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In this paper, we investigate empirically whether there are differences in labor market outcomes according to workers' region of birth. We also investigate whether wage differentials by region of birth are due to taste discrimination, statistical discrimination as measurement error, or both of these things. The empirical analyses based on the Korean Labor and Income Panel Study (KLIPS) data show the following. First, Honam-born workers have a higher migration ratio to other regions than Youngnam-born workers. Second, workers born in other regions have a higher propensity to become contingent workers and are paid significantly lower wages than Seoul/Kyonggi-born workers. Finally, our empirical tests support the third hypothesis that wage differentials by region of birth are attributable partly to statistical discrimination as measurement error and partly to taste discrimination. We rejected a hypothesis based solely on taste discrimination as well as a hypothesis based solely on statistical discrimination as measurement error. (Developing economies/DÜI)

Durch die globale Organisation von Lebensmittelwarenketten steht Konsument*innen heute ein vielfältiges, ganzjährig nahezu gleichbleibendes Angebot an frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel zur Verfügung. Damit einher geht eine erhöhte Komplexität beim Lebensmitteleinkauf und ein verändertes Wissen von Konsument*innen, über die Waren: Das eigene Erfahren der Lebensmittelproduktion ist im Alltag heute nicht mehr möglich. Statt praktischem Wissen gewinnt damit explizites und objektiviertes Wissen über die Waren, z.B. in Form von Siegeln an Bedeutung. Viele Produkt- und Produktionseigenschaften entziehen sich zudem der Kenntnis der Konsument*innen, während gleichzeitig das Bewusstsein für Fragen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit steigt. Die vorliegende Studie geht vor diesem Hintergrund am Beispiel des Einkaufs von frischem Obst und Gemüse der Frage nach, welche Bedeutung die Herkunftsangabe als Hinweis auf die Geographien der Waren für die Bewertung von frischem Obst und Gemüse hat und welches Wissen Konsument*innen über Waren und deren Biographien haben. Es wird zudem aufgezeigt, welche Rolle Nichtwissen beim Lebensmittelkonsum spielt. Die Studie liefert Erkenntnisse für die bislang im deutschsprachigen Raum noch vergleichsweise wenig repräsentierte Konsumgeographie und macht Konzepte aus der Wissens- und Organisationssoziologie für die wirtschaftsgeographische Forschung fruchtbar. Aus einer Praxisperspektive bietet sie Anschlusspunkte für Fragen des nachhaltigen Konsums sowie des Verbraucherschutzes

