Diskriminierung geflüchteter Frauen beim Zugang zum Arbeitsmarkt: Eine intersektionale Betrachtung
Seit 2015 ist das Thema "Geflüchtete in Europa" stets aktuell und viel diskutiert. Eine in politischen Diskussionen und der Forschung vernachlässigte Personengruppe stellen geflüchtete Frauen dar. Obwohl diese aufgrund von Mehrfachdiskriminierung oft Probleme haben, sich in den Arbeitsmarkt in den Zielländern zu integrieren, bekommen geflüchtete Frauen in dieser Hinsicht wenig Aufmerksamkeit. In der vorliegenden Masterarbeit wird untersucht, aufgrund welcher Diskriminierungskategorien geflüchtete Frauen beispielsweise aus Syrien oder Afghanistan beim Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt benachteiligt werden und wie die verschiedenen Kategorien miteinander interagieren. Zudem werden Maßnahmen zusammengetragen, welche zu einer Verbesserung der Gleichbehandlung von geflüchteten Frauen bei Bewerbungsverfahren führen können. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden fünf semi-strukturierte, leitfadengestützte Interviews mit ExpertInnen auf dem Gebiet der Betreuung und Beratung von Geflüchteten, im Besonderen mit geflüchteten Frauen, geführt. Die Ergebnisse der ExpertInneninterviews weisen darauf hin, dass geflüchtete Frauen aufgrund ihres Geschlechts und der oft damit verbundenen Betreuungspflichten für ihre Kinder, ihres äußeren Erscheinungsbildes, ihres Namens und ihrer Sprache beim Zugang zum Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Dabei kommen in den meisten Fällen mehrere dieser Merkmale zusammen und führen in Kombination zu umso schlechteren Chancen für die Frauen auf einen adäquaten Arbeitsplatz. Als Maßnahmen wurden beispielsweise die Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft sowie innerhalb der Unternehmen oder die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote aus den Interviews extrahiert. ; Since 2015 the subject of refugees is topical in Europe and much discussed. A group of people which is especially neglected in political discussions and in the research are women refugees. Although they often struggle with integration into the labor market of their target countries due to multiple discrimination, they receive little attention. This master thesis examines the categories of discrimination, which cause disadvantages for women refugees, for example from Syria or Afghanistan, when trying to access the Austrian labor market and how the various categories interact with each other. In addition, measures are introduced that can lead to an improvement in the equal treatment of women refugees in application procedures. To answer the research questions, five semi-structured, guided interviews were conducted with experts in the field of care and counselling of refugees, in particular women refugees. The results of the expert interviews indicate that women refugees face discrimination in their access to the labor market because of their gender and the often-associated caring responsibilities for their children, their outward appearance, their name and their language. In most cases, several of these characteristics come together and, in combination, lead to even less opportunities for women to find an adequate job. Possible measures for the improvement of labor market integration of women refugees, such as educating and sensitizing society and companies, or improving childcare services for example, were extracted from the interviews. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019 ; (VLID)3369477