Die Broschüre stellt gute Beispiele der Beteiligungspraxis bei der Anpassung an den Klimawandel im Alpenraum vor. Sie ist ein Ergebnis des Projektes "GoApply – Multidimensional Governance of Climate Change Adaptation in Policy Making and Practice", welches im EU-Alpenraumprogramm gefördert wird. Sie richtet sich vor allem an interessierte Akteure aus der Verwaltungspraxis und aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene. Die Beispiele sollen zu Konzeption und Umsetzung von Beteiligungsformaten inspirieren und Hinweise für die erfolgreiche Umsetzung liefern.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Bayern nahm das Internationale Jahr der Berge zum Anlass, sich mit dem Alpenraum aus raumordnerischer Sicht zu befassen. Dabei wurden betrachtet: die Entwicklung des Alpenraums im Hinblick auf Bevölkerung, Siedlungsentwicklung, Tourismus und Verkehrsentwicklung, die Bedeutung der Alpenkonvention und auch die Aufgabe der Raumordnungspläne zum bayerischen und österreichischen Alpenraum. Ökonomischer, sozialer und demographischer Wandel stellt für eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraums eine besondere Herausforderung dar, denen die vielfältige und herausragende Stellung dieses europäischen Naturraums gerecht werden muss. Nicht zuletzt ist dabei eine konsequente Anwendung ordnungspolitischer Möglichkeiten der Raumordnung von Nöten, die sichtbare Erfolge zu leisten hat.
Der vorliegende Bericht beschreibt die Aktivitäten, die im Rahmen der Erstellung des Fortschrittsberichts zum Thema "Grünes Wirtschaften im Alpenraum" durchgeführt wurden. Dazu gehören auch die Dienstleistungen und Produkte, die ergänzend zu dem Fortschrittsbericht geleistet wurden. Im Ablauf des Vorhabens wurden zunächst "Input Papers" für die vier im 6. Alpenzustandsbericht definierten Themen erstellt und mit einer Redaktionsgruppe bestehend aus Delegierten der Mitgliedsländer Alpenkonvention diskutiert und abgestimmt. Aus diesen vier Papieren entstand anschließend der Fortschrittsbericht zum "Grünen Wirtschaften im Alpenraum", der wiederum mit der Redaktionsgruppe abgestimmt wurde. Dieser enthält auch Empfehlungen, um die Entwicklung einer grünen Wirtschaft im Alpenraum zu unterstützen und zu beschleunigen. Daneben wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, um die praktische Umsetzung des Aktionsprogramms Grünes Wirtschaften in den Alpen zu unterstützen. Dazu wurde zunächst eine Aktivierungsstrategie mit Themen, Aktivitätstypen, Zielgruppen und möglichen Partnerinstitutionen erstellt. Anschließen wurden vier verschiedene Aktivitäten konzipiert und durchgeführt. Aufgrund der während der gesamten Projektlaufzeit geltenden Beschränkungen in Bezug auf die Covid-19 Regelungen, wurden die meisten Aktivitäten als Online Seminare durchgeführt. Ebenfalls Teil der Leistungen war es, eine Kommunikationsstrategie für die Unterstützung des grünen Wirtschaftens im Alpenraum zu entwerfen sowie einen Workshop durchzuführen, in dem die Ergebnisse und vor allem die Empfehlungen des Fortschrittsberichts mit Fachpersonen aus dem Alpenraum diskutiert wurden. Zusätzlich wurden zwei Praxisanleitungen für grünes Wirtschaften erstellt. Eine zum Thema nachhaltige Beschaffung, eine zum Thema effiziente Flächennutzung in den Alpen.
Die Entwicklung des Aktionsprogramms für eine grüne Wirtschaft im Alpenraum basiert auf den thematischen Vorarbeiten des sechsten Alpenzustandsberichts, in welchem die partizipative Erstellung eines Programms mit einer Vielzahl von umfassenden und ambitionierten Umsetzungsaktionen gefordert wurde. Die Entwicklung des Aktionsprogramms war ein modularer Prozess, der nach den Grundprinzipien "Evidenzbasis" und "Partizipation" umgesetzt wurde. Als Grundlage diente eine Literaturanalyse, welche auch Erkenntnisse zu den Prinzipien der gesellschaftlichen Transformation umfasst. Das zentrale Produkt, das Aktionsprogramm, ist mehr als ein von der Alpenkonferenz im April 2019 angenommenes Arbeitsprogramm: Es wurde ein Prozess initiiert, welcher die weitere Verstetigung grüner Wirtschaftsprinzipien im Alpenraum stützt. Das Aktionsprogramm ist das Ergebnis eines thematisch und geografisch breit gefächerten Stakeholder-Beteiligungsprozesses auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, welcher durch Konsultationsverfahren und eine Workshopserie gestaltet wurde und zu über 80 Aktionsvorschlägen führte. Die im finalen Aktionsprogramm beschriebenen 33 Aktionen wurden in einem interaktiven Auswahlverfahren unter der Koordination der Begleitgruppe "Grünes Wirtschaften" der Alpenkonvention und mit intensiver Beteiligung der weiteren Arbeitsgremien von Alpenkonvention und EUSALP ausgewählt. Durch diesen Prozess sind "Ownership" und Verständnis auf Seiten der Stakeholder gewachsen, welches eine erfolgreiche Umsetzung des Aktionsprogramms fördert. Darüber hinaus enthält das Programm Empfehlungen für die weitere Umsetzung. Der vorliegende Abschlussbericht beschreibt und reflektiert den Prozess und die Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung des Aktionsprogramms für eine grüne Wirtschaft im Alpenraum.