Massenkommunikation, interpersonale Kommunikation und politische Einstellungen
In: Politische Wissenschaft und politische Ordnung, S. 387-399
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In: Politische Wissenschaft und politische Ordnung, S. 387-399
In: Kommunikation und Revolution, S. 47-56
Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass Revolutionen Massenmedien hervorbringen, die den Journalismus verändern. Am Beispiel der Helvetischen Revolution von 1798 in Basel wird überprüft, ob die Hypothese auch auf kleinräumige Verhältnissen übertragbar ist. Dazu wird die Medienverfassung Basels am Vorabend der Revolution beschrieben. Die Rolle der Massenmedien und der Stellenwert der interpersonalen Kommunikation während der Revolution werden analysiert. Es zeigt sich, dass die Bedeutung der periodischen Massenmedien zurücktrat hinter die Bedeutung der unregelmäßigen Druckschriften, vor allem der Flugblätter, und der verschiedenen Formen der interpersonalen Kommunikation. Jene Mittel zur Massenmobilisierung erweisen sich für die Basler Revolution von 1798 quantitativ und qualitativ als ausreichend. (BB)
In: Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft: Beiträge zur politischen Kommunikationskultur, S. 297-325
Es wird gefragt, inwieweit gesellschaftliche Informationsflüsse Wahlentscheidungen prägen. Dazu wird die Wirkung interpersonaler, vor allem aber massenkommunikativer Informationsquellen untersucht. Die Bedeutung vorgelagerter Dispositionen für die Medienrezeption wird herausgearbeitet. Die Beeinflussungen der Wahlentscheidung durch Massenkommunikation einerseits und durch interpersonale Kommunikation andererseits werden miteinander verglichen. Dabei zeigt sich, dass stark politisierte Wähler weniger äußeren Informationen als eigenen Vorprägungen folgen, während gering politisierte von persönlichen Primärbeziehungen beeinflußt werden. Insgesamt können Informationen die gesamte Wählerschaft in sehr unterschiedlicher Weise beeinflussen. (BB)
In: Politische Kommunikation und Wählerverhalten, S. 161-214
In: Research
Alexander Haas geht der Frage nach, welche Rolle der interpersonalen Kommunikation im Rahmen von Medienwirkungsprozessen zukommen kann. Die Aufbereitung des Forschungsstandes liefert Hinweise auf relevante intervenierende Merkmale, die das Zusammenspiel von interpersonaler und Massenkommunikation beeinflussen. Auf Basis einer repräsentativen Telefonbefragung wird die Rolle von Gesprächen und Mediennutzung unter Berücksichtigung einzelner Rahmenbedingungen analysiert. Als Zielvariable fungiert dabei die Beurteilung der gesellschaftlichen und persönlichen Relevanz politischer Themen.
In: Politik und Medien: Analysen zur Entwicklung der politischen Kommunikation, S. 159-180
Der Beitrag konzentriert sich auf zwei Typen von Kommunikationskanälen, die in erster Linie für die Politikvermittlung zwischen dem politischen System und seinen Bürgern relevant sind: einerseits das System der Massenkommunikation, d.h. die verschiedenen Printmedien und elektronischen Medien, andererseits die Netzwerke interpersonaler Kommunikation, welche den einzelnen Bürger mit Familienmitgliedern, Arbeitskollegen, Freunden usw. verknüpfen. Es wird zunächst die Entwicklung der theoretischen Diskussion zu diesem Gegenstandsbereich grob nachgezeichnet, bei dem es im wesentlichen um das Theorem des Zwei-Stufen-Flusses der Kommunikation und seine kritisch abgeleiteten Weiterentwicklungen geht. In einem zweiten Teil werden vorläufige Ergebnisse aus einer vergleichenden empirischen Analyse von Massenkommunikation und interpersonaler Kommunikation im Kontext des Wahlkampfes zur Bundestagswahl 1990 in den alten und neuen Bundesländern vorgestellt. Die Analyse zeigt, daß die Reichweite der Massenmedien als politische Vermittlungsinstanz größer ist als die der interpersonalen Kommunikation, in Ostdeutschland dagegen scheinen die engen Primärgruppen und die wechselseitige Bestätigung in diesen eine größere Rolle zu spielen als im Westen des Landes. (ICH)
In: Geschichte
In: Springer eBooks
In: Social Science and Law
Perspektiven zum Medienwandel -- Erweiterungen menschlicher Interaktion: Smartphones und Social Robots -- Medienalltag und Sozialität -- Gesundheitskommunikation -- Globale Perspektiven: Interaktion, Organisation und öffentlicher Raum -- Visuelle Exploration und Felderfahrung
In: Gesundheitskommunikation in Zeiten der COVID-19-Pandemie, S. 1-9
In Gesundheitskrisen wie der COVID-19-Pandemie stellt die massenmediale Berichterstattung eine zentrale Informationsquelle dar. Sie wird dabei nicht nur individuell genutzt und verarbeitet, sondern auch gemeinsam rezipiert, im sozialen Umfeld besprochen oder in Sozialen Medien diskutiert. Wie sich die interpersonale Kommunikation über pandemiebezogene Berichterstattung gestaltet, ist jedoch selten beforscht worden. Der Beitrag widmet sich daher der Anschlusskommunikation zur Medienberichterstattung in der COVID-19-Pandemie. In einer qualitativen Interviewstudie mit 22 Teilnehmenden fragen wir nach (a) Kommunikationspartner:innen, (b) den kommunikativen Rollen innerhalb der Anschlusskommunikation, (c) den Funktionen der Anschlusskommunikation sowie (d) nach potentiellen Veränderungen im Zeitverlauf. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anschlusskommunikation (a) insbesondere mit Familie und Freund:innen im direkten sozialen Umfeld stattfindet, aber auch zur Entstehung neuer Beziehungen beiträgt. Sie erfolgt (b) vor allem auf Augenhöhe, sodass die Rolle der Austauscher:innen dominiert, wobei manche Personen als Multiplikator:innen fungieren. Die Anschlusskommunikation erfüllt (c) die Funktion des Teilens und Erhaltens von Informationen, der Informationsvalidierung und gemeinsamen Wahrheitssuche sowie dem Coping mit negativen Emotionen. Veränderungen im Zeitverlauf (d) sind vor allem mit Blick auf das (Themen-)Interesse und die Kommunikationsrollen zu beobachten.
