstellung; persönlicher Beitrag zum Haushaltseinkommen; nur Schüler: Berufswunsch und Ausbildungsart; Sicherheit der Realisierung des Berufswunsches; Gründe für Sicherheit bzw. Unsicherheit; voraussichtliches Schulabschlussjahr; aktive Ausbildungsplatzsuche; Anzahl der Bewerbungen; Stellenzusage; Ausbildungsdauer; Status nach Ausbildungsabschluss; Einstellung zur Schule; Gründe für negative Einstellung; berufliche Wertorientierung (Skala); weitere Berufspräferenzen und deren Rangfolge; nur Schüler und Arbeitslose: für die genannten Berufspräferenzen wurde erfragt: aktive Ausbildungsplatzsuche; Grund für fehlende Aktivität; Berufsempfehlung der Berufsberatung; Gründe für fehlende Bewerbung; Anzahl der Bewerbungen; Zusage eines Ausbildungsplatzes und dessen Annahme bzw. Gründe für Nichtannahme; Ablehnungsgründe des Betriebs; benötigter Schulabschluss; Aufstiegsmöglichkeiten; Zukunftsaussichten; berufliche Anforderungen; Einschätzung des regionalen Ausbildungsplatzangebotes; Hilfe bei der Berufswahl durch die Eltern bzw. durch die Schule und Art dieser Hilfe; Beurteilung der Hilfe durch das Arbeitsamt; Wegezeiten, genutzte Verkehrsmittel, Umsteigehäufigkeit und Einschätzung der Entfernung zur Arbeit bzw. Schule; Skala: Kontrollüberzeugung; Parteipräferenz; Parteianhänger; Parteimitgliedschaft; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Personengruppen der Freizeitkontakte; Cliquenzugehörigkeit; Trendsetter; Klassensprecher bzw. Vertrauensamt; fester Freund bzw. feste Freundin; Einverständnis des Partners mit den Berufsplänen; andere Berufsvorschläge des Partners; für den Partner und die engsten Bekannten wurde erfragt: Alter, Erwerbstätigkeit, Beruf bzw. angestrebter Beruf, berufliche Stellung des Partners und der engsten Bekannten sowie deren Eltern, abgeschlossene Schulausbildung; Kontakthäufigkeit mit dem Partner; Bezugsperson; Zustimmung der Eltern zu den Berufsplänen und Alternativvorschläge; Einstellung zu Politik, Demokratie, Gesellschaftsform, Klassengesellschaft, gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeit und Mitbestimmung (Skala); Lebensziele; feste Regeln im Elternhaus; Bewertung der elterlichen Kontrolle; Freunde und Freundinnen sind den Eltern persönlich bekannt; Information der Eltern über Ausgehen und Freizeitpartner; Anzahl der Abende außerhalb des Elternhauses; frei verfügbares Geld pro Woche; Rechenschaftspflicht über eigenes Geld; Rezeptionshäufigkeit und Titel beruflicher Themen in den Medien; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Ablehnung bei Bewerbungen wegen der Gesundheit; Bekannte und Verwandte im eigenen Betrieb; Hilfe bei der Stellensuche aus dem sozialen Umfeld; fehlende Alternative bzw. Grund für zwangsweise Stellenannahme; Häufigkeit von Konflikten mit den Eltern; Übernahme des Erziehungsstils der Eltern für die eigenen Kinder; vermutete Gründe für negative Einstellung von Jugendlichen zu Schule bzw. Arbeit.
Demographie: Geschlecht; Gewerkschaftsmitgliedschaft; Vereinsmitgliedschaft; Art des Vereins; Teilnahmehäufigkeit an den Vereinsaktivitäten; Konfession; Kirchgangshäufigkeit.
Zusätzlich verkodet wurde: Anwesenheit Dritter während des Interviews.
2. Befragung der Eltern: Befragte Person; jeweils für Vater und Mutter wurde erfragt: Stellenwechsel seit 1971; derzeitige Arbeitslosigkeit; aktueller Beruf; Betriebsgröße; Branche; berufliche Stellung; vorbereitender Kurs oder Umschulung mit Zertifikat; Nettoeinkommen des Befragten und des Ehepartners; Haushaltsgröße; nur Berufstätige: Höhe des sonstigen Einkommens; retrospektive Beurteilung der Bildungsentscheidung für das Kind und Gründe; damalige Beratung; Ursachen für falsche Beratung; Beurteilung der weiterführenden Schule im Hinblick auf die Berufsvorbereitung; berufsbezogene Förderung in der Schule; Schülerstatus des Jugendlichen; Hilfestellung bei der Berufswahl und Art der Hilfe; Zufriedenheit mit der Stelle und Gründe für diese Zufriedenheit bzw. für Unzufriedenheit; alternative Tätigkeitsvorstellungen (berufsfremd oder auf den Beruf aufbauend); Sicherheit der Pläne und Gründe für Sicherheit bzw. Unsicherheit; nur Schülereltern: Kenntnis des Berufswunsches des Jugendlichen; Einstellung zu diesem Berufswunsch und Gründe für diese Einstellung; Überlegungen zum Beruf des Jugendlichen und Berufswunsch für den Jugendlichen; Sicherheit der Pläne und Gründe für Sicherheit bzw. Unsicherheit; wichtigste Aufgaben des Staates; Einstellung zu Politik, Demokratie, Gesellschaftsform, Arbeit, Klassengesellschaft, gesellschaftlicher Aufstieg und Mitbestimmung (Skala).
