Korruption
In: Aus Politik und Zeitgeschichte 71. Jahrgang, 19/20 (10. Mai 2021)
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte 71. Jahrgang, 19/20 (10. Mai 2021)
In: Österreichisches Jahrbuch für Politik: eine Publikation der Politischen Akademie der Österreichischen Volkspartei
ISSN: 0170-0847
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 1
ISSN: 0023-2653
Stimmabgabe gegen Bares, Bauaufträge nach Bezahlung, Veruntreuung öffentlicher Gelder. Egal von welchen Ereignissen die Rede ist, alle umschreiben ein und dasselbe Übel; die Korruption. Jahrelang hatten Teile der Welt die Augen vor dem Ausmass der weltweiten Korruption verschlossen und nahmen an, dass Korruption nur in Entwicklungsländern eine gängige Praxis darstellt, um sich persönliche Vorteile zu sichern. Doch mittlerweile hat man erkannt, dass auch unsere ausdifferenzierten Industriegesellschaften von diesem weitreichenden Übel betroffen sind, und dies nicht zu knapp. Der Grad des Ausmasses ist in den verschiedenen Ländern jedoch sehr unterschiedlich. In vielen Industrienationen wird Korruption nur als Randphänomen wahrgenommen, während sie sich in vielen ärmeren Ländern in alle Bereiche des täglichen Lebens einschleicht. So geschehen auch in Thailand. Korruption gehörte in Thailand seit jeher zum alltäglichen Leben und war früher eher eine Institution als ein gesellschaftliches Übel. Man sieht es noch heute als selbstverständlich an, dass ein Amtsträger eine gewisse Summe von jemandem erhält, damit er bei einer Angelegenheit behilflich ist. Dies wird allerdings nicht als korrupter Vorgang verstanden, sondern als "gift of goodwill", als fester Bestandteil der alten thailändischen Kultur. Oftmals ist in der Öffentlichkeit zu hören, dass in ärmeren Ländern Korruption normal sei und dort auch gewollt werde. Deshalb wird Korruption allzu oft dem Bereich kulturspezifischer Praktiken zugeschrieben. Frei nach dem Motto: andere Länder, andere Sitten. Doch diese Ansicht ist völlig veraltet. Heute gilt Korruption in Thailand nämlich überwiegend nicht mehr als fester Bestandteil der täglichen Geschäftspraktiken, sondern als erstzunehmendes gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem, das den Entwicklungsprozess des Landes hemmt. Aus diesem Grunde hat Thailand einen Kampf gegen Korruption gestartet, der mit Sicherheit noch Jahrzehnte andauern wird, bis dieses Übel auf ein Minimum reduziert werden kann. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, das Phänomen der Korruption im Allgemeinen zu beleuchten, um anschliessend das Ausmass der Korruption, vor allem der politischen Korruption in Thailand analysieren zu können. Die Vorgehensweise gliedert sich dergestalt, dass nach einer kurzen Hinführung zum Thema dieser Diplomarbeit im ersten Kapitel, im zweiten Kapitel versucht wird eine Legaldefinition des Begriffs Korruption zu finden. Mit dieser Definition soll im Laufe der Arbeit gearbeitet werden. Anschliessend werden drei Erscheinungsformen der Korruption, Bestechung, Veruntreuung und Nepotismus, näher beleuchtet und folglich Institutionen identifiziert, in denen Korruption verbreitet ist. Danach werden die Unterschiede von "petty und grand corruption" herausgearbeitet. Anschliessend soll die Frage geklärt werde, ob Korruption ein traditionsbedingtes Phänomen darstellt und welche Ursachen und Auswirkungen es mit sich bringen kann. Im dritten Kapitel wird ein Überblick über das Königreich Thailand geliefert. Dabei werden neben demographischen und geschichtlichen Aspekten auch wirtschaftliche und politische Gesichtspunkte erläutert. Zu Beginn des vierten Kapitels wird dargelegt, welche Ausmasse Korruption in Thailand annimmt. Anhand einer Studie wird daraufhin die Einstellung der Thailänder gegenüber ausgewählten korruptiven Situationen gezeigt. Der Grossteil dieses Kapitels beschäftigt sich mit politischer Korruption am Beispiel des thailändischen Premierministers Thaksin Shinawatra und seiner Partei. Diesen werden u.a. Wahlmanipulationen und Einschränkung der Pressefreiheit vorgeworfen. Am Ende werden die bisherigen Massnahmen Thailands zur Korruptionsbekämpfung analysiert. Das fünfte und letzte Kapitel bietet eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und wagt eine Prognose für die weitere Entwicklung der Korruption im Königreich Thailand.