"Roberto Sala fragt nach Etablierung, Funktion und Entwicklung von nationaler Identität unter italienischen Zuwanderern in der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich zugleich kritisch mit der Rede von der 'nationalen Herkunft' einer 'italienischen' Zuwanderung auseinander, wie sie in zahlreichen Publikationen konstruiert wird. Dabei werde, so führt Sala aus, die Tatsache der Herkunft von Migranten aus einem Raum, der seit dem späten 19. Jahrhundert den geographischen Ort des italienischen Nationalstaates bilde, zum Anlass für die unbelegte Vermutung genommen, es handele sich um eine als geschlossen zu verstehende Gruppe, die sich durch eine mehr oder minder einheitliche nationale Identität auszeichne und in der Fremde eine Nation bilde. Ergebnis seien Vorstellungen, die von der Entwicklung einer italienischen Herkunftsgemeinschaft in Deutschland seit dem späten 19. Jahrhundert, zum Teil aber auch bereits seit der Frühen Neuzeit ausgingen und dabei außer Acht ließen, dass aus dem geographischen Raum der italienischen Halbinsel viele nach Herkunftsraum, sozialer und ökonomischer Position, Migrationsmotivation und Selbstbildern sehr verschiedene Gruppen in unterschiedlichen historischen Situationen nach Deutschland gekommen seien, das ebenfalls keineswegs einen einheitlichen Zuwanderungsraum mit vergleichbaren Integrationssituationen gebildet habe. Roberto Salo geht in seinem Beitrag darüber hinaus der Geschichte der Entwicklung einer nationalen Identität im Prozess der Integration italienischer Zuwanderer in der Bundesrepublik Deutschland seit dem Ende der 1950er Jahre nach. Er verweist dabei auf die Bedeutung der italienischen Vereine und Verbände, wobei er sowohl auf die Selbstorganisationen als auch auf die von Seiten italienischer Institutionen und Organe des italienischen Staates initiierten Einrichtungen sowie auf die Rolle der katholischen Kirche blickt. Nicht zuletzt, so Sala, war es der bundesdeutsche Staat, der zur Entwicklung einer nationalen Identität unter den Italienern in der Bundesrepublik beigetragen hat: Er nahm Einfluss, um zu Vereinheitlichungen im Geflecht der italienischen Organisationen in Deutschland bzw. zur Einrichtung von Spitzenverbänden zu kommen, weil er danach strebte, aus Gründen der Praktikabilität möglichst wenige institutionelle Ansprechpartner zu haben. Die Bundesrepublik verstand zugleich den italienischen Staat als zentrale Instanz, um auf die italienischen Herkunftsgemeinschaften in Deutschland einzuwirken, und sprach sie als vermeintlich einheitliche Gruppe auch über Bildungsprogramme oder spezielle Angebote in den Printmedien und im Bereich von Radio und Fernsehen an. Diese auch für zahlreiche andere Gruppen zu beobachtenden Tendenzen einer 'Nationalisierung in der Fremde' bilden einen wichtigen Anknüpfungspunkt für die Beobachtungen Roberto Salas über die Probleme des wissenschaftlichen Blicks auf die Integration von Zuwanderergruppen. Die Gefahr, mit der Untersuchung von nationalen Gruppen in historischen Integrationssituationen nationale Konstrukte und kollektivistische Kategorisierungenzu reproduzieren, lässt sich nur mindern, indem, wie Sala zu Recht betont, die Variabilität und Prozesshaftigkeit der Entwicklung nationaler Identitäten herausgestellt werden. Zweifellos bieten die Beobachtungen Salas ein bedenkenswertes Beispiel für die von Leo Lucassen im ersten Beitrag des Heftes aufgezeigten Perspektiven einer Verbindung der Forschungskonzepte von 'Assimilation' und 'Transnationalismus'." (Autorenreferat)

Unter wachsenden Verbraucheransprüchen und Wettbewerbsdruck suchen Landwirte und die Ernährungswirtschaft insgesamt nach Möglichkeiten der Differenzierung durch bestimmte Produktionsweisen, Qualitätsmerkmale oder Betonung der Produktherkunft. Natur- und kulturräumliche Eigenheiten der Regionen kommen in der Vielfalt regionaltypischer Produkte in Europa zum Ausdruck und werden in der Vermarktung hervorgehoben. Die zunehmende Anzahl verschiedener Ansätze herkunftsbezogener Vermarktung zeigt Chancen und Probleme der Aufwertung regionaltypischer Produkte in globalisierten Märkten. Schutz und Förderung von Lebensmitteln mit einem für ihr Herkunftsgebiet typischen Charakter und besonderen Image werden als ein innovativer Prozess der Sicherung und Erschließung von Einkommensmöglichkeiten betrachtet. Der neue Schutzrahmen der EU für geographische Herkunftsbezeichnungen steht vor dem Hintergrund einer agrarpolitischen Orientierung auf eine Qualitätspolitik. Er lehnt sich an Konzepte aus südeuropäischen Ländern an und ist in Deutschland erst wenig angenommen worden. Als deutsches Beispiel für den Schutz geographischer Herkunftsbezeichnungen wird die Spreewälder Gurke vorgestellt. Eine breitere Anwendung erfährt das EU-Schutzkonzept in Spanien, wo nach dem Vorbild bekannter Weinsorten auch viele andere Agrarprodukte vor Imitation geschützt werden. Die Tradition der Verbindung von Produkt und Raum in der Vermarktung setzt sich hier in einer aktuellen Entwicklungsdynamik des Konzeptes fort. Die Erfahrungen in Spanien veranschaulichen die Perspektiven einer Aufwertung regionaltypischer Produkte als Beitrag zur Entwicklung ländlicher Räume in Europa und regen zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung dieses Themenfeldes an.

