Von Government zu Governance: Analysen zu einem schwierigen Verhältnis
In: Von Government zu Governance: Analysen zum Regieren im modernen Staat, S. 7-21
Der Verlust an hierarchischer Steuerungsfähigkeit, die Einbeziehung privater Akteure sowie der vermehrte Einsatz marktförmiger Steuerungsinstrumente nicht nur in der Umweltpolitik sind einige der Phänomene, an denen der Begriff Governance ansetzt. Governance spiegelt einerseits reale Veränderungen wider: Government, d.h. Regieren im Sinne einseitiger staatlicher Regelung, scheint an Relevanz zu verlieren und durch neue Formen von Governance verdrängt zu werden. Anderseits dokumentiert der Wechsel der Perspektive von Government zu Governance eine gewachsene Aufmerksamkeit für die seit jeher gegebenen Komplexität des Prozesses politischer Entscheidung und Regelung. Die gegenwärtig diskutierten Governance-Konzepte wurden auf einer Tagung der Sektion "Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland" der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) aufgegriffen und diskutiert. Unter dem Titel "Von Government zu Governance" fand sie im April 2005 statt. Der überwiegende Teil der dort gehaltenen Vorträge wird in überarbeiteter Form im Band präsentiert. Im Zentrum steht dabei einerseits die Frage nach dem spezifischen Nutzen des Governance-Konzepts als analytischer Zugang und andererseits die Diskussion über Ausmaß und Formen des Wandels staatlicher Steuerung von Government zu Governance. (ICA2)