Politische Theologie und Zivilreligion
In: Glaube und Politik, S. 101-113
2300 Ergebnisse
Sortierung:
In: Glaube und Politik, S. 101-113
In: Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte 44
Main description: Das Problem jeder politischen Herrschaft, »Legitimitätsglauben« (Max Weber) zu erzeugen, ist ein wesentlicher Aspekt politischer Theologie. Wilhelm II. hatte mit diesem Problem in einer historischen Situation umzugehen, in der eine Krise traditioneller politischer Legitimität mit einer Krise traditioneller religiöser Deutungsmuster zusammentraf. Wilhelm reagierte darauf mit einer Art politisch-theologischem Patchwork: traditionelle mit modern-charismatischen Begründungsmustern kombinierend, versuchte der Kaiser mit Hilfe eines propagierten Selbstverständnisses als »Herr der Mitte« (Nicolaus Sombart) und mit Hilfe politischer Mythen nationale Identität zu stiften und so die innere Einheit des Deutschen Reiches zu gewährleisten. Das herrscherliche Selbstverständnis und die politischen Mythen Wilhelms II. waren dabei explizit religiös fundiert, wobei er die Frage nach der Zeitgemäßheit der christlichen Religion durchaus reflektierte und theologisch zu einem undogmatischen, »germanischen« Christentum tendierte. Insgesamt ist die politische Theologie des Kaisers als Versuch interpretierbar, Politik und Religion wechselseitig zu begründen und in ein neues Harmonieverhältnis zu bringen – vor dem Hintergrund, daß die traditionelle Form der Religion wie der Politik ihre selbstverständliche Geltung verloren hat.
In: Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte 44
Das Problem jeder politischen Herrschaft, »Legitimitätsglauben« (Max Weber) zu erzeugen, ist ein wesentlicher Aspekt politischer Theologie. Wilhelm II. hatte mit diesem Problem in einer historischen Situation umzugehen, in der eine Krise traditioneller politischer Legitimität mit einer Krise traditioneller religiöser Deutungsmuster zusammentraf. Wilhelm reagierte darauf mit einer Art politisch-theologischem Patchwork: traditionelle mit modern-charismatischen Begründungsmustern kombinierend, versuchte der Kaiser mit Hilfe eines propagierten Selbstverständnisses als »Herr der Mitte« (Nicolaus Sombart) und mit Hilfe politischer Mythen nationale Identität zu stiften und so die innere Einheit des Deutschen Reiches zu gewährleisten. Das herrscherliche Selbstverständnis und die politischen Mythen Wilhelms II. waren dabei explizit religiös fundiert, wobei er die Frage nach der Zeitgemäßheit der christlichen Religion durchaus reflektierte und theologisch zu einem undogmatischen, »germanischen« Christentum tendierte. Insgesamt ist die politische Theologie des Kaisers als Versuch interpretierbar, Politik und Religion wechselseitig zu begründen und in ein neues Harmonieverhältnis zu bringen – vor dem Hintergrund, daß die traditionelle Form der Religion wie der Politik ihre selbstverständliche Geltung verloren hat.