Um die Zusammensetzung der jüdischen Führungsschichten im deutschsprachigen Raum zu untersuchen, wurden anhand biographischer Verzeichnisse und von Sekundärliteratur Angaben zur Person von etwa 650 im jüdischen Leben Deutschlands zwischen 1880 und 1932 wirkenden Frauen und Männern zusammengetragen. Die Rolle der Kultusbeamten und Lehrer, die regionale Herkunft der jüdischen Führungsschicht, deren Bildung und berufliche Tätigkeit sowie der Zusammenhang von Führungsposition und Berufswahl werden empirisch analysiert. Die führenden Schichten waren insgesamt nicht mit den deutschen Juden kongruent. In bezug auf Geschlecht, geographische Herkunft, Bildung und Beruf konnten sie die Gesamtheit der Juden in Deutschland nicht als berufene Sprecher vertreten. Abschließend gibt der Autor einen Ausblick auf das Schicksal der jüdischen Führungsschicht nach 1933. (STR)

In einer global vernetzten Welt sind Migration und Entwicklung eng miteinander verknüpft. Diese Tatsache wurde jedoch bisher weder in der Wissenschaft noch in der Praxis der Entwicklungszusammenarbeit hinreichend beachtet. Der vorliegende Artikel will einen Beitrag leisten, den Blick für die systematischen Zusammenhänge zwischen Migration und Entwicklung bzw. Regionalentwicklung zu schärfen und dabei Migration nicht apriori als Problem bzw. Entwicklungsbürde zu thematisieren. Zu klären ist beispielsweise, unter welchen Bedingungen die Migration mit positiven oder negativen Entwicklungsprozessen für die Herkunfts- und Aufnahmegesellschaften einhergeht. Letztlich geht es um die Charakteristika der gegenseitigen Anschlussfähigkeit der Konzepte von Entwicklung und Migration bzw. um die konzeptionellen Verknüpfungsmöglichkeiten von Geografischer Entwicklungsforschung und Migrationsforschung unter Globalisierungsbedingungen. Der Beitrag begrenzt sich regional auf exemplarische Forschungen zu Afrika. Dabei wird geprüft, inwieweit die Migration in Afrika heute nicht nur ein Ausnahmezustand (als Reaktion auf existenzbedrohende Krisensituationen) in ansonsten durch Immobilität geprägten Zusammenhängen ist, sondern als "Normalzustand" und integraler Bestandteil des Alltagslebens und der Existenzsicherung gelten kann und welche Entwicklungsimplikationen daraus abgeleitet werden können. (ICI2)

Der Bericht gibt zunächst einen Überblick über die Vorgeschichte des 14. Parteikongresses und setzt sich mit politischen Vorgängen zwischen den Parteitagen auseinander. Im folgenden werden die Auswahlkriterien für die Delegiertenwahl sowie die Wahl einer neuen Führungsmannschaft als zentrale Aufgabe des Parteitags behandelt. Inhaltlich spielt vor allem die Orientierung auf den wirtschaftlichen Aufbau eine Rolle. Es schließt sich ein Überblick über die soziostrukturelle Zusammensetzung und die geographische Herkunft der Parteitagsdelegierten an. Abschließend werden die Orientierung auf eine sozialistische Marktwirtschaft sowie die Auseinandersetzung über radikale oder graduelle Übergangsstrategien in diesem Zusammenhang behandelt. (BIOst-Wpt)

Die Provinz Zhejiang ist heute nach Hebei wichtigste Herkunftsregion der Wanderbevölkerung in Beijing. Auf der Grundlage von Verwandtschaft, gemeinsamer geographischer Herkunft und gleichen Erwerbstätigkeiten beziehen Zuwanderer aus verschiedenen Provinzen bestimmte Stadtviertel in den Städten und bilden hier relativ geschlossene Gesellschaften. So ein Stadtviertel mit Migrantengemeinschaft aus Zhejiang ist das "Zhejiang-Dorf" in Beijing. Die Autorin untersucht Entwicklung, wirtschaftliche Funktionen, inneren Aufbau, Organisation u.a. des "Dorfes", Reibungsflächen und Konflikte zwischen seinen Bewohnern und der städtischen Verwaltung u.a. (DÜI-Sen)

Soziologische Aspekte der Kindersterblichkeit.

