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Aus Sicht der DDR

"Aufgrund verfehlter Wirtschafts- und Gesellschaftspolitiken sind die arabischen Länder im internationalen Entwicklungs- und Technologiewettlauf selbst gegenüber den Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas zurückgefallen. Mit der sozialen Verelendung wachsen die innenpolitischen Spannungen, die sich teilweise über religiöse Symbole artikulieren. Eine Ausweitung der Anti-Terror-Kriegsführung könnte das Projekt der Euro-Mediterranen Freihandelszone als einer 'Zone des Friedens und der Stabilität' gefährden. Störungen dieses 1995 initiierten so genannten Barcelona-Prozesses gehen auch vom Nahost-Konflikt aus. Die Dimension der anstehenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformationen in den arabischen Mittelmeerländern erfordert nicht nur größere Finanztransfers, sondern vor allem auch Ermutigung und Stützung dortiger Such-, Lern- und Innovationsprozesse sowohl in den Unternehmen als auch auf der Ebene der Gesamtgesellschaft." (Autorenreferat)

In diesem Beitrag wird das zeitgenössische Spektrum moderner arabischer Bühnenkunst im größeren Problemzusammenhang nationaler Identitätssuche analysiert. Aus ursprünglicher Verwurzelung in der sozialen Lebensphäre heraus, so wird argumentiert, hatten sich von alters her differenzierte Ausdrucksformen profaner und kultisch-religiös geprägter tänzerischer und schauspielerisch-mimetischer Darstellungsmittel entwickelt. Aus diesen traditionell-nationalen Elementen entwickelte sich jedoch kein Theater im engeren Sinne der Bühnenkunst. Die hierdurch aufgerissene Lücke zwischen überlieferten theaterrelevanten Formen und einem konkret historischen, nicht traditionell verankerten Entwicklungsanstoß für die moderne Bühnenkunst wird immer mehr unter dem Vorzeichen der nationalen Identitätssuche als eine wachsende Herausforderung für Theorie und Theaterschaffen verstanden. (DÜI-Asd)

Der Bericht über eine im Auftrag des Goethe-Instituts unternommene wirtschaftswissenschaftliche Vortragsreise durch arabische Länder (Sudan, Saudi-Arabien, AR Jemen, VAE, Kuwait, Jordanien, West Bank und Syrien) vermittelt Einsichten in die jeweilige kulturpolitische Situation sowie das wissenschaftliche Klima an der besuchten Universitäten, Forschungsinstituten und wissenschaftlichen Vereinigungen. Als kulturpolitische Folgerung wird die Stärkung der institutionellen, personellen und finanziellen Komponenten der wissenschaftlichen Kooperationspolitik angeregt. Nur so sei es möglich, den internationalen wissenschaftlichen Diskurs - eine unverzichtbare interkulturelle Kommunikationsmöglichkeit - aufrechtzuerhalten. (DÜI-Hns)

"Die arabisch-islamische Welt ist im internationalen Entwicklungswettlauf zurückgeblieben, insbesondere gegenüber den Schwellenländern Ostasiens und Lateinamerikas. Das United Nations Development Programme und der Arab Fund for Economic and Social Development sind den Ursachen nachgegangen. Rein arabische Autorenteams haben dazu 2002 und 2003 zwei so genannte Arab Human Development Reports vorgelegt, der erste mit dem Untertitel 'Creating Opportunities for Future Generations', der zweite zur Thematik 'Building a Knowledge Society'. Entscheidende Entwicklungsdefizite werden in den Bereichen Freiheit, Wissen und Ermächtigung der Frauen gesehen. Die Verfasser zeigen auf, dass ohne weitreichende politische Reformen die Entwicklungsergebnisse weiterhin unbefriedigend bleiben werden. Die Entwicklungsblockaden werden ohne die sonst üblichen diplomatischen Rücksichtnahmen mit bestechender Klarheit, Offenheit und Prägnanz benannt. Ohne einen Wechsel der Politikstile wird die arabisch-islamische Welt dem wachsenden Druck von technischem Wandel und Globalisierung nicht standhalten können. Die Aussagen haben eine neue Qualität von Diskussionen in der arabisch-islamischen Welt und bei den Gebern ausgelöst." (Autorenreferat)

In diesem Beitrag werden die raschen Entwicklungen auf dem Gebiet der Massenkommunikationsmittel, vor allem des Films und der Videotechnik, im Problemzusammenhang kultureller Identitätsbestimmung diskutiert. Fernsehen und Video, so wird gezeigt und auch qualifiziert belegt, werden einerseits als eine Art Zivilisationsbringer - auch im Dienste von Alphabetisierungskampagnen - begrüßt, andererseits mehren sich die Stimmen, die in ihnen eine versteckte Gefahr für die kulturelle Identität erblicken. Es werden auch Grenzen einheimischer Produktions- und Personalkapazitäten - und dies in exemplarischer Weise für Länder der Dritten Welt - aufgezeigt. (DÜI-Asd)