In: Politische Theologie und Politische Philosophie, S. 67-102
In: Themenschwerpunkt: Politische Ethik, S. 19-33
"This essay analyses the change in Political Theology from its beginnings to current conceptions of Public Theology. Political Ethics in a theological context is not confined to an ethical reflection of the role of the church and of church-related action in contemporary society, thus developing an extensive theory of the political and economical on a theological Basis. The term 'Political Theology' appeared for a theological theory of political matters in the 20th century. In distancing himself from Carl Schmitt and Erik Peterson, the Roman Catholic theologian Johann Baptist Metz and subsequently the Protestant theologians Jürgen Moltmann and Dorothee Sölle revived the term alter 1960. Latin American Liberation Theology as a form of Political Theology with a particularly high impact requires special consideration. In recent times, conceptions of Public Theology that deal with the relation of Church, Christian Social Ethics and civil society with one another have surfaced. Unlike older models of Political Theology, Public Theology does not criticise Pluralism in contemporary societies as disastrous, understanding Pluralism as fruit of Christianity instead. The essay supports a model of Pluralist Theology that understands itself as an alternative to ecclesiastical Communitarianism." (author's abstract)
In: Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte v.44
Hauptbeschreibung Das Problem jeder politischen Herrschaft, »Legitimitätsglauben« (Max Weber) zu erzeugen, ist ein wesentlicher Aspekt politischer Theologie. Wilhelm II. hatte mit diesem Problem in einer historischen Situation umzugehen, in der eine Krise traditioneller politischer Legitimität mit einer Krise traditioneller religiöser Deutungsmuster zusammentraf. Wilhelm reagierte darauf mit einer Art politisch-theologischem Patchwork: traditionelle mit modern-charismatischen Begründungsmustern kombinierend, versuchte der Kaiser mit Hilfe eines propagierten Selbstverständnisses als »Herr der Mitte« (Nicolaus Sombart) und mit Hilfe politischer Mythen nationale Identität zu stiften und so die innere Einheit des Deutschen Reiches zu gewährleisten. Das herrscherliche Selbstverständnis und die politischen Mythen Wilhelms II. waren dabei explizit religiös fundiert, wobei er die Frage nach der Zeitgemäßheit der christlichen Religion durchaus reflektierte und theologisch zu einem undogmatischen, »germanischen« Christentum tendierte. Insgesamt ist die politische Theologie des Kaisers als Versuch interpretierbar, Politik und Religion wechselseitig zu begründen und in ein neues Harmonieverhältnis zu bringen - vor dem Hintergrund, daß die traditionelle Form der Religion wie der Politik ihre selbstverständliche Geltung verloren hat. Inhaltsverzeichnis A. Einleitung B. Forschungsgeschichte und methodische Fragen C. Politisch-theologische Prägungen Hinzpeter - Mutter, Großmutter, Ehefrau - Stoecker und Bismarck - Eulenburg - Vater und Großvater D. Politische Theologie I: herrscherliches Selbstverständnis Gottesgnadentum - Herr der Mitte - Anwendungsfall I: Soziale Monarchie - Anwendungsfall II: Glaubenshüter - Religionspolitik - Judenkaiser E. Theologie Wilhelms II. Summus episcopus und kaiserlicher Prediger - Harnack und der Apostolikumstreit -
In: Edition Weltordnung - Religion - Gewalt
"The publications of the interdisciplinary and internationally networked Research Platform "World Order – Religion – Violence" seek to improve our understanding of the relationship between religion, politics and violence. It therefore deals especially with the return of religious themes and symbols into politics, with the analysis of the link between political theory and religion, and finally with the critical discussion of the secularization thesis. At the centre of the research are questions concerning the causes of violent conflict, the possibilities for a just world order and the conditions for peaceful coexistence on a local, regional, national and international/worldwide scale between communities in the face of divergent religious and ideological convictions. Its task is to initiate and coordinate thematically related research-efforts from various disciplinary backgrounds at the University of Innsbruck. It creates a network between departments, research-teams and single researchers working on topics of religion, politics and violence. The overall aim of the research platform World Order-Religion-Violence is to promote excellence in social and human science research on religion and politics at the University of Innsbruck and to guarantee the diffusion of this particular competence on a national and international level." - Der Sammelband widmet sich der kritischen Diskussion der Thesen von Mark Lilla und Heinrich Meier über die Rückkehr des Religiösen in die Politik, besonders im Blick auf den Islam. Systematisch werden die Konzeptionen Politische Theologie und Politische Philosophie hinsichtlich des Problems der Gewalt, wie es sich seit der Zeit der "Religionskriege" und besonders in unserer Gegenwart stellt, untersucht. Dabei geht es vor allem auch um die Prüfung der These, inwiefern sich die westliche Moderne tatsächlich von einer Ablösung der Politischen Theologie durch die Politische Philosophie kennzeichnen lässt, sowie um die noch grundsätzlichere Frage, ob eine Absage an Politische Theologien überhaupt möglich ist. Aus historischer Sicht wird die Frage diskutiert, wie sich die Konzeption der "Politischen Religionen" gegenüber der systematischen Unterscheidung von Politischer Theologie und Politischer Philosophie verhält: Wie lassen sich die Entstehung der totalitären politischen Religionen von Nationalsozialismus und Marxismus-Leninismus im Blick auf die These von der "Great Separation" verstehen?
In: Neue Phänomenologie Bd. 24
In: Quellen und Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte 44
In: Themen Bd. 52
Wortwörtliche politische Auslegung der Bibel für die Politik von heute. ; Word for word interpretation of bible for politics today.
BASE