Mein Frankreich
In: Suhrkamp-Taschenbuch 4297
Die selbst gestellte Frage, wie man sein Werk am knappsten charakterisieren könne, beantwortete Peter Sloterdijk mit dem Hinweis, er sei ein »philosophierender Schriftsteller«. Damit ist der Erfolg seiner Bücher erklärt. Seine Überlegungen, seine Reflektionen und Analysen sind von einem einzigartigen Stil durchdrungen: Sie plausibilisieren durch die geschliffene Form, die Formulierung, die treffende Metapher, die ironische Übertreibung. Diese Art des Philosophierens hat ihre Ursprünge in Frankreich. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn die Kapitel seines Werkes, in denen er sich mit Frankreich, dem Land und seinen Denkern auseinandersetzt, besonders fulminant sind. Der vorliegende Band versammelt Betrachtungen Peter Sloterdijks zur französischen Geschichte und Philosophie vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von Voltaire bis Derrida, von der Französischen Revolution bis Sarkozy, und er erklärt, warum die Erbfeinde Deutschland und Frankreich sich politisch und kulturell immer weiter voneinander entfernen. "Zwei Texte aus "Mein Frankreich", die bereits separat erschienen sind, nehmen darin einen besonderen Stellenwert ein: Die Rede "Theorie der Nachkriegszeiten" aus dem Jahre 2008 und der Essay "Derrida ein Ägypter. Über das Problem der jüdischen Pyramide", 2005 ein Jahr nach dem Tod des französischen Philosophen erschienen. Beide Texte exemplifizieren auffallend den besonderen Modus der Philosophie des Peter Sloterdijk, der sich selber als "philosophierender Schriftsteller" beschreibt und so die Symbiose von Literatur und Philosophie markiert, die sein schriftstellerisches Œuvre auszeichnet... Die beiden Notizen Sloterdijks über Cioran sind vielleicht das Subtilste und Eleganteste, was je über den französischen Philosophen und Kulturkritiker und den Einfluss, den Nietzsche und der Buddhismus auf ihn ausgeübt haben, geschrieben wurde" (literaturkritik.de)