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Der vorliegende Beitrag skizziert die Entwicklungen von Evaluationsverfahren in der Forschungs- und Innovationspolitik. Nach einer kurzen Darstellung der Rahmenbedingungen staatlicher Forschungs- und Technologieförderung in Deutschland (Abschnitt 2) erfolgt eine Übersicht der wichtigsten Konzepte, Anwendungsbereiche und Methoden evaluativer Verfahren in diesem Politikfeld (Abschnitt 3), sodann (Abschnitt 4) eine Skizze des anhaltenden strukturellen Wandels in Forschung und Innovation sowie (Abschnitt 5) eine Diskussion seiner Konsequenzen für die Verwendung von Evaluationsverfahren im Prozess politischer Entscheidungsfindung; die Ausführungen werden jeweils durch aktuelle Fallbeispiele illustriert. Ein Ausblick schließt den Beitrag (Abschnitt 6).

Der Verfasser vermittelt einen Einblick in Traditionen und Entwicklungen sozialgeschichtlicher Forschungen in Österreich. Fogende Aspekte finden besondere Berücksichtigung: (1) Die Bemühungen um die Etablierung einer auf die Verbindung von Geschichte und Soziologie ausgerichteten Sozialgeschichte um die Althistoriker Ludo Moritz Hartmann und Emil Szanto sowie um die Nationalökonomen Karl Grünberg und Stefan Bauer; (2) die im Umfeld des Austromarxismus in den 1920er Jahren entstandene Sozialforschung um Marie Jahoda und Paul Lazarsfeld; (3) Alfred Dopsch' und Otto Brunners Konzeption einer Sozialgeschichte in Form eines "modernisierten Historismus"; (4) die Ende der 1960er Jahre auszumachende inhaltliche und methodische Neuorientierung, so bspw. Michael Mitterauers und Karl Bruckmüllers Konzept einer "historischen Sozialwissenschaft" und die damit einhergehende Spezialisierung und Orientierung an spezifischen sozialwissenschaftlichen Theorien; (5) ein Überblick über die wichtigsten sozialgeschichtlichen Ansätze in einzelnen Forschungsfelder, so der historischen Familienforschung, der Arbeitergeschichte, einer sozialgeschichtlich orientierten Stadt-, Zeit-, Kultur- und Alltagsgeschichte. Abschließend befaßt sich der Autor mit der Entwicklung quantitativer und qualitativer Methoden und mit der Frage der Integration sozilgeschichtlicher Einzelforschungen unter gesamtgesellschaftlichem Blickwinkel. Diese Integrationsproblematik macht seiner Ansicht nach die Selbstreflexion der Geschichtswissenschaft über den spezifischen Beitrag der Sozialgeschichte zu einer Gesellschaftsgeschichte notwendig, wobei die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Traditionsstränge der österreichischen Sozialgeschichte dem dienlich sein könnte. (RS)

Der vorliegende Beitrag diskutiert den strategischen Fokus sowie die institutionellen Logiken, Strukturen und Maßnahmen der betrieblichen Integration von Geflüchteten und untersucht das soziale Innovationspotential dieses Bereichs nach Nicholls und Murdock (2012). Aufbauend auf empirischen Daten von 14 Unternehmen, die in den Jahren 2016 und 2017 Geflüchtete beschäftigten, sowie einer NRO, bietet die Studie einen Überblick über relevante Motivationen, Ansätze und Mittel betrieblicher Integration Geflüchteter in den untersuchten Fällen. Als zentrale Befunde sind günstige Vorbedingungen für soziale Innovationen bei a) neuen Formen der Kooperation zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft und b) der Nutzung der Digitalisierung im Matching-Prozess zu nennen.

Die Innovationskraft ist nicht nur für Nationen, sondern auch für Regionen eine elementare Voraussetzung für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Wohlstand. Gemessen an der FuE-Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe ist die regionale Konzentration seit 1998 unverändert hoch. Mit großem Abstand führen die Regionen München und Stuttgart. Die Befunde zeigen, dass nicht nur starke Regionen vom Strukturwandel profitieren, sondern dass es auch Spielräume für benachteiligte Regionen gibt. Umgekehrt gibt es für Regionen mit Vorsprung keine Garantie auf eine künftige Führungsrolle. Gewonnen haben vor allem verstädterte Regionen. Auffällig ist, dass - von Ausnahmen abgesehen - Ostdeutschland als Forschungsstandort zurückgeblieben ist.

In seinem Beitrag sondiert der Autor zunächst die in Sozialwissenschaften und Bewegungsdiskursen transportierten Vorstellungen von Möglichkeiten der konventionellen politischen Aktion und verwirft sie in Übereinstimmung mit Befunden der Risikosoziologie als unzureichend. Sodann prüft er am "risikopolitisch" prominenten Beispiel strategisch planender Wirtschaftsunternehmen die These einer uneinholbaren Einflußasymmetrie zuungunsten der gesellschaftlichen Umwelt. Es werden Möglichkeiten einer wirksameren Beeinflussung ökonomischer Entscheidungen aufgrund der langfristigen Umweltsensibilität der Akteure erkennbar. Um diese nutzen zu können, ist es notwendig, daß der Sinntransfer zwischen gesellschaftlicher Umwelt und ökonomischen Akteuren nicht nur auf den institutionalisierten Pfaden stattfindet, sondern u.a. auch mit Hilfe von Formen unfreiwilligen "Organisationslernens", die in gesellschaftstheoretischen Ansätzen gar nicht oder nur als anomische Phänomene behandelt werden. Um von der Problemdiagnose "Risikogesellschaft" zu praktischen Schlußfolgerungen zu gelangen, ist folglich eine gewisse Vorsicht gegenüber Wahrnehmungsfiltern der soziologischen Makrotheorie ratsam. (prn)

"Anknüpfend an die aktuelle 'Unternehmenskultur'-Debatte und deren Rezeption in der frauenbezogenen Managementforschung, will die Autorin der Frage nachgehen, inwieweit sich mit dem Themenwechsel in der Managementlehre neue Chancen zur Machtteilhabe von Frauen eröffnen. Begünstigen die neuen Leitvorstellungen sozialer Modernisierung möglicherweise eine Reform Frauen benachteiligender traditioneller Konzepte der Unternehmensführung? Eröffnen sie neue Spielräume für eine Partizipation von Frauen, ohne, daß dies - wie in der Vergangenheit - mit dem Zwang zur Angleichung an männliche Karrieremuster verbunden wäre? Oder leben in den neuen Philosophien gar alte, Frauen erneut ausgrenzende Vorstellungen von kultureller Homogenität auf? Zeigt sich da nicht die Tendenz zur Bildung neuer Stereotype, die jede Form einer wirklichen Grenzüberschreitung verhindert? Die präsentierten empirischen wie analytischen Einwände geben wenig Anlaß, den von modernen ManagementphilosophInnen verbreiteten Optimismus hinsichtlich verbesserter Partizipationschancen, den 'Frauen - als dem Innovationspotential der Zukunft' zu teilen. Es gibt bisher wenig Hinweise darauf, daß Unternehmen zukünftig in größerem Umfang und auf freiwilliger Basis Frauen bevorzugt für Führungspositionen einstellen werden. Eher scheint das Ganze auf eine Modernisierung patriarchalischer Strukturen durch 'Feminisierung' des alten Man(n)agements abzuzielen." (Autorenreferat)

"Anknüpfend an die aktuelle 'Unternehmenskultur'-Debatte und deren Rezeption in der frauenbezogenen Managementforschung, will die Autorin der Frage nachgehen, inwieweit sich mit dem Themenwechsel in der Managementlehre neue Chancen zur Machtteilhabe von Frauen eröffnen. Begünstigen die neuen Leitvorstellungen sozialer Modernisierung möglicherweise eine Reform Frauen benachteiligender traditioneller Konzepte der Unternehmensführung? Eröffnen sie neue Spielräume für eine Partizipation von Frauen, ohne, daß dies - wie in der Vergangenheit - mit dem Zwang zur Angleichung an männliche Karrieremuster verbunden wäre? Oder leben in den neuen Philosophien gar alte, Frauen erneut ausgrenzende Vorstellungen von kultureller Homogenität auf? Zeigt sich da nicht die Tendenz zur Bildung neuer Stereotype, die jede Form einer wirklichen Grenzüberschreitung verhindert? Die präsentierten empirischen wie analytischen Einwände geben wenig Anlaß, den von modernen ManagementphilosophInnen verbreiteten Optimismus hinsichtlich verbesserter Partizipationschancen, den 'Frauen - als dem Innovationspotential der Zukunft' zu teilen. Es gibt bisher wenig Hinweise darauf, daß Unternehmen zukünftig in größerem Umfang und auf freiwilliger Basis Frauen bevorzugt für Führungspositionen einstellen werden. Eher scheint das Ganze auf eine Modernisierung patriarchalischer Strukturen durch 'Feminisierung' des alten Man(n)agements abzuzielen." (Autorenreferat)