"Spätkapitalismus" oder "Wissensgesellschaft"?
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 36, S. 15-23
ISSN: 2194-3621
"Der Beitrag zeichnet zunächst die Veränderungen, die mit dem Label Wissensgesellschaft verbunden werden, in den Bereichen Ökonomie, Politik, Bildung und Kultur nach. Im weiteren Verlauf werden zwei zentrale Implikationen der Debatte zur Wissensgesellschaft untersucht: die Durchsetzung der Leistungsgerechtigkeit sowie eine zukünftige Nivellierung sozialer Ungleichheit. Beide Implikationen werden durch einen Perspektivenwechsel, der die konkreten sozialen Akteure berücksichtigt, zurückgewiesen. Die erhebliche Bedeutung des Faktors soziale Herkunft für den individuellen Bildungserfolg spricht gegen die Verheißungen einer Leistungsgerechtigkeit in der Wissensgesellschaft. Eine soziale Nivellierung ist nicht zu erwarten, weil durch die konkurrenz- und marktvermittelte Ökonomie unverändert ungleiche Lebenslagen und -chancen produziert werden." (Autorenreferat)