Der Einsatz von biologischen Kampfstoffen im Krieg ist nach allen bisherigen Erkenntnissen von geringem militärischen Nutzen. Die Risiken und Unsicherheiten wären zu groß. Auch die neuen Gentechniken bringen hier keine grundsätzliche Änderung. Trotzdem gab es immer wieder Militärs, die die Herstellung biologischer Kampfstoffe betrieben. Im 2. Weltkrieg und in der Nachkriegszeit gab es Versuche mit Milzbrand und Pest. Immer wieder wird über den angeblichen Einsatz von Mykotoxinen in Kamputschea und Laos spekuliert. Bei dem "gelben Regen", über den Einheimische berichten, handelt es sich jedoch vermutlich nicht um Kampfstoffe, sondern um Bienenkot. Berichte über biologische Kampfstoffe dienten in der Vergangenheit oft der Verteuflung des politischen Gegners. Hierin sieht der Autor eine besondere Gefahr. (KA)
Bereits Lenin betonte die Notwendigkeit, die gesellschaftlichen Organisationen in den kapitalistischen Ländern zu unterwandern, um die Weltrevolution und damit die Welthegemonie der UdSSR leichter zu verwirklichen. Zu dieser Doktrin bekennen sich auch die heutigen sowjetischen Führer. Die ausführenden Organe der psychopolitischen Kriegführung sind die Internationale Abteilung (IA) des ZK der KPdSU und der sowjetische Geheimdienst (KGB), die sich verschiedener Agenten und Methoden sowie der als unabhängig getarnten "Frontorganisationen" bedienen. Der Artikel schildert die Arbeit dieser Organe mit aktiven und passiven Maßnahmen, die Rolle der Einflußagenten und "nützlichen Idioten" als Instrumente, die Tätigkeiten der "Frontorganisationen", bei denen der Weltfriedensrat von besonderer Bedeutung ist und den Stellenwert der Desinformation. (BIOst-Bwd/Hie)
Christian Mann gibt einen Überblick über die antike Militärgeschichte von den homerischen Epen bis zur Spätantike. Behandelt werden Bewaffnung und Kampftaktiken der antiken Heere, vor allem aber die Stellung von Soldaten in der Gesellschaft sowie die ökonomische und kulturelle Dimension von Kriegführung. Im zweiten Teil erklärt der Autor verschiedene Forschungsansätze, etwa die klassische Schlachtengeschichte, die Sozialgeschichte der Soldaten oder die psychohistorische Erforschung von Kriegserfahrungen. Militärische Phänomene werden in ihrer Wechselwirkung mit gesellschaftlichen und ökonomisc.
Der erste Teil des Beitrags stellt eine geschichtliche Einführung dar. Dabei handelt es sich um die kleinsten und zugleich dichtest besiedelten Staaten Afrikas. Die Geschichte der zentralafrikanischen Länder ist von ethnischen Gegensätzen geprägt, die immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen geführt haben. Seit dem Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts liefen die Entwicklungen in Ruanda und Burundi auseinander. Die Geschichte Burundis seit der Unabhängigkeit ist geprägt von einer permanenten Konfrontation zwischen der Armee auf der einen Seite und den aufständischen Hutu auf der anderen Seite. Die so genannte 'soziale Revolution' hat zu einer völligen Neugestaltung der politischen Landschaft Ruandas geführt. Am 1.10.1990 fand die jahrelang relativ stabile Entwicklung Ruandas ein Ende: Überraschend überschritten mehrere tausend Kombattanten einer bis dahin unbekannten Befreiungsbewegung RPF von Uganda kommend die ruandische Grenze. Dabei handelte es sich um Nachkommen jener ethnischen Minderheit, die in den 1960er Jahren als Folge der Ausschreitungen die Flucht nach Uganda angetreten hatten. Die von 1990 bis 1993 in mehreren Wellen erfolgten Kampfhandlungen zwischen RPF und Regierungsarmee können durchaus als symmetrische Kriegsführung klassifiziert werden. Die Invasion der RPF führte zu einer Steigerung der Spannungen zwischen den beiden dominanten ethnischen Gruppen im Lande. Am 4. August 1993 ist unter internationalem Druck ein Abkommen zustande gekommen, das einen Schlussstrich unter den bewaffneten Auseinandersetzungen ziehen sollte. Dieses Ziel wurde jedoch verfehlt. Die Kämpfe wurden verschärft. Gefechte an den Frontlinien, Massaker im Hinterland waren die Konsequenzen. Das Flüchtlingsproblem ist zum Auslöser für einen grenzüberschreitenden Guerillakrieg geworden. Im Landesinneren ist der Bürgerkrieg aufgeflammt. Abschließend wird die Aktion der ruandischen Armee im Kongo geschildert, die im Oktober 2002 beendet worden ist. Die Aufarbeitung des Genozids von 1994 ist auf der Basis der traditionellen Rechtsprechung in Gang gesetzt worden. Es bleibt abzuwarten, so der Autor, ob die Entwicklungen zu einem friedlichen Zusammenleben beider Völkergruppen führen werden. (ICG)