Mit den Problemen der Globalisierung werden wir tagtäglich konfrontiert. Viele Menschen empfinden die Globalisierung als Bedrohung, nicht nur ihrer wirtschaftlichen Existenz, sondern auch ihres kulturell-moralischen Selbstverständnisses; manche treten aus Protest ATTAC und vergleichbaren Organisationen bei. Auf internationalen Konferenzen führen diese Proteste regelmäßig zu Eskalationen. Die Autoren der hier gesammelten Beiträge ordnen die häufig intuitiven Einstellungen zur Globalisierung analytisch in verschiedene Problemdimensionen ein. Diese werden dann separat bearbeitet und – nach Möglichkeit – wieder in ein Gesamtbild integriert.
Wirtschaftsethische Fragen werden umso drängender, je weiter die Globalisierung voranschreitet. Die Frage ist, ob und wie Moral im globalen Wettbewerb eine Rolle spielen kann. Karl Homann und Christoph Lütge gehen diese Frage in zwei Schritten an: Zum einen muss die Rahmenordnung der Marktwirtschaft gestaltet werden (Wirtschaftsethik), zum anderen sind die im globalen Wettbewerb stehenden Unternehmen selbst aufgefordert, Moral im langfristigen Eigeninteresse einzusetzen (Unternehmensethik). Diese Einführung richtet sich an alle, die sich mit wirtschaftsethischen Fragen beschäftigen.
Die wissenschaftliche Disziplin der Wirtschaftsethik kann systematisch zwei Beiträge zur nachhaltigen Förderung globaler Ernährungssicherheit leisten. (a) Der erste Beitrag besteht darin, zur wirksamen Bekämpfung von Hunger und Armut konkrete politische Maßnahmen (sowie das Unterlassen bestimmter Maßnahmen) zu empfehlen. Hier geht es darum, moralische Anliegen durch institutionelle Reformen zu verwirklichen, also mehr Moral möglich zu machen. (b) Der zweite Beitrag besteht in dem Nachweis, dass die Verwendung normativer Kategorien im politischen Diskurs nicht nur extrem emotionalisierend, sondern auch extrem irreführend sein kann. Es gibt Formen der Moralkommunikation, vor denen wir uns hüten sollten, weil sie nicht moralische Orientierung bieten, sondern zur Des-Orientierung verleiten. ; The academic discipline of economic ethics can provide two contributions to foster global food security. (a) The first contribution identifies what is to be done – and what is to be left undone – with regard to effectively combatting hunger and poverty on a global scale. The core idea is to realize normative desiderata via institutional reforms that enable morality. (b) The second contribution points to the fact that employing normative categories in political discourse can be both extremely emotionalizing and extremely misleading. Some forms of moral communication tend to provide disorientation instead of orientation.
I Einleitung -- II Philosophische Grundlagen der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- III Theoriegeschichtliche Hintergründe der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- IV Ausgewählte Themenfelder der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- V Deutschsprachige Ansätze der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- VI Internationale Ansätze der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- VII Instrumente der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- VIII Bereichsethiken -- IX Neue Herausforderungen der Wirtschafts- und Unternehmensethik -- X Zentrale Begriffe -- Personenregister und Sachregister.
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In Zeiten der Globalisierung wichtiger denn je: eine Debatte über wirtschaftsethische Standards. Von Aristoteles bis zur experimentellen Ökonomik bietet das Handbuch einen umfassenden Überblick über die philosophischen und theoriegeschichtlichen Hintergründe der Wirtschafts- und Unternehmensethik. Es stellt die zentralen Probleme und Ansätze vor und beleuchtet mögliche Instrumente wie Ethikkodizes, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Sozialstandards. Grundlegende Begriffe erschließt der Schlussteil des Bandes
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