"Große Wäsche - Samstag ist Badetag": zum Wandel von Hygiene und Sauberkeit im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 26, Heft 1, S. 36-41
ISSN: 0932-3244
In einem Blick zurück auf die Jahrhundertwende wird in dem Beitrag gezeigt, daß die tägliche Dusche, das tägliche Bad und die häufig laufende Waschmaschine damals keine Selbstverständlichkeiten waren. Unter den Stichworten "große Wäsche" und "Badetag" werden die Hygienebestrebungen des 19. Jahrhunderts kurz skizziert und zwar insoweit, als sie für häusliche Hygienevorstellungen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bestimmend wurden. Am Beispiel der "großen Wäsche" wird gezeigt, wie sich das Ziel und der Aufwand des Wäschewaschens mit dem Wandel der sozialen Standards veränderten. An der seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geführten öffentlichen Debatte über Hygiene und dem sich daraus entwickelnden Wandel innerhalb des individuellen Reinlichkeitsverhaltens wird deutlich, wie sehr Sauberkeit und Hygiene zunehmend auch als moralische Kriterien verstanden wurden. (ICA)