Schwerpunkte und Ergebnisse der Historischen Bildungsforschung im letzten Jahrzehnt
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 34, S. 269-299
ISSN: 0066-6505
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In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 34, S. 269-299
ISSN: 0066-6505
Für die Historische Bildungsforschung ist seit langem ein Rückgang ihrer Repräsentanz in der Lehre und in akademischen Stellen zu verzeichnen. Zugleich hat sich das thematische und methodische Spektrum dieser Teildisziplin der Erziehungswissenschaft in den letzten zwei Jahrzehnten beeindruckend erweitert. Dieser, der Bildungshistorikerin Edith Glaser gewidmete Band soll jener stetig wachsenden Vielfalt der Historischen Bildungsforschung Rechnung tragen und den Legitimationsdiskurs über Nutzen und Notwendigkeit bildungshistorischer Erkenntnisse aus zwei Sichtweisen bereichern. So werden zum einen exemplarische Beschäftigungsfelder bildungshistorischen Arbeitens aufgezeigt, zum anderen wird die Relevanz der Historischen Bildungsforschung als Bezugspunkt für andere Teildisziplinen der Erziehungswissenschaft, der Politikwissenschaft und der Geschichtswissenschaft dokumentiert. (DIPF/Orig.)
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In: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00045077-3
Karl-Ernst Jeismann. Hrsg. und eingel. von Wolfgang Jacobmeyer . ; Beitr. teilw. dt., teilw. engl. ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- PVA 2000.3758
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Wie lassen sich Praktiken in bildungshistorischen Zusammenhängen erschließen? Die Beiträger*innen aus der Erziehungs- und Geschichtswissenschaft sowie aus der Ethnologie und Soziologie nähern sich dieser Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Praxeologie interdisziplinär an. Im Zentrum stehen dabei pädagogisch relevante Routinen und Rituale sowie Eigensinn und Praxisverflechtungen. Ihnen wird anhand umfangreicher Quellenanalysen mit Blick auf Lehrer*innenseminare, Studium, Schule, Vereine und Kindergärten nachgespürt. Indem die Vielfalt an Praktiken und Kontexten mit forschungspragmatischen Überlegungen verbunden wird, werden die Facetten der Praxeologie veranschaulicht und diskutiert.
Das Jahrbuch … befasst sich im Themenschwerpunkt mit der Geschichte der Universität, wobei der Fokus auf den Studierenden sowie den Lehr- und Lernformen liegt. Der Bogen spannt sich vom jüdischen Talmudstudium im späten Mittelalter über Lehren und Lernen an einer deutschen Universität des frühen 16. Jahrhunderts sowie den Wandel der Lehrorte und Lehr-/Lernformen im Kaiserreich bis zur "Politik der Männlichkeit" an deutschen und englischen Universitäten an der Wende zum 20. Jahrhundert. Das Spektrum der Abhandlungen umfasst Beiträge zum pädagogischen Diskurs über Aufmerksamkeit seit etwa 1800 im Kontext von Schul- und Erziehungsfragen, zum Verhältnis von Erziehungswissenschaft und Religionspädagogik im frühen 20. Jahrhundert, zur Frühgeschichte der Vergleichenden Pädagogik in Deutschland im Umfeld der Reformpädagogik und zu den Beziehungen zwischen der Frauenorganisation im spanischen Franco-Regime und dem Bund Deutscher Mädel im Nationalsozialismus; zwei weitere Beiträge befassen sich mit der Familienerziehung und -sozialisation im 20. Jahrhundert: der eine bezogen auf die frühkindliche Erziehung und Sozialisation im Spannungsverhältnis zwischen normierender Ratgeberliteratur und elterlichem Verhalten, der andere bezogen auf Eltern-Kind-Beziehungen