Massenmedien und Fremdenfeindlichkeit im Ländervergleich: eine Analyse internationaler Nachrichtenmagazine
In: Migranten und Medien: neue Herausforderungen an die Integrationsfunktion von Presse und Rundfunk, S. 82-105
Der Autor stellt die Ergebnisse einer ländervergleichenden Inhaltsanalyse vor, in welcher die Ausländerberichterstattung von acht internationalen Nachrichtenmagazinen in Europa und den USA zwischen 1991 und 1997 ausgewertet wurde. Im Vordergrund der Analyse stehen vor allem zwei Fragen: Wie berichten die acht Magazine über Migranten und Fremdenfeindlichkeit im eigenen Land? Wie berichten die Medien über diese Problematik insbesondere in Deutschland? In Bezug auf die letzte Frage wird festgestellt, dass die Ereignisse in Deutschland besonders in den Magazinen "Weltwoche" (Schweiz) und "Economist" (Großbritannien) eine hohe Beachtung fanden, was sich gleichermaßen durch einen Länder- und Zeitschrifteneffekt erklären lässt. Da die internationale Beachtung Deutschlands sich bei der Ausländerthematik vor allem am untersuchten Nachrichtenfaktor "Negativität" orientiert, unterliegt sie in gewisser Weise denselben Mechanismen, welche den deutschen Medien beim Umgang mit hier lebenden Ausländern vorgeworfen werden: Eine Orientierung an Negativismus, Kriminalität und Devianz. (ICI2)