Der im Juli vorgelegte Bericht der Zuwanderungskommission ist Grundlage eines Gesetzgebungsverfahrens, das Ende dieses Jahres abgeschlossen werden soll. Dr. Dieter Bogai erläutert das von der Kommission vorgeschlagene Modell zur arbeitsmarktorientierten Zuwanderung.
Im Juni ist in Köln vom Europäischen Rat ein Europäischer Beschäftigungspakt zum nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit beschlossen worden. Der dort ins Leben gerufene makroökonomische Dialog (Köln-Prozeß) komplettiert die koordinierte Beschäftigungsstrategie (Luxemburg-Prozeß) und die Reformen zur Verbesserung von Innovationsfähigkeit und Markteffizienz in der EU (Cardiff-Prozeß). Welche Erfahrungen liegen bisher mit der europäischen Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik vor? Wie sind die Erfolgsaussichten einer gemeinschaftlichen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu beurteilen?
Spätestens seit dem Luxemburg-Gipfel des Europäischen Rats im November 1997 steht eine Europäische Beschäftigungspolitik oben auf der Agenda. Ausgangspunkt des Beitrags ist eine Analyse des spezifischen Charakters der Europäischen Arbeitslosigkeit. Anschließend wird ein Überblick über die arbeitsmarktpolitischen Strategien in den Mitgliedsländern der Europäischen Union gegeben, die sich zum Teil erheblich unterscheiden. Innerhalb der Europäischen Kommission hat Allan Larsson im vergangenen Jahr die arbeitsmarktpolitischen Vorstellungen der Generaldirektion Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen und soziale Angelegenheiten zur Halbierung der Arbeitslosigkeit bekanntgegeben. Die seit 1998 geltenden beschäftigungspolitischen Leitlinien erhöhen die Konkretheit und Verbindlichkeit einer europäisch koordinierten Strategie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben vor allem das Ziel, die Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes durch erhöhte Mobilität und Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte und damit die Beschäftigungsfähigkeit (employability) der Arbeitslosen zu verbessern. Da es sich bei der Arbeitslosigkeit in Europa um ein Persistenzphänomen handelt, ist die mit den Leitlinien in gang gesetzte europaweite Bekämpfung der strukturellen Arbeitslosigkeit vordringlich. (WSI-Mitteilungen / FUB)
"In diesem Beitrag wird ein Überblick über die Arbeitsmarktpolitik in Deutschland gegeben, die die Beschäftigungs- und Teilhabechancen schwer vermittelbarer Personen verbessern soll. Zu Beginn steht eine kurze Analyse von Auswahlprozessen auf dem Arbeitsmarkt, d. h. welche Gruppen das höchste Risiko der Arbeitslosigkeit aufweisen und welches die Ursachen dafür sind. Anschließend werden die aktuellen Entwicklungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik beschrieben. Ein wichtiges Thema ist die Förderung der Frauenbeschäftigung. Nachdem die Antidiskriminierungspolitik in Deutschland dargestellt wird, wird zum Abschluss über die Beschäftigungsförderung für Schwerbehinderte berichtet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Mit dem Projekt 'Vergleichende Analyse von Länderarbeitsmärkten' (VALA) untersucht das IAB die Beschäftigungsentwicklung in den ostdeutschen Bundesländern. Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede: In den Regionen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze werden weniger Arbeitsplätze abgebaut als in den Kernstädten und den Grenzregionen zu den neuen EU-Mitgliedsländern. Insgesamt führt die negative Konjunkturentwicklung im Osten weiterhin zu massiven Beschäftigungsverlusten. Vor allem Standortbedingungen bestimmen die regionsspezifischen Entwicklungstrends. Strukturelle Merkmale wie Branchenzusammensetzung, Betriebsgröße und Qualifikation sowie das Lohnniveau erklären ebenfalls einen erheblichen Teil der regionalen Unterschiede. So zeigt sich, dass ein hoher Akademikeranteil unter den Beschäftigten und mittelgroße Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Beschäftigungsentwicklung in einer Region haben. Die Arbeitsmarkt- und Standortpolitik in Ostdeutschland steht vor einem besonderen Dilemma: Während die Abwanderung zu einer erwünschten Entlastung des angespannten Arbeitsmarktes führt, ist der Fortzug qualifizierter Arbeitskräfte aus standortpolitischer Sicht negativ zu beurteilen.