Themen: Zahl der Schwangerschaften, Fehlgeburten und Frühgeburten;
psychische und ärztliche Versorgung sowie Beschwerden während der
Schwangerschaft; Art und Dauer der Berufstätigkeit während der
Schwangerschaft sowie Entlastung bei der Hausarbeit; Mütterberatung; Art
des ärztlichen Beistands bei der Entbindung; Entbindungsort;
Komplikationen bei der Entbindung; Geschlecht und Gewicht des Kindes;
Erkrankungen des Kindes; Stillen; Todesursache und Todesart des Kindes;
Einstellung zur Schwangerschaftsverhütung und Abtreibung;
Familienplanung; Familiengröße und Wohnsituation; Art des
Mietverhältnisses; geographische Herkunft; Religiosität.

Demographie: Alter (klassiert); Familienstand; Kinderzahl; Alter der
Kinder (klassiert); Alter und Anzahl der Geschwister; Konfession;
Religiosität; Schulbildung; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung;
soziale Herkunft; regionale Herkunft; Flüchtlingsstatus.

Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft der Befragten; Anzahl
der Kontaktversuche; Gesamteindruck von der Wohnung des Befragten.

Etwa die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind Afrikaner und Afrikanerinnen. Eine Rekonstruktion ihrer geographischen Herkunft und ihrer Fluchtwege ergibt, daß sie zu über 50% aus den drei Bürgerkriegsländern Ruanda, Liberia und Somalia stammen und zum größten Teil in benachbarten Staaten - Zaire, Tansania und Sudan - vorübergehend Zuflucht gefunden haben. Dieses Hauptkontingent von Flüchtlingen tritt in den europäischen Statistiken fast nicht in Erscheinung. Die restriktive Flüchtlingspolitik und die Verschärfung des Asylrechts in den Ländern der EU haben nicht nur eine minimale Aufnahme- und Anerkennungsquote zur Folge gehabt, sondern auch eine qualitative Umschichtung bezüglich der Herkunft von Asylsuchenden. Aufgrund der minimalen Erfolgschancen auf Asylgewährung in Europa gelingt es mittlerweile nur noch Asylsuchenden, die über materielle Ressourcen und Kontakte zu organisierten Flüchtlingshilfegruppen verfügen, Aufnahmeanträge in Europa zu stellen. Etwa die Hälfte von ihnen stammen aus zerrütteten oder faktisch nicht mehr existierenden Staaten wie Algerien, Zaire, Nigeria und Somalia. (DÜI-Rwd)

Daten, Daten, Daten – die vielbeschworene Informations-und Wissensgesellschaft ist zuallererst eine Datengesellschaft. Die Datafizierung durchdringt alle Lebensbereiche, auch den Kultursektor. Digitalisierung und Medialisierung entbinden kulturelle Angebote zunehmend von ihrer geographischen Herkunft und machen sie überall und jederzeit verfügbar. Der Weltkulturatlas will einen Einblick in diese Dynamik, ihre kulturellen Erscheinungsformen und strukturellen Gegebenheiten verschaffen. Er versammelt mehr als zwei Dutzend Geschichten und Grafiken, die eingebettet sind in Forschungsbeiträge, die das komplexe Gelände der Datengesellschaft, der Zivilstatistik, der kulturellen Vermessung der Welt, des aufklärerisch angelegten und ethisch verankerten Kommunikationsdesigns wie auch der Chancen und Herausforderungen der digitalen Informationsgestaltung kritisch beleuchten.