Wer 'antiamerikanisch' denkt und fühlt, hat sich geistig und emotional für ein negatives Amerikabild entschieden - politisch, psychologisch, kulturell. Unter dieser Prämisse beschreibt der Autor einige Formen des heutigen Antiamerikanismus, wobei er drei Richtungen unterscheidet: linker Antiamerikanismus, der sich aus den Erfahrungen der sechziger und siebziger Jahre speist und die USA als Klassengesellschaft und imperialistischen Staat auffasst; rechter Antiamerikanismus, der die Werte der liberalen amerikanischen Zivilgesellschaft negiert und diese als Ideologie des Individualismus bezeichnet; der Antiamerikanismus der Globalisierungsgegner, der die USA als Motor und Nutznießer der neoliberalen Globalisierung auffasst. Der Autor hebt hervor, dass dieser Antiamerikanismus die bilateralen Beziehungen, die keineswegs konfliktfrei verlaufen, zusätzlich belastet. (ICC2)