Demografischer Wandel und langfristiges Angebot öffentlicher Leistungen im föderativen System
In: Das föderative System in Deutschland: Bestandsaufnahme, Reformbedarf und Handlungsempfehlungen aus raumwissenschaftlicher Sicht, S. 174-205
Der Beitrag gibt einen qualitativen Überblick darüber, wie sich der zu erwartende Bevölkerungsrückgang
und die Alterung der Bevölkerung auf die öffentlichen Ausgaben von Bund,
Ländern und Gemeinden auswirken. Modellrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung bis
2050 ergeben einen vergleichsweise starken Bevölkerungsrückgang und sehr hohen Altenanteil
in den einzelnen ostdeutschen Ländern. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Leistungen des
Bundes und kommunale Infrastrukturleistungen werden künftig tendenziell steigen. Ebenso
verstärkt sich die regionale Umverteilung von Sozialleistungen an Alte noch weiter. Auf
Landesebene stellen besonders die Versorgungsleistungen in Zukunft eine steigende Last in
den Budgets dar. Auf Grund des demografischen Wandels sind insbesondere die einwohnerbasierten
Finanzausgleichssysteme reformbedürftig, denn die derzeitigen Empfängerländer
im Länderfinanzausgleich weisen gleichzeitig die ungünstigste Bevölkerungsentwicklung
unter allen Ländern auf.