Europäische Integration und die Zukunft des "europäischen Sozialmodells"
In: Transit: europäische Revue, Heft 28, S. 186-200
ISSN: 0938-2062
Der Autor skizziert zunächst die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen europäischer Integration und Globalisierung. Aus ökonomischer Sicht stellt sich z.B. die europäische Integration im Vergleich zur umfassenden Dynamik weltweiter Interdependenzen als ein ungewöhnlich begünstigter, in der ökonomischen Entwicklung fortgeschrittener und mit starker Regulierungskapazität ausgestatteter Fall einer regional begrenzten Globalisierung dar. Der Autor diskutiert in diesem Zusammenhang zwei diametral entgegengesetzte Interpretationen: Auf der einen Seite kann die EU als ein supranationaler Rahmen für Kooperation und Regulation angesehen werden; auf der anderen Seite kann die europäische Integration aber auch als eine Strategie zur Schaffung von wettbewerbsfähigen Institutionen sowie extensiver und intensiver Markterweiterung verstanden werden. Der Autor erörtert vor diesem Hintergrund die zukünftigen Herausforderungen durch die europäische Integration, die Architektur des europäischen Wohlfahrtsstaates, die Entwicklung zwischen Sozialdemokratie, Marktliberalismus und Rechtspopulismus sowie den gegenwärtig noch ungewissen Weg zu einem "sozialen" Europa. (ICI)