In: Russland-Analysen, Heft 18, S. 4-9
ISSN: 1613-3390
Korruption ist im heutigen Russland in allen Lebensbereichen gegenwärtig. Aus moralischer, soziopolitischer und wirtschaftlicher Perspektive sind daher Antikorruptionsmaßnahmen nötig. Präsident Putin reagierte in seiner ersten Amtszeit mit der Formulierung entsprechender politischer Zielvorgaben, mit dem Erlass von Gesetzen und der Einrichtung von Kommissionen. Obendrein ging er scharf gegen "Oligarchen" vor. Doch nach wie vor gibt es in Russland eine Vielzahl von Faktoren, die Korruption fördern bzw. ihre wirksame Bekämpfung behindern. Auch andere Akteure in Politik, Justiz, Wirtschaft und Zivilgesellschaft können keine nennenswerten Erfolge verbuchen. Insgesamt hat sich die Situation in der ersten Amtszeit Putins weder wesentlich verbessert noch verschlechtert. Für die zweite Amtszeit sind aus Sicht der Experten umfassendere Antikorruptionsstrategien und größere Anstrengungen im Bereich der Korruptionsprävention wünschenswert.
Forschungsstelle Osteuropa
Korruptionsbekämpfung am Beispiel des Landes Rheinland-Pfalz Sind Parteien korrupte Organisationen? Der gekaufte Abgeordnete. Nebeneinkünfte und Korruptionsproblematik Korruption im Gesundheitswesen Korruption und Korruptionsbekämpfung im Sport Streitgespräch: "Wie unabhängig ist Transparency International Deutschland?" Politik und Moral Korruptionsregister, Unternehmenshaftung, Transparenzgesetze – geeignete Mittel zur Korruptionsbekämpfung? Erfolge und Blockaden bei der Korruptionsbekämpfung Die UN-Konvention gegen Korruption und ihre Auswirkungen auf Deutschland Podiumsdiskussion: "Mehr Zivilcourage durch verbesserten Schutz von Whistleblowern?"
BASE
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 3/4, S. 6-13
ISSN: 2194-3621
Der Verfasser problematisiert Sinn und Zweck einer Kriminalisierung von Korruption. Er stellt bedeutende Korruptionsfälle in der Geschichte der Bundesrepublik dar und zeigt, dass ein Akzeptieren von Korruption mit der deutschen Rechtskultur nicht zu vereinbaren ist. Zwar ist zu konstatieren, dass Korruption eine wichtige Scharnierfunktion wahrnimmt und Rechtstreue in diesem Fall nicht mehr zu den wichtigsten Prinzipien zählt. Die korrumpierende Annahme von Geld ist jedoch, wie der Verfasser abschließend betont, ein Angriff auf die Selbstachtung und deshalb nicht zu rechtfertigen. (ICE2)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 28, Heft 1, S. 36-43
ISSN: 0032-3470
Bis heute gibt es keine grundlegenden und wissenschaftlich- tragfähigen kritisch-systematischen Ansätze zum Thema Korruption. Die vorhandene Literatur ist in tagespolitisch-aktualistisch wichtig, makrosoziologisch, makropolitologisch und rechtswissenschaftlich weiterführend und mikrosoziologisch und -politologisch sehr facettenreich eingestuft werden. Besonders herausragend ist der Ansatz "Mafia als Methode", wobei die "Chiffre Mafia ein wechselseitiges Handlungs- und Verbindungssystem meint und ... weitgehend als 'normaler' kapitalistischer Erwerbsbetrieb arbeitet". Korruption als System macht dabei möglicherweise einen historisch neuen Typus von Staatsadministration aus. Zur Fortführung der Diskussion ist anzuführen: 1. "Die Durchsetzung sozialökonomischer Ausschließung gegen Mitkonkurrenten im gesamten sozialen Feld kann nie allein durch politische Maßnahmen wirksam werden." Androhung bzw. Anwendung geeignet erscheinender Gewaltmittel durch einen "speziellen Durchsetzungsstab" im Auftrag der Akteure gehören dazu. 2. Wenn eventuell von der Normalität der Korruption der Wenigen ausgegangen werden kann, stellt sich die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten und -bereitschaften der hier speziell ausgeschlossenen Vielen es geben kann. (JK)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 23, Heft 4, S. 250-256
ISSN: 0932-3244
"Politische Korruption ist eine Kategorie individuellen Verhaltens und Handelns, das wir bereits bei Machiavelli in seinen 'Discorsi' (Gedanken über Politik und Staatsführung) behandelt finden. Seine Analysen und angeführten Merkmale einer korrupten ('ungesunden') Republik können auch zur gegenwärtigen Analyse der politischen Korruption in Italien als Ausgangsgrundlage herangezogen werden. Ergänzt durch moderne politikwissenschaftliche Untersuchungen zeigt sich politische Korruption in Italien durch drei wesentliche Merkmale gekennzeichnet bzw. bedingt. Durch den Politikertypus des 'Geschäftspolitikers', durch makropolitische Randbedingungen wie staatliche Omnipräsenz in der Wirtschaft und zunehmende politische Verwaltung öffentlicher Betriebe, sowie durch die traditionelle Mechanik des Klientelismus. Politische Korruption in Italien ist folglich systemischer Art; sie ist institutionalisiert und konstitutiver Bestandteil des sozio-ökonomischen und sozio-politischen Systems." (Autorenreferat)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Band 56, Heft 12, S. 78-86
Sowohl die Vereinten Nationen als auch der Europarat fordern von der Politik intensivere Bemühungen zur Verfolgung und Prävention von Korruption. Um die Handlungsweisen potenzieller und tatsächlicher Täter zu verstehen, muss man sich zunächst mit ihren Antrieben beschäftigen. Das Verständnis der "Korruptionsethik", also der subjektiv entlastenden Strategien moralischer Rechtfertigung, ist zur nachhaltigen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen ständiger Korruptionsgefahr unabdingbar. Der Beitrag fragt, was Korruption ist, wer korrumpiert wird und welche Rechtfertigungsstrategien die Täter aufweisen. Die Verführung der Korruption ist jedoch allgegenwärtig und vielfältig. Gerade vor dem Hintergrund filigran konstruierter Netzwerke der Verschleierung und Abschottung ist es nicht einfach, überhaupt Verdachtsfälle der Korruption zu finden. Der Beitrag skizziert abschließend wie nun der Korruption begegnet werden sollte. (ICB2)
Buchbesprechung "Die große Gier: Korruption, Kartelle, Lustreisen" von Hans Leyendecker, Berlin 2007.
BASE
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 35, S. 50-58
ISSN: 0032-3470
"In der Antike war politische Korruption ein weit verbreitetes Phänomen. Auch wenn vermutlich nur die wichtigsten Fälle dokumentiert sind, so bilden diese ein weites Spektrum der politischen Korruption ab. Der Autor berichtet zunächst deskriptiv von der politischen Korruption in verschiedenen Zeiträumen und Orten, um danach theoretische Schlüsse in Form einer Annäherung an eine Definition zu ziehen. Er betrachtet die politische Korruption im archaischen Griechenland, im hellenistischen Ägypten und in der Römischen Republik und konturiert die berichteten Tatbestände bzw. Formen der Korruption wie Repetundendelikte, Ambitus und Richterbestechung. Er schließt mit theoretischen Überlegungen zu Definition und Grundlagen der Korruption. Das häufig vorkommende und oft bekämpfte Phänomen wird bestimmt durch eine an Handlungen orientierte definitorische Einordnung im unaufgelösten Spannungsfeld zwischen Personalismus und rationalem öffentlichen Verhalten." (Autorenreferat)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 35, S. 328-349
ISSN: 0032-3470
"Korruption in China ist ein systemisches Phänomen und muss als solches bekämpft werden. Der Autor beschreibt Wurzeln, Entwicklung und Phänomene der Korruption in China. Korruption ist hier in besonderem Maße historisch gewachsen; nach der Öffnung für den Westen scheinen viele alte Erscheinungsformen der Korruption neu zu erwachen. Neben den üblichen Formen der Korruption, im Chinesischen fubai, also sittlicher und moralischer Verfall, beschreibt er die Besonderheit des Guanxi, als durch Netzwerk geprägtes Phänomen von Proto-Korruption. Guanxi ist ein gewachsenes starkes Netzwerk sozialer Beziehungen, das auf Gefallen und Gegengefallen, auf starker lokaler und bzw. oder verwandtschaftlicher Verbundenheit und Verpflichtung beruht. Guanxi, die Stärke des Staates und seine stärkere Legitimitätsbasis in der Bevölkerung in China begründen wesentliche regionale Unterschiede zur Korruption beispielsweise in Afrika. Aber wenngleich die Korruption in China vielen als stabiler und somit berechenbarer erscheint, so postuliert der Autor, dass sie letztlich in gleichem Maße schädlich ist. In China ist bei hoher Korruptionswahrnehmung der Diskurs über politische Korruption seit je hoch, wurde jedoch lange Zeit nur bekämpft, wenn die politische Elite gefährdet schien. Nunmehr ist sie jedoch verknüpft mit der Diskussion um politische Reformen und Demokratisierung, in der Korruption als systemisches Phänomen begriffen wird." (Autorenreferat)