In: Kommunikation und Revolution, S. 417-434
Die öffentliche Diskussion um die deutsche Vereinigung verläuft krisenhaft und hat eine Kommunikationsverdichtung zur Folge. Es wird gefragt, ob für die Beurteilung der Vereinigung die interpersonelle Alltagskommunikation oder die Medienberichterstattung die größere Rolle spielt. Dazu wird eine empirische Studie aus der alten Bundesrepublik des Zeitraums Dezember 1989 bis März 1990 herangezogen. Gefragt wird nach den Inhalten der Medienberichterstattung, nach den Themenpräferenzen des Publikums und dessen sozialem Umfeld. Sieben Pressepublikationen, ein Hörfunksender und fünf Fernsehnachrichtensendungen werden einer Inhaltsanalyse unterzogen. Als Stichprobe werden 900 Personen aus Baden-Württemberg mündlich befragt, davon 550 noch einmal schriftlich, ergänzt um Schneeballinterviews. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Themenverdichtung in den Medien zu Krisenzeiten, die Themenbedeutung für die Bevölkerung und den besonderen Einfluss des persönlichen Netzwerks. Dabei zeigt sich, dass die Massenmedien das Thema zunächst bekannt machen, die interpersonelle Kommunikation sich daran anschließt und dann die Oberhand gewinnt, wenn es um Themenbewertung und deren Legitimation geht. (BB)
In: Neue Komplexitäten für Kommunikationsforschung und Medienanalyse: Analytische Zugänge und empirische Studien, S. 161-180
Interpersonale Kommunikation erlebt durch technologische Entwicklungen einen kontinuierlichen Wandel. Während Festnetztelefone geographische Einheiten miteinander verbinden, stellen Mobiltelefone eine Verbindung zwischen Individuen her. Smartphones erweitern die kommunikativen Möglichkeiten durch internetbasierte Kommunikationskanäle. Diese Entwicklung führt einerseits zu einer Komplexitätsreduktion kommunikativen Handelns, andererseits zu einer Komplexitätssteigerung. Dieser Beitrag geht von der These aus, dass beide Aspekte parallel und in einem wechselseitigen Einfluss zueinander bestehen. Basierend auf theoretischen Überlegungen und empirischen Erkenntnissen werden vier Bereiche diskutiert, in denen sich eine neue Mehrdimensionalität interpersonaler Kommunikation ausdrückt: 1) der Mehrdimensionalität sozialer und kommunikativer Rollen, 2) der Mehrdimensionalität sozialer Erreichbarkeit, 3) der Mehrdimensionalität der Kommunikationsgemeinschaften, und 4) der Mehrdimensionalität der Kommunikationskanäle.
In: Kommunikationswissenschaft
In: Politische Wissenschaft und politische Ordnung: Analysen zu Theorie und Empirie demokratischer Regierungsweise ; Festschrift zum 65. Geburtstag von Rudolf Wildenmann, S. 387-399
In dem Beitrag wird gezeigt, daß der Strukturwandel in den Massenmedien Rundfunk und Fernsehen die Gewichte von interpersonaler und massenmedialer Kommunikation im Bereich der Politik entscheidend verschoben hat. Diskutiert wird die These vom "Zwei-Stufen Fluß" der politischen Kommunikation, die These von der Macht der Meinungsführer und der Ohnmacht der Massenmedien. Dieses Modell wird skizziert, um über eine Kritik seiner Grundannahmen zur Darstellung der gegewärtigen Forschungslage zu kommen. Dabei wird zwischen Informationsprozeß und Beeinflussungsprozeß unterschieden. Im Hinblick auf den Informationsfluß wird beschrieben, daß Meinungsführer eine Art Relaisfunktion ausüben, indem sie politische Botschaften von den Massenmedien erhalten und an Nichtmeinungsführer weitergeben. Im Hinblick auf die politische Beeinflussung wird festgestellt, daß die Massenmedien einen Verstärkereffekt haben. Dies wird anhand der Ergebnisse von empirischen Studien belegt. Einige Daten zur Situation der BRD zeigen, daß sich durch die Veränderungen im Bereich des Systems der Massenkommunikation, vor allem durch die Einführung des Fernsehens, die Strukturen der politischen Kommunikation sowohl hinsichtlich des Informationsflusses als auch hinsichtlich der Beeinflussungsprozesse verändert haben. (KW)