im Bürgertum der 1930er Jahre. Ein letzter Beitrag analysiert den volkspädagogischen Anspruch des Allensbacher Instituts für Demoskopie in der Nachkriegszeit. In der Rubrik Quelle und Kommentar wird ein japanisches Gutachten zur Bildungspolitik Preußen-Deutschlands in dem von ihm annektierten Teil Polens vorgestellt. In Diskussion und Kritik werden aktuelle Internationalisierungsprozesse im Bildungsbereich mit der Durchsetzung nationalstaatlicher Bildungssysteme im 19. und 20. Jahrhundert kontrastiert. Die Rückblicke/Einblicke/Ausblicke befassen sich aus Anlass des 100. Geburtstags mit Astrid Lindgren und den in ihrem Werk vorgestellten Kindheitsmodellen sowie mit aktuellen Entwicklungen in der Historischen Bildungsforschung in Japan. (Verlag)
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In: Bildung, Macht, Gesellschaft. Beiträge zum 20. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft., S. 43-58
In: Der Mauerbau 1961. Bildungsgeschichtliche Einsichten., S. 29-32
In: Historische Mitteilungen, Heft 19, S. 208-218
ISSN: 0936-5796
Aus dem Inhalt: Ralf Müller: Die Reinigung der Affekte. Mitleid und Furcht als pädagogische Momente im Theater der Societas Jesu am Beispiel von Familienbeziehungen (1650-1752); Sieglinde Jornitz / Stefanie Kollmann: Gezeigte Gefühle: Bilder als Mittel der Unterweisung in Campes "Kleine Seelenlehre für Kinder"; Ute Frevert / Timm Hoffmann: Gefühle im pädagogischen Verhältnis: Das lange 19. Jahrhundert und ein Postscript; Pablo Andrés Toro Blanco: Close to you: Building Tutorial Relationships at the Liceo in Chile during the Long 19th Century; Mikhail D. Suslov: Dissonant Pedagogy: Political Emotions in Late Imperial Russian History Textbooks for Secondary Schools; Stephanie Olsen: Informal Education: Emotional Conditioning and Enculturation in British Bands of Hope 1880-1914; Juliane Brauer: ".das Lied zum Ausdruck der Empfindungen werden kann". Singen und Gefühlserziehung in der frühen DDR; Abhandlungen: Werner Stark: Immanuel Kant 'Ueber Pädagogik': Eine Vorlesung wie jede andere?; Helmut Heiland: Friedrich Fröbel über "Selbstthätigkeit" (DIPF/Orig.)
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In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 46, Heft 3, S. 487-489
ISSN: 0028-3320
Rezension von: Jeismann, Karl-Ernst: Geschichte und Bildung
Der erste Schwerpunkt des Jahrbuchs – Bildung und Hegemonie – enthält folgende Beiträge: Julia Kurig: Alte und neue Erziehung im Kampf um Hegemonie; Jana Wittenzellner: Gesellschaftsreform durch Sachbücher? Sexualaufklärung als antihegemoniale Strategie; Frank Lücker: Neue Rahmenrichtlinien – alte Normen; Aline Nardo: 'Evolutionäre Pädagogik' – zwischen hegemonialem Anspruch und diskursiver Realität. Im zweiten Schwerpunkt – Empowerment – sind folgende Beiträge enthalten: Marcelo Caruso: Performing teaching expertise and disempowering elementary teachers in late enlightenment Spain; Joachim Scholz: Beiträge der geistlichen Schulaufsicht zur Professionalisierung der preußischen Elementarschullehrer im frühen 19. Jahrhundert; Klemens Ketelhut / Sabine Reh: Power and disempowerment in German experimental schools. Abhandlungen: Klaus-Dieter Beims: Fromme Lehrer und heidnische Texte; Tichon Sergejewitsch Sergejew: Russische Schul- und Bildungsverhältnisse am Beispiel von Ilja Nikolajewitsch Uljanow; Friederike Thole: Revival der psychoanalytischen Pädagogik. (DIPF/Orig.)
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In: Jahrbuch für historische Bildungsforschung Band 24