Chancen III 1. Befragung der Jugendlichen: Interviewte Person; Schülerstatus; zuletzt besuchte Schulart; bisheriger und angestrebter Schulabschluss; Aufnahme eines Studiums; Studienfach; Gründe gegen ein Studium; Einschätzung der Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium; Ausbildungs- oder Berufsstand; spätere Berufstätigkeit geplant; berufliche Pläne; angestrebter Beruf; Zukunftssicherheit des angestrebten Berufs; Sicherheit der Berufsausübung; derzeit ausgeübter Beruf; Branche; Betriebsgröße; berufliche Stellung; Häufigkeit von Betriebswechseln; Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; Berufsausbildung und Ausbildungsdauer; Weiterbeschäftigung im Ausbildungsbetrieb; berufliche Stellung nach der Ausbildung; retrospektive Beurteilung der Berufsausbildung; Note der Abschlussprüfung; Dauer anderer Aktivitäten vor der jetzigen Berufstätigkeit bzw. Schulausbildung; Besuch einer Abendschule; berufsbezogene Kurse; Umzugshäufigkeit seit 1977/78; Homogenität des sozialen Wohnumfelds; Einstellung zu Politik, Demokratie, Gesellschaftsform, Arbeit, gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten und Mitbestimmung (Skala); Gewerkschaftsmitgliedschaft; Vertrauensamt; Parteipräferenz; Parteibindung; Parteimitgliedschaft; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Vereinsmitgliedschaft; Vereinsart; Teilnahmehäufigkeit; Cliquenzugehörigkeit; Zusammensetzung der Clique; berufliche Wertorientierung (Skala); retrospektive Beurteilung des Schulabschlusses; Wegezeit zur Arbeit; Umsteigehäufigkeit; Einschätzung des Arbeitsweges; Einschätzung der Zukunftssicherheit der Tätigkeit; Gedanken an andere berufliche Pläne (berufsfremd bzw. berufsaufbauend); Berufswunsch; Sicherheit der anderen Berufspläne; monatliches Nettoeinkommen des Befragten und seines Partners; Familienstand; Zusammenleben mit den Eltern, dem Partner oder in einer Wohngemeinschaft; Kinder; Höhe der monatlichen Nebeneinkünfte; Lebensziel.
2. Der Elternfragebogen wurde an die Fragenbatterie des Jugendlichenfragebogens angepasst.
Chancen IV: detaillierte und lückenlose Erhebung aller Tätigkeiten des Lebenslaufs (u.a. Aus- und Weiterbildung, Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Hausfrau, Erziehungsurlaub, Wehr- oder Zivildienst, Warteschleifen, Beurlaubungen, Erwerbsunfähigkeit, Privatisieren); Wohnort; Gründe für Wohnortwechsel; Anfangs- und Endzeitpunkt der Phasen seit dem 16. Lebensjahr; darin eingebettet umfangreiche Frageblöcke zur Bildungsbiographie, Erwerbsbiographie, Arbeitslosigkeit und Nebentätigkeiten; Freizeit bzw. Berufsorientierung, Berufsbilanz, Gründe für Erwerbswechsel; Chancengleichheit; Partnerschaften: länger als ein Jahr oder mit besonderem Einfluss auf die berufliche Entwicklung; Fragen zur Art der Beziehung, deren Beginn und Ende, Bildung, Beruf und berufliche Stellung des Partners; Kinderzahl, für jedes Kind wurde erfragt: Alter, Geschlecht, Fragen zur Ausbildung; Haushaltsgröße; Haushaltseinkommen; soziale Selbstidentifikation, Parteipräferenz; Parteibindung; Gewerkschaftsmitgliedschaft, Funktion in einer Gewerkschaft; Konfession und Kirchenbindung, Vereinsmitgliedschaften; Kontrollerwartungen (Skala interne externe Kontrolle); Alter (Geburtsdatum).