The "Folk Community" and the Persecution of the Jews: German Society under National Socialist Dictatorship, 1933-1945
In: Holocaust and genocide studies, Band 20, Heft 2, S. 183-206
ISSN: 1476-7937
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In: Holocaust and genocide studies, Band 20, Heft 2, S. 183-206
ISSN: 1476-7937
In: The Historiography of the Holocaust, S. 52-64
In: Karrieren im Nationalsozialismus: Funktionseliten zwischen Mitwirkung und Distanz, S. 45-55
Der Beitrag beleuchtet am Beispiel der 'Arisierung' die Handlungsräume und Motivationen der NS-Funktionäre und die Verhaltensweisen der beteiligten Institutionen bei der Judenverfolgung. Diesem Vorgehen liegt die These zugrunde, dass dieser Handlungsraum wesentliche homogenisierende Wirkungen auf das Verhalten der Funktionäre auch unabhängig von deren individuellen Prädispositionen entfaltet: Warum verläuft die Verfolgung der Juden vergleichsweise reibungslos, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass sie mit traditionellen rechtlichen und moralischen Normen nur bedingt in Einklang zu bringen ist? Im Kontext der Untersuchung der Arisierung jüdischen Eigentums werden zwei Tendenzen näher hervorgehoben: Erstens die Ausbildung kooperativer Verfolgungsnetzwerke, die häufig auf substrukturellen Beziehungsgeflechten basieren und verschiedenste Interessen zu integrieren vermöchten. Zweitens die enorme Machtausweitung und Radikalisierung auch normenstaatlicher Institutionen im Rahmen der Judenverfolgung. Insgesamt lässt sich die Arisierung als politischer Prozess beschreiben, der seine besondere Dynamik und Durchsetzungskraft entfaltet, indem er zahlreiche soziale und institutionelle Interessen integriert. Kaum eine andere Maßnahme der nationalsozialistischen 'Judenpolitik' weist eine ähnlich hohe Zahl von Akteuren und Profiteuren auf. (ICG2)
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 35
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 7, Heft 1, S. 57-77
ISSN: 0941-6382
Die politische Korruption erreichte im Dritten Reich ein besonderes Ausmaß und stellt damit auch ein besonderes Strukturproblem nationalsozialistischer Herrschaft dar. Ihre Ursachen und Erscheinungsformen werden in Form von Thesen beleuchtet. Als besonders korruptionsfördernd erwies sich die fehlende Machtkontrolle aufgrund der nicht vorhandenen innerparteilichen Demokratie in der NSDAP. Die politische Korruption wurde in ihrem Sinne regelrecht politisch funktionalisiert. Für die Ausbreitung der Korruption sorgte die Beseitigung fast aller potentiellen Kontrollinstanzen, wie die Gleichschaltung der Presse und die Abschaffung der Parlamente. Neben das traditionelle Verwaltungsgefüge des bürokratischen Normenstaates traten zunehmend Sonderdienststellen und Sonderbeauftragte. "Mit ihnen zogen Kameraderie und Cliquenbildung in den Staatsapparat ein, die einem am Allgemeinwohl orientierten Amtsverständnis widersprachen." Die Korruption breitete sich besonders in den von den Nationalsozialisten geschaffenen Großinstitutionen, wie z.B. der Deutschen Arbeitsfront, aus. Die systematische Enteignung und Entrechtung der Juden schuf zahlreiche Möglichkeiten zur Bereicherung. Ein besonders hohes Ausmaß erreichte die Korruption in den besetzten Ostgebieten und in den Konzentrationslagern. Das NS-Regime reagierte nur selten auf die Kritik der Bevölkerung an der Korruption ihrer Amtsträger. (prd)
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 35
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 35
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 43, Heft 2, S. 267-295
ISSN: 0042-5702
Ausgehend von der "Kaufmann-" bzw. "Hamburg-Legende" nach der der Nationalsozialismus in Hamburg in nur relativ gemäßigter Form aufgetreten sein soll, untersucht der Autor deren Wahrheitsgehalt, indem er die Kennzeichen des Herrschaftsstils von Karl Kaufmann als Gauleiter in Hamburg beleuchtet. Seine Herrschaft, die er gleich zu Beginn mit einer Terrorwelle absicherte, ist charakterisiert durch Korruption, Nepotismus, sozialpopulistische Maßnahmen und regionalen Lobbyismus, welcher der Hamburger Wirtschaft eine bedeutende Position in der nationalsozialistischen Besatzungsadministration verschaffte. Bezüglich der Vernichtung der Juden plädierte Kaufmann anläßlich eines schweren Luftangriffs für die Evakuierung der Juden zur Gewinnung von neuen Wohnungen. Nachdem er bei Kriegsende die deutsche Niederlage realistisch erkannt hatte, übergab er Hamburg kampflos an die Allierten. Diese Tatsache allein war Grundlage für die Entstehung der Legende. Kaufmann wurde nach Kriegsende bis zu seinem Tod 1969 für seine Taten nicht zur Rechenschaft gezogen. (AuD-Bns)