In dem Beitrag wird einigen Ursachen der im internationalen Vergleich sowie im Zeitablauf starken Unterschiede der Selbständigkeit nachgegangen. Folgende Zusammenhänge werden diskutiert: der Einfluß von wirtschaftlicher Entwicklung, Technologie- und Strukturwandel; Erwerbsbeteiligung und Beschäftigungsgrad in einer Volkswirtschaft; Strukturbedingungen des Arbeitsmarktes (z.B. Höhe und Dauer der Arbeitslosigkeit, beschäftigungsrelevante Regulierungen); kulturelle Faktoren (Umfeld für unternehmerische Aktivitäten, Risikoeinstellung der Bevölkerung). (IAB2)
Vor dem Hintergrund zahlreicher Vorschläge zur Ergänzung der Erwerbsarbeit durch Gemeinwesenarbeit, Eigenarbeit, Bürgerarbeit, ein Drei-Schichten-Modell usw. untersuchen die Autoren insbesondere Bürgerarbeit und ehrenamtliche Arbeit, um Möglichkeiten für Beschäftigungsalternativen für Arbeitslose zu erschließen. Ihr Fazit: "Die Errichtung eines Bürgerarbeitssektors vermindert möglicherweise den Druck, beschäftigungspolitische Strategien im konventiellen Erwerbssystem zu forcieren. Hier gibt es unausgeschöpfte Potentiale der klassischen Arbeitsförderung wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mit tariflicher bzw. ortsüblicher Entlohnung und Lohnkostenzuschüsse auch für die Einstellung in gemeinnützigen Unternehmen." (IAB2)
Im vergangenen Jahr wurde die Einschränkung der Beitragsfreiheit für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse intensiv diskutiert, ohne daß sich Koalition und Opposition auf eine Änderung der bestehenden Regelung einigen konnten. Nach den letzten Verlautbarungen sind in dieser Legislaturperiode von der Regierung keine Gesetzesinitiativen mehr geplant. Der Beitrag stellt die Fakten und Argumente dar und versucht eine Bewertung. (IAB2)
Vor dem Hintergrund zahlreicher Vorschläge zur Ergänzung der Erwerbsarbeit durch Gemeinwesenarbeit, Eigenarbeit, Bürgerarbeit, ein Drei-Schichten-Modell usw. untersuchen die Autoren insbesondere Bürgerarbeit und ehrenamtliche Arbeit, um Möglichkeiten für Beschäftigungsalternativen für Arbeitslose zu erschließen. Ihr Fazit: "Die Errichtung eines Bürgerarbeitssektors vermindert möglicherweise den Druck, beschäftigungspolitische Strategien im konventiellen Erwerbssystem zu forcieren. Hier gibt es unausgeschöpfte Potentiale der klassischen Arbeitsförderung wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mit tariflicher bzw. ortsüblicher Entlohnung und Lohnkostenzuschüsse auch für die Einstellung in gemeinnützigen Unternehmen." (IAB2)
This collected edition deals with the regional employment relevance of the health economy. Starting with some theoretical considerations about the characteristic features of the health care market and the regional concentration of health care activities, employment in the health care sector is examined using a layer model that differentiates between health services, retail services and the health industry in the German Federal States and districts. Structural aspects in relation to employees, changes in employment contracts and wages are investigated. Reports on health employment for selected Federal States are presented, namely Baden-Württemberg, Bavaria, Hessen, North Rhine-Westphalia, Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Western Pomerania, and Saxony. The final article focuses on the quality of working conditions in the care sector and makes suggestions of how to achieve better working conditions in this sector. Gegenstand des Sammelbandes ist die Gesundheitswirtschaft aus regionaler Perspektive. Nach theoretischen Überlegungen zu den Besonderheiten des Gesundheitsmarktes und der Lokalisierung gesundheitswirtschaftlicher Aktivitäten werden die räumliche Konzentration und Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, ausgewählte Beschäftigungsformen, Strukturmerkmale sowie die Entlohnung der Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft untersucht. Die Analyse für alle Bundesländer (für das Jahr 2013) umfasst sowohl den Bereich Gesundheitswesen als auch die Erweiterungsbereiche Handel und Produktion medizinisch-pharmazeutischer Produkte. Weitere Kapitel berichten über die Gesundheitswirtschaft in acht ausgewählten Bundesländern. Abschließend thematisiert der Band die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege.
Gegenstand des Sammelbandes ist die Gesundheitswirtschaft aus regionaler Perspektive. Nach theoretischen Überlegungen zu den Besonderheiten des Gesundheitsmarktes und der Lokalisierung gesundheitswirtschaftlicher Aktivitäten werden die räumliche Konzentration und Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, ausgewählte Beschäftigungsformen, Strukturmerkmale sowie die Entlohnung der Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitswirtschaft untersucht. Die Analyse für alle Bundesländer (für das Jahr 2013) umfasst sowohl den Bereich Gesundheitswesen als auch die Erweiterungsbereiche Handel und Produktion medizinisch-pharmazeutischer Produkte. Weitere Kapitel berichten über die Gesundheitswirtschaft in acht ausgewählten Bundesländern. Abschließend thematisiert der Band die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege.