Über einige Besonderheiten der multinationalen Konzerne als Partner in den Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen
In: Frieden, Rüstung und Monopole: Konzerne und internationale Sicherheit, S. 220-224
Der Aufsatz analysiert die Gründe, die zur Bevorzugung multinationaler Unternehmen in den Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen geführt haben. Dabei ist der technologische Standard nicht der wesentliche Punkt, denn Neuerungen gehen häufig auch von kleinen Unternehmen aus. Ein wesentlicher Grund liegt in der Unterschiedlichkeit der Wirtschaftssysteme: auf östlicher Seite werden die Verhandlungen von den staatlichen Außenhandelsstellen geführt. Dies ist für westliche Unternehmen eine ungewohnte Situation, die zunächst Kosten für das Kennenlernen mit sich bringt. Größere Firmen sind dazu eher in der Lage. Für die staatlichen Organe einer zentralen Verwaltungswirtschaft ist es schließlich leichter, langfristige Verträge über Großprojekte abzuschließen, als häufig mit vielen kleinen Firmen zu verhandeln. Sie sollten jedoch bedenken, daß die Marktmacht der internationalen Konzerne für die sozialistischen Staaten nicht nur positive Aspekte bietet, sondern auch gegen sie verwendet werden kann. (MH)