Für die politische Literatur wurde »Die Ästhetik des Widerstands« von Peter Weiss in den achtziger Jahren zum vieldiskutierten Maßstab. Doch die dort noch dominierende Situation des Kalten Krieges hat neuen Ordnungen Platz gemacht. Wo steht die politisch motivierte Kunst heute, in einer ökonomisch, politisch und medial zunehmend globalisierten und interdependenten Welt? Wie sehen Ästhetiken des Widerstands nach - und im Anschluss an - Peter Weiss aus? Der Band schlägt eine interkulturell ausgerichtete Antwort vor. Exemplarisch bezieht er kulturelle Elemente aus dem deutsch- und dem arabischsprachigen Raum aufeinander, spiegelt beide aneinander und bringt sie ins Gespräch miteinander. Die Beiträge und Bildstrecken gingen aus einem internationalen Forschungszusammenhang hervor, der sich aktuellen Praktiken künstlerischen, sprachlichen und medialen Widerstands widmete: nach der sogenannten Arabellion einerseits und nach dem Ende des real existierenden Sozialismus andererseits.
Der Philosoph und Rhetorikprofessor Salazar hat alle Äusserungen der Propagandamaschine des "Islamischen Staats" IS einer genauen Analyse unterzogen. Ansprachen, Appelle, Riten, Erzählungen, Heiligenlegenden und Videoclips überzeugen rhetorisch ganz offensichtlich. Worin genau besteht die Wortgewalt und Überzeugungskraft seiner Sprache, die mit allem bricht, was westliche Beobachter für überzeugend, logisch und human halten? Wie wirkt die dschihadistische Ästhetik auf Menschen, die die arabische Sprache nicht verstehen? Mit welchen sprachlichen Codes und Bildern werden Frauen rekrutiert? Und warum übernehmen wir im Westen das Vokabular des IS, wenn wir über ihn sprechen? Nur wenn wir uns gemeinsam rhetorisch bewaffnen und zwar auf Augenhöhe mit dem Kalifat, haben wir eine Chance, ihm auf dem Feld der Überredungskunst Paroli bieten zu können, so Salazar. Eine hochinteressante Studie mit zahlreichen ganz neuen Aspekten, die dem Leser einiges an intellektueller Anstrengung abverlangt, ihn dafür aber mit neuen Erkenntnissen belohnt. (3)
Debatte über die Stellung der arabischen Sprache und ihrer Gegner. Meinungen von arabischen Schriftstellern und Orientalisten, die nach Ansicht des Autors der arabischen Sprache und mit ihr dem Islam schaden. (DÜI-DOI)
Die Gründung der Liga der arabischen Staaten im Jahre 1945 war mit großen Hoffnungen in der arabischen Welt verbunden. Durch sie sollte ein Forum geschaffen werden, um die arabischen Staaten als Mitglieder einer politischen Organisation zu einen. So wollte man dem Ziel der arabischen Einheit und der Verwirklichung einer arabischen Nation näher kommen. Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung stehen, nach einem Überblick über Entstehungsgeschichte, Ziele und Organisationsstruktur, die Aktivitäten der Liga unter besonderer Berücksichtigung der arabischen Kultur. Nach einer Bestandsaufnahme werden Anspruch und Wirklichkeit der Organisation kritisch geprüft. Dabei werden auch Wechselwirkungen zwischen dem kulturellen Bereich und anderen Tätigkeitsfeldern untersucht. Die Ursachen der Identitätskrisen in der arabischen Welt werden darüber hinaus anhand von Indikatoren z.B. sozio-ökonomischer Art aufgezeigt. Im Rahmen einer Gesamtanalyse und -bewertung werden abschließend Lösungsansätze für bestehende Problemkreise entwickelt
Das Simultandolmetschen aus dem Arabischen ins Deutsche stellt DolmetscherInnen aufgrund der großen sprachlichen und kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Sprachen vor besondere Herausforderungen, erfuhr jedoch bislang in der Translationswissenschaft wenig Beachtung. Diese Masterarbeit geht den Fragen nach, welche Sprach- und Kulturspezifika des Arabischen beim Dolmetschen Probleme verursachen können und welche Strategien DolmetscherInnen wählen, um diesen Schwierigkeiten zu begegnen. Um die Fragen zu beantworten, wurden sowohl Beobachtungen von drei Simultandolmetscheinsätzen als auch ExpertInneninterviews mit zwei DolmetscherInnen durchgeführt. Auf Basis von in der Translationswissenschaft vorliegenden Typologien von Dolmetschstrategien, insbesondere Giles Tactics und Laws, wurden aus den erhobenen Daten Makro- und Mikrostrategien herausgefiltert. Die Inhaltsanalyse nach Mayring ergab, dass die arabischen Sprach- und Kulturspezifika u.a. typische Stilmittel wie Wortwiederholungen, Synonymreihen und blumige Ausführungen beinhalten; zudem ist die Sprache von politischen Vorstellungen und besonders stark von der islamischen Religion beeinflusst. Diese Besonderheiten stellen DolmetscherInnen beim Simultandolmetschen ins Deutsche vor große Herausforderungen, denen sie mit spezifischen Strategien begegnen. Besonders häufig werden Auslassungen (Omission), Anpassungen (Adaptation) und Erklärungen (Explication) verwendet, doch wird auch mit der Strategie der Verfremdung (Foreignized Equivalent) gearbeitet. Des Weiteren kommen bei einzelnen DolmetscherInnen persönliche Strategien individuell zum Einsatz. Als wichtig erachtet wird zudem die Vorbereitung auf den Dolmetscheinsatz sowie die Zusammenarbeit mit der Kabinenkollegin bzw. dem Kabinenkollegen. ; The significant linguistic and cultural differences between Arabic and German are major challenges in simultaneous interpreting between this language pair, but have not yet been a focus of translation studies. This master thesis seeks to clarify which cultural and linguistic characteristics complicate the process of interpreting simultaneously from Arabic into German. It further investigates which strategies interpreters use to face these problems. The empirical study consists of three observations of conferences with simultaneous interpreting service as well as two expert interviews with simultaneous interpreters working with Arabic and German. Drawing on translation studies typologies of interpreting strategies, in particular Giles Tactics and Laws, the findings of the study were divided into Micro- and Macro-Strategies. The analysis, based on Mayrings Content Analysis, shows that Arabic contains a wealth of linguistic and cultural particularities, e.g. stylistic devices such as repetition, the abundant use of synonyms and flowery descriptions; moreover, the Arabic language is strongly influenced by political convictions and the Islamic religion. These particularities are a major challenge for interpreters working from Arabic into German and necessitate the use of specifically adopted strategies. The most frequently observed strategies in this study were Omission, Adaptation and Explication, but the strategy of Foreignized Equivalent featured, too. In addition, the interpreters in this study used personal strategies and stressed the importance of good teamwork between interpreters in and outside the booth. ; vorgelegt von Daniela C. Mandl, BA ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2016 ; (VLID)1403272