Starke Mädchen - kein Problem?
In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Band 22, Heft 51, S. 53-64
ISSN: 0722-0189
Der Beitrag setzt sich mit den neuen Mädchenbildern - von allem dem "starken Mädchen" - in den Massenmedien auseinander. Anlass ist dabei die Irritation, die dieses Stereotyp in der (feministischen) Öffentlichkeit hervorgerufen hat. Das neue Mädchenbild ist ein komplexes Produkt, dessen verschiedene Facetten sich jedoch um folgenden Bedeutungskern gruppieren lassen: Es stellt ein Mädchen vor, das selbstbewußt ist, geradeheraus ihre Meinung sagt, sich von niemanden in ihre Pläne reinreden läßt, sehr klar Bescheid weiß über sich und die Welt, in der sie sich bewegt, und trotzdem viel Spaß hat. Dieses Mädchenbild - so das Fazit der Autorin - hat insgesamt einen eher konfliktverdrängenden Charakter. Die Doppelgesichtigkeit von progressiven und eher männerorientierten Komponenten führt zu "imaginären Lösungen" für real weiterexistierende oder neu entstandene Rollenkonflikte. (pre)