World Affairs Online
In: Eine Partei in ihrer Region: zur Geschichte der SPD im Westlichen Westfalen, S. 124-128
Der Beitrag ist dem Widerstand aus Kreisen der freigewerkschaftlichen Bergarbeiterbewegung gewidmet. Getragen wurde dieser Widerstand von einer Gruppe jüngerer Funktionäre des Bergarbeiterverbandes. Zu ihnen gehörte F. Vogt, der aus seinem Amsterdamer Exil Verbindungen zu Sozialdemokraten und Bergarbeiter-Gewerkschaften im Ruhrgebiet herstellte. Vogt war auch führend am Arbeitsausschuß freigewerkschaftlicher Bergarbeiter beteiligt, der zum Träger des Bergarbeiterwiderstandes im Dritten Reich wurde. Auf einer Reihe von Ruhrgebietszechen besaß der Arbeitsausschuß Vertrauensmänner, die über Konflikte und Ereignisse auf den Gruben berichteten. Die Widerstandsarbeit wurde durch die Tendenzen zur Individualisierung der Arbeiter und das gespannte Verhältnis von Sozialdemokraten und Kommunisten belastet. (DR)
In: Holocaust and Memory in Europe
In: Alfred Flechtheim
Erstmals werden Lastenausgleichsverfahren über Wirtschaftsgüter ausgewertet, die von Deutschen auf polnischem Territorium erworben werden konnten. Besonders ein Vergleich der Verfahren zwischen Käufern von in der NS-Zeit erworbenen Wirtschaftsgütern auf der einen Seite und Holocaust-Überlebenden, die in dieser Zeit zum Verkauf ihrer Immobilien und Unternehmenswerte genötigt wurden, auf der anderen Seite, verdeutlicht, dass in Lastenausgleichsverfahren zwar Fragen nach Zwang und Gewalt gestellt wurden, ohne sich allerdings auf die Entscheidungen auszuwirken. Während der bewilligte finanzielle Ausgleich dem Vermögen der einen erst die rechtmäßige Legitimation verlieh, wurde das Vermögen der anderen ein weiteres Mal zerschlagen.
Neue Perspektiven auf die Zeitgeschichte der Bundesrepublik Noch immer bestimmen wenige Meistererzählungen das Bild der alten Bundesrepublik, obwohl die zeitgeschichtliche Forschung vielfältige Problematisierungen und alternative Erzählungen hervorgebracht hat. In seinem Aufsatz »Fünf Möglichkeiten, die Geschichte der Bundesrepublik zu erzählen« aus dem Jahr 1999 hat Axel Schildt aus Anlass des 50. Jahrestages der Staatsgründung die in der Zeitgeschichtsforschung etablierten Lesarten aufgefächert und problematisiert. In diesem Band werden derartige Meistererzählungen von Zeithistorikerinnen und Zeithistorikerin überprüft, differenziert und neu arrangiert. Entstanden sind sehr unterschiedliche und zugleich einander ergänzende Vorschläge, die Geschichte der Bundesrepublik zu erzählen Frank Bajohr ist seit 2013 wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München, Privatdozent an der Universität Hamburg und Lehrbeauftragter an der Universität München. Claudia Kemper, geb. 1973, ist Wissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung. Axel Schildt, geb. 1951 in Hamburg, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Detlef Siegfried, geb. 1958, ist Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an der Universität Kopenhagen.
In: Fischer 17706
In: Die Zeit des Nationalsozialismus
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte Bd. 49
Die Aufsatzsammlung und Quellenedition wertet erstmals systematisch interne Berichte aus, die ausländische Diplomaten über Politik und Gesellschaft im nationalsozialistischen Deutschland abgaben. Der 1., größere Teil umfasst 11 wissenschaftliche Aufsätze, die neben einer bilanzierenden Einführung nationale Spezifika ausländischer Berichterstattung behandeln. Die anschließenden, nach Jahren geordneten Berichte, die über den fremden Blick eine vielschichtige Wahrnehmung deutscher Verhältnisse zeigen, stammen aus 10 Ländern, Kriegsgegnern, Neutralen und Verbündeten. Englischsprachige Dokumente sind unübersetzt wiedergegeben. Für die Auswahl leitgebende Fragestellungen sind: Wie charakterisierten die Diplomaten die NS-Herrschaft? Wie beurteilten sie die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Regime? Was berichteten sie über die Verfolgung der Juden? Kreuzregister, Verzeichnis der Quellen nach Ländern. Literaturangaben nur in den Fußnoten. Wichtig für ausgebautere Bestände. (3) (Engelbrecht Boese)